Powergaming - pro und contra, und wenn, dann richtig

  • Der Charakter war dann oft eigentlich eine Karrikatur von dem was er sein sollte. Ich habe festgestellt, das ein gewisses Maß an Optimierung oft VORAUSSETZUNG für ernstes Rollenspiel sein kann.

    Es gibt Weakgaming am einem Ende, es gibt Optimierung am anderen (und PGing auf meiner persönlichen Skala ginge noch mal einen Schritt weiter als zu optimieren), aber dazwischen sehe ich eine große Bandbreite, in der ein z.B. Golgarit ein guter Golgarit sein kann. Nicht optimiert, aber auch nicht schwach auf der Brust.

    Man muss mEn nicht optimieren, wenn man kein Weakgaming betreiben möchte, weil da einfach eine nennenswerte Bandbreite zwischen liegt in meinen Augen.

  • Fairerweise sollte man festhalten, dass ich schrieb: "ein gewisses Maß" an Optimierung und VORAUSSETZUNG ... "sein kann" Es wird natürlich trotzdem insinuiert, dass ICH Verallgemeinerungen befördere. Sieht man die Ironie?

    Und leider, leider ist der Unterschied zwischen notwendigen und hinreichenden Bedingungen immer noch nicht klar. Wenn ich davon spreche, dass - innerhalb eines Regelsystems - ein Mindestmaß an Korrelation zwischen der Rollenspiel Idee des Helden und seinen Werten existieren muss und DANN natürlich der Spieler immer noch eine Niete oder ein Riese im Rollenspiel sein kann, wäre es klarer gewesen?

    Und natürlich war ich nicht froh über den Helden (wie der Spieler auch selbst), denn wir wollten als Gruppe Rollenspielen und der Charakter passte nicht zum Hintergrund, zu seiner Einstellung, seinem Verhalten etc. was Slapstick-Einlagen Aufwind verschaffte und die Leute aus der Rolle fallen lies. Denn ein Spieler optimiert nicht einfach. Er optimiert unter Bedingungen: Das Aventurienbild der Gruppe, der Machtlevel der Gruppe, der Stil des Meisters usw. Optimiern existiert nicht im Luftleeren Raum, es muss im Kontext all dieser Bedingungen betrachtet werden. D.h. die Stärke eines Helden existiert nicht allein aufgrund einer Skalierung die Moses am Berg Sinai empfangen hat sondern in Relation zur Gruppe und zur Welt. Und dass kann ein - dumme Kategorisierungen verwendend - "Rollenspieler" genau nicht realisieren wie ein Optimierer oder Powergamer.

  • Jetzt machst du es dir aber schon ein bisschen einfach oder?

    Man kann alles missverstehen. Es geht doch in Wahrheit Hand in Hand

    Wenn ich "Superman" spiele und ihn auch rollenspielerisch so darstelle und dann kann er nicht einmal sein Schwert gerade halten ist das ein Schmarrn

    Es geht auch nicht darum mit 18 Jahren Raidri Conchobair zu sein aber ich sollte zumindest in meinem Spezialgebiet wissen was ich tue

  • Ich denke was gemeint ist und was denke ich auch unbestreitbar richtig ist, ist dass Werte und regeltechnische Möglichkeiten auf dem Charakterbogen sich mit den rollenspielerischen Wünschen und Vorstellungen des Spielers decken sollten.

    In allem: von den Kampf-SFs bis zum Töpfern- oder Zechen-TaW.

    Werte, angemessene Regelnutzung, Rollenspiel und rollenspielerische Wunschvorstellungen sollten eine harmonische Einheit bilden.

    Egal ob man Schwertmeister Raidri Conchobair oder Bauer Alrik abbilden/spielen will.

    Diese Dinge sollten immer aus einem Guss zusammenpassen.

    Und ich denke schon, dass man das objektiv als die richtige Art einen Charakter zu erstellen und als definitives Element von gutem Rollenspiel bezeichnen kann.

    Nur muss einem dabei auch klar sein, dass bestimmte Helden/Wunschvorstellungen ein bestimmtes Maß an AP erfordern um realistisch abgebildet werden zu können.

    Mit 1000 AP kann man keinen großen Schwertmeister realistisch abbilden sondern "nur" einen Schwertkämpfer am Anfang seines langen Weges zum großen Schwertmeister.

    Die AP gehören da also auch noch mit hinein in die Gleichung.

    Man kann also sagen: Werte, AP, angemessene Regelnutzung, Rollenspiel und rollenspielerische Wunschvorstellung sollten zusammenpassen und eine harmonische Einheit bilden.

    Und auf der Basis ist der einzige Unterschied zwischen "PG" und "Bauern-/Weakgaming" nur noch welchen Charakter man sich aussucht und wie regeltechnisch effektiv dieser SC in der Lösung von Abenteuer-Herausforderungen ist.

  • Ich habe nichts anderes gesagt ;)

  • [...]

    Und natürlich war ich nicht froh über den Helden (wie der Spieler auch selbst), denn wir wollten als Gruppe Rollenspielen und der Charakter passte nicht zum Hintergrund, zu seiner Einstellung, seinem Verhalten etc. was Slapstick-Einlagen Aufwind verschaffte und die Leute aus der Rolle fallen lies. Denn ein Spieler optimiert nicht einfach. Er optimiert unter Bedingungen: Das Aventurienbild der Gruppe, der Machtlevel der Gruppe, der Stil des Meisters usw. Optimiern existiert nicht im Luftleeren Raum, es muss im Kontext all dieser Bedingungen betrachtet werden. D.h. die Stärke eines Helden existiert nicht allein aufgrund einer Skalierung die Moses am Berg Sinai empfangen hat sondern in Relation zur Gruppe und zur Welt. Und dass kann ein - dumme Kategorisierungen verwendend - "Rollenspieler" genau nicht realisieren wie ein Optimierer oder Powergamer.

    Warum sollte ein "Rollenspieler" nicht verstehen, dass die Stärke eines (N)SC in Relation zur Gruppe und zur Rollenspielwelt steht?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Weil es ihn nicht kümmert, darüber nachzudenken? Weil er nen schlechten Tag hatte? Weil er bei der genetischen Lotterie zu Beginn seiner Existenz Pech hatte? Weil Menschen fehlbar sind? :D

    Es war doch lediglich ein amüsierter Versuch, das manchmal undifferenzierte "Optimierbashing" etwas weniger undifferenziert mittels "Rollenspielerbashing" zu konterkarieren.

  • Ich persönlich spiele gerne eine Rolle und ich spiele gerne erfolgreich. Daher sind für mich meisten die Bauerngamer ein Dorn im Auge, wenn sie auf ihr BG bestehen.

    Ich finde es zum Teil auch dreist, wenn man weder ein System, noch seine Regeln kennt und dann auch nicht die Welt, um dann seinen Charakter so zu erstellen, dass er im abgemachten Bereich, nichts zu Stande bringt, weil das ja so lustige Szenen ermöglicht.

    Ich erwarte in einem Gruppenspiel, dass jeder was zur Gruppe beiträgt und in seinem gewählten Bereich auch effizient ist und die Regeln und Möglichkeiten seines Charakters kennt.

    Mich wundert es daher, dass PGler oft sehr negativ dargestellt werden. Während BG toleriert wird, ja häufiger auch als gutes RP dargestellt wird. Allerdings ist es so, dass PG effizients Spielen und gutes RP ermöglichen. BG schließt effizientes Spielen aber aus. Und beide Stile sagen absolut nichts über die Qualität des RPs aus. Ich habe oft genug erlebt, dass BGler kaum etwas zur Gruppe beigetragen haben. Weder regeltseitig, noch spielerisch.

    Daher ist es letztlich keine Frage von PG oder BG, sonder eher wie sehr jemand auf seiner Meinung beharrt und damit dem Konsens der Gruppe im Weg steht.