Powergaming - pro und contra, und wenn, dann richtig

  • Ich denke so einer Gruppe sollte man einfach die für sie richtigen Abenteuer geben: komplexe Megadungeons voller explizit böser Wesen und Völker die wenig moralisches Fingerspitzengefühl erfordern.

    Es will eben auch nicht jeder eine lebende, atmende Welt simulieren am Spieltisch.

    Manche wollen einfach Gegner und Monster besiegen und mit Macht und Magie wilde Orte und Lande einer manchmal zweifelhaften Ordnung von Schwert und Zauberstab unterwerfen. ;)

    Auch in Aventurien bieten der hohe Norden inkl. Svelt- und Orkland und die Schattenlande viel Raum dafür.

    Und am Ende muss ja auch nicht jede Heldengruppe gut sein.

  • E.C.D.

    Beeindruckend...

    Und ja, evtl war auf den Punkt bringen die falsche Formulierung.

    Dafür waren sie eben differenzierter und hhaben einen Bogen um verallgemeinerung gemacht.

    Da finde ich über 1000 Wörter

    (Du hast sie hoffentlich nicht gezählt:cool:) durchaus angebracht :sleepy:

  • Ich finde es als Spielleiter immer sher schade, wenn ein Charakter aus reinen Werten besteht und der Vorgeschichte überhaupt keine Beachtung geschenkt wurde. Das beschränkt sich zwar nicht ausschließlich auf Power Gaming, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Charaktere den schlechtesten Hintergrund haben.

    Verboten hab ich es in meinen Runden allerdings nie. Jeder Spieler der mir einen guten Hintergrund liefert, belohnen ich dann mit persönlichen Geschichten und Quests.

    Dem Powergamer reichte es dann, wenn hier seine Werte immer mal wieder benutzen konnte.

    So haben sich auch diese Charaktere in die Gruppe eingefügt und irgendwie waren alle zufrieden. Schöner finde ich aber Spieler die einen Charakter bauen, weil sie eine Vorstellung von ihrem gesamten Charakter haben und das sind halt nicht einfach nur die Werte.

  • Ich finde es als Spielleiter immer sher schade, wenn ein Charakter aus reinen Werten besteht und der Vorgeschichte überhaupt keine Beachtung geschenkt wurde. Das beschränkt sich zwar nicht ausschließlich auf Power Gaming, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Charaktere den schlechtesten Hintergrund haben.

    Verboten hab ich es in meinen Runden allerdings nie. Jeder Spieler der mir einen guten Hintergrund liefert, belohnen ich dann mit persönlichen Geschichten und Quests.

    Dem Powergamer reichte es dann, wenn hier seine Werte immer mal wieder benutzen konnte.

    So haben sich auch diese Charaktere in die Gruppe eingefügt und irgendwie waren alle zufrieden. Schöner finde ich aber Spieler die einen Charakter bauen, weil sie eine Vorstellung von ihrem gesamten Charakter haben und das sind halt nicht einfach nur die Werte.

    Du bist aber ein wunderbares Beispiel dafür, dass alle gemeinsam Spaß haben können, auch wenn die Spieler unterschiedliche Akzente setzen oder Prioritäten haben. Eben das - finde ich - macht einen guten Spielleiter aus. Er geht auf die Bedürfnisse der Gruppe, aber auch auf die der einzelnen Spieler ein. Kompliment. :thumbup:

  • Ich finde es als Spielleiter immer sher schade, wenn ein Charakter aus reinen Werten besteht und der Vorgeschichte überhaupt keine Beachtung geschenkt wurde. Das beschränkt sich zwar nicht ausschließlich auf Power Gaming, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Charaktere den schlechtesten Hintergrund haben.

    Verboten hab ich es in meinen Runden allerdings nie. Jeder Spieler der mir einen guten Hintergrund liefert, belohnen ich dann mit persönlichen Geschichten und Quests.

    Dem Powergamer reichte es dann, wenn hier seine Werte immer mal wieder benutzen konnte.

    So haben sich auch diese Charaktere in die Gruppe eingefügt und irgendwie waren alle zufrieden. Schöner finde ich aber Spieler die einen Charakter bauen, weil sie eine Vorstellung von ihrem gesamten Charakter haben und das sind halt nicht einfach nur die Werte.

    Du bist aber ein wunderbares Beispiel dafür, dass alle gemeinsam Spaß haben können, auch wenn die Spieler unterschiedliche Akzente setzen oder Prioritäten haben. Eben das - finde ich - macht einen guten Spielleiter aus. Er geht auf die Bedürfnisse der Gruppe, aber auch auf die der einzelnen Spieler ein. Kompliment. :thumbup:

    Danke für die Blumen, das musste ich allerdings auch in den Jahren erst lernen. Dadurch, dass ich durchgehend Meister, lernt es sich aber bedeutend schneller. :blush:

  • Was tut man als Meister mit einer Runde langjährig gereifter, hochstufiger und damit zwangsläufig stark durchoptimierter Helden?

    Ich erwähnte im Vorfeld unseres Spieletreffens, dass das Talent "Töpfern" durchaus gefragt sein könnte.

    Zu Beginn des AB besuchten meine Helden ein Dorf mit verwaister Töpferwerkstatt und Bedarf an Töpferwaren. Komisch - keiner der Spieler nahm den Wink mit dem Zaunpfahl an...

    Als sie dann zu einer Quelle für Zaubersaft kamen, der nur in tönernen Gefäßen transportiert werden konnte, mussten sie leider auf das Looten verzichten. Abenteuerentscheidend war das nicht, aber Spaß hatten wir daran schon.

    Ich denke einfach, wenn die Aufgaben ein wenig kreativ gestaltet sind, dann ist auch Raum für Fluff und "Dump-Talente", und wenn ich lebendig genug schildere, haben meine Spieler Spaß daran, auch mal abseits der Herausragenden Talente zu steigern.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Letztendlich bestimmt sowieso immer der SL was bei ihm in seiner Kampagne ein Dumpstat ist, indem er besagte Eigenschaften/Talente /Fertigkeiten/Vorteile/Nachteile nie fordert und nie (an entscheidender Stelle) in die Handlung einbringt. ;)

  • Ich finde es als Spielleiter immer sher schade, wenn ein Charakter aus reinen Werten besteht und der Vorgeschichte überhaupt keine Beachtung geschenkt wurde. Das beschränkt sich zwar nicht ausschließlich auf Power Gaming, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Charaktere den schlechtesten Hintergrund haben.

    Verboten hab ich es in meinen Runden allerdings nie. Jeder Spieler der mir einen guten Hintergrund liefert, belohnen ich dann mit persönlichen Geschichten und Quests.

    Dem Powergamer reichte es dann, wenn hier seine Werte immer mal wieder benutzen konnte.

    So haben sich auch diese Charaktere in die Gruppe eingefügt und irgendwie waren alle zufrieden. Schöner finde ich aber Spieler die einen Charakter bauen, weil sie eine Vorstellung von ihrem gesamten Charakter haben und das sind halt nicht einfach nur die Werte.

    Und genau diese Pauschalaussagen stören mich. Warum besteht ein optimierter Charakter nur aus reinen Werten? Warum sollte der keine Vorgeschichte haben?

    Was ist den ein schlechter Hintergrund für dich?

    Und was ist mit der Kehrseite der Medaille? Was bringt mir der beste Hintergrund wenn die Fähigkeiten und Erlebnisse in den Werten keine Widerspiegelung erfahren?

  • Ich finde es als Spielleiter immer sher schade, wenn ein Charakter aus reinen Werten besteht und der Vorgeschichte überhaupt keine Beachtung geschenkt wurde.

    Für mich ist der Charakter eines Helden wichtig beim erstellen. Die Vorgeschichte versuche ich immer generisch zu halten, damit diese nur erklärt, warum er Vorteil X und Nachteil Y hat. Ich baue gerne einen Feind oder Verpflichtungen ein - eben irgendwas, was der Meister anspielen könnte - was in der Regel aber bei uns am rotierenden Meister scheitert und mitunter liegen gelassen wird.
    Und eine spannende, dramatische Vorgeschichte ist für mich immer so eine Sache. Für mich zähl nichts, was beim Rollenspiel "offscreen" passiert, und daher finde ich es manchmal ein bisschen affig, wenn man die Vorgeschichte eines Helden so aufbläst. Seit im Abenteuer ein Held, und nur in der Fantasie-Fantasie der Figur.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ich finde es als Spielleiter immer sher schade, wenn ein Charakter aus reinen Werten besteht und der Vorgeschichte überhaupt keine Beachtung geschenkt wurde.

    Für mich ist der Charakter eines Helden wichtig beim erstellen. Die Vorgeschichte versuche ich immer generisch zu halten, damit diese nur erklärt, warum er Vorteil X und Nachteil Y hat. Ich baue gerne einen Feind oder Verpflichtungen ein - eben irgendwas, was der Meister anspielen könnte - was in der Regel aber bei uns am rotierenden Meister scheitert und mitunter liegen gelassen wird.
    Und eine spannende, dramatische Vorgeschichte ist für mich immer so eine Sache. Für mich zähl nichts, was beim Rollenspiel "offscreen" passiert, und daher finde ich es manchmal ein bisschen affig, wenn man die Vorgeschichte eines Helden so aufbläst. Seit im Abenteuer ein Held, und nur in der Fantasie-Fantasie der Figur.

    Was ich vor allem auch finde ist, dass die besten und inspiriertesten und substanziellsten Charakterhintergründe und allgemein ein wirklich guter und großer SC an dem man als Spieler viele Jahre Freude haben kann, Schritt für Schritt aus dem lebendigen Rollenspiel wachsen und entstehen.

    Für mich ist das zumindest definitiv der beste Weg mit grundlegenden und offenen Konzepten und Hintergrundsetzungen zu beginnen und das dann rückwirkend im lebendigen Spiel auszugestalten.

    Romanartige Vorgeschichten die einen Charakter schon detailiert festlegen bevor er auch nur eine Stunde gespielt wurde, sind auf der anderen Seite der Hauptgrund dafür warum ich in der Vergangenheit an so einigen SCs den Spaß verloren habe mit der Zeit.

    Man nimmt sich durch solche ausführlichen Vorfestlegungen ganz viel Potential den Charakter wirklich zu entwickeln und wachsen zu lassen und für mich persönlich habe ich das nach fast 20 Jahren PnP endlich als Anfängerfehler zu den Akten gelegt. ;)

  • Man nimmt sich durch solche ausführlichen Vorfestlegungen ganz viel Potential den Charakter wirklich zu entwickeln und wachsen zu lassen und für mich persönlich habe ich das nach fast 20 Jahren PnP endlich als Anfängerfehler zu den Akten gelegt. ;)

    Ich kann ja durchaus nachvollziehen das man sich gerade als Spieler der vor allem auf die Werte seines Chars fixiert ist, bzw sich selbst als Powergamer bezeichnet, schnell bei der ganzen Diskussion angegriffen fühlen kann. (Was im übrigen natürlich auch für Sternenfaenger und sein "affig" gilt) Das liegt dann meist an der Formulierung und gerade Deine ist da leider auch eine Grenzwertige die einen bestimmten Spielertyp leider einfach nur angreift und das unnötig. Wenn also ein Spieler daran Spaß hat, sich genau auszudenken was sein Char gemacht und erlebt hat, bis er quasi sein Heldenleben startet, ist das also ein dummer Anfängerfehler von Leuten die noch nicht richtig spielen können weil dieser Hintergrund sie ja einschränkt.

    Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist zu verstehen, das jeder unter Rollenspiel etwas anders versteht und doch jegliche Ansicht und Meinung irgendwo seine Berechtigung hat und nur selten besser oder schlechter als jede andere ist. Persönlich sage ich deswegen ja auch immer, das ich selbst nur schwer mit PGlern zusammenspielen kann, aber zum einen gilt das nur für jene Spieler die in meiner Definition unter PG fallen (ich denke wir alle haben hier gesehen das es diverse Definitionen gibt) und zum anderen würde ich selbst diesen, niemals abstreiten auch Rollenspieler zu sein oder, wie Du es gerade getan hast, als schlechtere Rollenspieler darstellen. Letztere wird ja durch "Anfängerfehler" vermittelt.

    Ich hoffe einfach mal das Du das weniger Verallgemeinernd gemeint hast, als es klang. ;)

    Zumal ich dem gerne auf ganzer Linie widersprechen müsste. Ich arbeite sehr gerne den Hintergrund meiner Chars möglichst detailliert aus. Diese oftmals sehr umfangreichen Hintergründe sind auch eher seltener etwas für den Spielleiter, auch wenn dieser sich natürlich jederzeit daran bedienen darf, sondern dienen mir dazu in einen Charakter besser reinzukommen. Trotz allem entwickeln sich meine Chars dann mit jedem Spielabend weiter und ich kann nicht behaupten das hier der Hintergrund je eine Einschränkung war. Auch als Menschen haben wir doch jeweils einen "Hintergrund" der mindestens bis zur Geburt zurück geht und uns nicht daran hinter uns auch mit 40 noch zu entwickeln.

  • Ich kann ja durchaus nachvollziehen das man sich gerade als Spieler der vor allem auf die Werte seines Chars fixiert ist, bzw sich selbst als Powergamer bezeichnet, schnell bei der ganzen Diskussion angegriffen fühlen kann. (Was im übrigen natürlich auch für Sternenfaenger und sein "affig" gilt) Das liegt dann meist an der Formulierung und gerade Deine ist da leider auch eine Grenzwertige die einen bestimmten Spielertyp leider einfach nur angreift und das unnötig. Wenn also ein Spieler daran Spaß hat, sich genau auszudenken was sein Char gemacht und erlebt hat, bis er quasi sein Heldenleben startet, ist das also ein dummer Anfängerfehler von Leuten die noch nicht richtig spielen können weil dieser Hintergrund sie ja einschränkt.


    Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist zu verstehen, das jeder unter Rollenspiel etwas anders versteht und doch jegliche Ansicht und Meinung irgendwo seine Berechtigung hat und nur selten besser oder schlechter als jede andere ist. Persönlich sage ich deswegen ja auch immer, das ich selbst nur schwer mit PGlern zusammenspielen kann, aber zum einen gilt das nur für jene Spieler die in meiner Definition unter PG fallen (ich denke wir alle haben hier gesehen das es diverse Definitionen gibt) und zum anderen würde ich selbst diesen, niemals abstreiten auch Rollenspieler zu sein oder, wie Du es gerade getan hast, als schlechtere Rollenspieler darstellen. Letztere wird ja durch "Anfängerfehler" vermittelt.


    Ich hoffe einfach mal das Du das weniger Verallgemeinernd gemeint hast, als es klang. ;)

    Wehe du hast Spaß auf eine andere Art als ich es vorschreibe! Wie kannst du nur, Schande über dich! Nein Spaß bei Seite, natürlich kreide ich es niemandem an - und im Gegensatz zu mir hat BardDM wirklich sehr neutral argumentiert. Du kannst bei allem immer ein mMn (meiner Meinung nach) dazu denken - bei einer Diskussion muss man sich irgendwann auf einem abstrakten/allgemeinen Niveau bewegen, sonst verliert man sich in Spezialfällen. Und dann fallen halt Nuancen gerne mal unter den Tisch - sorry.

    Nochmal: Wenn alle Spaß haben, dann ist alles gut - dann könnt ihr doch echt machen was ihr wollt. Mein Grund dafür, dass ich von massiv ausgestalten Hintergründen nicht so viel halte ist mal folgendermaßen zu Papier gebracht:
    Es hat Regeltechnisch keine Auswirkung. Wenn der Held schon voll der Held war, bevor er Held geworden ist - good for you - aber was hat er dann eigentlich gemacht? Ohne Risiko, in der Hintergrundgeschichte zu sterben sind die Erfahrungen eigentlich nichts wert. Effektiv ist eine Hintergrundgeschichte eigentlich nur Fluff - ein PGler kann übrigens versuchen - auch aus so einem fluff noch Vorteile für sich zu generieren - habe ich schon erlebt.

    Oft Funktioniert es einfach nicht. Ein frisch generierter DSA Held ohne viele Zusatz-AP kann kein Assassine oder Sklavenhändler oder sonst irgendwas sinnvolles sein - einfach weil er die Werte dafür nicht hat. Das klingt jetzt albern, aber für mich ist es halt eigenartig, wenn Vorstellung und tatsächliche Fähigkeiten weit voneinander liegen.
    Natürlich ist das alles sehr abhängig von der Art der Geschichte.

    Show, don't tell. Das ist ein ganz simples Prinzip aus dem Film und Fernsehen, dass heutzutage fast kein Geschichtenerzähler mehr drauf hat. Wenn dein Held arrogant sein soll, dann erzähl das nicht in deiner Hintergrundgeschichte oder lass uns wissen, dass es auf deinem Heldenbogen steht, SEIN arrogant. Eine Hintergrundgeschichte ist nur eine Erzählung und nützt manchmal, dass man als Spieler eine Idee bekommt, wie ein Held in einer Situation reagieren könnte - aber man kann sich auch darin verlieren. Ich finde es einfach wertvoller fürs Spiel, im Jetzt zu überlegen, wie der Held reagieren sollte, als eine umschweifende Hintergrundgeschichte parat zu haben, die eine ähnliche Situation vielleicht schon mal beinhaltet hat.

    Das ist vielleicht mein größtes Problem damit - man verliert sich gerne in der Vergangenheit, die im Grunde keine Rolle spielt. Vor allem, weil ein halbes duzend anderer Spieler und der Meister eigentlich damit nichts anfangen können. Ist ja schon oft schwer genug, die Namen der Eltern oder Geschwister der Mithelden im Kopf zu behalten. Es sind halt Geschichten, die sich eigentlich nie zugetragen haben, und für andere als für einen selbst kaum Mehrwert generieren.

    Nochmal zum Schluss: Was jemand anderes mit seinem Helden oder in seiner Gruppe macht könnte mir nicht egaler sein. Wenn jemand Spaß dran hat, einen Roman zu seinem Helden dazuzuschreiben, dann ist das völlig ok. Ich bereite mich halt lieber mal auf die nächste Session vor oder versuche mich mehr in meinen Helden hineinzuversetzen. Ein neuer Held ist bei mir erst mal mit allem außer seiner Kernkompetenz überfordert - der hat sein Leben lang nichts anders gemacht und noch nicht viel von der Welt gesehen. Oder ernsthaft gekämpft oder gar getötet. Mir ist es einfach lieber, mit meinem Helden die Welt zu entdecken, sodass fast alles neu für ihn oder sie ist, und dann zu entscheiden, was so eine Person in so einer Situation tun würde. Und da hilft MIR persönlich eine lange Backround-Story nichts.

    Along the shore the cloud waves break,
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    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Man nimmt sich durch solche ausführlichen Vorfestlegungen ganz viel Potential den Charakter wirklich zu entwickeln und wachsen zu lassen und für mich persönlich habe ich das nach fast 20 Jahren PnP endlich als Anfängerfehler zu den Akten gelegt. ;)

    Ich kann ja durchaus nachvollziehen das man sich gerade als Spieler der vor allem auf die Werte seines Chars fixiert ist, bzw sich selbst als Powergamer bezeichnet, schnell bei der ganzen Diskussion angegriffen fühlen kann. (Was im übrigen natürlich auch für Sternenfaenger und sein "affig" gilt) Das liegt dann meist an der Formulierung und gerade Deine ist da leider auch eine Grenzwertige die einen bestimmten Spielertyp leider einfach nur angreift und das unnötig. Wenn also ein Spieler daran Spaß hat, sich genau auszudenken was sein Char gemacht und erlebt hat, bis er quasi sein Heldenleben startet, ist das also ein dummer Anfängerfehler von Leuten die noch nicht richtig spielen können weil dieser Hintergrund sie ja einschränkt.

    Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist zu verstehen, das jeder unter Rollenspiel etwas anders versteht und doch jegliche Ansicht und Meinung irgendwo seine Berechtigung hat und nur selten besser oder schlechter als jede andere ist. Persönlich sage ich deswegen ja auch immer, das ich selbst nur schwer mit PGlern zusammenspielen kann, aber zum einen gilt das nur für jene Spieler die in meiner Definition unter PG fallen (ich denke wir alle haben hier gesehen das es diverse Definitionen gibt) und zum anderen würde ich selbst diesen, niemals abstreiten auch Rollenspieler zu sein oder, wie Du es gerade getan hast, als schlechtere Rollenspieler darstellen. Letztere wird ja durch "Anfängerfehler" vermittelt.

    Zumal ich dem gerne auf ganzer Linie widersprechen müsste. Ich arbeite sehr gerne den Hintergrund meiner Chars möglichst detailliert aus. Diese oftmals sehr umfangreichen Hintergründe sind auch eher seltener etwas für den Spielleiter, auch wenn dieser sich natürlich jederzeit daran bedienen darf, sondern dienen mir dazu in einen Charakter besser reinzukommen. Trotz allem entwickeln sich meine Chars dann mit jedem Spielabend weiter und ich kann nicht behaupten das hier der Hintergrund je eine Einschränkung war. Auch als Menschen haben wir doch jeweils einen "Hintergrund" der mindestens bis zur Geburt zurück geht und uns nicht daran hinter uns auch mit 40 noch zu entwickeln.

    Bitte nicht immer alles schwarz und weiß sehen.

    Es geht doch um folgendes

    - Eine Optimierung der Werte bedeutet nicht, dass man sich keine Gedanken über den Charakter macht

    - Eine große Hintergrundgeschichte bedeutet nicht, dass man sich dabei verrennt

    Wenn ich diverse Sachen für meinen Charakter festlege (Hintergund) sollten diese sich auch in den Werten wiederfinden. Und da ist eine Optimierung der Werte sicherlich nichts schlimmes.

    Ich persönlich finde es absolut unangebracht wenn der Charakter vom Hintergrund der begnadete Redner sein soll und dann Überreden 3 aufweist aber der Spieler auf derartige Bedenken mit dem Hinweis " das mache ich ja mit meinem Rollenspiel" kontert....

  • Was die angemessene Länge einer Hintergrundgeschichte angeht, hängt das ja durchaus auch vom Charakter an sich ab. Ein Frischling mit 1000 AP hat offenbar noch nicht viel erlebt, ein Veteran mit 12000 sollte da schon mehr Hintergrund aufweisen können, selbst wenn er auf dem Wert frisch erstellt wird. Ebenso dürften ältere Charaktere oft mehr erlebt haben als jüngere..

  • Bitte nicht immer alles schwarz und weiß sehen.

    Ich bin mir gerade nicht sicher ob Du nur falsch zitiert hast, aber eventuell liest Du noch mal was ich geschrieben habe, gerade ich plädiere ja dafür das jeder so machen soll wie er mag und es kein wirklich richtig oder falsch gibt. Was genau ist daran nun schwarz, bzw weiß? In meinem letzten Text ging es einfach darum das jemand der sich viel Mühe mit seinem Hintergrund macht und diesen bis ins Detail ausarbeitet, keinesfalls ein "schlechterer" Rollenspieler ist, als eben jener der auf andere Aspekte Wert legt.

  • Ich meinte es eigentlich eher allgemein wie es bei dir und anderen klingt. Ist aber nur mein persönliches Verständnis

  • Man nimmt sich durch solche ausführlichen Vorfestlegungen ganz viel Potential den Charakter wirklich zu entwickeln und wachsen zu lassen und für mich persönlich habe ich das nach fast 20 Jahren PnP endlich als Anfängerfehler zu den Akten gelegt. ;)

    Ich kann ja durchaus nachvollziehen das man sich gerade als Spieler der vor allem auf die Werte seines Chars fixiert ist, bzw sich selbst als Powergamer bezeichnet, schnell bei der ganzen Diskussion angegriffen fühlen kann. (Was im übrigen natürlich auch für Sternenfaenger und sein "affig" gilt) Das liegt dann meist an der Formulierung und gerade Deine ist da leider auch eine Grenzwertige die einen bestimmten Spielertyp leider einfach nur angreift und das unnötig. Wenn also ein Spieler daran Spaß hat, sich genau auszudenken was sein Char gemacht und erlebt hat, bis er quasi sein Heldenleben startet, ist das also ein dummer Anfängerfehler von Leuten die noch nicht richtig spielen können weil dieser Hintergrund sie ja einschränkt.

    Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist zu verstehen, das jeder unter Rollenspiel etwas anders versteht und doch jegliche Ansicht und Meinung irgendwo seine Berechtigung hat und nur selten besser oder schlechter als jede andere ist. Persönlich sage ich deswegen ja auch immer, das ich selbst nur schwer mit PGlern zusammenspielen kann, aber zum einen gilt das nur für jene Spieler die in meiner Definition unter PG fallen (ich denke wir alle haben hier gesehen das es diverse Definitionen gibt) und zum anderen würde ich selbst diesen, niemals abstreiten auch Rollenspieler zu sein oder, wie Du es gerade getan hast, als schlechtere Rollenspieler darstellen. Letztere wird ja durch "Anfängerfehler" vermittelt.

    Ich hoffe einfach mal das Du das weniger Verallgemeinernd gemeint hast, als es klang. ;)

    Zumal ich dem gerne auf ganzer Linie widersprechen müsste. Ich arbeite sehr gerne den Hintergrund meiner Chars möglichst detailliert aus. Diese oftmals sehr umfangreichen Hintergründe sind auch eher seltener etwas für den Spielleiter, auch wenn dieser sich natürlich jederzeit daran bedienen darf, sondern dienen mir dazu in einen Charakter besser reinzukommen. Trotz allem entwickeln sich meine Chars dann mit jedem Spielabend weiter und ich kann nicht behaupten das hier der Hintergrund je eine Einschränkung war. Auch als Menschen haben wir doch jeweils einen "Hintergrund" der mindestens bis zur Geburt zurück geht und uns nicht daran hinter uns auch mit 40 noch zu entwickeln.

    Ich will gewiss niemanden angreifen oder andere Vorlieben abwerten und habe nur aus meiner persönlichen Sicht und bezogen auf mein Spiel und meine SCs geschrieben.

    Für mich waren sehr ausführliche und bindende Vorgeschichten die den Charakter schon vor Spielbeginn stark ausdefiniert haben tatsächlich oft Klötze am Bein die mir spätestens nach Monaten und Jahren bei der "lebendigen Formung" von SCs im Weg standen und mir nach solchen Zeiträumen mehrfach auch ganz den Spaß an bestimmten Helden verdorben haben.

    Weil all diese Details die sich vor Jahren mal stimmig und richtig angefühlt haben garnicht mehr zu dem passten was der Charakter im lebendigen Spiel geworden war oder zu was ich ihn dann eigentlich am liebsten machen wollte.

    Weil sich bei mir ganz stark das Empfinden durchgesetzt hat, dass die wirklich guten Dinge über die Zeit im lebendigen Spiel wachsen und es dafür nicht nur keiner ausführlichen Vorfestlegungen bedarf, sondern dass es dafür gerade Freiheit braucht.

    Wenige gut gewählte und in der Spielpraxis gereifte Bausteine aus denen dann brick by brick etwas wirklich Großartiges und Substanzielles entsteht.

    Das ist eine Methode auf die ich inzwischen schwöre und die ich auch als SL anwende, z.B. in der Gestaltung von Hintergründen.

    Aber ich habe für mich mehr als anderthalb Jahrzehnte PnP gebraucht um da hin zu kommen. ;)

    Und so ist da auch das Wort "Anfängerfehler" zu lesen.

    Garnicht bezogen auf andere, sondern mehr als augenzwinkernder Selbsttadel.

    Jeder soll machen was ihm Freude macht und was für ihn gut funktioniert.

    Auch wenn ich mein Konzept weiterempfehle.

    Aber so ein "Alle dies anders machen sind doof!" steckt da wirklich nicht drin.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (6. August 2018 um 21:20)

  • Sorry, mein Satz war leider etwas mehrdeutig. Ich achte manchmal bei dem was ich schreibe nicht genau auf das wie ich schreibe... :)

    Also ich finde pauschalisieren ebenfalls nicht fair und versuche es zu vermeiden so gut es geht. Damit meine Aussage vielleicht eindeutiger ist:

    Meine Erfahrung mit den Spielern aus Gruppen die ich geleitet habe, ist dass die Spieler, die sich zu sehr auf die reinen Werte konzentriert haben, oft gar keine Vorgeschichte hatten. Also wirklich nur bezogen auf den Erfahrungen aus meinen Spielgruppen. Es wäre vermessen von mir hier eine pauschale Aussage für alle Welt des Pen and Papers zu treffen.

    Was das ganze Thema der ausgearbeiteten Vorgeschichte angeht: Ich wünsche mir ja keine DIN A4 Seite mit einer Fließtext Vorgeschichte. Ich rede hier schon von meinen Basics wie Herkunftsort, Eltern, Familie, Freunde, Bezug zum Thema Magie und Glauben, ggf. Motivation in die Welt zu ziehen, es sein denn ich bekomme das mit einem Abenteuer passend hin. Diese Themen müssen nicht konkret sein, es reicht hier sich einfach schon mal ein paar Gedanken gemacht zu haben.

    So ich hoffe hiermit konnte ich mich besser ausdrücken ;)

  • Nur um es für mich allgemein zusammenzufassen.Wenn Spieler, die Optimierung betreiben, einen Ordentlichen Hintergrund für Ihre Charaktere erstellen gibt es kein Problem im Zusammenspiel mit jemanden der nicht optimiert?

  • Nur um es für mich allgemein zusammenzufassen.Wenn Spieler, die Optimierung betreiben, einen Ordentlichen Hintergrund für Ihre Charaktere erstellen gibt es kein Problem im Zusammenspiel mit jemanden der nicht optimiert?

    Ich würde sagen da kommen noch zwei Faktoren hinzu:

    - wenn der SL es gut hinbekommt so einer ungleichmäßigen Gruppe für alle Spieler befriedigende Herausforderungen zu bieten.

    - wenn Spieler weniger optimierter SCs nicht den Anspruch haben dass ihre Helden genauso so stark sein müssen wie die spielmechanisch optimierteren SCs anderer Spieler.

    D.h. wenn die bewusste Entscheidung für einen spielmechanisch nicht optimierten Helden mit der Bereitschaft einher geht für diesen Helden eine Position als weniger mächtiges Gruppenmitglied zu akzeptieren und damit nicht der Anspruch verbunden ist, dass alle Spieler ihre Charaktere so erstellen.