geheime offensichtliche Professionen

  • Auch die Verschwiegene Schwesternschaft sowie, im weiter gefassten Sinne, die Rächerinnen Lycosas künden ja eindeutig von einer Aggressivität von Außen denen die Hexen der beiden Schwesterschatten mitunter drastisch entgegnen (müssen). Feuer mit Feuer bekämpfen. Oder Gift^^. Die Vergangenheit ist eben nicht einfach vergangen sondern in den Köpfen vieler Hexen und auch teilweise in deren täglichen Leben in Aventurien durchaus noch präsent. Da erzähl ich nicht jedem wer oder was ich bin. Hängt natürlich stark von der jeweiligen Region ab. Sich in Nostria oder Albernia als Hexe zu outen kann auch Vorteile mit sich bringen. Trotzdem hat die Mehrzahl der Hexen beim Coming-out Repressalien zu befürchten. Muss kein Scheiterhaufen sein. Langt ja schon ein "Raus aus unserem Dorf!" Auch hier muss ich Colophonius erneut beipflichten, die Regelwerke und RSH's zeichnen deutlich ein Bild der immer noch verfolgten, gegängelnden Hexe. Klar gibt es Ausnahmen. Aber Ausnahmen sind Einzelfälle und als solche bei einer Betrachtung des allgemeinen Gesamtzustandes irrelevant.

    Daher erachte ich das Verheimlichen der Profession, bis zu einem gewissen Grad auch der eigenen Gruppe gegenüber, als absolut OK. Sowohl den Kanon betreffend als auch das Rollenspiel an sich.

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Ich denke das kommt deinem Mob schon recht nahe, oder?

    Nope, das ist Rechtsprechung durch Praioskirche und weiße Gilde ausgeübt. Das ist bestimmt kein Mob.^^

    Nein, Hexen haben nicht nur eine andere Repräsentation, sie haben einen völlig anderen Glauben, der sich erheblich vom Zwölfgötter-Kanon abhebt. Auch wenn Satuaria als Entität anerkannt wird, bleiben für die Hexen die 12G und ihre Diener Kinder von Mörder Los', der die Ausprägung der Vernunft und somit ein Feindbild ist.

    Ihr Weltbild unterscheidet sich erheblich vom allgemeinen Weltbild Zentralaventuriens. Im übrigen ist es weltlich auch nicht verboten, pädophil zu sein, sofern man es nicht auslebt. Und weil es nicht verboten ist, gibt es daher keine Nachteile für bekennende Pädophile in unserer deutlich aufgeklärteren, toleranteren Welt. Oder?

    Also ich kann dir jetzt natürlich ein paar Dutzend Beispiele aufzählen wo Hexen eben nicht diesen Glauben haben und auch vollkommen integriert sind, weil sie eben nicht verfolgt werden. Und die auch ein vollkommen anderes Weltbild haben (unter anderem Rahja und Hesinde verehren, obwohl "LOS-Töchter"). Von daher...

    "In der heutigen Zeit sind die Hexen durch die Vormachtsstellung der Gilden weiterhin dazu gezwungen, weit entfernt von der Zivilisation oder im Verborgenen zu leben."

    Gegenbeispiel: Jede von denen kann Mitglied in der großen grauen Gilde des Geistes werden (siehe WdZ S 261). Die haben Magierphilosophen, Rohalsjünger, brettharte Nationalisten usw. usf..

    Nur weil jemand nicht "nett" ist, wird man nicht automatisch rachsüchtig oder jähzornig, auch das drückt sich in den Regeln in den Werten aus, der (selbst beim Höchstwert von Zwölf) knapp mehr als die Hälfte der Auslöser betrifft.

    Für wie angenehma ls Umgang empfindest du jemanden, der in einem Viertel aller Fälle bei denen du anderer Meinung bist zum Faustschlag ansetzt respektive zum Fluch?

    Du hast natürlich recht, dass Fluchmagie "böse" ist, bzw. nur schadet. Aber das gleiche tun auch verschiedene Magieschulen, allen voran die Schadensmagie.

    Weswegen alle Magierakademien, die sich mit dieser Spielart beschäftigen staatlicher Kontrolle unterliegen. Und zwar durch die Bank weg.

    Warum sich die Rache dann aufs gesamte Dorf, in dem vielleicht auch liebgewonnene Gefährten usw. wohnen, bezieht, erschließt sich mir auch nicht. Es gibt sicher Hexen, die das tun würden, aber sicher nicht die Mehrheit, sonst würden vermutlich weite Landstriche von Aventurien durch ständige Flüche völlig brach liegen.

    Keine Ahnung, wieso das so sein muss. Aber ich frage mich auch, wieso eine Zaubergemeinschaft solche garstigen Flüche überhaupt erst entwickelt und gefördert hat, wenn man doch eigentlich total lieb ist und gar keinen Kollateralschaden haben möchte ;)

    So wird das sicher ablaufen. Bestimmt kommt keiner auf die Idee, das die alte Kräuterfrau mit der Kröte hier erstmal ihre Unschuld zu beweisen hätte. Und nachhelfen wird man sicher auch nicht. Haftbefehl erst nach vorherigem Antrag beim zuständigen, unabhängigen Richter.

    Doch bestimmt, aber wie du vorher sagtest, dass ist normal in Aventurien. Auch die Schankmagd, die gar nicht zaubern kann, müsste ihre Unschuld beweisen an dem Vorwurf der Schadzauberei. So ist die Welt von Aventurien (und es ist natürlich Unsinn, eine Gesellschaft die seit Jahrhunderten Zugriff auf Wahrheitszauber/Liturgien hat, sollte eine ganz andere Form von Rechtsprechung haben), für alle gleich gemein. Nur das es Hexen sich ihre Vorurteile selbst schaufeln.

    Man kann das auch eleganter lösen als ständig sich zuzuflüstern. Außerdem ist es nicht die Schuld des Phexis, dass sich jemand einen aalglatten Helden bastelt. Aber selbst das bietet viel Anlass für IT-Spielereien. Immerhin stellt sich die Frage, warum die Rondrianerin denn so langweilig geworden ist.

    Oh, machen nur dunkle Geheimnisse einen Charakter spannend? Nein, ich glaube nicht. Ich glaube auch nicht, dass Heimlichkeit irgendwas besonderes an den Spieltisch bringt. Ich finde es sogar maximal albern, aber da hat jeder seine eigene Vorstellung davon was "cool" ist als Konzept. In meinen Runden gibt es faktisch keine geheimen Konzepte mehr. Das hilft enorm beim gemeinsamen Spiel. Die Phase in der es ganz cool war dunkle Geheimnisse zu haben, habe ich auch gehabt. Aber letztlich ging es dabei immer um Aufmerksamkeit. Oder um den eigenen Selbstzweck und Selbstdarstellung fürs Kopfkino. Beides nicht die Dinge, die ich als förderlich für das gemeinsame Spiel ansehe.

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  • Zitat

    Nope, das ist Rechtsprechung durch Praioskirche und weiße Gilde ausgeübt. Das ist bestimmt kein Mob.^^

    "Wir, die Dorfgemeinschaft fabrizieren Beweise, um einen Trupp Fanatiker dazu zubringen, eine Frau, von der wir glauben, dass die bestimmt ganz viel böses getan hat, an Ort und Stelle zu verbrennen. Da wir aber die Fackeln nicht selbst trugen, sind wir kein Mob und waschen unsere Hände in Unschuld. Gelobet sei Praios!"


    Zitat

    Also ich kann dir jetzt natürlich ein paar Dutzend Beispiele aufzählen wo Hexen eben nicht diesen Glauben haben und auch vollkommen integriert sind, weil sie eben nicht verfolgt werden. Und die auch ein vollkommen anderes Weltbild haben (unter anderem Rahja und Hesinde verehren, obwohl "LOS-Töchter"). Von daher...

    Laut offizieller Setzung (WdZ, S. 309f.) werden von diesen Hexen diese Götter als Aspekte Satuarias Wese ninterpretiert. , was für die Praios-Kirche "Grund genug sei, Hexen als Ketzer zu verurteilen und sie ständig zu verdächtigen an den Grundfesten der Welt zu hämmern."

    Weiterhin wird aufgeführt, dass das Glaubensbekenntnis an Satuaria auch in der aktuellen Zeit Misstrauen bis Feindseligkeit hervorruft.

    Alles Gründe, nicht allzu offen mit seinem Glauben und Fähigkeiten hausieren zu gehen.


    Darüber hinaus hast du natürlich völlig recht, dass Hexen sehr viel Unheil stiften können und dies zum Teil auch tun. Aber das unterstützt doch völlig die Ansicht, dass man lieber die Klappe hält, gerade wenn man nichts getan hat. Am Ende kommt man noch in die Lage der bedauernswerten Schankmagd, die wegen des (natürlichen) Unwetters angeklagt und schließlich hingerichtet wurde. Will man das?


    Zitat

    Oh, machen nur dunkle Geheimnisse einen Charakter spannend? Nein, ich glaube nicht. Ich glaube auch nicht, dass Heimlichkeit irgendwas besonderes an den Spieltisch bringt.


    Beim ersten Teil gebe ich dir völlig recht, es muss kein dunkles Geheimnis sein. Aber ein Held, der wirklich gar keine Eigenarten hat und nur den Stereotyp verkörpert ist mE auch nicht so das wahre. Da fehlt das menschliche. Gründe für Heimlichkeit gibt es aber viele. Bei uns am Tisch wissen alle OT, dass meine Bauersfrau IT eine Hexe ist. IT haben sie bisher nur den Verdacht. Dadurch habe ich die Chance, mit meinem Helden das Vertrauen meiner Mithelden zu gewinnen und gerade mit den vielen bösen Vorurteilen aufzuräumen. Wenn sie sich it als "Hallo, ich bins, die Hexe" vorstellen würde, sähe das vermutlich anders aus. Am gleichen Tisch haben auch zwei Magier einen eigenen Auftrag, den wir OT und IT nicht kennen, aber versuchen, ihn herauszufinden. Macht zumindest mir auch Spaß.

  • Du hast natürlich recht, dass Fluchmagie "böse" ist, bzw. nur schadet. Aber das gleiche tun auch verschiedene Magieschulen, allen voran die Schadensmagie.

    Jain, es gibt ein paar wesentliche Unterschiede:

    Erstens ist Schadensmagie (also Schaden im Sinne des 4.1er Merkmals, das es ja nach 5 gar nicht mehr gibt - da existiert ja schlicht kein Merkmal mehr, welches nur Offensivzauber besitzt) tatsächlich die einzige andere Magiesparte, die nur Schaden und Leid verursacht. Selbst Dämonologie wird an den Orten, wo sie erlaubt ist, oftmals nutzbringend angewendet - ein Magokrat wie Rafim Bey lässt den Dharai seine Felder umgraben.

    Zweitens ist Fluchmagie quasi nur offensiv nutzbar. Um sich zu verteidigen taugt sie in ihrer Grundvariante nichts, bei etlichen Flüchen nicht mal in der Version mit der sofortigen Wirkung. Mit einem Flammenstrahl kann ich eine direkte Bedrohung für Leib und Leben abwenden, mit Unfruchtbarkeit eher … nicht.

    Drittens sind Hexen typischerweise nicht diejenigen, die zu anderen Zwecken als zum Selbstschutz Gewalt anwenden dürfen. Sie dürfen mit ihrer Magie kein Geld verdienen, womit eine Anstellung als Hofzauberin rausfällt - und damit eben auch die Standardlegitimation für schädigende Magie: "Der Herrscher hat befohlen."

    Insofern stellt die Kombination von Fluchmagie zusammen mit der hexischen Maxime "Lebe deine Gefühle möglichst ungezügelt aus" schon relativ klar dar, warum Hexen nicht die Allerbeliebtesten sind (es sei denn die beste Kuh ist gerade am Verrecken und der Perainegeweihte erst in einer Woche zu erwarten). Sicher wird nicht jede Hexe überhaupt in ihrem Leben zu so drastischen Mitteln greifen, aber eben doch genug, damit sich der Ruf etabliert.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • "Wir, die Dorfgemeinschaft fabrizieren Beweise, um einen Trupp Fanatiker dazu zubringen, eine Frau, von der wir glauben, dass die bestimmt ganz viel böses getan hat, an Ort und Stelle zu verbrennen. Da wir aber die Fackeln nicht selbst trugen, sind wir kein Mob und waschen unsere Hände in Unschuld. Gelobet sei Praios!"

    Wenn das von den Leuten mit Moralkodex Praios und mit Prinzipientreue "Recht und Ordnung" als solide Beweise befunden werden, dann gibt es nicht viel mehr, was es braucht. So ist Aventurien. Und natürlich muss man bedenken, dass der Autor des Abenteuers nichts besseres zu tun hatte als einen gestiefelten Kater zu beschreiben, der einer Hexe als Schmusebärchen dient. xD

    Laut offizieller Setzung (WdZ, S. 309f.) werden von diesen Hexen diese Götter als Aspekte Satuarias Wese ninterpretiert. , was für die Praios-Kirche "Grund genug sei, Hexen als Ketzer zu verurteilen und sie ständig zu verdächtigen an den Grundfesten der Welt zu hämmern."

    Was zum Glück irrelevant ist, weil Ketzerei seit der Rohalszeit legal ist.^^

    Weiterhin wird aufgeführt, dass das Glaubensbekenntnis an Satuaria auch in der aktuellen Zeit Misstrauen bis Feindseligkeit hervorruft.


    Alles Gründe, nicht allzu offen mit seinem Glauben und Fähigkeiten hausieren zu gehen.

    Ursache und Wirkung. Wenn ich 400 Jahre nach Legalisierung meines Glaubens und Gleichberechtigung vor offiziellen Kirchen noch immer im geheimen meinen Kram drehe und mich verfolgt fühlen will, dann werde ich auch seltsam angeschaut. ;)

    Darüber hinaus hast du natürlich völlig recht, dass Hexen sehr viel Unheil stiften können und dies zum Teil auch tun. Aber das unterstützt doch völlig die Ansicht, dass man lieber die Klappe hält, gerade wenn man nichts getan hat. Am Ende kommt man noch in die Lage der bedauernswerten Schankmagd, die wegen des (natürlichen) Unwetters angeklagt und schließlich hingerichtet wurde. Will man das?

    Nope, das ist die schlechteste Idee überhaupt. Die Klappe halten und ruhig sein hat nie eine Gesellschaft verändert. Man muss sich zeigen und abgrenzen, man muss offen mit sich und seinen Ansichten sein. Die Leute fürchten was sie nicht kennen. Geheimnisse sind nur für die einzelne Person sinnvoll, wenn es ums nackte Überleben geht, nicht generell und gerade wenn alles legalisiert wird, was ich glaube und anbete etc. ist das der Moment nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Aber vielleicht haben Hexen auch generell kein Rückgrat gehabt.^^

    Beim ersten Teil gebe ich dir völlig recht, es muss kein dunkles Geheimnis sein. Aber ein Held, der wirklich gar keine Eigenarten hat und nur den Stereotyp verkörpert ist mE auch nicht so das wahre. Da fehlt das menschliche. Gründe für Heimlichkeit gibt es aber viele. Bei uns am Tisch wissen alle OT, dass meine Bauersfrau IT eine Hexe ist. IT haben sie bisher nur den Verdacht. Dadurch habe ich die Chance, mit meinem Helden das Vertrauen meiner Mithelden zu gewinnen und gerade mit den vielen bösen Vorurteilen aufzuräumen. Wenn sie sich it als "Hallo, ich bins, die Hexe" vorstellen würde, sähe das vermutlich anders aus.

    Also der beste Weg Verständnis von jemandem zu bekommen ist sein eigenes Selbst die ganze Zeit zu verstecken, bis es unausweichlich wird und dann darauf hoffen genug Sympathie-Punkte zu haben? Puhhh... nope, sehe ich anders.

    Am gleichen Tisch haben auch zwei Magier einen eigenen Auftrag, den wir OT und IT nicht kennen, aber versuchen, ihn herauszufinden. Macht zumindest mir auch Spaß.

    Über deinen Spaß kann ich nicht argumentieren. Freut mich, dass du ihn hast. Aber ist ein Beispiel für das was ich meine. Ihr investiert Ressourcen nicht in das spannende Charakterspiel mit den Eigenarten der Charaktere sondern in die Suche nach dem "Geheimnis". Screemtime-Verschiebung.

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  • (unter anderem Rahja und Hesinde verehren, obwohl "LOS-Töchter"). Von daher...

    Das ist so nicht ganz richtig. Ich habe das WdZ gerade nicht griffbereit, aber es stand da drin das sie die drei genannten und Tsa als Aspekte von Satuaria begreifen.


    Aber wir schweifen vom Thema ab glaube ich.

    Können wir uns darauf einigen das das Setting von DSA mit Phex in der 12-Götterkirche, dem Namenlosen, Satuaria und Sumu mehr als genug Möglichkeiten bietet für Charaktere verborgene Motive und Wege zu haben und das es jeder Spielgruppe selbst überlassen ist wie sie damit umgeht?

    Die Gründe für die Heimlichkeit sind von Verborgenem zu Verborgenem unterschiedlich und sollten den einzelnen Gruppen überlassen sein

    EDIT: Da will man mal einen Beitrag schreiben, und schon werden 5 weitere geschrieben oder editiert -.-

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Ursus Van Draco (25. Juli 2018 um 15:34)

  • Ich glaube, man muss einen klaren unterschied machen, ob IT der Held seine Mithelden im Unklaren lässt, oder ob das Versteckspiel OT schon damit beginnt, das die Mitspieler gar nicht wissen, um was für einen Helden es sich handelt.

    Beides kann funktionieren - beides kann auch Probleme haben.

    Generell würde ich das OT-Versteckt-sein nur in bestimmten Situationen anwenden. Wir spielen mit rotierenden Meistern - es würde also gar nicht über einen längeren Zeitraum funktionieren, weil dann der Mitspieler plötzlich zum Meister wird... Bei einer Gruppe mit einem einzelnen Meister sieht es wahrscheinlich anders aus, aber auch hier würde ich sagen, dass außerhalb eines Verräter-in-derGruppe-Plotts dieses Vorgehen über viele Abenteuer hinweg eher hinderlich ist. Gerade, wenn man dann mal als geheimer Phexgeweihter einen Tempel aufsuchen will, und dann die ganze Szene evtl. ohne Gruppe passieren muss. Gut eingespielt kann das schon spannend sein, mir wäre es in vielen Fällen als Meister und Spieler zu viel zusätzliches Management, dass nur in den Schatten abläuft.

    IT sich vor seinen Mithelden zu verbergen macht eine Zeit lang Spaß - hat mein Phexerl auch gemacht. Allerdings bin ich auch hier auf ein paar Probleme gestoßen. Man ist halt irgendwann immer der zwielichtige Typ im Hintergrund, der viel zu sagen hätte und generell in Gesellschaftlichen Aspekten kompetent sein kann, sich aber selbst auferlegt zurückhalten muss. Vor allem, wenn die Gruppe sonst eher weniger offenkundig 12-Göttergläubig ist...

    Und auch sonst ist bei jeder Aktion als Geweihter der Gedanke im Hinterkopf, dass man sich jetzt an der Stelle verraten könnte - was einen manchmal in Situationen zögern lässt. In meinen Augen war das irgendwann nur noch umständlich. Man kann auch phexisch sein, ohne diese erzwungene Heimlichkeit.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • IT sich vor seinen Mithelden zu verbergen macht eine Zeit lang Spaß - hat mein Phexerl auch gemacht. Allerdings bin ich auch hier auf ein paar Probleme gestoßen. Man ist halt irgendwann immer der zwielichtige Typ im Hintergrund, der viel zu sagen hätte und generell in Gesellschaftlichen Aspekten kompetent sein kann, sich aber selbst auferlegt zurückhalten muss. Vor allem, wenn die Gruppe sonst eher weniger offenkundig 12-Göttergläubig ist...

    Mit einer guten Tarnidendität, die auch gesellschaftlich kompetent und bei vielen Dingen Grund hätte, mitzureden, ist das Alles kein Problem.

    Ich werde nie müde, zu betonen, dass die Spieler von heimlich-Konzepten sich immer noch viel zu wenig Gedanken um ihre Tarnidenditäten machen.

  • Mit einer guten Tarnidendität, die auch gesellschaftlich kompetent und bei vielen Dingen Grund hätte, mitzureden, ist das Alles kein Problem.


    Ich werde nie müde, zu betonen, dass die Spieler von heimlich-Konzepten sich immer noch viel zu wenig Gedanken um ihre Tarnidenditäten machen.

    Das sprech ich auch niemandem ab - ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass es bei uns eben irgendwann zu einem Selbstläufer geworden ist. Mein Charakter hat eine Tarnidentität gehabt - hat er immer noch. Sein echter Name ist in 4 Jahren OT, die wir spielen, nicht gefallen - er ist jetzt seine Tarnidentität :P
    Aber mit einem Elfen und einem bekennenden Magierphilosophen in der Gruppe muss mein Phexerl jetzt auch aus Image-Gründen mal aus seiner Versenkung raus, weil sonst andere den Ton in der Gruppe angeben.

    Along the shore the cloud waves break,
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    In Carcosa.

  • Hmm ich sehe hier immer nur Hexen, Phexgeweihte und Druiden (mehrer der Macht) als Personen mit Tarnidentität, aber was ist mit den ganz profanen Charakteren, die nicht als sie selbst und mit ihren früheren/aktuellen Taten in Zusammenhang gebracht werden wollen?

    - Diebe, Einbrecher, Hehler, Hochstapler, Mörder ... generell Kriminelle (eventuell sogar mit Gesucht I-III)

    - Waisen, Flüchtlinge, Vertriebene/Verbannte, ehemalige Leibeigene/Sklaven ... Personen die ihrem Schicksal entfliehen wollen/müssen (auch der Bronnjarensohn der mit dem Bauernsohn durchbrennt)

    - "Glücksritter", Helden, Spitzel, Informanten, KGIA-Mitarbeiter ... Personen die aus "beruflichen" Gründen ihre Identität vertuschen/verstellen/geheimhalten

    - "Zuckerbäcker", "Religions"-angehörige, "Organisationsfunktionäre", "Bösewichte" ... Personen die einen Nutzen daraus haben, das man sie nicht als das erkennt was sie sind, Beispielsweise der Zuckerbäcker der sich als Gelehrter/Gebildeter Kaufmann ausgibt oder der Henchman des Oberschuften, der sich das vertrauen der Gruppe erarbeitet um sich einzuschleichen oder der Borbaradianer, der seine Religion im geheimen auslebt um nicht verfolgt zu werden aber nicht den Wunsch hegt die Welt zu unterwerfen, sondern einfach nur seine ruhe haben will (Religionsfreiheit).

  • Mal fern ab von Phexies und Hexies... meine Mitspieler wussten über ca fünfzehn Spielabende und einigen Abenteuern nicht genau, wer meine Scharlatanin in Wirklichkeit war, nämlich eine oronische Magiern aus Elburum. Das Versteckspiel, das Raten um die Person begang erst mit "zu viel ASP für einen Scharlatan, muss ein Magier sein, vielleicht Lehrmeister" hin zu "wieso kann sie solche Flüche, wieso meidet sie Götter, Hexe?". Die Überraschung, als man sie irgendwann mit dem Messer auf die Brust zur Antwort gezwungen hat, war groß: Die Heilerin, die Geschichtenerzählerin ist eine in allen Zwölf göttlichen Landen gesuchte Person. Nur der Meister und ich wussten vom Versteckspiel und keiner sonst in der Tischgruppe.

    Hier war es wirklich ein Charakter, der wirklich gesucht ist, mit mehr als nur Vorurteilen um seine Profession beladen - eine Person die in ihrer Ausbildung hat morden und foltern müssen, von Belkelel-Anbetungen abgesehen. Ja, bei Phexies und Hexen fällt es irgendwann auf, wenn man Liturgien wirkt oder Flüche spricht, aber einige "geheime" Professionen sind in ihrer Darstellung doch möglich. Solche die einen nicht ins Gesicht schreien, wie es leider Geweihte und Hexen oft tun, sondern die recht profan oder normal wirken.

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Hmm ich sehe hier immer nur Hexen, Phexgeweihte und Druiden (mehrer der Macht) als Personen mit Tarnidentität, aber was ist mit den ganz profanen Charakteren, die nicht als sie selbst und mit ihren früheren/aktuellen Taten in Zusammenhang gebracht werden wollen?

    - Diebe, Einbrecher, Hehler, Hochstapler, Mörder ... generell Kriminelle (eventuell sogar mit Gesucht I-III)

    - Waisen, Flüchtlinge, Vertriebene/Verbannte, ehemalige Leibeigene/Sklaven ... Personen die ihrem Schicksal entfliehen wollen/müssen (auch der Bronnjarensohn der mit dem Bauernsohn durchbrennt)

    - "Glücksritter", Helden, Spitzel, Informanten, KGIA-Mitarbeiter ... Personen die aus "beruflichen" Gründen ihre Identität vertuschen/verstellen/geheimhalten

    - "Zuckerbäcker", "Religions"-angehörige, "Organisationsfunktionäre", "Bösewichte" ... Personen die einen Nutzen daraus haben, das man sie nicht als das erkennt was sie sind, Beispielsweise der Zuckerbäcker der sich als Gelehrter/Gebildeter Kaufmann ausgibt oder der Henchman des Oberschuften, der sich das vertrauen der Gruppe erarbeitet um sich einzuschleichen oder der Borbaradianer, der seine Religion im geheimen auslebt um nicht verfolgt zu werden aber nicht den Wunsch hegt die Welt zu unterwerfen, sondern einfach nur seine ruhe haben will (Religionsfreiheit).

    Ich würde sagen, dass diese Art von Geheimidentität ja ein absichtlich gewählter Teil des Charakterkonzepts ist. Der Grund, warum man seinen Helden mit so etwas ausstatten würde, wäre ja, dass das auch irgendwann mal zur Sprache kommt - sonst könnte man es ja auch weglassen. Das hieße, dass die Offenlegung des Geheimnisses (das "Auffliegen") vom Spieler zumindest mittelfristig auf jeden Fall geplant ist und nicht gefürchtet wird, wie das ja im Eingangspost angedeutet wird. Das ist vielleicht der Unterschied zu Hexen etc.

    Das Versteckspiel, das Raten um die Person begang erst mit "zu viel ASP für einen Scharlatan

    Sowas würde mir sauer aufstoßen. Also wenn die Helden (hauptsächlich deswegen) Verdacht schöpfen, weil der Charakter aus Spielersicht so nicht zu den Regeln passen kann. (Scheint in deinem Beispiel aber ja nicht der einzige Anhaltspunkt gewesen zu sein.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Jakomo (25. Juli 2018 um 18:49)

  • Warum sollte man die oronische Magierin am Spieltisch geheimhalten? Ingame klar, aber wieso am Spieltisch ebenso?

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  • Warum sollte man die oronische Magierin am Spieltisch geheimhalten? Ingame klar, aber wieso am Spieltisch ebenso?

    Also mir würde das auch als Spieler Spaß machen, das Rätsel um die Identität zu lösen. Ich mag Situationen, wo ich genauso keinen Plan hab wie mein Held und sozusagen gleichzeitig mit meinem Helden Dinge herausfinde. Ich würde z.B. auch ein Abenteuer kein zweites Mal spielen, da wäre für mich viel des Reizes verloren.

  • Sumaro, du bist ein guter Metaspieler, andere aber nicht - oder aber sie lieben das unbekannte. Von daher hab ich das geheim gehalten. ;)

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Warum sollte man die oronische Magierin am Spieltisch geheimhalten? Ingame klar, aber wieso am Spieltisch ebenso?

    Ich erinnere mich an ne Vampire -Runde vor über 20 Jahren, in der jeder Spieler vor den anderen Geheimnisse hatte...das ganze endete damit, daß ich als SL im Nebenraum saß, die Spieler einzeln rüber kamen um ihren auch so geheimen Kram abzuwickeln (simples rumfragen bei Kontakten uä) und der Rest im anderen Zimmer Brettspiele spielte.

    Seit der Zeit bin ich ziemlich kuriert von OT-Geheimnistuerei und erwarte, daß meine Spieler mit offenen Karten spielen..was die Charaktere IT machen stehnt auf einem ganz anderen Blatt.

  • Warum sollte man die oronische Magierin am Spieltisch geheimhalten? Ingame klar, aber wieso am Spieltisch ebenso?

    Meine Gruppe weiß OT, dass ich eine Hexe spiele. Letztens kam die Frage "Hattest du dich IT eigentlich schon offenbart?" Manchmal ist es für manche Spieler schwierig, OT und IT zu 100% zu trennen. Zumal je nach gespielten Charakteren die IT-Information, dass eine Hexe in der Gruppe ist, einfach akzeptiert wird, ähnlich einer Aussage "Ich trage mein Schwert jetzt links statt rechts".

    Letztlich ist es immer eine Frage des Spielstils. Als ich meine Hexe das erste Mal gespielt habe, wusste meine Gruppe auch OT nichts davon. Ich habe mit dem SL Zettelchen ausgetauscht, das hat OT auch kaum aufgehalten, ist aber, wie schon erwähnt wurde, etwas auffälliges und die Gruppe hat es auch schnell erraten, was los ist. Längerfristige Geheimhaltung, dass man eine Hexe spielt - auch OT - fände ich als Spieler auch reizvoll, vorausgesetzt, dass man eine Möglichkeit findet, unauffällig mit dem SL zu kommunizieren.

  • "Hattest du dich IT eigentlich schon offenbart?"

    Die selbe Situation hatte ich mit meinem Hexer auch. Es war allen auch IT bekannt das ich was magisch begabtes ohne Gildensiegel spiele, auch meine Eule ließ sich nicht immer verheimlichen (Wurde sogar das ein oder andere mal aktiv eingesetzt) aber ein festes Outing als Satuariaanhänger gab es nie. Trotzdem wurde es akzeptiert, wohl auch das ich eben NICHT jeden der mir blöd gekommen ist mit einem Fluch belegt habe

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • Ich erinnere mich an ne Vampire -Runde vor über 20 Jahren, in der jeder Spieler vor den anderen Geheimnisse hatte...das ganze endete damit, daß ich als SL im Nebenraum saß, die Spieler einzeln rüber kamen um ihren auch so geheimen Kram abzuwickeln (simples rumfragen bei Kontakten uä) und der Rest im anderen Zimmer Brettspiele spielte.

    Seit der Zeit bin ich ziemlich kuriert von OT-Geheimnistuerei und erwarte, daß meine Spieler mit offenen Karten spielen..was die Charaktere IT machen stehnt auf einem ganz anderen Blatt.

    Das musste ich als Oronierin halt nicht. Ich hab immer gesagt "ich bin eine Heilerin, reise umher, zaubere Illusionen, Praioten finde ich gemein." Und fertig war es. Nie gab es Zettelchen, höchstens Blicke oder ein "ich mach den Zauber" für eigene Ängste quälen dich. Mehr nicht. ^^

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Also mir würde das auch als Spieler Spaß machen, das Rätsel um die Identität zu lösen. Ich mag Situationen, wo ich genauso keinen Plan hab wie mein Held und sozusagen gleichzeitig mit meinem Helden Dinge herausfinde. Ich würde z.B. auch ein Abenteuer kein zweites Mal spielen, da wäre für mich viel des Reizes verloren.

    Kann ich verstehen, sehe ich natürlich nicht so, aber es ist zumindest einfach das zu bedienen. Einfach die anderen immer geheime Konzepte spielen lassen, die man dann am Spieltisch rausfindet.^^

    Sumaro, du bist ein guter Metaspieler, andere aber nicht - oder aber sie lieben das unbekannte. Von daher hab ich das geheim gehalten. ;)

    Was hat das mit Meta-Spiel zu tun? Letztlich ist die Information doch ohnehin schon draußen sobald man einmal auf den Charakterbogen schaut. Und dann kann man es nach Ingame problemlos regulieren? Bzw. vielleicht sind die Leute ja gute Metaspieler, nur man gibt ihnen keine Chance.

    Letztens kam die Frage "Hattest du dich IT eigentlich schon offenbart?" Manchmal ist es für manche Spieler schwierig, OT und IT zu 100% zu trennen. Zumal je nach gespielten Charakteren die IT-Information, dass eine Hexe in der Gruppe ist, einfach akzeptiert wird, ähnlich einer Aussage "Ich trage mein Schwert jetzt links statt rechts".

    Und ein simples "Nein" hat nicht ausgereicht die Situation zu bereinigen und weiterzuspielen?

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