"In DSA spielt man eben einen Helden." Das sagte mir damals ein guter Freund, nachdem ich - von DSA noch völlig unbefleckt - das DSA-Computerspiel Drakensang gespielt hatte und mich über die fehlenden Möglichkeiten der "bösen" oder wenigstens halbbösen Lösungsmöglichkeiten beschwert hatte.
Mittlerweile habe ich einige eigenen Erfahrungen im Bereich DSA (und damit nat. P&P) gesammelt. Mir macht es persönlich tierisch Spaß, gerade die üblen Aspekte zu bespielen. Von der Armut in den Städten, den Nöten und dem Aberglaube auf dem Land, dem Gefälle zwischen Adel und Nicht-Adel, dem überirdischen Respekt vor Geweihten und ihren Entscheidungen, egal ob sie nun wirklich richtig sind oder nicht, fehlende Beschuldigtenrechte im Strafprozess, Vorurteile gegenüber Ethnien, Rassen und was einem noch so einfällt. Es ist für mich viel spannender, wenn meinem Helden aufgrund von Vorurteilen des Gegenübers oder aufgrund eigener Vorurteile verschiedene Lösungswege versperrt werden. Nein, der Bettler kommt nicht auf den Hofball. Pech für dich, wenn du deine Heilung nicht bezahlen kannst. Stirbst du halt.
Anders als im echten Leben, kann ich mir im Rollenspiel genau aussuchen, in welche Richtung es gehen soll. Arroganter Adeliger, gepeinigter Sklave, aufgeklärter Bürger, abergläubischer Bauer. Alles problemlos möglich.
Trotzdem ist es natürlich so, dass es für offizielle Abenteuer immer eine gewisse Grundheldenhaltung geben muss, da man sonst schlichtweg den Plot verpasst.
Ich persönlich finde es da schöner, wenn es auch für "böse Gruppen" entsprechende Anreize gibt.
Viele Grüße,
Colo
P.S.: Ist es wirklich sinnvoll, sich über Seiten um die Wortwahl beim Ausdruck eigener Gefühle durch einen User zu diskutieren und sich darüber so aufzuregen? Macht den Thread nicht gerade lesenswerter.