Für ein vielfältiges Aventurien

  • Gleich vorab möchte ich möglichst unmissverständlich festhalten, dass ich bei diesem Thema deutlich zwischen einerseits dem realen Leben und andererseits dem Rollenspiel unterscheide.

    Im realen Leben bin für eine umfängliche Gleichstellung, keine reine Gleichberechtigung von Mann und Frau. Ich habe weder Vorurteile, denen ich mir bewusst wäre, noch empfinde ich Ablehnung gegen homosexuelle Menschen; allein schon weil mich das freiwillige praktizierte, private Sexualleben erwachsener, mündiger Menschen nur dann etwas angeht, wenn ich Teil davon sein soll. Ebenfalls werte ich keine Menschen aufgrund der natürlichen Farbe ihrer Haut ab. Ich hasse keine Kinder, zumindest nicht alle und mag keine zu viel. Bewerte die Demokratie als eine schlechte, aber zugleich beste uns zur Verfügung stehende Staats- und Regierungsform. Ich achte die Meinungsfreiheit, bin jedoch gegen Hetze und Extremismus ...

    Um diese Liste nicht weiter in die Länge zu ziehen: Allgemein betrachte ich mich als im vernünftigen Maß toleranten, weitgehend aufgeklärten und aufgeschlossenen Menschen.

    Dies soll auch gar nicht diskutiert werden, dies ist unstreitbar oder steht zumindest nicht zur Diskussion. Für den folgenden Teil gilt vor allem: Nein, ich bin kein verrückter, vergewaltigender, homophober Rassist. Aber ich nehme mir dennoch die Freiheit, in vielen Fällen, allein schon aus Gründen der sprachlichen Einfachheit, das generische Maskulinum zu verwenden, soweit mir dies sinnvoll erscheint, zwischen Genus und Sexus zu unterscheiden sowie "Menschen mit Penis" zusammenfassend, auch auf die Gefahr damit sehr wenige Menschen auszunehmen, als Männer bezeichnen. Ja, vor wenigen Jahren hätte ich dies voranzustellen noch nicht als sinnvoll bewertet, und ja, dies nun als sinnvoll zu bewerten, erscheint mir zumindest seltsam. Aber nein, dieses Thema soll bitte nicht für realpolitische Stellungskämpfe genutzt werden, sondern sich auf die Gestaltung des Rollenspiels beziehen.


    Im Rollenspiel habe ich eine gänzlich andere Haltung. Hier möchte ich, was ich im realen Leben nicht möchte, nämlich Benachteiligung, Verfolgung, Intoleranz und all die anderen schlimmen Dinge und davon reichlich.

    In Aventurien gehe ich exemplarisch und ohne jede Absicht der Vollständigkeit davon aus, dass:

    • Körperliche Züchtigung von Kindern vielfach als Teil einer als gesunden, liebe- und verantwortungsvollen Erziehung betrachtet wird. Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie.
    • Einige Kulturen, z.B. die Novadis, Ferkina usw., Frauen zwar nicht in jedweder Hinsicht schlechter als Männer behandeln, doch gewiss nicht gleich. Selbst in anderen Regionen Aventuriens werden Männer und Frauen nicht absolut gleich behandelt werden, sondern höchstens unter gleichen Umständen gleich. Beispielsweise wird selbst eine aus moderner Sicht diesbezüglich absolut aufgeklärte Sippe thorwalscher Kaperfahrer ihre hochschwangeren Frauen nicht mit auf Raubzug nehmen, die Männer der schwangeren Frauen jedoch durchaus. Außerdem wird ihnen klar sein, dass allein schon in Hinblick auf zukünftige Generationen und der dafür notwendigen, auf sexuellem Weg geschehenden Vermehrung der Verlust von 20 Männern weniger schmerzhaft ist, als der Verlust von 20 Frauen.
    • Offen gelebte Homosexualität und andere von der Norm abweichende Vorlieben in einigen Regionen deutliche Anfeindungen oder sogar Gefahr für Leib und Leben zur Folge haben kann. Während dies auf den Zyklopeninseln, in Al‘Anfa oder im Horasreich zumindest in bestimmten Kreisen beinahe gewöhnlich sein mag, in Thorwal eventuell noch mit einem Schulterzucken abgetan wird, könnte dies im Bornland mit deutlicher Anfeindung geahndet werden und in der Khom sogar zur Steinigung führen.
    • Demokratie, Meinungsfreiheit und andere derartige Grundwerte existieren vielleicht bei den Elfen. Allgemein ist dies jedoch eher ein gängiges Feindbild, nicht allein bei den herrschenden Schichten, sondern auch beim einfachen Volk ein unerhörtes Rütteln an den Grundfesten der Gesellschaft. Die meisten Menschen werden nicht einmal von allein auf den Gedanken kommen, ihr Wort könne denselben Wert wie das Wort eines Adligen oder eines Geweihten haben, oder diesen Gedanken schnell als törichte, gefährliche Spinnerei verwerfen.
    • Sklaverei existiert, ebenso wie Rassismus und in einigen Regionen. Für den al‘anfanischen Großgrundbesitzer ist es völlig normal und in keiner Weise verwerflich, wenn er sich gewaltsam gefangene, entführte und zur Schau gestellte Menschen kauft, um sie für sich arbeiten zu lassen. Der Sklave ist weniger Mensch oder zumindest kein "richtiger" Mensch, sondern viel mehr ein Objekt des Handels, Werkzeug und wird auch so behandelt.
      Ähnlich verhält es sich in Gesellschaften, die Schuldsklaverei, Leibeigenschaft und vergleichbares kennen. Selbst die wenigen, welche in solch einer Gesellschaft gegen Sklaverei sind, möchten meist nicht die Sklaverei abschaffen, sondern sind bloß mit ihrer aktuellen Position unzufrieden, möchten nicht Sklave, sondern Sklavenhalter sein.
      Rassistische Vorurteile werden nicht als Vorurteile sondern als allgemein bekannte Wahrheiten angesehen.
    • Aventurien kennt großflächig nur genau zwei Geschlechter, männlich und weiblich. Eine Unterscheidung zwischen biologischem und gesellschaftlichem Geschlecht, Geschlechtsidentitäten in gefühlt zehntausend Farben, Formen und Geschmacksrichtungen kommt nicht vor. Da mag mal jemand mal mehr dem eigenen Geschlecht oder beiden zugeneigt sein, vielleicht auch gar keinem. Das fällt auf und damit wird, wie oben bereits geschildert, umgegangen. Doch abgesehen von obigen Ausführungen geschieht nicht viel darum bzw. bleibt es dabei. Allein in kleinen akademischen Kreisen der fasarer Sexualmagie oder großen Rahjatempeln mag solches mal überlegt werden, doch kommen auch diese aventurischen Experten kaum auf die Definition eines polyamorphen Intersexuellen mit pansexuellen BDSM-Vorlieben.
    • Urteile werden leichter, schneller und gerne auch drastischer gefällt. Das Wort eines Adligen ist mehr wert als das Wort eines Bauern, die Unschuldsvermutung gilt meist nicht, Rechtssicherheit ist vielfach nicht gegeben usw. Dies kann und sollte immer wieder mal den Eindruck lokaler Besonderheiten und durchaus auch Ungerechtigkeiten fördern.
    • ...

    Weshalb ich dies im Rollenspiel, d.h. in Aventurien und nicht im realen Leben, gerne so haben möchte, hat viele Gründe. Einige dieser Gründe, ebenfalls ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sind:

    • Dies hält die Welt lebendig, gibt ihr einen realistischen Anstrich, Glaubwürdigkeit.
    • Die Spielwelt benötigt Antagonisten und nein, der klassische böse Ork genügt mir nicht. Besonders interessant wird dies dann, wenn der Antagonist keine stereotype Gestalt oder rein aus Prinzip, weil der Plot das eben gerade so braucht, böse ist. Allgemein mag ich das platte "Böse" nicht. Der Gegenspieler wird aus seiner Situation heraus nachvollziehbar und zudem etwas grauer, nicht rein schwarz oder weiß.
    • Hier bieten sich zahlreiche Ansatzpunkte für das Rollenspiel.
      • Beispielsweise könnten die SCs Teil dieses Systems sein und damit auch für die Spieler eine interessante Herausforderung bieten, insofern diese im realen Leben oft ganz andere Positionen vertreten. Wenn die Dame der Runde auf einmal einen Ork mit seinen Sklavinnen spielt, führt dies häufig nicht nur zu unterhaltsamen Situationen, sondern regt zudem zum Nachdenken an.
      • Alternativ könnten die SCs selbst benachteiligt werden und versuchen, sich mit dem System zu arrangieren oder sogar für eine Verbesserung ihrer Lage kämpfen und dies gewiss nicht ohne Widerstand und Unverständnis.
        • Wenn sich die Tsageweihte über den Vater empört, welcher seiner 10jährigen Tochter eine saftige Ohrfeige verpasst, da sich diese früher von der Feldarbeit weggeschlichen hat, mag dies zuerst für alle ein nachvollziehbarer Impuls sein. Doch entstehen häufig interessante Spielmomente, wenn darüber eine Diskussion entsteht - Ihm hat dies als Junge doch auch nie geschadet, wie sonst sollte der Vater seine Tochter erziehen und warum überhaupt?
        • Die Spielerin der Ferkina wird sich eventuell erst einmal in die Rolle einfinden müssen und überlegen, wie sie mit der Ungleichbehandlung umgehen möchte. Wobei sie nicht allein an der Haltung der Männer ihres Stammes zu knabbern haben wird, sondern auch an der Haltung der übrigen Frauen des Stammes, welche die Situation als völlig normal bewerten und sich eventuell eher um die aufmüpfige Verrückte sorgen.
    • Positive und ungewöhnliche Konstellationen stechen eher hervor und werden leichter als solche wahrgenommen. Zudem fallen sie nicht gleich als politisches Statement mit erhobenen Zeigefinger negativ auf. Eine absolut perfekte Gesellschaft existiert ohnehin nicht oder ist nur sehr, sehr schwer zu beschreiben, eine Beschwerdewelle in unserer teilweise sehr sensiblen, bis übersensiblen Gesellschaft beinahe unvermeidlich. Auch deshalb sollte auf zu umfängliche Ambitionen in diese Richtung verzichtet und zur Not besser nicht beschrieben, die Ausgestaltung der jeweiligen Spielrunde überlassen werden.
    • ...

    Wobei, damit dies nicht missverstanden wird, ich auch nicht möchte, dass Aventurien in Klischees und politischen Stellvertreterkämpfen ertrinkt. Bereits auf den voll ausgebildeten Zwitter, die vollbrüstige Frau mit Penis und Vollbart aus dem letzten offiziellen DSA-Abenteuer, welches in unserer Runde gespielt wurde, hätte ich verzichten können. Dies nicht allein, weil ich die Darstellung rein persönlich als unästhetisch empfand, sondern insbesondere weil diese Gestalt absolut nichts zum Plot beitrug und mehr wie eine politische Stellungnahme des Autoren wirkte - Da schaut, das menschliche Multitool und alle feiern es/ihn/sie/x/queertix/"was auch immer", weil Aventurien so toll, modern und tolerant ist. Ebenso gefallen mir viele der in neueren Filmen gezeigten vermeintlich starken Frauen nicht, weil sie nicht wirklich stark, sondern zickig sind oder das geschlechtsinvertierte Abziehbild des Machoidioten parodiert und sich dabei absolut ernst nimmt. Auch Black Panter hat mich diesbezüglich nicht überzeugt; als Musterbild der idealen "schwarzen Kultur" - was immer das sein soll - gefeiert, wäre ein Film mit nahezu identischem Text, doch von hellhäutigen Menschen gespielt, vermutlich schnell als rassistisches Machwerk in der Versenkung verschwunden.

    Ein positives Beispiel habe ich vor einiger Zeit in "Star Trek: Discovery" gesehen. Eine Frau ist Captain, ein männlicher Lieutenant und ein ebenfalls männlicher Schiffsarzt führen eine romantische Beziehung, einige Brückenoffizier sind Außerirdisch und weder macht darum jemand einen Aufstand noch werden Lo­bes­hym­nen gesungen. Während sich in der realen Welt alle über Außerirdische aufregen würden, wird dies dort als ein ganz gewöhnlicher, alltäglicher Umstand hingenommen, ebenso das schwule Paar und die weibliche Führungsposition. Das ist ebenso ein normaler Teil des Alltags wie das morgendliche Frühstück. Im Gegensatz dazu gibt es jedoch gleichsam Kulturen in diesem fiktiven Universum, welche dies ganz anders handhaben, bei welchen dies durchaus ein Thema wäre. Auch nicht schlecht hinsichtlich der "starken Frau" war der Wonder Woman-Film; sie war stark, erfahren und selbstständig, aber zugleich teamfähig, kooperativ und kam durchaus auch mit Männern gut aus, lediglich war sie mir für eine massiv trainierte Amazone etwas zu schmal.

  • Zum Part Rollenspiel

    Salopp gesagt: "Dann spiel doch halt so!"

    Etwas ausführlicher: Wie du privat dein Rollenspiel spielst geht, wie du selber so schön gesagt hast, nur die etwas an, die beteiligt sind. Wenn ihr ein düsteres und "intolerantes" Aventurien spielen wollt, dann wird dich da niemand dran hindern. Gerade deine zweite Auflistung wird in meiner Runde durchaus so gehandhabt wird. Für mich stellt sich jetzt eigentlich nur die Frage, was willst du mit diesem Post erreichen? Was ist deine Botschaft? Wer ein sehr modernes Aventurien spielen wird wird sich von deinem Beitrag vermutlich nicht beeindrucken lassen.

    Bereits auf den voll ausgebildeten Zwitter, die vollbrüstige Frau mit Penis und Vollbart aus dem letzten offiziellen DSA-Abenteuer, welches in unserer Runde gespielt wurde, hätte ich verzichten können. Dies nicht allein, weil ich die Darstellung rein persönlich als unästhetisch empfand, sondern insbesondere weil diese Gestalt absolut nichts zum Plot beitrug und mehr wie eine politische Stellungnahme des Autoren wirkte - Da schaut, das menschliche Multitool und alle feiern es/ihn/sie/x/queertix/"was auch immer", weil Aventurien so toll, modern und tolerant ist.

    Nun es ist meines Erachtens das gute Recht eines jeden Autoren eine politische Stellung zu beziehen und DSA tut das schon immer. Muss es sogar ansonsten hätte die Spielwelt keinen einzigen Konflikt. Bsp.: Andergast vs. Nostria, Elfen vs. Zwerge, die Hochnäsigkeit des Horasreich, etc.

    Weiterhin kannst du diese Aussage nicht mögen und kannst das auch sagen, aber ich glaube das dürfte hier relativ unbemerkt verpuffen. Wenn du also eine Gegenposition zu den Autoren einnehmen willst, dann denke ich, dass du dich eher direkt an Diese wenden solltest.


    Ebenso gefallen mir viele der in neueren Filmen gezeigten vermeintlich starken Frauen nicht, weil sie nicht wirklich stark, sondern zickig sind oder das geschlechtsinvertierte Abziehbild des Machoidioten parodiert und sich dabei absolut ernst nimmt. Auch Black Panter hat mich diesbezüglich nicht überzeugt; als Musterbild der idealen "schwarzen Kultur" - was immer das sein soll - gefeiert, wäre ein Film mit nahezu identischem Text, doch von hellhäutigen Menschen gespielt, vermutlich schnell als rassistisches Machwerk in der Versenkung verschwunden.

    Über die Frauenrolle in den neuenn Filmen kann man sicherlich diskutieren, aber dafür schaue ich zu wenig Filme um das fundiert zu machen. Auch hier gilt, was dir nicht gefällt, gefällt wem anders.

    Deine Aussage zu Black Panther würde ich gerne nochmal in Frage stellen. Der Film spielt offensichtlich mit mit dem allgemeinen Wissen, dass dunkelhäutige Menschen lange unterdrückt wurden und im Medium Film (sowie anderen Medien) kaum stattfanden. Ich denke Black Panther sieht sich da bewusst als Kontrapunkt, sprich als "krasser" (wie krass ist sicherlich diskutabel) Gegensatz. Dieser Film, gespielt von hellhäutigen Menschen, verliert natürlich sofort diese Konnotation und damit auch zu einem guten Teil seine Legitimation.

    Ein positives Beispiel habe ich vor einiger Zeit in "Star Trek: Discovery" gesehen. Eine Frau ist Captain, ein männlicher Lieutenant und ein ebenfalls männlicher Schiffsarzt führen eine romantische Beziehung, einige Brückenoffizier sind Außerirdisch und weder macht darum jemand einen Aufstand noch werden Lo­bes­hym­nen gesungen. Während sich in der realen Welt alle über Außerirdische aufregen würden, wird dies dort als ein ganz gewöhnlicher, alltäglicher Umstand hingenommen, ebenso das schwule Paar und die weibliche Führungsposition. Das ist ebenso ein normaler Teil des Alltags wie das morgendliche Frühstück. Im Gegensatz dazu gibt es jedoch gleichsam Kulturen in diesem fiktiven Universum, welche dies ganz anders handhaben, bei welchen dies durchaus ein Thema wäre. Auch nicht schlecht hinsichtlich der "starken Frau" war der Wonder Woman-Film; sie war stark, erfahren und selbstständig, aber zugleich teamfähig, kooperativ und kam durchaus auch mit Männern gut aus, lediglich war sie mir für eine massiv trainierte Amazone etwas zu schmal.

    Star Trek hab ich nie gesehen, dafür Wonder Woman und ich gebe dir in diesem Fall absolut recht. War meines Erachtens ein guter Film mit einer tollen Hauptfigur. Und lass dir gesagt sein: Man braucht keine Muskelberge um jemanden gehörig die Fresse zu polieren ;)

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Bitte belehre mich eines Besseren: Aber sehe ich das richtig, das du hiermit eine Plattform bilden willst, eine Diskussion zu führen das Aventurien Intoleranter werden sollte? Ich ahne jetzt schon voraus, das das ziemlich schnell in fast beleidigten Form geführt wird. Das hat einen einfachen Grund. Der Text bildet einen guten einblick wie du dein Aventurien Spielst bzw spielen möchtest, und meiner Meinung nach wenn du es so spielen willst tue das. Jedoch weiß ich nicht ob du möchtest das es in mehr Runden so ist, bzw Ulisses das vielleicht aufgreift. Mein Aventurien was ich bespiele sieht anders aus, aber es sieht auch anders aus, als das von Ulisses, oder vielen anderen Menschen die Aventurien Spielen.

    Das ist ja das Tolle an Individuen die wir Menschen sind, jeder hat eine Meinung und jeder hat auch irgendwie Recht damit. Aventurien ist eine Fiktive Welt. Ulisses hat ein Bild von Aventurien, ich habe ein anders, du hast ein anders und 1000 andere haben wieder ein anderes Bild. Das ist ja auch das schöne an einer Fiktiven Welt, man gestaltet sich diese so wie man das will. Fiktiv - erdacht.

    Oder willst du Sammeln, wie hart das Aventurien anderer ist? Meinungen einholen? Jedoch scheinst du sehr fest in deiner Meinung zu sein. Ich sehe noch nicht so recht denn Sinn dieses Threads?! :/

    Wissen und Weisheit bedingen sich nicht gegenseitig, mein Freund. - Argelion

  • Spannendes Thema!

    Ich finde das, was du in den Stichpunkten schreibst, eines der interessantesten Dinge an DSA: Die Vielfältigkeit der Kulturen, Weltanschauungen und Charakterkonzepten, die in Aventurien möglich sind bieten ganz viel Raum für das Aufeinanderprallen verschiedener Werte. Spannend wird es für mich dann, wenn genau das passiert, aber die Charaktere (und evtl. auch NSCs) nicht starr auf ihrer Einstellung beharren, sondern sich daran reiben und sich irgendwie dadurch weiterentwickeln.

    Ich nehme das auch gerne als Grundkonzept für meine Helden. Ich spiele beispielsweise einen andergaster Hirten, der bisher keinen Kontakt mit der Außenwelt hatte und so erzogen wurde, wie ein einfacher Junge vom Land halt erzogen wird. Und mir macht es total viel Spaß, zu spielen, wie er auf Reise mit Leuten "von woanders" andere Werteinstellungen kennenlernt und zwischen den anerzogenen Überzeugungen und den neuen Erkenntnissen, die ja auch gut begründet sei können, hin- und herschwankt. Die momentanen Reisegruppe (andergaster Gardist, tulamidischer Magier, horasischer Spitzel und Elfe) bietet da sehr viel Dynamik :).

    Die Überschrift finde ich aber unpassend, weil das für mich nichts mit Intoleranz zu tun hat. Spaß macht zumindest mir das nämlich nur, wenn die Charaktere (und auch der eine oder andere NSC) ein gewisses Maß an Offenheit und Toleranz mitbringen. Ich habe auch schon Runden erlebt, in denen die Helden das nicht hatten und allem "anderen" erst einmal feindlich begegnet sind. Dadurch waren eine Menge an Charakterkonzepten per se nicht spielbar und eine Vielfalt in diesem Sinn kaum möglich. Für mich wäre die passendere Überschrift zu deinem Post "Für ein vielfältiges Aventurien"!

  • Also ich finde es voll okay.
    Ich als absoluter Vorfechter des Egalitarismus mag es sehr, im Rollenspiel das Gegenteil zu spielen, aus dramaturgischen Gründen.
    Wenn Schriftsteller eine Dystopie beschreiben finden sie es ja auch nicht toll.

    Ingamerealismus kann sehr gut der Outgame-ironie dienen. Was man im Spiel macht kann durchaus sehr mahnend und kritisch gemeint sein, nach dem Motto: "dies nie in Realität!"

    Vergleichbar ist es irgendwie hiermit:
    Ich bin im echten Leben aufrichtig und ehrlich. Meine Freunde mögen mich genau deshalb, trotz sämtliche andere Mängel. Ich kann gar nicht lügen. Wenn ich es versuche sieht man es mir sofort an. Obendrein ist mein Gedächtnis SO schlecht dass es keine drei Tage braucht bis ich mich ins Eck geschwindelt hab und auffliege.
    Aber wenn es um phexianische Charaktere geht? Mag ich voll!

    Und ähnlich ist es auch mit Rassisten oder Misogynisten: ich spiele sie durchaus einmal, aber im echten Leben mag ich solche Typen ganz und gar nicht leiden.
    Es ist demnach durchaus eine Herausforderung sie zu spielen, auch wenn ich sie dann nach ner Weile einsehen lasse dass sie sich auf dem Holzweg befinden.

    Das heißt: wenn ich denn noch mal spiele, was ich nicht tu. Ich mach nur noch den SL, aber das ist dann schon egal.

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

    DVD-Profiler

  • Zum Thema "Starke Frauenrollen" empfehle ich "Alien" (der erste Teil) und "Aliens" (der zweite Teil), "der Hauptcharakter" ist die perfekte Darstellung einer starken Frau, ohne das sie zur Mary Sue wird. Diese Filme sind außerdem aus einer Zeit als man noch nicht die politische Agenda dem Publikum in den Hals schieben wollte, wodurch der Film aufgrund von Plot und Umsetzung lebt, und nicht von pseudo-Kritiken pro-toleranter-Feministen-Aktivisten.

    Nebenbei einfach mal gute Filme, die nicht Grundlos ein eigenes Genre in der Filmbranche eröffnet haben, mit so vielen guten und leider auch weniger guten folgenden Filmen dieses Genres.

    (Empfehle die englische Originalvertonung, wobei die deutsche Synchronfassung gut gelungen ist)

    Zu Aventurien, es darf ruhig mal Intolerant, Gemein und Dreckig sein, es darf Geschlechter und Rassen diskriminieren und Personen/Wesen je nach Geburtsstand/Ort benachteiligen oder begünstigen. Der silberne Löffel im Mund gehört genauso dort hin, wie der Leibeigene durch Geburt, wie die verfolgte rothaarige Frau aufgrund von Vorurteilen (Aberglauben) und der obdachlose Lustknabe der seinen Körper verkaufen muss um nicht von seinem Peiniger an dessen Hunde verfüttert zu werden.

    Das ermöglicht Konflikte, bricht die schöne heile Welt der Helden auf und wirft sie in Situationen, stellt sie vor Dilemma und zeigt ihnen Konsequenzen des Status Quo oder ihres Handelns auf.

    Aber Aventurien hat auch tolerante Seiten, Aufklärung und Bildung, Gleichberechtigung und demokratische Strukturen (Zwerge wählen ihre "Könige" nach Befähigung) selbstlose Helden, die sich für die "Gute Sache" ins Abenteuer stürzen. Ohne diese andere Seite wäre es langweilig und Stereotyp, ein Abziehbild einer düsteren und menschenfeindlichen Dystopie ... dann wären wir in Warhammer ("there is only War") oder in einer sehr schmutzig-korrupten Spielweise von Shadowrun oder World of Darkness. (Ich habe nichts gegen diese Systeme, sie bieten auch weit mehr als dark und gritty, sind aber als Beispiel am besten verständlich hoffentlich)

    Jeder weiss doch am besten welche Spielerwartung er/sie selber hat, oder welche seine Gruppe hat und kann folglich sein Aventurien so gestalten, das es Interessant und Spannend, Abwechslungreich und Aufregend bleibt, ohne das sich die SPIELER durch die Spielweise oder Weltbeschreibung/Plot als Personen im OT unwohl fühlen oder diskriminiert/karikiert/denunziert werden.

    Von daher sehe ich eine feste Trennung zwischen bewusster Setzung und Haltung im IT durch SL und Spieler , wodurch die Spielwelt auch politisch Inkorrekt erscheinen kann, und einer konfliktfreien und angenehmen Spielebene als Gruppe am Tisch/Online, wo unsere modernen Standards gelten.

    Mischwesen hat es auf den Punkt gebracht

    Zitat

    ein Bild von Aventurien, ich habe ein anders, du hast ein anders und 1000 andere haben wieder ein anderes Bild.

  • Für mich stellt sich jetzt eigentlich nur die Frage, was willst du mit diesem Post erreichen?

    Wie ich auf diesen Post kam, war auch, aber nicht allein aus dem Rollenspiel her motiviert und nicht besonders stringent:

    Zum einen hatte ich diesbezüglich erst kürzlich ein längeres Gespräch mit meiner Gruppe, in welcher ein bunter Strauß an Ansichten vertreten wurde, zum anderen las ich heute auf der Ulisses Seite "Auch bei der Formulierung der Regeltexte haben wir auf inklusive Sprache geachtet, etwa „Personen mit Penis“ statt schlicht immer nur „Männer“ zu schreiben und damit der Vielfalt Aventuriens, unserer Spielerschaft und der realen Welt Rechnung zu tragen." und musste erst einmal lachen. Gehört nun zur politischen Korrektheit, zu einer toleranten, inklusiven Sprache, Männer als "Personen mit Penis" anzusprechen und zu betonen, dass - wie auch immer geschehen - Personen, die keine biologischen und/oder keine gesellschaftlichen Männer sind und/oder sich selbst nicht als solche sehen und/oder nicht als solche wahrgenommen werden wollen? Das erinnerte mich ein wenig an Loretta aus Monty Python’s Life of Brian (https://www.youtube.com/watch?v=T9hpAaQgbJI - nicht mein Video, habe keine Rechte daran usw.); dieser Film ist immerhin von 1979 und zumindest damals konnten Menschen darüber noch lachen. Anschließend sah ich hier im Orkespalter-Forum das Thema "Wege der Vereinigungen – Ein kontroverses Buch" in Rekordzeit geschlossen wurde. Das Werk hat eine Tabelle zum Auswürfeln der Penisgröße... Was haben die Käufer eigentlich erwartet? Auch in besonderer Weise schön empfand ich die Formulierung: "Bei der Ausgestaltung der Bebilderung hat dann oftmals die persönliche ästhetische Vorliebe dazu geführt, dass wir nun einen Überschuss an Frauen und wenig Penisse zeigen. Was sicherlich keine Quotengleichheit erfüllt, aber nicht bedeutet, dass nur heterosexuell männliche Vorlieben oder gar das bewusste Ausschließen von Elementen eine Rolle spielten." "Ok?", dachte ich mir und frage mich weiter: "Wenn ich politisch korrekt sein möchte, wie viele Penisse muss ich pro gezeigter Frau hinzufügen, wo und wie muss ich sie hinzufügen? Wie viele Hässliche muss ich aufnehmen und für wen eigentlich, d.h. wer möchte denn wirklich halbnackte, absolut hässliche Wesen beim kopulieren sehen? Ist die Wertung 'hässlich' selbst auf rein subjektiver Ebene nicht bereits politisch inkorrekt? Wie viele Schwule und wie viele Lesben braucht es je heterosexuellem Paar und wie verrechne ich bisexuelle Orgien? Sollten gewisse sexuelle Präferenzen nicht ganz prinzipiell und bewusst ausgeschlossen werden?...", oder kurz "Was soll das und ist das wirklich so ernst gemein, wie es hier steht?". Dem geschlossenen Thema nach zu urteilen, scheinen dies einige Menschen tatsächlich sehr, sehr ernst zu nehmen. Wobei ich nicht ausschließe, dass einige sich ernster geben, als sie dies tatsächlich meinen und eventuell auch bloß wenige sehr laut sind. Anbei ist es schade, dass die Penistabelle für die pdf-Datei nun gestrichen werden soll, wenn schon, denn schon. Ich weiß auch nicht, weshalb jemanden ein Zinken aus der Krone fällt, wenn ausgerechnet in einem imho ohnehin kaum ernstzunehmenden Werk wie WdV angemerkt wird, der große, schwarze Typ könnte tendenziell umfangreicher bestückt sein; tatsächlich sind wohl regionale Abweichungen eine reale Tatsache (https://de.wikipedia.org/wiki/Penis_des_Menschen#Größe). Wehe dem, der Offensichtliches anmerkt, wie dass Frauen bei massiver Gewichtszunahme auch größere Brüste bekommen könnten. "Apropos Gewichtszunahme" führte mich gedanklich weiter zu Marius Müller-Westernhagens Lied "Dicke" und dabei erinnerte ich mich daran, dass er dies heute nicht mehr spielt, im Interview sagte er "[...] das geht heute wirklich nicht mehr.". Schade, warum geht das eigentlich nicht mehr? Ich hatte das Lied mehrfach zu einer Zeit gehört, in welcher ich selbst einige Kilogramm zu viel auf der Waage hatte, und mich absolut nicht am Liedtext gestört. Wer beschwert sich da eigentlich, sind das immer die tatsächlich Betroffenen oder einige im Fahrwasser oder gar vorweg? Warum geht heute so vieles nicht mehr, was früher ganz normal war? Wobei ich durchaus sinnvolle, auch überfällige positive Entwicklungen gewiss nicht verneinen möchte. Eigentlich wollte ich mich auf das Rollenspiel beschränken und möchte dies auch gleich wieder machen, aber dieser Gedanke schwingt in der modernen Gesellschaft bereits eine Weile: "Das geht nicht mehr!". Warum der Mohrenkopf irgendwann Negerkuss genannt wurde, leuchtet mir noch ein. Warum der Negerkuss dann Schokokuss und der Schokokuss nun scheinbar Schaumkuss heißen muss, leuchtet mir hingegen weniger ein. Besonders verstehe ich nicht, warum sich Menschen Gedanken um die politisch korrekte Bezeichnung einer Süßigkeit machen, Pippi Langstrumpf umformulieren, Lieder nicht mehr singen oder auch Peniswürfeltabellen streichen, während die AfD in Deutschland immer mehr Stimmen holt und sich die NPD beschwert, die AfD hätte großteils ihr Programm geklaut, Präsident Trump Homosexuelle, die sich vielfach erst unter Obama offenbart hatten, nun im Militär wieder verfolgen lässt, eine Mauer zu Mexiko errichten möchte und selbst über Migranten in Deutschland schimpft, ganz zu schweigen von den Verhältnissen und Ungarn usw. ...

    Was ich mit diesem Post erreichen möchte:

    Über die Möglichkeiten im Rollenspiel - nicht in der realen Welt - diskutieren, auch wenn eine strikte Trennung nur schwer durchzuhalten sein wird. Eine Rückmeldung aus der Community, d.h. der Gemeinschaft der hier schreibenden Rollenspieler, zu erhalten könnte interessant sein. Schön wäre zu klären, was Rollenspiel eurer Ansicht nach darf und worauf es besser verzichten sollte. Wie ihr in eurer Runde mit solchen Themen umgeht, falls ihr überhaupt damit umgeht. Ich möchte dabei zudem Ideen für das Rollenspiel in meiner Gruppe sammeln.

    Nun es ist meines Erachtens das gute Recht eines jeden Autoren eine politische Stellung zu beziehen

    Aber muss dies denn so plump geschehen? Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn auch politische Themen im Spiel aufgegriffen werden, ganz im Gegenteil, wie ich eingangs sehr ausführlich darlegte, möchte ich dies sogar als Teil der Spielwelt nicht vermissen. Aber, dies sollte, wie ich versucht habe anhand der Beispiele zumindest anzudeuten, innerhalb eines gewissen Spektrums der Möglichkeiten geschehen. Den höchst verehrten Ultraüberzwitter mitten im Geschehen völlig unmotivert, fern des Plots und ohne ersichtlichen Grund oder Zweck, außer einer zu vermutenden rein offgame entspringender Stellungnahme des Autors, erscheint mir, gelinde ausgedrückt, ungeschickt. Gut, da derart irrelevant, könnte er/sie/es (Wie wird solch eine Person politisch korrekt angesprochen?) auch recht leicht aus dem Abenteuer entfernt werden. Dennoch fiel mir dies recht deutlich in seiner Übertriebenheit und Ungeschicktheit auf.

    Dieser Film, gespielt von hellhäutigen Menschen, verliert natürlich sofort diese Konnotation und damit auch zu einem guten Teil seine Legitimation.,

    Eigentlich sollte dies nur als ein Beispiel dienen und den Film in Gänze zu besprechen wäre an anderer Stelle gewiss besser.

    Daher hier nur ein Beispiel aus dem Film:

    Allein deine Formulierung "dunkelhäutige Menschen" verweist bereits auf das Problem. Meinst du Türken, Araber, Menschen, die zu lange auf der Sonnenbank waren, Schornsteinfeger während der Arbeit? Die Formulierung "Afroamerikaner" ist ebenso wenig zutreffend wie "Afrikaner", denn weder besteht zwangsläufig ein Bezug zu einer bestimmten Region noch zu einer Staats- oder Landeszugehörigkeit. "Schwarze" ist recht eindeutig, doch vermutlich bereits zu stark rassistisch konnotiert, "Maximalpigmentierte" wirkt sehr gekünstelt... Im Film "Black Panter" wird hingegen recht häufig von den Schwarzen, dem schwarzen Volk/Rasse gesprochen, wohingegen alle Weißen vielfach als böse Kolonialisten bezeichnet werden. Der eine Hauptcharakter will sich vor dem Rest der Welt abschotten, der andere Hauptcharakter die anderen Rassen militärisch unterwerfen, insbesondere die bösen Weißen, und seinem Volk der vereinigten Schwarzen zur Freiheit/Weltherrschaft verhelfen. Daran erscheint mir so vieles falsch zu sein, dass ich dies hier umfassend kaum ausführen könnte, selbst falls ich dies vorhätte. Darunter sind rein exemplarisch die Fragwürdigkeit des Gedankens einer historisch oder genetisch bedingten umfassenden Einigkeit des "schwarzen Volkes", der "Brüder und Schwestern", der Militarismus und der rassistische Grundton gegen "Hellhäutige". Da muss imho das Szenario nicht einmal hin zum vereinigten weißen Volk, das die anderen Völker/Rassen/Andersfarbigen unterwerfen möchte, oder vergleichbaren Umsetzungen vollzogen werden, um wenigstens in Stutzen zu geraten. Wobei, ich dies allerdings auch nicht besonders ernst nehme. Ich habe den Film gesehen, bewerte ihn, im Vergleich mit den anderen Marvel-Filmen, als durchschnittlich. Mir sind die angesprochene und weitere "Besonderheiten" des Films und dessen veröffentlichten Interpretationen aufgefallen, aber ich habe gewiss nicht wütend den Kinosaal verlassen oder ähnliches.

    Star Trek hab ich nie gesehen

    Schau es dir an ;) Auch "The Orville" ist zu empfehlen, diesbezüglich besonders die Staffel 1, Folge 3.

    Man braucht keine Muskelberge um jemanden gehörig die Fresse zu polieren

    Auf jeden Fall helfen sie :)

    Nicht falsch verstehen, imho ist Gal Gadot attraktiv, ich verstehe durchaus, weshalb sie Gadot besetzt haben. Ja, Realismus ist in DC-Filmen nicht unbedingt höchste Priorität und mir gefällt der Film auch so bzw. stört mich das nicht, dafür sehe ich diese Filme nicht. Bloß falls der Film realistisch(er) wäre und da wir gerade auch bei dem Thema Diversität und Schönheitsideale sowie deren Darstellung sind, hätte auch eine Frau mit geringerer Oberweite, ein paar Narben, breiteren Schultern und deutlich größeren Muskeln besetzt werden können. Vermutlich hätten dann weniger Menschen diesen Film sehen wollen oder wären weniger davon begeistert gewesen.


    EDIT


    Oder willst du Sammeln, wie hart das Aventurien anderer ist? Meinungen einholen? Jedoch scheinst du sehr fest in deiner Meinung zu sein. Ich sehe noch nicht so recht denn Sinn dieses Threads?! :/

    Ja, auch das :)

    Ingamerealismus kann sehr gut der Outgame-ironie dienen. Was man im Spiel macht kann durchaus sehr mahnend und kritisch gemeint sein, nach dem Motto: "dies nie in Realität!"

    Die Vielfältigkeit der Kulturen, Weltanschauungen und Charakterkonzepten, die in Aventurien möglich sind bieten ganz viel Raum für das Aufeinanderprallen verschiedener Werte. Spannend wird es für mich dann, wenn genau das passiert, aber die Charaktere (und evtl. auch NSCs) nicht starr auf ihrer Einstellung beharren, sondern sich daran reiben und sich irgendwie dadurch weiterentwickeln.

    Richtig. Wobei mich hier auch die Frage nach dem Wie, nach der Umsetzung interessiert.


    Zum Thema "Starke Frauenrollen" empfehle ich "Alien" (der erste Teil) und "Aliens" (der zweite Teil), "der Hauptcharakter" ist die perfekte Darstellung einer starken Frau, ohne das sie zur Mary Sue wird. Diese Filme sind außerdem aus einer Zeit als man noch nicht die politische Agenda dem Publikum in den Hals schieben wollte, wodurch der Film aufgrund von Plot und Umsetzung lebt, und nicht von pseudo-Kritiken pro-toleranter-Feministen-Aktivisten.

    Stimmt, das sind auch gute Beispiele. An diese hatte ich zuvor gar nicht mehr gedacht.

    Dieses "in den Hals schieben" möchte ich im Rollenspiel gerne vermeiden. Zum einen gefällt dies vielen Spielern nicht, zum anderen wird damit meist das Gegenteil des Beabsichtigten erreicht. Wobei ich nicht vorhatte mich missionarisch zu betätigen oder die Rollenspielgruppe eine politische Gruppe umzuformen. Ich möchte jedoch gerne auch solche Themen im Rollenspiel behandeln.

    Die Überschrift finde ich aber unpassend, weil das für mich nichts mit Intoleranz zu tun hat.

    Das war eine eher spontane Idee, ein in Maßen provokanter Titel verführt eher zum Anklicken - Clickbaiting ;)

    Ich versuche gleich mal den Titel zu ändern.


    EDIT Schattenkatze: Zwei Beiträge in kurzer Zeit hintereinander sind verboten. Bitte gleich die Editierfunktion nutzen.

  • Aristeas 15. Juli 2018 um 02:36

    Hat den Titel des Themas von „Für ein intolerantes Aventurien“ zu „Für ein vielfältiges Aventurien“ geändert.
  • Hm, in der konkreten Umsetzung der Vielfältigkeit fallen mir spontan zwei verschiedene Möglichkeiten ein.

    In der Regel läuft es so mit. Die Charaktere treffen auf die Spielwelt und aufeinander und müssen sich so mit anderen Wertvorstellungen auseinandersetzen. Das bestimmt nicht die Handlung, sondern sorgt für ein tieferes Rollenspiel. Vielleicht lenkt es beizeiten von der Haupthandlung ab, aber ich fände es komisch, wenn es ganz fehlte. Vielleicht kann man es als eine Art Hintergrundrauschen sehen, das die Handlung beizeiten komplexer gestaltet. Ich habe eher schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn das plötzlich die Handlung überlagert. Dann wären wir eher bei der zweiten Möglichkeit:

    Differenzen von Wertvorstellungen als Kernkonflikt eines Plots. Es gibt eben nicht "den Bösen", sondern immer mindestens zwei Seiten. Klassisches Beispiel ist der Dieb, der die Reichen bestiehlt, um den Armen zu helfen; oder die Ehefrau, die ihrem Mann untreu ist, weil er sie schlecht behandelt. Aventurien bietet da unzählige Ansatzpunkte. Besonders spannend ist das meiner Meinung nach, wenn in der Heldengruppe keine Einigkeit herrscht und der Konflikt tatsächlich irgendwie ausdiskutiert werden muss, sodass am Ende eine Lösung steht, mit der alle leben können. Noch cooler wird es meiner Erfahrung nach, wenn selbst einzelne Charaktere innerlich hin- und hergerissen sind. Das bietet dann richtig Raum für Charakterentwicklung.

    Ein toller Nebeneffekt kann sein, dass man sogar OT im Anschluss über den Konflikt ins Gespräch kommt.

    Das wären so spontan meine Ideen zur Umsetzung im Spiel. Ersteres geht vor allem von den Spielern aus, zweiteres vom Meister. Ich entwerfe gerne Abenteuer mit solch einem Kernkonflikt.

    Gibt es offizielle Abenteuer, die so funktionieren? Das einzige Szenario, das mir da aus dem Stegreif einfällt, ist Ketten aus Gold, das habe ich mal gemeistert. Ein Charakter war ein Gänseritter, der ist daran fast zerbrochen :D. So muss das :thumbsup:

  • Ich entschuldige mich im Vorfeld für etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler. Es ist Früh ;)

    Was ich mit diesem Post erreichen möchte:

    Über die Möglichkeiten im Rollenspiel - nicht in der realen Welt - diskutieren, auch wenn eine strikte Trennung nur schwer durchzuhalten sein wird. Eine Rückmeldung aus der Community, d.h. der Gemeinschaft der hier schreibenden Rollenspieler, zu erhalten könnte interessant sein. Schön wäre zu klären, was Rollenspiel eurer Ansicht nach darf und worauf es besser verzichten sollte. Wie ihr in eurer Runde mit solchen Themen umgeht, falls ihr überhaupt damit umgeht. Ich möchte dabei zudem Ideen für das Rollenspiel in meiner Gruppe sammeln.

    Was Rollenspiel darf und worauf man verzichten kann. Für mich relativ simpel gehalten, das was in der Gruppe besprochen wurde. Dies sollte im Vorfeld, egal welches Rollenspiel man spielt, kurz aber besser länger einmal besprochen werden. Wie ist das nun mit Auspeitschen, Vergewaltigung, Kinder Schlagen, Rassismus, Frauenfeindlichkeit etc.... was darf am Rollenspieltisch passieren, was will einer nicht.

    Ich habe mit meiner einen Runde (DSA) einen Gruppenvertrag, sogar schriftlich für jeden zugänglich. Zudem habe ich eine Welt der Dunkelheit Runde, wo ich mich einen Abend mit ihnen zusammen gesetzt habe um zu besprechen, was alles angespielt werden darf und was für jeden einzeln geht. Klar kann man sich dann nicht an denn halten der sagt: "Hey gib mir die volle Packung, dunkle böse Welt" sondern muss sich an denn halten der am meisten sagt "Nee das nicht, das nicht und das nicht." aber im allgemeinen wird einem entweder schnell klar das ist die Falsche Runde, das Falsche Rollenspiel oder man findet simpel und einfach einen Kompromiss.

    Wie ich auf diesen Post kam, war auch, aber nicht allein aus dem Rollenspiel her motiviert

    Mein Tipp an dieser stelle: Sich einfach mal mit der Runde hinsetzten und ausarbeiten was besprochen wurde. Wie stelle ich mir Aventurien vor? Das habt ihr bereits gemacht und wie du selbst sagst kam da eine bunte Palette von Ansichten zusammen. Aber nutzt das doch als Grundlage zu diskutieren was für alle okay ist. Dann kann auch zukünftig ein "euer" Aventurien bespielt werden.

    Aber muss dies denn so plump geschehen? [...] Den höchst verehrten Ultraüberzwitter mitten im Geschehen völlig unmotivert, fern des Plots und ohne ersichtlichen Grund oder Zweck, außer einer zu vermutenden rein offgame entspringender Stellungnahme des Autors, erscheint mir, gelinde ausgedrückt, ungeschickt. Gut, da derart irrelevant, könnte er/sie/es (Wie wird solch eine Person politisch korrekt angesprochen?) auch recht leicht aus dem Abenteuer entfernt werden. Dennoch fiel mir dies recht deutlich in seiner Übertriebenheit und Ungeschicktheit auf.

    Aber da hast du die Lösung des Problems doch selbst schon genannt, dir gefällt am Abenteuer etwas nicht schreibt es um. Ich glaube ich habe was DSA angeht noch kein Abenteuer gespielt was ich genau so übernommen habe, ich habe immer etwas geändert, meine Note dazu gegeben und es für meine Gruppe passend gemacht. Es ist nun mal so das jeder eine Andere Meinung hat. Und meine Meinung währe es dann, diese Stelle einfach zu streichen oder umzuschreiben.


    Das Folgende sind immer nur meine Ansichten die ich beschreibe:

    Körperliche Züchtigung von Kindern vielfach als Teil einer als gesunden, liebe-und verantwortungsvollen Erziehung betrachtet wird. Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie.

    Kann man in Rollenspiel nehmen, ich selber bin da einfach kein Freund mit. Bei mir wäre es nicht verboten, aber dennoch verpönt. Gerade durch Hesinde und Tsa gibt es zwei Götter die bessere Weger Zeigen können. Aber gerade auch durch eins zwei Dämonen kann ich mir vorstellen, das sie dort einen verführen würden. Wie gesagt nicht verboten, aber verpönt.

    Einige Kulturen,z.B. die Novadis, Ferkina usw., Frauen zwar nicht in jedweder Hinsicht schlechter als Männer behandeln, doch gewiss nicht gleich. Selbst in anderen Regionen Aventuriens werden Männer und Frauen nicht absolut gleich behandelt werden, sondern höchstens unter gleichen Umständen gleich. Beispielsweise wird selbst eine aus moderner Sicht diesbezüglich absolut aufgeklärte Sippe thorwalscher Kaperfahrer ihre hochschwangeren Frauen nicht mit auf Raubzug nehmen, die Männer der schwangeren Frauen jedoch durchaus. Außerdem wird ihnen klar sein, dass allein schon in Hinblick auf zukünftige Generationen und der dafür notwendigen, auf sexuellem Weg geschehenden Vermehrung der Verlust von 20 Männern weniger schmerzhaft ist, als der Verlust von 20 Frauen.

    Hier kommt es auf die Kultur an. Es gibt Kulturen Wo es keine Gleichstellung der Geschlechter gibt. Novadis und Ferkina sind die einen, aber auch die Amazonen und (ich glaube es war) Almada wo es einfach auch mal umgedreht wird und Männer schlechter behandelt werden als Frauen. Was das Beispiel mit Schwangere Thorwaler angeht, kann ich mir auch gut vorstellen das Mann und Frau zuhause bleiben wenn der Bauch schon sehr zu sehen ist und man langsam ruhiger werden sollte. Und wenn die Schlimmsten Monate um sind klären Mann und Frau wer wieder los darf.

    Offen gelebteHomosexualität und andere von der Norm abweichende Vorlieben in einigen Regionen deutliche Anfeindungen oder sogarGefahr für Leib und Leben zur Folge haben kann. Während dies auf denZyklopeninseln, in Al‘Anfa oder im Horasreich zumindest inbestimmten Kreisen beinahe gewöhnlich sein mag, in Thorwal eventuellnoch mit einem Schulterzucken abgetan wird, könnte dies im Bornlandmit deutlicher Anfeindung geahndet werden und in der Khom sogar zurSteinigung führen.

    Für mich ist Aventurien ein etwas Toleranteres Mittelalter. Da ich selber Queer bin, habe ich durch die Erfahrung im Realen, relativ wenig lust ständig im Rollenspiel mich dann auch zu rechtfertige. Dazu sollte ich sagen, das ich meisten grundsätzlich bisexuelle Charakter spiele. Das heißt noch lange nicht das es jeder in Aventurien gut heißen wird, noch das es überall völlig Normal ist. Wobei für mich Bornland nie als Homophob galt, alleine durch Thesia von Illmenstein. Das wirklich wichtigste im Bornland ist das der Partner/Partnerin am besten Blut von Theaterrittern hat. Sprich Die Mutter des Bronjarensohn wird sich nicht aufregen das es ein Mann ist mit dem der Sohn abgehauen ist, sondern das es nen einfacher Stallbursche war.

    Demokratie,Meinungsfreiheit und andere derartige Grundwerte existierenvielleicht bei den Elfen. Allgemein ist dies jedoch eher ein gängigesFeindbild, nicht allein bei den herrschenden Schichten, sondern auchbeim einfachen Volk ein unerhörtes Rütteln an den Grundfesten der Gesellschaft. Die meisten Menschen werden nicht einmal von allein auf den Gedanken kommen, ihr Wort könne denselben Wert wie das Wort eines Adligen oder eines Geweihten haben, oder diesen Gedanken schnell als törichte, gefährliche Spinnerei verwerfen.

    Das gerade der Adel, vor allem im Mittelreich versucht Hesindes Sohn Nandus zu untergraben und später sogar in Ländlichen Gebiten Mittelreichs (genauer Garethien) verbietet gehört auch zu meiner Welt. Dazu sollte man wissen das viele Nandus geweihte versuchen das gerade die Bauern ihre eigene Meinung zu dingen bilden soll. Leider Schafft der Adel es nicht über Nandus rüber, auch Hesindes lehren zu verbieten. Jedoch kann man als einflussreicher Adlige verhindern das gerade diese Kirche eine Einrichtung in ihrem Dorf/Stadt bekommen. Politik pur. Demokratie ist etwas Böses, wenn man von einer Monachie lebt die denn Adel unterstützt. Natürlich gibt es aber trotzdem auch andere Seiten. Elfen hätte ich dabei nie genannt, die ersten die mir da einfallen sind Zwerge und Thorwaler.

    Sklaverei existiert,ebenso wie Rassismus und in einigen Regionen. Für den al‘anfanischen Großgrundbesitzerist es völlig normal und in keiner Weise verwerflich, wenn er sichgewaltsam gefangene, entführte und zur Schau gestellte Menschen kauft,um sie für sich arbeiten zu lassen. Der Sklave ist weniger Mensch oder zumindest kein "richtiger" Mensch,sondern viel mehr ein Objekt des Handels, Werkzeug und wird auch so behandelt.
    Ähnlich verhält essich in Gesellschaften, die Schuldsklaverei, Leibeigenschaft und vergleichbares kennen. Selbst die wenigen, welche in solch einerGesellschaft gegen Sklaverei sind, möchten meist nicht die Sklavereiabschaffen, sondern sind bloß mit ihrer aktuellen Positionunzufrieden, möchten nicht Sklave, sondern Sklavenhalter sein.
    Rassistische Vorurteile werden nicht als Vorurteile sondern als allgemein bekannte Wahrheiten angesehen.

    Auch hier sehe ich das wie die Münzen, es hat zwei Seiten. In einigen Kulturkreisen ist es was ganz normales, vor allem auch für die Sklaven. In anderen etwas absolut verpöntes (Thorwaler). Aber ich finde das macht es in vielen dingen auch wieder aus. Das es verschiedene Meinungen zu etwas gibt in Aventurien, was zu wunderbaren IT-Diskussionen führen kann.

    Aventurien kennt großflächig nur genau zwei Geschlechter, männlich und weiblich. Eine Unterscheidung zwischen biologischem und gesellschaftlichem Geschlecht, Geschlechtsidentitäten in gefühlt zehntausend Farben, Formen und Geschmacksrichtungen kommt nicht vor. Da mag mal jemand mal mehr dem eigenen Geschlecht oder beiden zugeneigt sein, vielleicht auch gar keinem. Das fällt auf und damit wird, wie oben bereits geschildert, umgegangen. Doch abgesehen von obigen Ausführungen geschieht nicht viel darum bzw. bleibt es dabei. Allein in kleinen akademischen Kreisen der fasarer Sexualmagie oder großen Rahjatempeln mag solches mal überlegt werden, doch kommen auch diese aventurischen Experten kaum auf die Definition eines polyamorphen Intersexuellen mit pansexuellen BDSM-Vorlieben.

    Durch die 12 Götter, durch Praios, durch Tsa, durch Rahja, durch Hesinda (und wer noch so mitmischen will) wird jeder Geist im Richtigen Körper geboren. Ende. Nichts dazwischen. Etwas was man wunderbar aus Aventurien rausschmeißen kann.

    Polyamorie, ist ein Streitthema sogar unter denn 12 Göttern. Rasthulla jedoch gibt ein Daumen hoch. Sprich auch hier kommt es wieder darauf an in welchen Kulturkreisen du dich bewegst.

    Urteile werden leichter, schneller und gerne auch drastischer gefällt. Das Wort eines Adligen ist mehr wert als das Wort eines Bauern, die Unschuldsvermutung gilt meist nicht, Rechtssicherheit ist vielfach nicht gegeben usw. Dies kann und sollte immer wieder mal den Eindruck lokaler Besonderheiten und durchaus auch Ungerechtigkeiten fördern.

    In Aventurien bist du Schuldig solange du nicht das gegenteil beweisen kannst. Heißt, wurdest du Angeklagt, kannst du auch gerne mal Unschuldig Hingerichtet werden! Das auch gerne nur weil du dich dem einen Adligen nicht richtig vorgestellt hast und der leider zur Rachsucht neigt. Heißt aber auch, wenn du dich verteidigen kannst, beweise hast das du Unschuldig bist, steht der andere Doof da. Das schnelle Urteils-fällen kommt drauf an wer beschuldigt wird, kennt der sich nicht in Rechtkunde aus, kann das gut und gerne passieren. Ansonsten kann es schnell auch passieren das der Gefangene plötzlich damit kommt doch nur vor solch und solch einem Gericht verurteil werden zu können, welches erst in der nächsten Stadt zu finden ist. Wenn du Pech hast ist es aber ein Dorf, und keiner weiß das.


    Fasse ich einfach mal zusammen: Für mich ist Aventurien eine Münze, alles kann man aus verschieden Seiten (Kulturen, Glaubensansichten etc.) sehen. Weswegen man vieles Finden kann und vieles unterbringen kann. Es bleibt dabei, es kommt darauf an was die Runde aus dem Aventurien macht.

    Wissen und Weisheit bedingen sich nicht gegenseitig, mein Freund. - Argelion

  • Was haben die Käufer eigentlich erwartet?

    Ja das habe ich mich auch gefragt! ^^

    Bei mir hat das Werk nicht mehr als ein kurzes, überraschtes Heben der Augenbraue verursacht. Für meine (und auch für meine Gruppe) Art des Rollenspiels ist es einfach irrelevant. Wieso sich darum eine solche Kontroverse bilden konnte ist mir noch immer schleierhaft, aber zugegebenermaßen auch relativ egal.

    Aber muss dies denn so plump geschehen? Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn auch politische Themen im Spiel aufgegriffen werden, ganz im Gegenteil, wie ich eingangs sehr ausführlich darlegte, möchte ich dies sogar als Teil der Spielwelt nicht vermissen. Aber, dies sollte, wie ich versucht habe anhand der Beispiele zumindest anzudeuten, innerhalb eines gewissen Spektrums der Möglichkeiten geschehen. Den höchst verehrten Ultraüberzwitter mitten im Geschehen völlig unmotivert, fern des Plots und ohne ersichtlichen Grund oder Zweck, außer einer zu vermutenden rein offgame entspringender Stellungnahme des Autors, erscheint mir, gelinde ausgedrückt, ungeschickt. Gut, da derart irrelevant, könnte er/sie/es (Wie wird solch eine Person politisch korrekt angesprochen?) auch recht leicht aus dem Abenteuer entfernt werden. Dennoch fiel mir dies recht deutlich in seiner Übertriebenheit und Ungeschicktheit auf.

    In dem Fall sprechen wir aber dann über die Art und Weise der Darstellung. Das ist ein wichtiger Unterschied. Danke für die Klarstellung! :thumbup:

    Dann bin ich als Naturwissenschaftler allerdings raus. Für mich ist ein Wort ein Werkzeug um jemand anderen begreiflich zu machen worum es mir geht. Von mir aus können wir jede Person mit KFNMPA (Einmal HIER schreien wer die Referenz kennt ;)) ansprechen. Ich muss für ein und denselben Stoff 3 verschiedene Namen kennen (Ethanol, Ethylalkohol und Äthanol um mal ein einfaches Beispiel zu nennen oder Tryptophan, Trp und W um ein etwas absurderes Beispiel zu haben). Ich warte eigentlich nur darauf, dass sich die Sprachwissenschaftler und anschließend die Gesellschaft mal auf irgendeine Formulierung einigen.
    Zurück zum konkreten Beispiel: Ja, das ist einfach schlechtes Charakterdesign. Ist blöd, kommt aber vor. Auch ohne Geschlechterrollenaussage (manchmal liebe ich die deutsche Sprache..)

    Auch in besonderer Weise schön empfand ich die Formulierung: "Bei der Ausgestaltung der Bebilderung hat dann oftmals die persönliche ästhetische Vorliebe dazu geführt, dass wir nun einen Überschuss an Frauen und wenig Penisse zeigen. Was sicherlich keine Quotengleichheit erfüllt, aber nicht bedeutet, dass nur heterosexuell männliche Vorlieben oder gar das bewusste Ausschließen von Elementen eine Rolle spielten." "Ok?", dachte ich mir und frage mich weiter: "Wenn ich politisch korrekt sein möchte, wie viele Penisse muss ich pro gezeigter Frau hinzufügen, wo und wie muss ich sie hinzufügen? Wie viele Hässliche muss ich aufnehmen und für wen eigentlich, d.h. wer möchte denn wirklich halbnackte, absolut hässliche Wesen beim kopulieren sehen? Ist die Wertung 'hässlich' selbst auf rein subjektiver Ebene nicht bereits politisch inkorrekt? Wie viele Schwule und wie viele Lesben braucht es je heterosexuellem Paar und wie verrechne ich bisexuelle Orgien? Sollten gewisse sexuelle Präferenzen nicht ganz prinzipiell und bewusst ausgeschlossen werden?...", oder kurz "Was soll das und ist das wirklich so ernst gemein, wie es hier steht?". Dem geschlossenen Thema nach zu urteilen, scheinen dies einige Menschen tatsächlich sehr, sehr ernst zu nehmen. Wobei ich nicht ausschließe, dass einige sich ernster geben, als sie dies tatsächlich meinen und eventuell auch bloß wenige sehr laut sind. Anbei ist es schade, dass die Penistabelle für die pdf-Datei nun gestrichen werden soll, wenn schon, denn schon. Ich weiß auch nicht, weshalb jemanden ein Zinken aus der Krone fällt, wenn ausgerechnet in einem imho ohnehin kaum ernstzunehmenden Werk wie WdV angemerkt wird, der große, schwarze Typ könnte tendenziell umfangreicher bestückt sein; tatsächlich sind wohl regionale Abweichungen eine reale Tatsache (https://de.wikipedia.org/wiki/Penis_des_Menschen#Größe).

    Tja, da kann ich nicht viel zu sagen. Mir fehlt der komplette Kontext zu dem Statement der Autoren (ich nehme an, es ist von ihnen). Die Fragen, die du dir gestellt hast, sind mir noch nie in den Sinn gekommen. Und meiner Ansicht nach sind sie auch nicht hilfreich. Ich sehe nicht, wie dadurch Gleichberechtigung und der Abbau von Vorurteilen erreicht wird. Wenn mich da jemand vom Gegenteil überzeugen kann, möge er das gerne tun. Ich bin da für eine andere Meinung offen!
    Ach ja, die Penistabelle. Fand ich irgendwie witzig (ja ich bin geistig 5 Jahre alt). Anscheinend haben da Studien tatsächlich einen statistisch Signifikanten Unterschied festgestellt und damit ist das für mich Fakt, bis jemand das gegenteil beweisen kann. Muss das in eine fiktive Welt einfließen? Nö! Dafür ist es fiktiv und Kunst. Kann man einbauen, muss man aber nicht.

    Zu den Filmen (und ich denke danach sollten wir das entweder in eine PN oder anderen Thread auslagern)

    Allein deine Formulierung "dunkelhäutige Menschen" verweist bereits auf das Problem. Meinst du Türken, Araber, Menschen, die zu lange auf der Sonnenbank waren, Schornsteinfeger während der Arbeit? Die Formulierung "Afroamerikaner" ist ebenso wenig zutreffend wie "Afrikaner", denn weder besteht zwangsläufig ein Bezug zu einer bestimmten Region noch zu einer Staats- oder Landeszugehörigkeit. "Schwarze" ist recht eindeutig, doch vermutlich bereits zu stark rassistisch konnotiert, "Maximalpigmentierte" wirkt sehr gekünstelt... Im Film "Black Panter" wird hingegen recht häufig von den Schwarzen, dem schwarzen Volk/Rasse gesprochen, wohingegen alle Weißen vielfach als böse Kolonialisten bezeichnet werden. Der eine Hauptcharakter will sich vor dem Rest der Welt abschotten, der andere Hauptcharakter die anderen Rassen militärisch unterwerfen, insbesondere die bösen Weißen, und seinem Volk der vereinigten Schwarzen zur Freiheit/Weltherrschaft verhelfen. Daran erscheint mir so vieles falsch zu sein, dass ich dies hier umfassend kaum ausführen könnte, selbst falls ich dies vorhätte. Darunter sind rein exemplarisch die Fragwürdigkeit des Gedankens einer historisch oder genetisch bedingten umfassenden Einigkeit des "schwarzen Volkes", der "Brüder und Schwestern", der Militarismus und der rassistische Grundton gegen "Hellhäutige". Da muss imho das Szenario nicht einmal hin zum vereinigten weißen Volk, das die anderen Völker/Rassen/Andersfarbigen unterwerfen möchte, oder vergleichbaren Umsetzungen vollzogen werden, um wenigstens in Stutzen zu geraten. Wobei, ich dies allerdings auch nicht besonders ernst nehme. Ich habe den Film gesehen, bewerte ihn, im Vergleich mit den anderen Marvel-Filmen, als durchschnittlich. Mir sind die angesprochene und weitere "Besonderheiten" des Films und dessen veröffentlichten Interpretationen aufgefallen, aber ich habe gewiss nicht wütend den Kinosaal verlassen oder ähnliches.

    Ich denke einfach ein Superheldenfilm ist das falsche Genre für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus und Unterdrückung. Vielleicht wird eines Tages ein Film das Gegenteil beweisen. ZU hoffen wäre es. (Auch hier gilt übrigens der Part mit dem KFNMPA)

    Bloß falls der Film realistisch(er) wäre und da wir gerade auch bei dem Thema Diversität und Schönheitsideale sowie deren Darstellung sind, hätte auch eine Frau mit geringerer Oberweite, ein paar Narben, breiteren Schultern und deutlich größeren Muskeln besetzt werden können. Vermutlich hätten dann weniger Menschen diesen Film sehen wollen oder wären weniger davon begeistert gewesen

    Gleiches wie oben. Dafür ist es das falsche Genre und der falsche Ansatz. Sehenswert wäre dieser Film aber auf jeden Fall! Und StarTrek steht auf meiner Liste ;)

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Anscheinend haben da Studien tatsächlich einen statistisch Signifikanten Unterschied festgestellt und damit ist das für mich Fakt, bis jemand das gegenteil beweisen kann.

    Nö, kommt eben auf die Studien an, die man sich anschauen möchte. Da gibt es nämlich sehr unterschiedliche Ergebnisse zu. ;)

    Ansonsten gilt, WdV ist - wie so viele DSA-Bücher mit umfassenden Ansprüchen - an seiner eigenen Leitlinie und an seiner eigenen Promotion gescheitert. Es spricht von Inklusion und Gleichberechtigung, auch im Bildmaterial, und liefert nicht. Alex Spohr hat selbst hier im Forum durchblicken lassen, dass er ein fundiertes Fachbuch mit jede Menge wissenschaftlichem Knowhow erschaffen hätte (Aussage: Wir haben Biologen, Soziologen uvm. hinzugezogen). Erst eine wissenschaftliche Begründung zu bringen ("Also wir haben eindeutige wissenschaftliche Belege, dass die Größe vom männlichen Prügel mit dem Klima zusammenhängt, jaja") und dann aber nicht danach zu handeln, ist eben erneut ein Anspruch, den man selbst verfehlt hat. Dadurch wird die Tabelle, die doch ein Witz sein sollte (natürlich ein wissenschaftlich recherchierter Witz! Deswegen hatte man doch die Klimastudie) zu einer Unaufmerksamkeit, der man nicht genug Beachtung geschenkt hat. Widersprüchlich? Nur ein bisschen.

    Hätte man WdV so aufgezogen, wie es gedacht war, dann hätte man es anders behandeln und ankündigen sollen. Es geht um Tittenbilder und Sex, es nimmt sich nicht ernst und soll nicht ernstgenommen werden. Aber gerade solche Artikel wie das "Slut-shaming" wollen nicht amüsant und lustig verstanden werden, sie wollen die Spieler aufklären und erziehen. Also doch nicht nur Dildos, Liebesperlen und pralle Brüste...

    WdV wäre auch sonst kontrovers gewesen, weil Leute unterschiedliche Vorlieben haben und weil Frauen nicht so gerne auf Tittenbilder gucken wie Männer und zu recht sagen könnten "Wo ist denn hier mal ein männlicher Knackarsch abgebildet?" (Funfact, gibt es weniger als Penisse, die ja auch gar nicht sein müssen). Aber man hätte gewusst, das ist sowas wie das Rahjasutra, eher eine vulgär-lustige, als ernstgemeinte Spielhilfe (hätte übrigens auch geholfen bei den ausufernden Regeln vorher zu sagen "Hey, ihr glaubt wir sind Regelnarren, schaut mal was wir alles regeln können!").

    Was allgemeine Intoleranz in Aventurien betrifft, so würde ich diese immer Spielrundenspezifisch machen, aber im Blick behalten, dass der typische Aventurier deutlich anders sozialisiert wurde als der typische Europäer. Die beiden sind einander enorm fremd, was ihre Erziehung betrifft. Viele Parallelen gibt es nämlich, bis auf das Aussehen nicht. Man sollte sich einfach innerhalb seiner Gruppe selbst entscheiden, welchen Pfad man folgen will. Ich z.B. bespiele gerade eine durchaus dramatische Kampagne, in der mein Nanduspriester aus dem Horasreich sich in einen jungen, verheirateten Comto verliebt hat und die beiden mit den sozialen Folgen dieser Konstellation kämpfen müssen (weil das Horasreich ja nach dem Bürgerkrieg einen Umschwung in Richtung traviagefälligkeit gemacht hat). Eine außereheliche Affäre ist dort, gerade im Hochadel, gar nicht mehr gerne gesehen und eine Scheidung, wäre ein Skandal, zumal man eine Dynastie damit zu scheitern bringen könnte. Und das ist eines der aufgeklärtesten Reiche.

    In Al'Anfa steht auf Ehebruch die Todesstrafe, auch wenn es selten angewandt wird. Der Hintergrund ist voller Regeln, die gegen eine freie Liebe sprechen und für Drama ist das auch nicht verkehrt (und für unser Verständnis sogar ziemlich wichtig).

    Intoleranz, Rassismus, Sexismus, alles ist kein Problem, wenn es einer Ingame-Dramaturgie entspringt. Es wird erst dann hässlich, wenn es Outgame-Probleme reproduziert, verherrlicht und in die Weltsicht der Spieler zementiert.

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  • was ich diesbezüglich von Aventurien (und allgemein von Hobbykram) erwarte:

    Es ist mir vollkommen gleichgültig ob ein Coverbild Männer/Frauen/Zwitter/Schwarze/Weiße zeigt oder ob in den Geschichten genug von allem vorkommt. Ich möchte gute Geschichten die nur nach der inneren Logik der Spielwelt und nach dramaturgischen Gesichtspunkten aufgebaut werden. Wenn ein Zwitter drin ist, nur um einen Zwitter drin zu haben, stört mich das. Wenn der Erziehungsauftrag überhand nimmt, stört mich das sogar ganz massiv und an diesem Punkt scheint DSA inzwischen zu sein.

    bei Filmen fällt mir übrigens (wie oben schon angesprochen wird) ganz massiv auf dass sie inzwischen auch mehr politisches Statement sind anstatt einfach gute Filme zu sein. Und je politisch korrekter der Film, desto schlechter ist er üblicherweise.

    und was ich geheuchelt finde: Ich persönlich finde es einfach ekelhaft, zwei Männer bei sexueller Interaktion zu sehen. Wenn ich sage, dass ich kein derartiges Coverbild möchte, werde ich sofort massiv angegangen. Warum kann man sagen dass man mehr schwule Coverbilder möchte, aber nicht umgekehrt?

  • Wenn ich sage, dass ich kein derartiges Coverbild möchte, werde ich sofort massiv angegangen. Warum kann man sagen dass man mehr schwule Coverbilder möchte, aber nicht umgekehrt?

    Du kannst das doch sagen, du musst dich dann eben nur mit den Meinungen von anderen Menschen auseinandersetzen, die deine Meinung nicht teilen und den Diskurs der abweichenden Meinung ertragen. Es ist eine seltsame Annahme, nicht alles sagen zu dürfen, wenn man gleichzeitig alles sagen darf (und es auch tut). ;)

    Ich habe in faktisch jedem Thread damit zu tun, in dem ich was schreibe, das Leute anderer Meinung sind als ich oder das sie meine Meinung angreifen und mir Dinge unterstellen. Das gehört hier auch einfach mit dazu. Zudem ist es ja auch ein exkludierender Gedanke, der dich umtreibt, kein inkludierender. Von daher wundert es mich nicht, dass du damit mehr Gegenwind erfährst.

    Wobei ich auch kein einziges Coverbild mit sexueller Interaktion erwarte. xD Ich glaube sowas kann man schlecht in die Läden stellen. Oder meinst du sowas wie Sinnestaumel und Begierden als Cover? Darauf ist keine sexuelle Interaktion zu sehen, aber zwei Männer in inniger Zuneigung. Übrigens eines der besten Bilder, die man in dem ganzen Schlamassel finden kann und sehr schön und ansprechend gestaltet. Ich hatte auf mehr wie dieses gehofft, wurde aber leider bisher enttäuscht. :)

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  • und was ich geheuchelt finde: Ich persönlich finde es einfach ekelhaft, zwei Männer bei sexueller Interaktion zu sehen. Wenn ich sage, dass ich kein derartiges Coverbild möchte, werde ich sofort massiv angegangen. Warum kann man sagen dass man mehr schwule Coverbilder möchte, aber nicht umgekehrt?

    Naja da Trifft eine Meinung auf eine andere. Von der Seite Ulisses verstehe ich es als eine Art (Vermutung) "Wir zeigen damit das es okay ist und versuchen mehr Leute anzusprechen.". Auch denn Gedanken, das es einfach schon so viele "Normale" Bild Cover gab und jetzt einfach mal ein anderes benutzt wird, ist sogar verständlich.

    Mir zum beispiel ist es Relativ egal was sie Zeigen, sofern die Qualität des Bildes Vernünftig ist und zum Inhalt passt. Sprich es hätte also ein statt einen Schwulen auch einen Heterosexuelles Paar zeigen können. Trotzdem verstehe ich warum Ulisses das nicht gemacht hat. Zudem glaube ich wirst du immer angegangen bei solch einem Thema, sofern du eine Meinung hast die du äußerst. Da ist es fast schon egal was du für eine Meinung hast.

    Wissen und Weisheit bedingen sich nicht gegenseitig, mein Freund. - Argelion

  • Ich denke auch, dass der wichtigste Punkt ist, dass man innerhalb seiner Gruppe eine Lösung findet, mit der alle Spieler/innen leben können. Soziale Konflikte können ein probates Mittel sein, um ein Abenteuer aufzuziehen, aber sie sollten eben nicht dazu führen, dass jemand dann im Rollenspiel bezüglich Intoleranz die Dinge noch mal erlebt, auf die er schon im echten Leben gerne verzichten würde.

    Ich denke Aventurien bietet da grundsätzlich auch schon einmal eine gute Basis, da das Mittelreich im großen und ganzen für eine mittelalterlich geprägte Gesellschaft schon ziemlich tolerant ist, es dennoch dann aber Regionen und Gesellschaftsgruppen gibt, mit denen man Problematiken aufgreifen kann. Es sollte aber eben meistens die Möglichkeit bestehen auch "drumrum" zu spielen, weil eine Ritterin aus vielen Regionen kommen kann und nicht zwingend nach Andergast muss oder ein LGBTQ Charakter eben auch in vielen Regionen nicht mit drastischen Konsequenzen rechnen muss. Wie die aktuelle Moha Debatte zeigt, gibt es natürlich auch noch Dinge, die da jetzt sicherlich nicht ideal gelöst sind, aber generell finde ich es schon nicht schlecht, dass es für die meisten Probleme sowohl Möglichkeiten gibt solche Dinge zu thematisieren, als es auch mal außen vor zu lassen, wenn es das Spiel eher behindert als bereichert.

    Ein Aventurien in dem die Dinge alle glattgebügelt sind, oder eines in dem man keine Region findet in dem ein in irgendeiner Weise andersartiger Charakter auch mal ohne Störfeuer ganz normal ein Abenteuer erleben kann, wäre für mich persönlich beides nicht gut. Bevor ich eine lange Andergast- oder Amazonenkampagne starte würde ich dann eben z.B. mal in der Runde fragen, ob die Leute da auch Spaß dran haben können in einem engstirnigeren Umfeld für längere Zeit zu spielen. Ich halte es daher für wichtig, dass das offizielle Aventurien recht offen gestaltet ist, da es meist einfacher ist für eine Gruppe ein paar Restriktionen einzubauen, als eine sehr restriktive Ausgangsbasis zu haben und diese etwas zu liberalisieren.

    Und auch wenn es nur ein Randthema ist, muss ich als großer Wonder Woman Fan sagen, dass ich sehr glücklich über die Wahl von Gal Gadot bin, da sie die Rolle mMn wirklich gut trifft. Aber auch wenn Wahrheit, Schutz der Schwachen und ähnliches sicherlich wichtiger sind, hätte ich mich gefreut wenn neben einigen der Amazonen eben auch die Hauptdarstellerin eher die Statur einer Kämpferin hat. Männliche Superhelden haben ja auch durch die Bank ordentlich Muckis, obwohl die die nicht alle aufgrund ihres Hintergrunds bräuchten. ;) Ich fand die hier z.B. ganz gut.

    EDIT: Bezüglich der Coverbilder würde ich dann auch sagen, dass mir jetzt nicht jedes Bild von der Thematik her gefallen muss. Ich kann gerne sagen welche Cover ich am liebsten hätte, aber muss halt irgendwie auch damit rechnen, dass mal etwas kommt, was nicht meinen eigenen Geschmack trifft, aber dafür anderen Leuten eine Freude macht. Solange das Verhältnis so passt, dass viele Leute damit Spaß haben können, sehe ich erst mal kein Problem.

  • Nö, kommt eben auf die Studien an, die man sich anschauen möchte. Da gibt es nämlich sehr unterschiedliche Ergebnisse zu.

    Ja das ist das leidliche Problem mit Studien. Sie werden niemals die Realität, sondern immer nur einen Teil abbilden können. Wissenschaft ist eben auch nicht so eindeutig, wie man es gerne hätte.

    Ansonsten gilt, WdV ist - wie so viele DSA-Bücher mit umfassenden Ansprüchen - an seiner eigenen Leitlinie und an seiner eigenen Promotion gescheitert. Es spricht von Inklusion und Gleichberechtigung, auch im Bildmaterial, und liefert nicht. Alex Spohr hat selbst hier im Forum durchblicken lassen, dass er ein fundiertes Fachbuch mit jede Menge wissenschaftlichem Knowhow erschaffen hätte (Aussage: Wir haben Biologen, Soziologen uvm. hinzugezogen). Erst eine wissenschaftliche Begründung zu bringen ("Also wir haben eindeutige wissenschaftliche Belege, dass die Größe vom männlichen Prügel mit dem Klima zusammenhängt, jaja") und dann aber nicht danach zu handeln, ist eben erneut ein Anspruch, den man selbst verfehlt hat. Dadurch wird die Tabelle, die doch ein Witz sein sollte (natürlich ein wissenschaftlich recherchierter Witz! Deswegen hatte man doch die Klimastudie) zu einer Unaufmerksamkeit, der man nicht genug Beachtung geschenkt hat. Widersprüchlich? Nur ein bisschen.

    Vielleicht bin ich dafür einfach zu zynisch, aber ich glaube keiner einzigen Aussage die im Zusammenhang mit der Bewerbung oder Promotion eines Werkes steht, solange ich sie nicht überprüfen kann ("Das Spiel hat eine geile Grafik" - Kann ich in einem Gameplayausschnitt überprüfen; "Das Spiel stellt einen krassen gesellschaftlichen Konflikt dar" - Kann ich nicht überprüfen). Daher würde ich auch keine wissenschaftliche Korrektheit erwarten. Kann man jemanden für diese Art von Aussagen im Vorfeld kritisieren? Klar, aber das ist mir zugegebenermaßen mittlerweile zu mühsam, da zu häufig. WdV wurde denke ich aber auch genug diskutiert. Einigen gefällts, einigen nicht. Ich glaube das war vorhersehbar.

    Ansonsten will ich einmal kurz allen Beteiligten für eine sehr sachliche und faire Diskussion danken und daher auch mal einen neuen Diskussionspunkt liefern.

    Ich denke wir sind uns hier einig, dass man sein Aventurien ausgestalten kann wie man will. Jetzt gehen wir mal hypothetisch davon aus, ich würde gerne ein offizielles Abenteure schreiben und darin eine gut verpackte politische Aussage einbauen, die für mehr Toleranz wirbt. Wie mache ich das eurer Ansicht nach am besten? Also was ist der Hintergrund? Wie gestalte ich NPCs aus? Wie sieht der Gegner aus? Oder kann ein gesellschaftliches System der Gegner sein? Bin mal gespannt auf eure Ideen!

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Zitat

    gehen wir mal hypothetisch davon aus, ich würde gerne ein offizielles Abenteure schreiben und darin eine gut verpackte politische Aussage einbauen, die für mehr Toleranz wirbt. Wie mache ich das eurer Ansicht nach am besten? Also was ist der Hintergrund? Wie gestalte ich NPCs aus? Wie sieht der Gegner aus? Oder kann ein gesellschaftliches System der Gegner sein?

    Einfachste Antwort:

    -Andergast

    -Weibliche Ritter(in)

    -Forderung nach Gleichberechtigung, da sie das gleiche leisten kann

    -Gegner ist das System und die Vorurteile die ihm zugrunde liegen

    -Plot besteht aus Beweisen/Questen die zeigen sollen was sie wirklich kann

    Will man das ganze dann noch persiflieren, dann setzt man noch einen oben drauf

    -Plottwist: Sie ist in Wirklichkeit ein Mann und wird von einem Sexual-Schwarz-Magier genutzt um die Region zu destabilisieren und bestimmte Personen aus dem Weg oder an besondere Orte zu befördern, damit er freies Feld hat für sein Handeln

    -Bürgerkrieg bricht aus (analog dem Amerikanischen Bürgerkrieg Nord- gegen Süd-staten) wobei Konservative Kräfte und Armeen gegen reformierende/Liberale Aufständische vorgehen (etwas an die Französische Revolution angelehnt)

    -Plottwist: Das gesamte vorhaben war nur eine List des nostrischen Geheimdienstes und die Invasion der "Fischköpfe" steht unmittelbar bevor

    -Plottwist: Nahema sieht ihren Plan vollendet und überwacht die Kampfhandlungen, Brandstiftungen und Schändungen durch eines ihrer Schwarzen Augen, bevor sie sich sichtlich befreidigt zu ihrem Gemahl Hazrabal ins Schlafgemach begibt, wo sie wieder die Form des Sexual-Schwarz-Magiers annimmt und mit ihrem großen P... ähhm ... hier ENDET das Abenteuer dann^^

  • Was für ein Intro: Ein Potpourri sämtlicher bereits in epischer Breite im Orkenspalter vorgetragener Befürwortungen eines strunzkonservativen Aventuriens. Ist eh so ziemlich der gleiche Thread wie dieser und jener. Warum hast du nicht einfach dort weitergemacht, und stattdessen unnötiger Weise einen neuen eröffnet? Finde den Titel übrigens ziemlich perfide, da es ja genau um das Gegenteil von Vielfalt geht.

    Ich komme einfach nicht hinter deine Intention und bin geneigt, so ganz persönlich, das als wenig subtilen Versuch, die Argumente von Gestern noch mal und noch mal aufzuwärmen, zu verstehen. Spiel dein Aventurien doch so und gut ist. Welch Steilvorlage :thumbup: Und prompt verstößt auch jemand gegen die böse political correctness und schreibt ganz frank und frei:

    Ich persönlich finde es einfach ekelhaft, zwei Männer bei sexueller Interaktion zu sehen. Wenn ich sage, dass ich kein derartiges Coverbild möchte, werde ich sofort massiv angegangen. Warum kann man sagen dass man mehr schwule Coverbilder möchte, aber nicht umgekehrt?

    Wer solches fragt, bedarf keiner Antwort mehr... :D Und weil genau so was in genau so einem Thread nicht ausbleibt, frage ich mich halt... aber das hatte ich ja schon oben geschrieben. Wobei: Nicht dass es verboten wäre, den gleichen Salm hier immer und immer wieder zu verbreiten...

    Schattenkatze : Kann das hier nicht dort einfach angehängt werden? Wird langsam unübersichtlich, und außerdem können sich einige von uns dann ersparen, alle Pros und Kontras nochmal zu schreiben.

    EDIT: Und natürlich gibt es auch in meinem Aventurien sexistische, rassistische und für heutige Verhältnisse mehr als nur bedenkliche politisch abwegige Charaktere bzw. regional auftretende Strukturen. Ist doch alles schon vorgegeben. So what?

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    2 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (15. Juli 2018 um 21:20)

  • Kann das hier nicht dort einfach angehängt werden?

    Nein. Der gemeinte Thread hat als Thema die irdische Gleichberechtigung. Hier geht es um rein aventurische Settings und behandelt mehr als die Geschlechter.

    Der andere von Dir verlinkte Thread, der das Gegenstück für die Geschlechter-Bilder Aventuriens sein sollte, ist geschlossen, weil die Diskussion nicht sachlich blieb


    Allerdings sollte es hier auch bei den im Ausgangsthread genannten und anverwandten Thematiken bleiben, und nicht um rein irdische Geschlechterbilder- und rollen. Für diese ist tatsächlich frühzeitig und von Mitglieder-Seite aus selbsttätig der andere Thread zu nutzen.

    Oder wenn umfassend Filme diskutiert werden, ist entsprechend der eine oder andere Thread im Filme-Unterforum zu eröffnen.