White Wolf und Neonazi-Vorwürfe

  • Das ist wieder das andere extrem oO

    Auch wenn nett ist, das sich Mark Rein-Hagen hier positioniert. Aber teilweise hat WW/Paradox ja auch mit den Alpha-NPCs ja auch Mist gebaut. Da muss man nicht gleich die Jubel-Fähnchen raus hängen.

  • Ich persönlich finde es jetzt nicht besonders extrem zu sagen "Ich mag die neue Edition und unterstütze den Verlag".
    Zumal die Petition nicht von Mark Rein-Hagen kam, sondern von einem Fan.

    In der Alpha gab es keine problematischen NPCs oder PCs, soweit ich mich erinnere.

    In der PreAlpha gab es schwierige PCs, wobei die im Kontext des Szenarios durchaus Sinn ergeben.

  • Ich persönlich finde es jetzt nicht besonders extrem zu sagen "Ich mag die neue Edition und unterstütze den Verlag".

    Nö, das nicht. Aber den nicht völlig unverdienten Shitstorm auf "a few loud voices, over content they disapprove of" runterzubrechen, finde ich schon ... schwierig. Denn ein Teil des Nahhakens war aus meiner Sicht wie gesagt absolut berechtigt - der White Wolf Sprecher im AMA hat ja selbst zugegeben, dass sie an manchen Stellen durchaus gedankenlos Mist gebaut haben und ihre PR an der Stelle geschlafen hat.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Ich hatte, wie oben verlinkt, in einem Artikel den Shitstorm aus meiner Perspektive dargestellt.

    Meiner persönlichen Ansicht nach war der Shitstorm, gerade der auf den sich die Petition bezieht (Nebensatz, Nummer, Martins Signatur), also nicht dem aufgewärmten Zeug (PreAlpha, Changing Breeds 20th), nicht berechtigt.

  • Thorus84 Ich liebe deine H&M Werbung, habe mich inhatlich allerdings noch nicht genauer mit deinem Artikel beschäftigen können

    Edit:

    Über Zak Smith: Was soll denn ein "Linksanarchist" sein??? :D

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

    Im Balash gibt es auf alle Waren 19% Mherwed-Steuer

  • Meine versprochene Preview auf die V5. Kurzfassung: Ich bin leider nicht gehyped. Und das hat weder was mit Rassismus noch Sexismus zu tun ...

    https://rakshazarer.wordpress.com/2018/07/28/bei…s-und-sexismus/

    Danke für Deine Einschätzung. Ich stimme Dir zu, die reale Welt für kaputt zu erklären und dann zu sagen, schlachtet die Nachrichten für Eure Geschichten aus, finde ich unappetitlich. Cringeworthy trifft es ganz gut, was ich dabei empfinde. Am nächsten dran war ich bei meinen World-of-Darkness-Geschichten mal mit dem Hintergrund eines NSC (Magus, Wildes Talent, eine junge Frau, ist erwacht, als ihre Eltern beim Absturz der Concorde im Jahr 2000 ums Leben kamen). Dichter dran würde ich an so was eigentlich auch nicht gehen wollen. Was soll dabei rauskommen? Sollen die Charaktere Jagd auf Osama bin Laden machen? Nee, das taugt nicht.

    Danke auch für Deine Hinweise auf frühere Fehltritte. Anscheinend hat man daraus gelernt, ich hoffe, das bleibt auch so. Und das Foto dieser Brujah-Dunkelpopper-Truppe ist ja auch nur peinlich - ich dachte im ersten Moment, das wäre ne echte H&M-Werbung, denen traue ich so schlechten Stil ohne weiteres zu.

    Dann werde ich V5 wohl erstmal links liegen lassen, ich habe eh genug anderen Kram, mit dem ich mich beschäftigen kann...

  • Was soll denn ein "Linksanarchist" sein???

    Da es auch sogenannte "Nationalanarchisten" gibt (also das komplette Gegenteil), habe ich den Anarchiebegriff an dieser Stelle enger gefasst, damit keine Missverständnisse aufkommen. ;)

    Cringeworthy trifft es ganz gut, was ich dabei empfinde.

    Ein schönes Wort. Das trifft es ziemlich gut.

    Dann werde ich V5 wohl erstmal links liegen lassen, ich habe eh genug anderen Kram, mit dem ich mich beschäftigen kann...

    Auf keinen Fall links liegen lassen! Wir hatten jahrzehntelang eine tolle Lore mit miesen Regeln; nun haben wir halt tolle Regeln mit einer miesen Lore. ^^

    Ich plane durchaus die ein oder andere sinnvolle Regelneuerung in meine Spiele zu integrieren. Ich werde nur diesen krassen Settingschritt nicht mitgehen. Eine "richtige" Rezension wird dann auch noch folgen, sobald das Spiel draußen ist. Das war jetzt meinerseits nur eine Settingpreview.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Thorus84 Ich kann dem Artikel nicht zustimmen und halte ihn gerade gegen Ende hin für sehr stark konstruiert.

    Neben dem Umstand das die World of Darkness bereits früher politische Bewegungen aufgegriffen hat und 9/11 so das erste war von dem sie die Finger ließen.

    Davon abgesehen ist die V5 selbst nicht im größeren Maß politisch.

    Es gibt keinen Vorschlag die Nachrichten für Plots auszuschlachten.

    Was erwähnt wird, ist tatsächlich 9/11, allerdings nicht in der Form das es Vampire verursacht hätten, dabei wären oder betroffen sein, sondern dahingehend das es sie auf die superdumme Idee gebracht hat Geheimdienste auf die Spur ihrer Gegner zu bringen. Die Geheimdienste haben dann aber auch mal rechts und links geschaut und ... that's how you get a Second Inquisition.

    Mit etwas Kreativität könnte man auch eine witzig gemeinte Chronikidee die sich mit Echsenmenschen befasst als politisch bezeichnen... aber imho darf man sich über Echsenmenschenverschwörungstheoretiker lustig machen.

    SirAnArcho Zak hat und vertritt soweit Linke Werte respektive ist politisch in der Linken Ecke.
    Heißt er war bei GamerGater auf der Seite der SJW, er setzt sich massiv für Transfrauen ein und er ist "sex positive".

    Auch hinsichtlich weiterer Äußerungen ist er sehr deutlich halt so im linken Bereich. Er ist imho nicht frauenfeindlich.

    Anarcho weil er einen ziemlichen "Punkstyle" pflegt, weil er mitunter doch "aggressiv" bzw. harsch ist, und weil sich seine Werke (Lamentations of the Flame Princess Bücher, Demon City) oder Kunst (Hauptberuf) halt schon etwas anarchistisch bzw. punkig anfühlen.

    stebehil Es gibt meines Erachtens Gründe weshalb man die V5 Scheiße finden kann.
    Ein zusammengesponnener Artikel worüber die V5 geht, der mit dem zu tun hat was drin steht, zählt imho weniger dazu.

    Hatte hier eine Review geschrieben: Vampire: The Masquerade 5th Edition – First Look

    Die allterdings jetzt nicht auf die Punkte eingeht, weil es beim lesen kein Faktor war.

  • Neben dem Umstand das die World of Darkness bereits früher politische Bewegungen aufgegriffen hat und 9/11 so das erste war von dem sie die Finger ließen.

    Und dazu hatte ich auch was geschrieben: Dass es eben um 90er-Jahre Kram ging und ich es besser gefunden hätte, die Spielwelt "mit einem Bein in den 90ern zu lassen", wie ich geschrieben habe. Natürlich kamen solche Dinge wie Ende des Kommunismus usw., als politische Großwetterlagen vor. Aber Terroranschläge, Terrorgruppen und Co wurden immer komplett ausgeklammert.
    Es ging konkret darum, dass man Newsmeldungen nicht zu Plot verwurstet. Wie halt damals in London gesagt wurde: Lasst Täter nicht Autoren sein.

    Unabhängig davon: Selbst wenn man sagt "But what about earlier editions?", so kann man doch trotzdem seine Unzufriedenheit darüber äußern, dass das Aufgreifen von politischen (ich würde eher sagen zeitgeschichtlichen) Inhalten eher zu- als abgenommen hat.

    Es gibt keinen Vorschlag die Nachrichten für Plots auszuschlachten.

    Verzeihung, aber das stimmt nicht. An mehreren Stellen steht, dass man als Rezipient des Werks die News verfolgen soll, um hieraus Spekulationen und Hintergründe für das Spiel abzuleiten.

    Und, um noch ein krasseres Beispiel zu bringen: Die World of Darkness Publikation "Refuge" spielt in einem Flüchtlingscamp voller syrischer Flüchtlinge.

    Es gibt meines Erachtens Gründe weshalb man die V5 Scheiße finden kann.
    Ein zusammengesponnener Artikel worüber die V5 geht, der mit dem zu tun hat was drin steht, zählt imho weniger dazu.

    Ich weiß, du bist eine glühende Verehrerin der Edition und ihrer Macher. So geht es mir mit DSA5.
    Aber solche scharfen Töne braucht es deinerseits wirklich nicht, vor allem, wenn ich wortwörtlich Zitate aus den Quellen bringe.

    Es steht wortwörtlich in früheren Editionen (siehe meine Zitate), dass die Welt der Dunkelheit NICHT unsere ist.
    - In der V5 steht hingegen, dass die WoD unsere Welt ist, die wir aus den News kennen und in unserer Nachbarschaft der nächste Vampir wohnt.
    - Es wurde bereits in Interviews bestätigt, dass Zeitgeschehen der Gegenwart nicht nur erwähnt, sondern aktiv in die Lore eingebunden wird (Naher Osten). Mag es in früheren Editionen ebenfalls erwähnt worden sein; es hatte doch niemals chronikdefinierenden Einfluss auf den Metaplot. White Wolf hat mit dem Mage-Spiel "Refuge" bereits bewiesen, dass sie Zeitgeschehen der Gegenwart aufgreifen und vor dessen Hintergrund Plot geschehen lassen.
    - Es ist ebenso nicht zusammengesponnen, dass die Camarilla keine weltumspannende "Geheimregierung" mehr ist, die die Menschheit als Herde hält. Mittlerweile sind es kleine, vereinzelte und abgeschottete Elitezirkel, in die man auch nicht mehr so leicht aufgenommen wird. Auch das darf man kritisieren.
    - Es ist ebenso nicht zusammengesponnen, dass die Ereignisse um Gehenna nicht stattgefunden haben und
    - dass das Techlevel und die Gesellschaft der WoD sich seit den 90ern weiter entwickelt hat.
    - Außerdem kritisiert mein Blogpost die Optik, das Look and Feel des Werks. Das gilt sowohl für die Illustrationen als auch Architektur, Ästhetik der Welt. Die in der Edition von 1999 beschriebenen optischen und gesellschaftlichen Eigenarten, tauchen in den Beschreibungstexten der V5 nicht auf. Das ist schade, denn für mich hat diese Ästhetik einen großen Reiz des Systems ausgemacht. Dazu gehört auch, dass keine Fotografien verwendet werden, sondern Zeichnungen und Skizzen, damit man vor dem inneren Auge einen eigenen Zugang finden kann. Die neue WoD ist mir zu transparent, zu drastisch und direkt, so dass mein Kopfkino bei der Arbeit behindert wird.

    Allein die letzten beiden Punkte sind eine rein persönliche subjektive Befindlichkeit meinerseits, die man zurecht angreifen kann oder auch anders sehen kann. Aber auch dann geht es um Geschmack und/oder Meinung und nicht um "Rumgespinne".

    Bei den anderen Punkten haben wir es jedoch mit gravierenden Settingchanges zu tun, die zudem tatsächlich entsprechende Charaktere, Gruppierungen, Einstellungen und Spielweisen im Spiel begünstigen könnten, die White Wolf bislang zu Unrecht (!) vorgeworfen wurden.

    Bei allem habe ich mich um Differenzierung bemüht und eben nicht in das Sexismus-Rassismus-Horn gestoßen, denn diese Vorwürfe gegenüber White Wolf sind völlig absurd, wie ich schrieb.

    Aber darauf bist du gar nicht eingegangen, sondern unterstellst mir, ich hätte Dinge zusammen gesponnen.
    Und nein, ich finde die V5 alles andere als "scheiße". Wie ich weiter oben schon sagte, gefallen mir die bislang bekannten Regelneuerungen außerordentlich gut. Und ein Grundregelwerk besteht ja aus Regeln UND Lore. Und wenn es in der Vergangenheit Leute gab, die den Gehenna-Metaplot komplett ignoriert haben, dann komme ich nun sehr gut damit klar, auch den "Real World-Metaplot" zu ignorieren und weiterhin in meiner 90er-Jahre-Gothic-Punk-Bubble zu spielen, aber hierbei die neuen (sehr guten!) Regeln zu verwenden.
    Denn in der neuen Lore der V5 finde ich "meine" WoD, in der ich seit 15 Jahren spiele und spielleite, überhaupt nicht wieder.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

    5 Mal editiert, zuletzt von Thorus84 (29. Juli 2018 um 10:25)

  • Auf keinen Fall links liegen lassen! Wir hatten jahrzehntelang eine tolle Lore mit miesen Regeln; nun haben wir halt tolle Regeln mit einer miesen Lore.

    Hmnja. Einerseits bin ich schon an der WoD (oder wie auch immer) interessiert, weil mich die Grundidee seit 20+ Jahren fasziniert. Die Kontroversen, die mir nach allem, was ich gelesen habe, zumindest teilweise aufgebauscht erscheinen, ändern daran nichts. Andererseits habe ich mit alten und den X20-Versionen schon mehrere Regalmeter gefüllt. Eine neue Version müsste dann schon sehr überzeugend daherkommen, damit ich mich wieder dazu hinreißen lasse, dafür Geld auszugeben, zumal die Wahrscheinlichkeit, dass ich das wirklich nutze, sehr gering ist. Ich denke, ich werde das erstmal abwarten und mich vorläufig zurückhalten.

  • Die PDFs sind schon drin. ;) Da wäre ich insgesamt viel zu neugierig. Dass es jetzt einige Punkte gibt, die mir nach dem ersten Eindruck nicht gefallen, heißt ja nicht, dass ich nicht mit der grundsätzlichen Ausrichtung unzufrieden wäre: Die WoD braucht dringend eine Frischzellenkur in Form von modernen, eingängigen Regeln. Einige unken zwar, dass die mal wieder zu casual sind, aber man wird es nie allen recht machen können.

    Außerdem erhöht eine neue Edition auch immer die Wahrscheinlichkeit für neue Mitspieler*innen.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Hm, mit weniger Zitat weil die Zitierfunktion sperrig ist und ich nebenher für die GenCon packe.

    Es ging in den älteren Editionen um 90er Kram, weil zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung die 90er waren. Weil man den Spielern ein Spiel bieten wollte, das im "Hier und Jetzt" spielt und das waren damals halt die 90er. Nicht weil man die 90er cool fand und ein Rollenspiel dazu gestalten wollten. In dem Kontext wurden durchaus auch nicht nur der kalte Krieg thematisiert, sondern auch Aspekte wie die Umweltverschmutzug, der aus den 80ern auslaufende Konflikt zwischen Punks und den anderen (Teddys?), Aspekte wie dem Konflikt zwischen "dem Mann" und denen wo den Schuh abkriegen und durchaus sehr konrekt Dinge wie der wirtschaftliche Verfall um Gary Armut.

    Da jetzt zu tun als wäre die World of Darkness frei von all dem gewesen und die Idee aktuelle Bewegungen bzw. die aktuelle Situation aufzugreifen schießt an der Realität vorbei.

    Natürlich kann man mit dem World of Darkness Setting brechen, und es zu einem 90er Jahre Retroding machen, das wäre aber an dem was es war dabei. Teilweise hat man es auch mit dem Technikhammer imho.

    Zitat

    [Teylen schrieb: Es gibt keinen Vorschlag die Nachrichten für Plots auszuschlachten]

    Verzeihung, aber das stimmt nicht.

    Ich beziehe mich auf die V5 und habe dort keinen Hinweis in Erinnerung.

    In Bezug auf dein Beispiel.
    Refugee, was Mage ist und nicht Vampire, hat eine Szene in einem Flüchtlingsheim und eine wo man Flüchtlingen hilft.
    We Eat Blood (And All Our Friends Are Dead), als das Vampire Gegenstück hierzu, hat keine größere politische Aussage.

    Wenn man die weiteren Werke nimmt:
    End of the Line, nichts mit Politik. Man spielt Leute bei einem allenfalls halblegalen Rave und es thematisiert Sucht
    Enligtenment in Blood, nichts mit Politik, während die Camarilla in Berlin fällt, steht die tagespolitik hinen an.
    Parliament of Shadows, mit der Platzierung im europäischen Parlament politisch, allerdings mit erfunden Organizationen und Lobbyarbeitpapieren.

    Pre-Alpha, im Anschluß an Enlightenment in Blood, politisch.
    Alpha, im normalen Gary-Rahmen Setting etwas politisch.

    Convention of Thorns, vampir-politisch.
    The Night in Question, nicht politisch.

    Insofern, ja man kann politisches einbringen, aber man muss nicht. Es ist nicht dominierender als davor und es ist vorallem kein Zwang.

    Zitat

    Aber solche scharfen Töne braucht es deinerseits wirklich nicht, vor allem, wenn ich wortwörtlich Zitate aus den Quellen bringe.

    Ich habe es mir nochmal durchgelesen. Hatte die Passage durchaus anders in Erinnerung. War ein Fehler meinerseits.

    Wobei meines Erachtens der Hauptunterschied ist, das die V1 bis V4 das Potential sehen die Welt dunkler zu machen, die V5 aber findet das die Welt schon dunkel genug ist und man es nicht noch schlimmer machen muss. Was meines Erachtens der Hauptunterschied ist.

    ) Die Idee das der nächste ein Vampir ist, war schon zuvor gegeben. Diese Art von "phantastischer WoD Realismus" ist ein Grund für die Popularität.
    ) Mit dem Grundregelwerk wirst du arge Probleme haben, wenn du die Ingame Situation im Nahe Osten, die sich von der realen unterscheidet, einbinden magst
    ) Das die Camarilla nicht mehr die absolute Obermacht ist, ist meines Erachtens gut. Wobei sie immernoch verknüpft genug sind um als Geheimorganisation durchzugehen. Halt mehr als "die 1%" denn als "die Megacorp"
    ) Ereignisse wie die Woche der Alpträume haben stattgefunden, und das die Welt nicht untergegangen ist, ist imho kein negativ Punkt
    ) Das Techlevel hat sich weiterentwickelt

    ) Die Optik bezieht sich auf ein Bild? Neben den Photographien gibt es auch viele Zeichnungen und einige Skizzen.

    Mit meiner Kritik bin ich hauptsächlich auf die Übertreibung "VtM hat nun nur noch und hauptsächlich die Tagesschau als Plot/Setting/Hintergrund". Die ich weiterhin für bollocks hate.

    Ansonsten bin ich mitten in dem Packen zur GenCon, weil es heute zum Flughafenhotel geht, und habe daher relativ wenig Zeit auf nun alles einzugehen. Wobei ein paar richtige Aussagen zu der Skandal-Debatte oder ein witziges Bild nicht die Tagesschau-These relativiert oder entschuldigt.

  • Wobei meines Erachtens der Hauptunterschied ist, das die V1 bis V4 das Potential sehen die Welt dunkler zu machen, die V5 aber findet das die Welt schon dunkel genug ist und man es nicht noch schlimmer machen muss. Was meines Erachtens der Hauptunterschied ist.

    GENAU DAS habe ich geschrieben in meinem Beitrag. Und dieser Hauptunterschied, exakt diesen (!), kritisiere ich. ;)

    Was die News-Sache betrifft. Du hast hier behauptet, dass du dich an keine solche Stelle in der V5 erinnern kannst.
    Daher hier das wörtliche Zitat:

    Zitat von V5, Seite 34

    Watch the news and consider which events might have been influenced by the subtle touch of the undead: our world, our time; right here, right now.

    (Da ich gerade schon wieder Ärger bekam, dass die Textstelle nicht übersetzt ist:
    "Schau die Nachrichten und erwäge/prüfe, welche Ereignisse durch den geschickten/subtilen Eingriff der Untoten beeinflusst/erwirkt werden konnten: Unsere Welt, unsere Zeit; hier und jetzt.")

    Eindeutiger kann man es eigentlich nicht formulieren. Die Tagesschau-These ist somit keine, sondern ein Imperativ seitens der Autor*innen. Kann man nicht fehldeuten.

    Mit meiner Kritik bin ich hauptsächlich auf die Übertreibung "VtM hat nun nur noch und hauptsächlich die Tagesschau als Plot/Setting/Hintergrund". Die ich weiterhin für bollocks hate.

    Dass ich daraus eine bewusst polemische Übertreibung mache und sogar das Heute Journal als neue Metaplotquelle verlinke ist ein SCHERZ (!).
    Natürlich nehme ich eine solche satirische Spitze gerne mit. Die ist aber nicht der Kern des Blogposts, sondern lediglich ein augenzwinkernder und offensichtlicher Gag, bei dem ich mir echt nicht vorstellen konnte, ihn noch erklären zu müssen, vor allem unter der ebenso scherzhaften Aufmachung eines solchen Beitragsbildes. :D Man darf auch mal über Rollenspielthemen lachen und muss nicht immer alles bierernst nehmen. ;)

    - nicht mehr im Forum aktiv -

    2 Mal editiert, zuletzt von Thorus84 (29. Juli 2018 um 11:33)

  • Da es auch sogenannte "Nationalanarchisten" gibt (also das komplette Gegenteil), habe ich den Anarchiebegriff an dieser Stelle enger gefasst, damit keine Missverständnisse aufkommen.

    Denn obwohl der Begriff "Nationalanarchismus" existiert und sogar für Aussenstehende ideologisch untermauert scheint, ist er nur ein Witz innerhalb der rechtsextremen Szene. Es ist eher der hoffnungslose Versuch Einzelner total innovativ zu sein und über diese scheinbare ideologische Nähe Berühurungspunkte zur linken Szene aufzubauen. Guckt man genauer hin, dann sind die nationalanarchistischen Vertreter genauso von stumpfem Rassismus, Antisemitismus und einer klassischen autoritären Blut-und-Boden-Idologie geprägt, wie jeder andere Rechtsextremist auch. Punkikone Karl Nagel hat seine Begegnungen mit dieser Strömung Anfang der 2000er dokumentiert und deren Vetreter in seinen Bunkerbriefen ziemlich klar enttarnt (konnte leider keine Webquelle mehr finden).

    Der Begriff "Anarchist" ist also meines Erachtens nach eindeutig besetzt, da "Nationalanarchisten" nichts mit Anarchismus zu tun haben. Dennoch sehe ich mich immer wieder versucht, dies in Diskussionen zu erwähnen. Denn die Medienlandschaft suggeriert immer häufiger, dass es beispielsweise linke UND rechte Autonome gäbe, alleine, indem sie das Wort "linksautonom" verwenden. Ich kann euch versichern, dass "autonome Nationalisten" mit dem Autonomiebegriff gar nichts am Hut haben, sondern allenfalls in Kleingruppen organisiert sind. Aber die bürgerliche Mitte bekommt durch solche "ich erwähne links und rechts in einem Atemzug"-Aktionen die (imho flasche) Extremismustheorie anhand eines Hufeisenmodells immer tiefer eingeimpft.

    Und damit bin ich schon wieder beim Thema, wie ich nachfolgend aufzeigen möchte:

    Zak hat und vertritt soweit Linke Werte respektive ist politisch in der Linken Ecke.

    Auch hinsichtlich weiterer Äußerungen ist er sehr deutlich halt so im linken Bereich. Er ist imho nicht frauenfeindlich.

    Anarcho weil er einen ziemlichen "Punkstyle" pflegt, weil er mitunter doch "aggressiv" bzw. harsch ist, und weil sich seine Werke (Lamentations of the Flame Princess Bücher, Demon City) oder Kunst (Hauptberuf) halt schon etwas anarchistisch bzw. punkig anfühlen.

    Ich kenne die Werke von Zak Sabbath, incl. seiner cineastischen Leistungen.^^ Punk ist unbequem, Punk ist kontrovers und Punk will manchmal wauch gegen political correctness rebellieren. Deshalb eckt Punk an, will anecken. Für den Normalbürger in seiner moral panic ist es eine logische Konsequenz , dass sie von ihrem Angstobjekt (zu dem in christliche geprägten amerikanischen Gruppierungen übrigens manchmal auch Rollenspieler gehören) nur das schlimmste erwarten. "Ich verstehe es nicht, es provoziert mich, es steht vielleicht gegen meine Werte und bedroht die Welt." Es muss also ein Kommunist/ ein Nazi/ oder ein Satanist sein.

    Genau dieser Aspekt ist in diese WoD Diskussion eingeflossen und Thorus hat eigentlich diesen Teil der Diskussion imho ganz gut analysiert.

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

    Im Balash gibt es auf alle Waren 19% Mherwed-Steuer

  • Teylen Jennifer, bitte sei doch nicht so ein extremes fangirl, das du gegen jede Kritik so gegen hälst. Es macht doch auch mal Sinn etwas zu kritisieren, um später ein besseres Werk zu halten.

    Aber es natürlich sehr schön, das du auch versuchst, jede Frage, die jemand stellt, gleich zu antworten.

    Grundsätzlich zu Übersexualisierungen – da muss auch wirklich etwas relativieren. Sex und Vampire hatten schon immer etwas miteinander zu tun, das war auch schon bei Dracula von Abraham Stoker so (… für viktorianische Verhältnisse). Dazu kommen noch diverse Filme, und auch beim alten WW war Sex immer wieder ein wichtiges Thema. Bis zu einigen extremen Beispielen von Leif Jones …

    Ich fand halt vor allem die Arbeit von Mary Lee unglücklich, aber das ist auch schon hinreichend kritisiert worden. Man sollte nie den Posten eines Art Directors mit einem Künstler besetzen ;)
    Dadurch ist die Darstellung in meinen Augen etwas zu einseitig und geht zu stark Richtung eines Gothic-Mainstreams.

  • Da ich meinenletzten Beitrag mit vielen Unterbrechungen schreiben musste, ist leider meine Hinführung zum Thema gelöscht worden.

    Der Text wäre erst dadurch im Aufbau vollständig gewesen.

    Sie lautete in etwa: "Ich weiß, dass ich mit diesem Exkurs zum Thema Nationalanarchismus etwas vom Thema WoD abweiche, weshalb ich mich in meinen Ausführungen kurz fassen möchte. Thorus hat eine logisch nachvollziehbare Erklärung für das nachfolgende Zitat geliefert. Ihr werdet jedoch sicherlich verstehen, dass ich an dieser Stelle noch ein paar Aspekte beleuchten möchte... ;-)"

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

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  • Kurz zu zwei Punkten:

    Erstens war die Camarilla meines Wissens noch nie die Weltregierung. Meines Wissens haben auch frühere Editionen immer klargestellt, dass Vampire zwar historische Ereignisse ein bisschen in ihnen genehmere Richtungen stupsen können, aber oftmals genauso von ihnen überrollt werden wie alle anderen auch. Insofern gab es jede Menge Vampire, Magier, Werwölfe und (insbesondere) Geister, die mit dem 2. Weltkrieg besondere Erlebnisse verbanden, aber mit wenigen unrühmlichen Ausnahmen (Berlin by Night ...) hat keine Fraktion je wirklich gesagt "Wir haben die Nazis an die Macht gebracht!" oder "Wir haben die Nazis gestürzt!" - meines Wissens wurde praktisch kein größeres Ereignis je wirklich mit "Das hat die Camarilla so eingefädelt!" erklärt.

    Zweitens muss ich sagen, dass ich den "Ripped from the headlines"-Stil sehr gut verstehen kann. Klar hätte man im 90er "Unsere Welt, aber düsterer!"-Stil verbleiben können. Und dann müsste ich mich fragen: Wie viel düsterer denn noch? Die US-Regierung übt diplomatischen Druck auf Dritte-Welt-Länder aus, damit die sich gegen Resolutionen zur Förderung des Stillens von Säuglingen wenden, weil das die Profite von Konzernen schmälern könnte. Was soll man da noch düsterer machen? Soll die US-Regierung jetzt noch Kinder von ihren Eltern trennen und sie in Käfige sperren auffressen? Wir sind in einer Zeit angekommen, wo Samstag-Morgen-Cartoon-Schurken teils subtilere böse Pläne haben als die, die in der Realität stattfinden. Gleichzeitig sind Aspekte der damaligen WoD mittlerweile in der Realität präsenter geworden: Teil der WoD waren zum Beispiel schon immer Machtmissbrauch, Rassismus und Korruption in der Polizei – gab es real schon immer, ist für Menschen im Mainstream aber erst mit Black Lives Matter wirklich sichtbar geworden. Würde man das gleiche Thema heute angehen, ohne BLM zu referenzieren, würde sich das irgendwie falsch anfühlen.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Huch, dachte ich hätte gepostet. Im Grunde aber fasst Cifer es sehr treffend zusammen was ich hätte sagen wollen ^^