Zwei Waffen gleichzeitig Paradebonus?

  • Rondra zum Gruße!

    Einer meiner Spieler würde gerne mit Doppelwaffen kämpfen. Dass das DSA Kampfsystem an diesen Stellen nicht immer eine gute Simulation bietet, habe ich schon öfters gelesen, jedoch fand ich keinen Thread, der sich speziell für DSA4.1 mit diesem Thema beschäftigt.


    Also:

    Parierwaffen bringen ja je nach Waffe selbst bei Beherrschung der Sonderfertigkeit PW1 und Linkhand einen Paradebonus von 1-2 Punkten mit sich. Benutzt man keinen Langdolch, Linkhand oder Hakendolch, sondern bspw. ein Kurzschwert in der Zweithand, kann man die Vorteile der PW1 nicht nutzen, richtig? Will man also mit einem Langschwert und dazu einem Kurzschwert kämpfen, müsste man den Weg über Beidhändigen Kampf gehen. Dieser bringt jedoch erst ab BHK2 tatsächlich einen Paradevorteil durch die zusätzliche Aktion?! Der 10cm längere und damit sperrigere Hakendolch bringt also +2 Verteidingung mit Linkhand, Beidhändigem Kampf I und Parierwaffen I, das Kurzschwert hängt aber nur an der Seite herunter bei gleichen Sonderfertigkeiten und hilft nicht bei der Parade, sondern erst bei PW II?

    Da dies offensichtlich ein unbefriedigender Zustand wäre, würde ich gerne fragen, ob ich da etwas übersehe, oder wenn nicht, ob ihr das gut gehausregelt habt, bzw. eh andere Vorschläge habt, wie man den Kampf mit 2 Schwertern von den Sonderfertigkeiten her angehen sollte.

    Dankeschön.

  • Den PA-Bonus aus den SF gibt es immer, wenn man eine Waffe als Parierwaffe führt.

    Pariert man mit einer zweiten Waffe im BHK II-Stil, gibt es keinen PA-Bonus durch PW-SF, weil man nicht mit einer Waffe als Parierwaffe kämpft.

    Man kann nicht gleichzeitig von den Auswirkungen/Boni vom PW-Baum profitieren, und von BHK-Baum.

    Man kann aber grundsätzlich auch ein Kurzschwert als PW nutzen, und im Parierwaffen-Stil kämpfen (über die PW-SF). WdS, S. 70 gibt dazu einige Angaben: der WM des in diesem Falle Kurzschwertes wird um -1/+1 modifiziert (zusätzlich zu den Auswirkungen vorhandener SF).

    Eine Parierwaffe ist darauf angelegt, mit ihr zur Unterstützung der Hauptwaffe zu parieren. Ein Kurzschwert ist als eigenständige Waffe konzipiert. Daher ist es als Parierwaffe schlechter, aber man darf ein Kurzschwert, oder auch andere einhändige DK N-Waffen, als Parierwaffe benutzen, sie haben halt schlechtere Modifikationen.

    Oder aber er nutzt Kurzschwert und Langschwert im beidhändigen Kampf, dann hat er eine Haupt- und eine Nebenwaffe. da wird ebenfalls nach Vorhanden sein von den entsprechenden SF modifiziert. Dadurch, dass zwei unterschiedliche Waffen verwendet werden, gibt es Abzüge (s. WdS, S. 72): -1/1, da es um ein Lang- und ein Kurzschwert geht.

    Lang- + Kurzschwert sind nicht die effektivste Kombination, weder im beidhändigen Kampf, noch im Parierwaffen-Stil, aber man könnte so beides erlernen und jeweils nutzen (nur nicht in der gleichen KR), ohne eine Waffe dazu zu wechseln.

  • Parierwaffen bringen ja je nach Waffe selbst bei Beherrschung der Sonderfertigkeit PW1 und Linkhand einen Paradebonus von 1-2 Punkten mit sich. Benutzt man keinen Langdolch, Linkhand oder Hakendolch, sondern bspw. ein Kurzschwert in der Zweithand, kann man die Vorteile der PW1 nicht nutzen, richtig? Will man also mit einem Langschwert und dazu einem Kurzschwert kämpfen, müsste man den Weg über Beidhändigen Kampf gehen. Dieser bringt jedoch erst ab BHK2 tatsächlich einen Paradevorteil durch die zusätzliche Aktion?! Der 10cm längere und damit sperrigere Hakendolch bringt also +2 Verteidingung mit Linkhand, Beidhändigem Kampf I und Parierwaffen I, das Kurzschwert hängt aber nur an der Seite herunter bei gleichen Sonderfertigkeiten und hilft nicht bei der Parade, sondern erst bei PW II?

    Wichtig ist erstmal: Die SFs Parierwaffen und Beidhändiger Kampf lassen sich nicht gleichzeitig einsetzen, die meisten Kämpfer lernen entweder das eine oder das andere. Ansonsten bringt der Hakendolch in erster Linie nicht wegen seiner Länge +2 PA, sondern wegen der namensgebenden Haken - es handelt sich halt irdisch betrachtet um einen Sai.

    Ansonsten meine ich, irgendwo eine Version gesehen zu haben, die ein Kurzschwert als Parierwaffe mit +0 erlaubt.

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  • Man kann aber grundsätzlich auch ein Kurzschwert als PW nutzen, und im Parierwaffen-Stil kämpfen (über die PW-SF). WdS, S. 70 gibt dazu einige Angaben: der WM des in diesem Falle Kurzschwertes wird um -1/+1 modifiziert (zusätzlich zu den Auswirkungen vorhandener SF).

    Da liest man die Regeln so oft, dass man den Wald nicht mehr sieht...

    Dies bedeutet jedoch, dass man ein Kurzschwert als Parierwaffe nehmen könnte, und damit dann auch einen Doppelangriff durchführen, da das Langschwert die Distanzklasse N besitzt und auch das Kurzschwert HN?

  • Nicht, wenn gerade mit der SF des PW-Baumes gekämpft wird. Der Doppelangriff geht, wenn man gerade im beidhändigen Kampf kämpft.

    Das steht auf den genannten Seiten auch mit dabei: Man kämpft mit einer Haupt- und einer Parierwaffe (mag das nun eine "echte" Parierwaffe sein oder nicht) mit den SF Linkhand, PW I und PW II, und genießt die Vorzüge einer höheren Defensive, einer zweiten PA.

    Oder man kämpft mit einer Haupt- und einer Nebenwaffe mit Linkhand und BHK I und BHK II, und genießt die Vorzüge von 2 Waffen, ohne höherer PA, dafür mehr Offensiv-Potential und der Möglichkeit des Doppelschlags (der übrigens, wenn man BHK II hat, nicht mehr sonderlich gut ist, da er die Zusatzaktion frisst und man keine Ansagen machen darf).

    Was man halt nicht machen kann, ist beispielsweise den PA-Bonus aus den PW-SF zu nutzen bei Zusatzaktion von BHK II.

    Man kann in einer KR nur einen Kampfstil nutzen, nicht beide gleichzeitig.


    Über welche SF verfügt der besagte SC eigentlich? Womöglich erklärt sich daraus von selber, mit welchen Modifikationen er kämpft.

  • Benutzt man eine Waffe als Parierwaffe, die dafür nicht geeignet ist, dann gilt dies als die Nutzung einer improvisierten Parierwaffe, was meine ich bei jeder Parade einen Bruchfaktortest nach sich zieht. Sprich nach 4-5 Paraden ist die Nebenwaffe irgendwann hinüber.

    Doppelangriff kannst du im Parierwaffenstil gar nicht nutzen, aber dafür den Tod von Links.

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    In Carcosa.

  • Benutzt man eine Waffe als Parierwaffe, die dafür nicht geeignet ist, dann gilt dies als die Nutzung einer improvisierten Parierwaffe, was meine ich bei jeder Parade einen Bruchfaktortest nach sich zieht. Sprich nach 4-5 Paraden ist die Nebenwaffe irgendwann hinüber.

    Das kann man zwar so lesen, ich würde es aber sinnvoller finden, wenn man das eher auf die erwähnten Schemel und Mäntel bezieht, also tatsächlich improvisierte Waffen. Dass ein Kurzschwert bei nur minimal fachfremder Nutzung statt ein paar hundert Schlägen plötzlich nur noch fünf aushält, ist glaube ich so nicht gewollt.

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  • Benutzt man eine Waffe als Parierwaffe, die dafür nicht geeignet ist, dann gilt dies als die Nutzung einer improvisierten Parierwaffe, was meine ich bei jeder Parade einen Bruchfaktortest nach sich zieht. Sprich nach 4-5 Paraden ist die Nebenwaffe irgendwann hinüber.

    Ich verstehe und lese dies als Angaben zu einmal anderen möglichen Parierwaffen, und einmal zu improvisierte Parierwaffen auf S. 70 unter "Experte". Es geht um "nicht ausdrücklich als Parierwaffen" genannte Waffen, dann Mantel oder Schemel, und dann (andere als Mantel und Schemel) improvisierte Parierwaffen.

    Ein Kurzschwert ist eine Waffe, die nicht als Parierwaffe genannt wird, und ich wüsste ebenfalls nicht, warum das auf einmal in Sachen Bruchtest sehr empfindlich werden sollte.

    Es gibt Parierwaffen, die als solche konzipiert sind, Waffen, die nicht als Parierwaffen konzipiert wurden, aber als solche (mit WM -1/+1), und als dritte Option, was man als Parierwaffe nehmen kann, improvisierte Parierwaffen.

  • Ich gebe euch recht, dass es definitiv keine sinnvolle Regelung wäre und eine echte Waffe als Parierwaffe missbaucht nicht einfach plötzlich verpuffen sollte. Allerdings wird der Tod von Links dann auch deutlich besser, da man plötzlich eine recht gute Waffe hat und nicht mehr das notorische Dk-Problem hat, weil alle Parierwaffen meines Wissens H-Waffen sind.
    Ein Kurzschwert kann H und N sein und macht mehr Schaden, und der 0/-1 WM fällt komplett unter den Tisch als Parierwaffe, und die Waffe kann noch verbessert werden.
    Ist halt wieder so ein DSA-Typisches Problem, dass so eine Kleinigkeit so weit plattgetreten werden kann...

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  • Ein Hakendolch hat als Dolch geführt bei TvL W+1, INI 0, DK H und N (und einen positiven PA-WM als Dolch geführt, aber das kann man bei einem Vergleich wohl außen vor lassen). Als Parierwaffe PA-WM +3.

    Ein Kurzschwert macht bei TvL W+2, INI 0, DK H und N (und einen negativen PA-WM). Als Parierwaffe PA-WM von 0.

    Auch einen Hakendolch kann man verbessern. Nur das Kurzschwert kann man personalisieren, aber mehr TP kann man bei beiden machen.

    Ob man als hauptsächlicher PW-Kämpfer lieber ansehnliche 3 Punkte mehr auf der PA hat (zum, Binden, MP oder einer möglichst sicheren PA), oder 1 TP mehr beim TvL macht, muss man für sich selber entscheiden.

  • Nun interessiert es mich aber dennoch:

    Über welche SF verfügt der besagte SC eigentlich?

  • Achso. Es ging letztlich um eine auch inneraventurisch schlüssige Nachjustierung des Charakters (gerade erst bei ~3000 AP). Aufmerksamkeit und Linkhand sind vorhanden. Die Frage ist deshalb eher, welcher Weg gegagen werden soll und wie man einen Kampf mit Doppelschwert den Regeln nach am besten darstellen würde (da dies zu können das Ziel ist, für das ein Weg gefunden werden soll). Dementsprechend glaube ich, dass Parierwaffen hier nicht das gewünschte ist und wenn, dann eher für die Zeit genutzt werden könnte, bis man es dann mal zu BhK II schafft.

  • Ja, wenn es um den Kampf mit zwei Waffen geht, dürfte die BHK-Schiene wohl eher das Gewünschte treffen. Wobei Lang- + Kurzschwert regeltechnisch nicht so gut daher kommen wie 2 Langschwerter (oder 2 Kurzschwerter, aber die würde ich eher nur nehmen, wenn mit DK gespielt wird).

  • Wenn BHK 2 das Ziel ist, ist zu PW 2 Abbiegen ehr ungünstig, weil dass nur verschenkte AP sind. Ich fand BHK 1 und dann Doppelangriff meist ganz praktisch, bis ein Held dann BHK 2 hat, aber natürlich alles in allem immer sehr situativ nutzbar