Granden SC'S

  • Wäre das meine Grandenfamilie ( ok ich bin SL aber ich will ihm nicht den Spass verderben ) würde ich auch sofort intervenieren.

    Also ehrlich gesagt, wenn das nicht grad das Lieblingskind von jemand wichtigem ist, dann wird da nicht interveniert, dann wird einfach gesagt "Wer soll das sein? Nie gehört", jede Beteiligung der Familie zu dem Geschäft geleugnet und der SC steht als Lügner und Betrüger da und darf das ausbaden.

  • Bevor man sich die Frage stellt, was das ganze für Konsequenzen hat, sollte man sich erst einmal Fragen: wie kam es dazu.

    Schließlich gibt es auch wenn man die Sklavin unbedingt haben will Mittel und Wege, sein Ziel zu erreichen ohne den Familienbesitz unberechtigterweise zu veräußern (und wenn es eine geschickt eingefädelte Entführung ist - da sollten die Chancen sein Ansehen in der Familie nicht zu ruinieren immer noch größer sein, als mit solch einem Handel).

    Dass solche alternativen "Beschaffungsmaßnahmen" nicht ergriffen wurden kann aus meiner Sicht zwei Gründe haben:

    a) es gab keine Alternative. In diesem Fall läge der Fehler bei der SL. Dann sollte man nicht den Charakter dafür abstrafen.

    b) Dem Spieler sind keine Alternativen eingefallen, obwohl diese existiert hätten. In dem Fall hätte ich zumindest dem Charakter noch einen rettenden (als Grandensohn, der ja einen gewissen Sinn dafür haben sollte, was er sich erlauben kann deutlich erleichterte) KL-Wurf gestattet um sich zumindest einen Tag Bedenkzeit zu erbitten und vielleicht mit anderen beraten zu können. In diesem Fall ist die Frage, ob der Grandensohn tatsächlich der ideale Charakter für den Spieler ist - und warum er ausgerechnet einen solchen spielen wollte.

    In beiden Fällen klingt es für mich so, als sei sich der Spieler nicht nicht im Klaren über die Konsequenzen gewesen. Vielleicht hat er auch einfach eine anderes Verständnis davon, was es heißt einen Grandensohn zu spielen. Insofern ist die Frage, ob ihr euch nicht erst einmal OT zusammensetzt und diese Dinge abklärt, bevor du seinen Charakter IT abstrafst. Nicht, dass dies für den Spieler dann völlig unbegründet aus dem off kommt, er hat ja nur die Mittel genutzt, die ihm zur Verfügung stehen (mal überspitzt gesagt). Natürlich sollten die Spieler im Rahmen der Story die bestmögliche Freiheit beim Ausspielen ihrer SCs haben und auch mal über die Stränge schlagen dürfen. Das setzt aber eine bewusste Entscheidung voraus, die man nur treffen kann, wenn man in etwa dasselbe Bild der Welt hat in der gespielt wird. Ansonsten kann es schnell zu bösem Blut kommen.

    Um deine eigentliche Frage zu beantworten (wie würdet ihr einen Grandensohn spielen):

    Mir fallen da spontan drei grundsätzliche Ansätze ein:

    1. Das schwarze Schaf der Familie

    Dieser will provozieren, darum schlägt er öfters mal über die Stränge, liegt den Verwandten finanziell auf der Tasche, nutzt deren EInfluss aus etc. Trotzdem sollte ihm daran gelegen sein, es nicht zu toll zu übertreiben. Schließlich will er nicht, dass ihm der Geldhahn zugedreht wird...

    2. Ein typisches Mitglied

    Das Renommée der Familie ist ihm wichtig. Aus diesem Grund versucht er, nach außen hin deren Ansehen zu mehren, oder zumindest nicht zu schmälern. Intern kann natürlich fleißig intrigiert werden, aber dabei sollten gewisse Regeln des "Anstands" gewahrt bleiben. Man ist schließlich etwas besseres.

    3. Der Ausreißer

    Dieser will am liebsten gar nichts mehr mit seiner Familie zu tun haben. Dies bedeutet den Bruch mit seinen Verwandten: an ihn werden keine Forderungen gestellt. Dafür hat er aber auch keine Unterstützung zu erwarten. Vielleicht versteckt er sich ja sogar aus gewissen Gründen vor seiner Familie.

    "Es gibt keine Zufälle" M. Wittgenstein

  • Einmal wie es überhaupt dazu kam:

    Es war c.a 23:00 und ich war müde.

    Er hatte 43 Dukaten dabei. Ich hab die Sklavin 50 Dukaten kosten lassen ( das das viel zu wenig ist weiß ich ) und da er alleine auf dem Markt war und ich eigenlich davon ausgegangen bin das er nicht auf das Angebot eingeht. Da der Händler erst die Idee hatte das er als Bezahlung Galleren zu vorderen ( ja inklusive der 43 Dukaten ).

    Wir sind eine ziemlich absurde runde deswegen Ging es dann in Ordnung für alle das das ganze extrem Surreal war.

    Wie gesagt danke ich euch für die Idee mit denn Nebenquest sonst wäre das ganze ohne jegliches nachspiel von statten gegangen.

  • Meine Frau hat einmal eine Grandentochter erstellt, die Medizin an der Universität Al'Anfa studiert hat und aus Wissensdurst an einer illegalen Obduktion (Totenschändung in der Stadt Borons!) teilgenommen hat. Wegen ihrer Familie wurde ihr "nur" nahegelegt, Al'Anfa für einige Jahre zu verlassen und sie wurde nicht, wie die beteiligten Fana, zum höheren Ruhme Borons gerichtet.

    Die restliche Heldengruppe wurde dann zu ihrem Schutz angeheuert.

    Ominibus ceteris caesis solum is et eius legiones steterunt.

  • Zu der Frage, wer schon einmal Granden(kinder) gespielt hat:

    Ich spiele in unserer Al'Anfa Runde einen Boroni-Granden aus dem Haus Bonareth. Meine SL, die sich in Al'Anfa sehr gut auskennt hat das immer so beschrieben, dass letztlich praktisch der gesamte Besitz der jeweiligen Familie dem Familienoberhaupt zusteht, der es dann nach eigenem Gutdünken an Familienmitglieder verteilt. Das läuft dann gewissermaßen über ein "Vertrauenskonto", soll heißen: niedrige Mitglieder, die sich noch nicht auf nützliche Weise für die Familie hervorgetan haben oder von einem einflussreicheren Mitglied besonders gemocht werden, haben schon Zugriff auf eine gewisse kleine Summe monatlich um ihren Lebensstil zu finanzieren, mehr aber eben explizit nicht. Wenn sie mal mehr brauchen, müssen sie fragen.

    Hat man sich schon verdienter gemacht, z.B. einen schönen Handelsabschluss an Land gezogen oder einen Auftrag des Familienoberhauptes zur Zufriedenheit erfüllt, steigt der Betrag auf den man ohne Fragen zugreifen kann allmählich an, man bekommt halt einen gewissen Vertrauensvorschuss. Alternativ kann man sich natürlich auch an höhere Familienmitglieder ranschleimen und wenn man dann z.B. der Lieblingsneffe von Onkel Gregorius ist lässt der aus seinem Freibetrag immer mal was springen.


    Letztlich muss man sich aber bewusst sein, dass man was den FAMILIENBESITZ angeht immer abhängig vom Wohlwollen des Vorstandes ist und gerade wenn dieser in Absehbarer Zeit mal wechselt und man damit rechnen muss, dass der oder die neue Führung einen nicht so mag, kann es auch mal zu bitteren Einschnitten in den Lebensstil kommen, wenn es plötzlich nicht mehr OK ist, die eigene Villa aus der Schatulle der Familie anzumieten.

    Der einzige Weg da raus ist dann eben eigener Besitz, sei es über den Vorteil besonderer Besitz, oder indem man sich eben über Abenteuerbelohnungen was erarbeitet.



    Aus dem Praktischen Beispiel heraus: mein Grande hat über Besonderer Besitz 5 damals mit meisterlichen Einverständnis eine Plantage bekommen, die ihm seinen Lebensstil unabhängig von der Familie finanziert und ein Schiff als mobilen Untersatz und zum Handeln. Er hatte sich dann in den ersten Abenteuern bemüht, auch immer seine Familie gut wegkommen zu lassen, einige Dinge auf Wunsch seines Familienoberhauptes erledigt und hat jetzt inzwischen auch etwas Vertrauen, dass er durchaus auch Geschäfte im Namen der Familie abschließen darf. Aber eben auch bei weitem nicht mit dem ganzen Familienbesitz als Einsatz, mehr sowas wie z.B. eine Galeere die gerade als Schnäppchen zur Verfügung steht kaufen und dann der Familie zukommen lassen etc.


    Zu der Konkreten Fragestellung mit der Sklavin, die für zwei Galeeren gekauft wurde: ich denke auch das war wirklich seeeehr abstrakt. Und auch...gewagt von dem Händler. Es geht hier ja um die Zornbrechts, wenn da jetzt Streit um das Geschäft ausbricht passieren solchen Händlern auch gerne mal Unfälle. Die Reaktion in unserem Aventurien, wie wir es bespielen wäre dann wohl: Sobald der Händler versucht seine Bezahlung einzutreiben wird ihm ein Vogel gezeigt und er wird darauf hingewiesen, dass der Grandenspross überhaupt nicht die Berechtigung hatte, über diese zu Verfügen. Wahrscheinlich wird ihm sogar noch nahegelegt, dass er wohl einem Hochstapler aufgesessen ist. Gibt der Grandenspross zu, dass er dieses Geschäft getätigt hat bzw. lässt es sich wirklich nicht abstreiten, würde (wieder: bei uns und unserer Interpretation Aventuriens) ein höheres Familienmitglied an den Händler rantreten, ihm einen angemessenen Preis für die Sklavin geben mit dem Kommentar er sollte dankbar dafür sein, Ruhe geben und verschwinden. Und wenn er dann immernoch drauf besteht... verschwindet er eben.

    Der Grandenspross selbst wird dann zur Rede gestellt, ihm werden die Ohren langgezogen und seine "Pension" mal für ein paar Monate gekürzt. Beim ersten "Vergehen" halt mal als Schuss vor den Bug. Und in der Standpauke wird er dann halt drauf hingewiesen, dass man auch schnell mal aus so einer Familie rausfliegen kann. Eben damit er begreift, dass das FAMLIENVERMÖGEN und nicht seins ist. Wie sanft das alles abläuft hängt dann sehr davon ab, wie beliebt er ist. Passend wäre auch, dass man nach der Episode schnellstmöglich zusieht ihn los zu werden und damit noch was gutes für die Familie zu tun. Sei es, dass er irgendwo wegverheiratet wird, dass man ihn auf einen unliebsamen, aber nötigen Posten versetzt, wo er nicht viel Schaden anrichten kann oder dass man ihm sagt, wenn er noch mal Aussicht auf was besseres in der Familie haben will, dann sollte er jetzt mal ein paar Jährchen auf Reisen gehen und mindestens mit einem guten Handelsabschluss oder XXXX Dukaten für die Familienkasse wieder zurückkommen. Ansonsten kann er auch gleich da bleiben.

    Noctum Triumphat