Die Verbrechen der "Religiösen" oder: Die liebevolle und friedfertige Verteidigung durch das Schwert

  • Ich möchte - ohne dabei einer der Extrempositionen (Kirche steckte dahinter vs. Kirche ist komplett unschuldig) Recht zu geben - auf die prinzipielle Schwierigkeit hinzuweisen, die Historiker heute fast immer haben: Es ist oft unglaublich schwer und mühsam (und nicht selten nur durch Qzellen-Intwrpretation zu bewältigen) hinter "eigentliche Intentionen" zu kommen bzw. herauszufinden, wer wirklich aus welchen Gründen was gemacht oder veranlasst hat.

  • Ich möchte - ohne dabei einer der Extrempositionen (Kirche steckte dahinter vs. Kirche ist komplett unschuldig) Recht zu geben - auf die prinzipielle Schwierigkeit hinzuweisen, die Historiker heute fast immer haben: Es ist oft unglaublich schwer und mühsam (und nicht selten nur durch Qzellen-Intwrpretation zu bewältigen) hinter "eigentliche Intentionen" zu kommen bzw. herauszufinden, wer wirklich aus welchen Gründen was gemacht oder veranlasst hat.

    Aber in vielen Fällen lässt es sich rekonstruieren, wenn man sich die Mühe macht und wirklich nachforscht. Wie glaubwürdig ist die Quelle? Wie wahrscheinlich sind die in der Quelle angegebenen Zahlen (zu Opfer, Truppenstärken o.ä.)? Was hat der Schreiber beabsichtigt? Gibt es weitere unabhängige Quellen? Und was sagen diese? Etc. ...

    Wenn man das macht, wenn man also wirklich nachforscht, wirkt so einiges dann plötzlich ganz anders.

  • Ach - es war ja nur der Bischof - ein Mann Gottes. Ok, das ist natürlich etwas anders ... wenn jemand von hohen Amt des Christentums sagt die Frau ist Was-auch-immer und damit einen fanatischen Mob auslöst - und anscheinend auch nichts unternahm den Mord zu verhindern, ist es ein Mord im Namen Gottes!

    Denn auch sich nicht einzumischen - und das tat die Kirche gerne in all den Jahrhunderten wenn es ihren Zielen entsprach - ist nicht gerade Nächstenliebe. Und dies sind genau die Themen die in diesem "Skandal-Buch" so schön zur Seite abgeschoben werden.

    Danke übrigens für den Link zu guten Kritik ... und auch die FAZ hatte sich dazu -kritisch- geäußert.

    Ja, es ist verdammt schwer "Zeugen" zu finden, vor allem da lange Zeit nur der Klerus Lesen und Schreiben konnte. Die meisten Zeugnisse aus längst vergangener Zeit sind von Christen geschrieben worden. Erst zu den Kreuzzügen haben wir auch andere Stimmen.

    Bei all diesen Diskussionen machen die meisten einen großen Fehler - sie sehen das Christentum mit den Augen 2018 - nicht mit den Augen eines Bürgers Anno 1500. Man lebte in Fürstentümern, kannte gerade die nächsten größeren Ortschaften, weitere Reisen - wie in Aventurien - wagten nur die wenigsten. Und in der Kirche wurde von Erlösung, Frömmigkeit, Sünde und Hölle gepredigt. Und wer etwas Geld daließ, dem wurden seien kleinen Sünden ausgestrichen - bis zum nächsten Sonntag. Und das Woche für Woche, Jahre für Jahr.

    Wer glaubt von euch an die Hölle? Dies war ein wichtiger Grund warum Luther seine Thesen angebracht hat.

    Und Luther hat Tagebuch geführt, und so manches geschrieben:

    http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/luther_passional_1521

    (Und damit ziehe ich mich wirklich zurück - wer Quellen sucht, wird sie auch finden!)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ach - es war ja nur der Bischof - ein Mann Gottes. Ok, das ist natürlich etwas anders ... wenn jemand von hohen Amt des Christentums sagt die Frau ist Was-auch-immer und damit einen fanatischen Mob auslöst - und anscheinend auch nichts unternahm den Mord zu verhindern, ist es ein Mord im Namen Gottes!

    Den man aber NICHT der Kirche ankreiden kann. Es war ein politischer Mord und kein religöser Mord.

    Erst zu den Kreuzzügen haben wir auch andere Stimmen.

    Auch schon früher. Es sind meistens die alltäglichen Dokumente und nicht die "geschönten" Chroniken, die die Wahrheit berichten. Die Chroniken haben im Mittelalter schon immer übertrieben. Manchmal hat man sogar alttestamentarische Erzählungen als Basis genommen und einfach nur umgeschrieben!

    Bei all diesen Diskussionen machen die meisten einen großen Fehler - sie sehen das Christentum mit den Augen 2018 - nicht mit den Augen eines Bürgers Anno 1500.

    Man muss da sogar noch stärker unterscheiden zwischen den abergläubischen, judenfeindlichen, blutrüstigen und vorchristlichen Traditionen verhafteten einfachen Volk (zu dem man auch viele einfache Priester zählen muss), den gebildeten Theologen, die versuchten sich an die christlichen Gebote der Nächstenliebe und des Gewaltverzichts zu halten und den (meist) weltlichen Politikern, die zum Teil die Kirche kontrollierten und genau wussten, wie sie das Volk bei Laune halten konnten.

    Und wer etwas Geld daließ, dem wurden seien kleinen Sünden ausgestrichen - bis zum nächsten Sonntag.

    Du beziehst Dich auf den Ablasshandel? Der war in der katholischen Kirche eigentlich verboten. Aber das Volk hat daran geglaubt.

    Dies war ein wichtiger Grund warum Luther seine Thesen angebracht hat.

    Falsch. Luther hat die Probleme innerhalb der Kirche erkannt und wollte sie reformieren, Probleme, die schon hundert Jahre vorher Jan Hus erkannt hatte!

    Luther war zudem ein Mann des Volkes, abergläubisch und judenfeindlich. Es ist auch kein Wunder, dass gerade in protestantischen Gebieten der Hexenwahn wütete.

  • Ach - es war ja nur der Bischof - ein Mann Gottes. Ok, das ist natürlich etwas anders ... wenn jemand von hohen Amt des Christentums sagt die Frau ist Was-auch-immer und damit einen fanatischen Mob auslöst - und anscheinend auch nichts unternahm den Mord zu verhindern, ist es ein Mord im Namen Gottes!

    [eigene Hervorhebung]

    Zum einen ist zu beachten, dass außer Jesus selbst nach niemand selbst in eigener Vollmacht im Namen Gottes Dinge verkünden kann. Das heißt, nur weil ein Bischof (als formell Geistlicher und Repräsentant der Kirche, aber noch immer auch als Mensch) irgendetwas tut/befiehlt/anordnet/gut heißt/usw. sagt das zunächst nur etwas darüber aus, dass ein Mensch trotz einer eventuellen formellen (sic) Funktion als Geistlicher eigenständig Dinge gemacht hat, die mit seiner Funktion möglicherweise in einem Spannungsverhältnis stehen.

    Zum anderen ist zu beachten, dass formell Geistliche oft keine wirklich theologisch geschulten Menschen waren, sondern oft auch nur verkappte weltliche Gestalten mit rein weltlichen Interessen, die aus weltlichen Gründen ein formell geistliches Amt innehaben. Das war (vermutlich) in der frühen Entstehungsphase der frühchristlichen Ämter (Presbyter, Episkopen, Diakone) noch anders (was nicht unbedingt heißt, dass sie damals ein absolut friedliches und heute durchtheologisiertes christliches Selbstverständnis vertreten haben).

    Bei all diesen Diskussionen machen die meisten einen großen Fehler - sie sehen das Christentum mit den Augen 2018 - nicht mit den Augen eines Bürgers Anno 1500.

    Ja, aber generell wird der Begriff Christentum zu unscharf gehalten.

    Das Christentum 2018

    Das Christentum 1500

    Das Christentum

    Die Christenheit

    Christlich getaufte Menschen

    Christlich gesalbte Amtsträger

    Christlich theologisch begründete Handlungsträger

    In Diskussionen liest man aber immer: Das Christentum bzw. die Christen.

  • Der war in der katholischen Kirche eigentlich verboten.

    Der Ablasshandel ist in bzw. von der katholischen Kirche erst seit 1562 verboten, also nach Luther. Davor sind die entsprechenden Gelder durchaus auch zum Papst geflossen, der Petersdom wurde auch durch die Gewinne aus Ablassverkäufen finanziert.

    Dem wird nun gleich entgegnet werden, dass diese moralisch verwerfliche Handllung weltlich motiviert war und die Kirche der damaligen Zeit kein angemessener Repräsentant der christlichen Ideen war, sondern zutiefst korrupt. Das ist sicherlich korrekt. Es ist im Endeffekt aber egal, wodurch die Handlungen motiviert waren, wichtig ist, wie sie gerechtfertigt wurden/werden konnten. (D.h. warum sie akzeptiert wurden)

    Sonst kann man sich in allen Fällen darauf berufen, dass unsere moderne Interpretation des Christentums diese Taten nicht motiviert haben können, weil sie den moralischen Ver- und Geboten daraus wiedersprechen. Dies führt zur angenehmen Gleichung:

    1. Die moralisch verwerflichen Handlungen widersprechen der aktuellen Interpretation des christlichen Glaubens.

    2. Wer etwas moralisch verwerfliches getan hat, konnte also nicht wahrlich "christlich" bzw. christlich motiviert handeln.

    3. Nur moralisch richtiges Handeln kann christlich sein.


    (Ich weiß, dass "moralisch verwerlich/richtig" schwammige Begriffe sind, aber ich würde mal sagen dass Mord sowie der Betrug tausender (also Ablsasshandel) von allen hier als "nicht o.k." eingestuft werden.)

    Wenn man diese Gleichung jetzt anwendet, dann gab es über Jahrhunderte nur sporadisch "wahre Christen", da das Volk

    abergläubisch[], judenfeindlich[], blutrüstig[] und vorchristlich[] Traditionen verhaftet[]

    war,

    und die Kirche von

    den (meist) weltlichen Politikern

    kontrolliert wurde.

    Ich sehe in dieser Tat eher eine Art Gottesbeweis

    Und ich würde die Zerstörung einer Kultstätte nicht als "Gottesbeweis" verharmlosen. Wenn ich eine Kirche niederbrennen würde, kann ich auch nicht sagen, dass ich testen wollte, ob Gott mich daran hindert.

    EDIT:

    sondern hätte viele Soldaten mitgenommen

    Er konnte auf die Unterstützung der Franken in Büraburg setzen, im praktischen Sinne hatte er also Soldaten dabei.

    PS:

    außer Jesus selbst nach niemand selbst in eigener Vollmacht im Namen Gottes Dinge verkünden kann

    ein Bischof [...] aber noch immer auch als Mensch

    Ich dachte, es sei ja gerade der Clou an Jesus, dass er ein Mensch ist:blaeh:

    PPS: Ich werde heute nichts mehr erwidern können, ich muss relativ früh raus.

    Gute Nacht!

    Ich wünschte, ich wäre zu Hause in meiner hübschen Höhle beim Kaminfeuer, wenn gerade der Kessel anfängt zu summen! -- Bilbo Beutlin

  • Ich dachte, es sei ja gerade der Clou an Jesus, dass er ein Mensch ist:blaeh:

    Ja und? Dennoch ist er der Einzige, dem christliche Theologie zugesteht, mit einer göttlichen Autorität zu sprechen/handeln/fordern.

  • SKANDAL - Luther war ein Mann des abergläubischen Volkes. Was sollte er denn sonst sein - ein Heiliger?

    Die Kirche hatte es nicht geschafft die heidnische Bräuche gänzlich auszutreiben - aber konnte ja gut an den Ängsten des Völkes gut verdienen.

    Woher nehmt ihr eigentlich eure Informationen? Hier werden Behauptungen aufgestellt - nicht zum ersten mal bei solchen Themen - als gäbe es nur die Bibel als einzige Wahrheit - so wie lange Zeit die christliche Kirche es sah - und deswegen Widersprüche in der Wissenschaft ja als Ketzerei verfolgen ließ.

    "Der Schlagartige Rückgang der Hexenhinrichtungen in den Jahren nach 1520 erklärt, warum das Hexenproblem nicht auf der Agenda der Reformation stand."; soviel zu Luther und der Hexenwahn. (Hexen, S.76); dagegen wurden im Zeitraum 1540-1700 von der päpstlichen Inquisition 775 Menschen wegen Kryptojudentum, als Anhänger Luthers oder Calvins oder wegen Homosexualität und Bigamie hingerichtet. (S.80).

    (Das nur um Luther nicht als Hexenverfolger dastehen zu lassen - und nein, ich bin kein Luther- Fan ;))

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Woher nehmt ihr eigentlich eure Informationen? Hier werden Behauptungen aufgestellt - nicht zum ersten mal bei solchen Themen - als gäbe es nur die Bibel als einzige Wahrheit - so wie lange Zeit die christliche Kirche es sah - und deswegen Widersprüche in der Wissenschaft ja als Ketzerei verfolgen ließ.

    [Eigene Hervorhebungen]

    Wer ist 'ihr'?

    Welche genauen Behauptungen?

    Wo wird das behauptet/wo wird das impliziert?

  • Papst; Oberhaupt der röm.-kath. Kirche. Zudem offiziell als "Stellvertreter Jesu Christi", Nachfolger des Apostelfürsten, Patriarch des Abendlandes, Prismas von Italien etc. bezeichnet. (S.261, Kompaktlexikon Religionen).

    (Ich sollte eigentlich längst im Bett sein :huh:)

    Und dies war wirklich mein letzter Kommentar.

    ENDE.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • "Der Schlagartige Rückgang der Hexenhinrichtungen in den Jahren nach 1520 erklärt, warum das Hexenproblem nicht auf der Agenda der Reformation stand."; soviel zu Luther und der Hexenwahn. (Hexen, S.76); dagegen wurden im Zeitraum 1540-1700 von der päpstlichen Inquisition 775 Menschen wegen Kryptojudentum, als Anhänger Luthers oder Calvins oder wegen Homosexualität und Bigamie hingerichtet. (S.80).

    (Das nur um Luther nicht als Hexenverfolger dastehen zu lassen - und nein, ich bin kein Luther- Fan ;) )

    Öhm... nein. Kann ich so nicht stehen lassen.

    Zitat von Luther (Predigt am 06. Mai 1526. WA 16,551 f., gegen die Hexen)

    »Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen […] Sie können ein Kind verzaubern […] Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird […] Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann […] Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder […] Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.«

    Zitat von Luther (Tischreden)

    »Ich habe dieser Tage einen Ehefall gehabt, da die Frau den Mann mit Gift umbringen wollte, also dass er Eidechsen hat ausgebrochen. Da sie auf der Folter verhört wurde, wollte sie nichts bekennen. Denn solche Zauberinnen sind stumm und verachten die Pein. Der Teufel lässt sie nicht reden. Derartige Tatsachen geben Zeugnis genug, dass man an solchen Leuten ein Exempel statuiere, damit andere abgeschreckt würden. […] Mit denselben soll man keine Barmherzigkeit haben. Ich wollte sie selber verbrennen.«

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das der Glaube an Hexerei und Hexenverfolgung nicht ein und das selbe sind - wie im Text erklärt.

    Ich könnte noch andere Wiki-Artikel hier auflisten, die ja nur einen Kurzbericht wiedergeben, ob zu Luther, Calvin, Jan Hus, Kreuzzüge, etc.

    Wie gesagt, es gibt reichlich Quellen - wenn man sie sucht.

    Und ich habe schon genügend Zeit geopfert um in meiner "Bibliothek" Antworten zu finden - und diese Zeit ist mir für hier zu kostbar. Sucht euch dazu einen Theologen und "Experten" für das mittelalterliche Leben. Die haben mehr Ahnung davon.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Heute nennt man so jemanden einen Schreibtischtäter oder Hassprediger. Und du wirst nicht behaupten wollen, dass Worte keine Taten zur Folge haben, vor allem, wenn sie von einer Autorität kommen.

    Aber du hast recht; lassen wir das, es führt zu nichts.

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Das beträfe die damalige bekannte Welt, inkl. Päpste etc. -> https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung

    Anbei ein Buchtipp - um zu verstehen wie die Menschen damals tickten -> https://www.thalia.de/shop/home/arti…ID44232181.html

    Weil ohne das Verständnis für die damaligen Zeiten dürfen wir uns heute kein Bild davon machen.

    Es steht uns aber frei darüber - aus heutiger Sicht - darüber zu urteilen - damit sich solche "Irrwege" wie Kreuzzüge (siehe Irakkrieg und die daraus gewachsene ISS) und Verfolgung Andersdenkender (heute eher politisch als religiöser Natur) sich nicht wiederholen. Denn das widerspräche unsere "christlicher Natur".

    Wobei die meisten Verbrechen nicht mit dem Schwert begannen werden sondern mit dem Mund!

    (Geschichte ist ein kompliziertes Thema. Um sie zu "verstehen" muß man alle Seiten eines Ereignisses (u.a. auch das Klima, wie in heutiger Zeit erst geschehen) beachten. Fehlt ein Stein in diesem Mosaik, kommt derjenige zu falschen Schlüssen. Daher erscheinen - nach jedem neuen Fund/Erkenntnis - überarbeitete Bücher. Und dank der viele Kriege in Europa wird die Spurensuche vor 1400 sehr schwierig und unzureichend. Deswegen auch ziehe ich mich komplett aus allen historischen irdischen Themen zurück.

    Wer Antworten sucht - wie ich - es gibt genügend Bücher, und es lohnt sich öfters mehr als eines zu lesen. So gibt es Dutzend Bücher über das "Mittelalter" (ich selbst habe etwa 5+ dazu), aber kaum ein gutes Buch was wirklich über das Leben der Menschen berichtet.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (24. Juni 2018 um 11:17)

  • Papst; Oberhaupt der röm.-kath. Kirche. Zudem offiziell als "Stellvertreter Jesu Christi", Nachfolger des Apostelfürsten, Patriarch des Abendlandes, Prismas von Italien etc. bezeichnet. (S.261, Kompaktlexikon Religionen).

    (Ich sollte eigentlich längst im Bett sein :huh:)

    Und dies war wirklich mein letzter Kommentar.

    ENDE.

    Es fällt zwar (wie nicht selten) schwer, den Bezug zu den Fragen zu finden, aber wenn das eine Reaktion auf meine Aussage sein sollte, dass alleine Jesus aus christlicher Sicht mit einer göttlichen Vollmacht handeln durfte, dann:

    - Das ist ein christologisches Thema, kein rein biblisches.

    - Der Papst (als Erster unter Gleichen) kann als Nachfolger des biblischen Apostels Petrus verstanden werden, davon dass der Papst Jesus in dessen Rolle als Gottesoffenbarer bzw. Bevollmächtigter zur Verkündung des göttlichen Heilswillens stellvertretend vertritt, möchte ich erst einmal lesen... Da ginge man aber deutlich zu weit. Aber um den Papst und dessen Vorbilder, an die das Amt angelehnt ist, ging es ja m.W. nicht... Keine Ahnung, was das jetzt sollte. :-/

  • SKANDAL - Luther war ein Mann des abergläubischen Volkes. Was sollte er denn sonst sein - ein Heiliger?

    Die Kirche hatte es nicht geschafft die heidnische Bräuche gänzlich auszutreiben - aber konnte ja gut an den Ängsten des Völkes gut verdienen.

    Woher nehmt ihr eigentlich eure Informationen? Hier werden Behauptungen aufgestellt - nicht zum ersten mal bei solchen Themen - als gäbe es nur die Bibel als einzige Wahrheit - so wie lange Zeit die christliche Kirche es sah - und deswegen Widersprüche in der Wissenschaft ja als Ketzerei verfolgen ließ.

    "Der Schlagartige Rückgang der Hexenhinrichtungen in den Jahren nach 1520 erklärt, warum das Hexenproblem nicht auf der Agenda der Reformation stand."; soviel zu Luther und der Hexenwahn. (Hexen, S.76); dagegen wurden im Zeitraum 1540-1700 von der päpstlichen Inquisition 775 Menschen wegen Kryptojudentum, als Anhänger Luthers oder Calvins oder wegen Homosexualität und Bigamie hingerichtet. (S.80).

    (Das nur um Luther nicht als Hexenverfolger dastehen zu lassen - und nein, ich bin kein Luther- Fan ;))

    :huh:

    Schau dir mal die Zahlen genau an. Gerade in protestantischen Gegenden wütete der Hexenwahn und deren Opferzahlen sind wesentlich höher als die der Inquistition, wobei man da sogar noch bedenken muss, dass die Inquistion eiegntlich nichts anderes war als eine Art Staatsanwaltschaft. Zur Bestrafung wurden die für schuldig Befundenen oft der weltlichen Gerichtsbarkeit überstellt, meist mit einen Strafempfehlung, an die man sich aber häufig nicht hielt. Weshalb es viele von der Kirche nicht gewünschte und extrem grausame Todesurteile gab. Auch bekämpfte die katholische Kirche den Hexenwahn. Sie ging sogar so weit, jene zu bestrafen, die Hexengerüchte in die Welt setzte.

    Was die anderen Gründe angeht, da waren die Protestanten auch nicht viel besser. In einigen protestantischen Städten gab es sogar eine Sittenpolizei, die dies strengsten überwachte. In katholischen Gegenden unbekannt.

    Und Luther... sein Hexenglaube ist dokumentiert.

    Was in Spanien damals passierte war eigentlich schon eine Art ethnischer Säuberung, aber die ging nicht von der Kirche aus, sondern vom spanischen König, der die spanische Inquisition kontrollierte.

  • Luther glaubte an Hexen wie jeder andere in Europa zu dieser - und jeder Zeit zuvor.

    U.a. 1090 - Verbrennung dreier Erntezauberinnen in Freising

    Die erste Welle der Hexenverfolgung war bereits um 1400, doch liegen zu diesem Zeitraum zu wenig Daten vor.

    Jedoch machte der Papst 1473 mit einer Bulle seine Inquisitoren "auf die Sekte der zauberischen Teufelsanbeter aufmerksam." (S.329)

    Und erst damit wurde die Hexenverfolgung erstmals erlaubt - vom Papst persönlich.

    Guck dir mal die bekannten Zahlen der größten Hexenverfolgungen in Europa an:

    Lothringen (kath.) 2700 Opfer um 1580-1620

    Kurköln (kath.) 2000 Opfer um 1620-1635

    Würzburg (kath.) 1200 Opfer um 16616-1630 - alleine 900 Opfer durch Fürstbischop P. A. von Ehrenberg (1623-1631)

    Mecklenburg (luth.) vermutlich um 1000 Opfer um 1570-1630

    Bamberg (kath.) 900 Opfer um 1616-1630

    Schottland (calvin.) vermutlich 1000 Opfer um 1560-1670

    Übrigens - ein schönes Büchlein "Hexen - Glaube-Verfolgung-Vermarktung" (C.H.Beck Wissen); kostet nicht mal 10€.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)