D&D durch die Editionen

  • Ich glaube du kannst schneller Jack Vance googlen als ich mich durch die Videos von Colville schauen kann ^^

  • Wer Drachenväter gelesen hat, weis weshalb TSR unterging und weshalb D&D 4e gemacht wurde. Ersteres wurde ja schon erwähnt, letzeres hat mit der OGL zu tun. Hasbro hat sich darüber geärgert, dass WotC die OGL geschaffen hat und damit es möglich gemacht hat, dass andere Verlage legal D&D-kompatibles (=D20) Material veröffentlichen können. Deshalb sollte D&D 4e nicht mit D&D 3.5 kompatibel sein. Das Ergebnis war, dass man nach zwei Jahren den Stecker gezogen hat, weil ausgerechnet eine überabeitete Version von D&D 3.5 (= Pathfinder) D&D vom Thron gestoßen hat und jetzt den Markt beherrschte.

    Ich bin ein großer Fan von D&D, weil die Settings interssanter sind und man auch viel mehr Möglichkeiten hat. Planescape, Spelljammer, Dark Sun aber auch die Forgotten Realms, Birthright und Eberron, das sind wirklich gute Settings, die auch nicht versuchen irgendwie eine Mittelaltersimulation zu sein, wie es ja spätestens seit JdF bei DSA der Fall ist.

    Obwohl AD&D so seine Schwächen hat, war es zum Schluss doch immer noch ein gutes System, was man hätte weiterentwickeln können. Die Player's Options wären da eine sehr gute Grundlage gewesen. D&D 3e hat doch erst als Pathfinder sein vollständiges Potential erreicht. D&D 4e wurde, schon kurz nach dem es heraus kam, von mir als MMORPG für Stromausfälle bezeichnet. D&D 5e hat zwar ebenfalls seine Schwächen, die man zum Teil von 4e übernommen hat, aber es hat auch viele sehr gute Ideen und ist viel leichter als die meisten anderen D&D-Versionen.

    Wenn ich die Wahl hätte zwischen DSA und D&D, würde ich D&D wählen, obwohl ich länger DSA als D&D gespielt habe.

    Jack Vances The Dying Earth?

    Genau!

    Irgendjemand hat doch geschrieben, dass Rollenspiele veralten können. Dem kann ich nicht zu stimmen. Es gibt Rollenspiele, bei denen ein Editionswechsel keine Revolution war, wie man es sowohl von DSA (DSA2, DSA4, DSA5) als auch von D&D (AD&D, D&D 3e, D&D 4e, D&D 5e), sondern eine Evolution. Da kann ich mehrere Beispiele nennen: RuneQuest (samt aller Ableger wie z.B. Call of Cthulhu), Midgard, Tunnels & Trolls, um nur gerade einmal die zu nennen, die mir spontan einfallen und ebenfalls ein entsprechendes Alter haben.

  • Manchmal holt mich die Vergangenheit ein und ich werde vom ETW0 (THAC0) in meinen Alpträumen verfolgt.

    Thac0 war aber schon eine Vereinfachung der Trefferwurftabellen von AD&D1 und Basic D&D. Bei AD&D1 war es ja noch schärfer, da waren die RWs und TW-Tabellen nur im Spielleiterhandbuch drin, damit der gemeine Spieler noch weniger Kontrolle hat...

  • Bin erst mit AD&D2 ins Hobby eingestiegen. Für die Abschaffung vom ETW0 bin ich 3E heute noch dankbar :)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (7. Juni 2018 um 22:00)

  • Ich glaube du kannst schneller Jack Vance googlen als ich mich durch die Videos von Colville schauen kann ^^

    Das Problem ist ich würde mich nicht erinnern. ;)

    Es wurde von Romanen gesprochen und ein Titel wurde genannt und mehr als das mit den Zaubern wurde da nicht gesagt vom Inhalt.

    D.h. aus der Erinnerung könnte ichs nicht rekonstruieren.

    Aber wenn du sagst "Dying Earth" und Barbarossa Rotbart auch, dann mags das sein.

    Hasbro hat sich darüber geärgert, dass WotC die OGL geschaffen hat und damit es möglich gemacht hat, dass andere Verlage legal D&D-kompatibles (=D20) Material veröffentlichen können. Deshalb sollte D&D 4e nicht mit D&D 3.5 kompatibel sein. Das Ergebnis war, dass man nach zwei Jahren den Stecker gezogen hat, weil ausgerechnet eine überabeitete Version von D&D 3.5 (= Pathfinder) D&D vom Thron gestoßen hat und jetzt den Markt beherrschte.

    Der große Erfolg von Pathfinder kam meines Wissen mit und nach und kausal bedingt durch D&D 4e.

    Ich hab da sogar mal einen Blog-Artikel gelesen der das mit Statistiken und Graphen von Google-Suchen nach den Systemen vor, während und nach dem 4e-Release dokumentiert hat.

    4e war in meinen Augen ganz genau ein Versuch aus D&D einen comichaft-blinkerbunten MMO-Klon zu machen voll fixiert aufs ständige Miniaturenspiel, weit weg von jedem Immersions- und Stimmungsspiel und vor allem mit Spielregeln die jeder Klasse diverse over-the-top Superkräfte gegeben haben die nicht mehr aus der inneren Logik der diversen Kampagnenwelten und der Kosmologie erklärbar waren und die in keinem Verhältnis zum Spielgefühl vorangegangener Editionen mehr standen.

    "Over-the-top" ist für mich das große Thema von 4e und die verbliebenen Over-the-top-Altlasten aus 5e kommen aus 4e.

    Nicht, dass so ein Spiel keine Daseinsberechtigung hätte in meinen Augen!

    Hätte man es "World of Warcraft - Tabletop" genannt würde ich es interessant finden und vielleicht sogar mal probieren wollen.

    Aber D&D - das Erbe von AD&D und D&D 3/3.5 - durch diesen Wolf zu drehen und zu etwas völlig anderem zu pervertieren bis hin zur flächendenkenden Zerstörung ausgerechnet der Forgotten Realms, das ist für mich wirklich eine Vergewaltigung einer solchen Traditionsmarke.

    Und dass die Spieler die Fans der Systeme und Welten von AD&D 2e und/oder D&D 3.5 sind von dem Ansatz und auch dem Artstyle von 4e in vielen Fällen völlig abgestoßen werden und überhaupt nicht die Zielgruppe sind für die 4e interessant ist, das hätte man wissen müssen.

    "Guck mal, wir haben die Forgotten Realms vernichtet und jetzt überall WoW-Figuren auf den Covern!"

    Das ist als würde man DSAlern nur noch gygaxian dungeons geben in denen man nur die Wahl zwischen 10 foot pole oder grauenhaftem Tod alle 5 Schritt hat und ihnen das dann als glorreiches DSA 6 verkaufen wollen.

    Oder WoW-Spielern ein Spiel im Stil vom Temple of Elemental Evil CRPG und stolz verkünden: Ab jetzt ist alles rundenbasierend!

    Entsprechend sind die Leute bei älteren Editionen geblieben und in Strömen zu AD&D 1e-Retroklonen und vor allem Pathfinder abgewandert.

    Aber zum Glück kam mit 5e die große Wende und das ist trotz mancher 4e-Altlasten ein richtig gutes D&D für mich.

    Super Produkte und Module, traditionsbewusst und respektvoll, super Repräsentation im Internet und den sozialen Medien, ein sehr sympathisches Entwicklerteam, teilweise wunderschöne Cover-Art die mich richtig beeindruckt, bald der Undermountain ...

    Ich bin versöhnt!

    Alles läuft in meinen Augen in die richtige Richtung.

    Aber 4e ist wirklich ein Mahnmal im Rückblick und der Schaden den die Wizards/Hasbro sich da zugefügt haben war immens.

  • Jack Vances The Dying Earth?

    Dazu gibt es im AD&D1-Spielleiterhandbuch den berühmten Anhang N, mit Fantasy-Literatur, die Gygax beeinflusst hat:

    http://www.digital-eel.com/blog/ADnD_reading_list.htm Und das mit den Zaubern ist wohl wirklich Jack Vance geschuldet, wobei das im "Cugel"-Zyklus gar nicht so stark rauskommt. Was das angeht, so habe ich vor rund 30 Jahren die Fafhrd und Mausling Geschichten von Fritz Leiber verschlungen, da gab es damals zwei dicke Sammelbände. Müsste ich mal wieder lesen, ob die noch so gut sind. Damals fand ich sie großartig.

    Was anderes: Barbarossa Rotbart Ich hatte mal geschrieben, dass Rollenspiele auch veralten können. Gerade bei XD&D gab es Veränderungen, weil Erfahrungen aus dem Spiel in die Überarbeitung eingeflossen sind, um das Spiel besser zu machen, so jedenfalls die Absicht der Autoren. Besser ist hier allerdings sehr subjektiv. Auf jeden Fall haben sich im Laufe der Jahrzehnte die Erwartungen geändert, was ein Spiel können muss, und das reflektieren die Regeln dann auch teilweise.

    BardDM Was sind denn in 5e die Altlasten aus der 4e? Ich hab 4e nie gespielt und nur mal quergelesen, da kenne ich mich nicht aus.

  • Zur Verteidigung von 4e: das Miniaturenspiel und die dazugehörige Spieltiefe und Balance sind grossartig.

    Die Frage ist hier nur ob man zu den Leuten gehört die gerne über strategische Manöver brütet, in einem Kampf der gerne einen ganzen Spielabend füllen kann.

    Ich vergleiche 4e oft mit dem Brettspiel Descent (Die Reise ins Dunkel) und das dürfte doch vielen Spass machen.

    Ich hab mich bei 4e mehr an der Zauberpest und den halbierten Spielerhandbüchern gestört als am Regelwerk selbst.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (7. Juni 2018 um 22:33)

  • BardDM Was sind denn in 5e die Altlasten aus der 4e? Ich hab 4e nie gespielt und nur mal quergelesen, da kenne ich mich nicht aus.

    Ich habe es auch nicht gespielt und bin kein Experte der Details.

    Aber ich meine z.B. die ohne klassische Zauber mit shadow step herumteleportierenden Mönche und SCs die auf Lvl 20 herumspringen wie bei Tiger&Dragon oder sogar flying speed bekommen und wie ein Beholder herumschweben können.

    Das ist weit over the top für mein Spielgefühl und etwas das in einer von mir geleiteten Kampagne so niemals stattfinden würde.

    Das ist es was ich vor allem als Over-the-top-Altlasten empfinde.

    In 4e waren genau solche Sachen ja prägend.

    Und die 4e-Gestalt der Tieflings und die Dragonborn wurden ja auch beibehalten als Standart-Spielerrassen.

    Beides an sich kein Problem zumal wenigstens im Interview erklärt wurde dass es die Tieflings aus Planescape immer noch gibt als Planetouched.

    Und gedacht als "Half-Fiends" machen sich die neuen Tieflings durchaus sehr gut.

    Nur ist es schon eine gewisse Hypothek finde ich wenn das System erst mal vermittelt, dass diese Rassen nun irgendwie zum Straßenbild in Waterdeep oder Greyhawk gehören sollen.

    In Sigil oder im Spelljammer-Setting würden sie ja hingeben beim Brötchenholen nicht auffallen. ;)

  • Offenbar muss ich bei 5e auch noch mal genauer hinschauen, solche Überfähigkeiten sind mir gar nicht erinnerlich.

    Ja, Tieflinge und Dragonborn (und Aasimar und Genasi....) brauche ich auch nicht so dringend als SC. Im Moment beschäftige ich mich wieder mit Mystara/der bekannten Welt aus dem alten Expertenset, da ist ein Halbork schon so exotisch, dass er in den meisten Städten ungefragt aufs Maul kriegen würde. Bei den anderen Rassen würden die Leute wahrscheinlich gleich die Fackeln und Mistgabeln rausholen.

  • stebehil :

    Ich denke auch alles dorthin wo es hingehört.

    Was in Planescape einen guten SC abgibt ist in Greyhawk oder Faerun doch eher ein Monster oder zumindest ein höchst seltener Exot.

    Nur diese verbliebenen Überfähigkeiten die sind das eigentliche Problem für mich, denn da muss man dann punktuell massiv hausregeln um ein Spielgefühl von für mich realischtischer Immersion und tiefer Spannung zu erreichen mit D&D 5e.

    Shadow step und flying speed ohne limitierte Zauber die diese Effekte erst ermöglichen passen garnicht zu meinem Spielstil.

    Und was mir auch nicht gefällt ist die gerade anfangs vercasualisierte Charakterprogression mit für meinen Geschmack viel zu schnellen Stufenanstiegen.

    Es wird ja empfohlen dass die SCs am Anfang in jeder langen Spielsitzung eine Stufe aufsteigen bis Stufe 3 wenn ich mich richtig entsinne.

    Und dann gilt die Faustregel 3 ABs pro Stufe statt die 5 (mit Option auf das doppelte) die das AD&D 2e Player's Handbook noch empfohlen hat.

    Und auf Lvl 20 ist schon alles vorbei, dort wo sonst eigentlich erst das High-Level-Spiel beginnt.

    Man kann es drehen und wenden wie man will.

    In AD&D 2e ist für mich alles besser.

    Aber diese Kritikpunkte bedeuten nicht, dass ich die 5. Edition nicht gut finde gemessen an dem was man heutzutage erwarten kann.

    Die Kampagnen-Module sind klasse und eben all das andere Gute was ich weiter vorne aufgezählt habe.

    Und das 5e Monster Manual ist großartig.

    Da kommt kein vorheriges mit bei diesen Illustrationen.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (8. Juni 2018 um 00:34)

  • Das Problem ist ich würde mich nicht erinnern. ;)

    Es wurde von Romanen gesprochen und ein Titel wurde genannt und mehr als das mit den Zaubern wurde da nicht gesagt vom Inhalt.


    D.h. aus der Erinnerung könnte ichs nicht rekonstruieren.

    Aber wenn du sagst "Dying Earth" und Barbarossa Rotbart auch, dann mags das sein.

    Das Magiesystem von D&D wird ja schließlich nicht umsonst als "Vancian" bezeichnet.

    Was sind denn in 5e die Altlasten aus der 4e? Ich hab 4e nie gespielt und nur mal quergelesen, da kenne ich mich nicht aus.

    Neben den ganz offensichlich Elementen, die BardDM erwähnt hat, sind da u.a. noch der Warlock als Standardklasse, die vollkommene Aufhebung der Klasseneinschränkungen durch die Gesinnung, d.h. es sind jetzt auch böse Paladine, chaotische Mönche und rechtschaffene Druiden möglich, das Fertigkeitssystem und die Attributssteigerungen.

    Und was mir auch nicht gefällt ist die gerade anfangs vercasualisierte Charakterprogression mit für meinen Geschmack viel zu schnellen Stufenanstiegen.

    Es wird ja empfohlen dass die SCs am Anfang in jeder langen Spielsitzung eine Stufe aufsteigen bis Stufe 3 wenn ich mich richtig entsinne.

    Und dann gilt die Faustregel 3 ABs pro Stufe statt die 5 (mit Option auf das doppelte) die das AD&D 2e Player's Handbook noch empfohlen hat.

    Und auf Lvl 20 ist schon alles vorbei, dort wo sonst eigentlich erst das High-Level-Spiel beginnt.

    Das stimmt nicht ganz. Selbst bei AD&D war auf Stufe 20 schluss. Das Spiel jenseits der Stufe 20 wurde erst in Dungeon Master Option: High-Level Campaignbeschrieben. Das klassische D&D hatte Regeln für Charaktere bis zur Stufe 36 und darüber hinaus (Immortals), aber Stufe 36 bei D&D entspricht Stufe 20 bei AD&D, wie man den offiziellen Konversionsregeln aus der D&D Rules Cyclopedia entnehmen kann.

    Erst D&D 4e machte das Spiel jenseits der 20.Stufe zu einem festen Bestandteil der Regeln. Selbst bei D&D 3e war das noch weitgehend optional (Epic Level Handbook).

    D&D 5e hat alle Stufen jenseits der 20. abgeschafft, aber gleichzeitig frei wählbare Vorteile eingeführt, die man jenseits der 20. Stufe erhalten kann, was ich für eine sehr vernünftige Regel halte. Man hat schließlich nicht umsonst das Powerniveau bei D&D 5e drastisch reduziert (+6 statt +20 bzw. +15 (oder sogar +10) auf Stufe 20, maximal +3 statt +5 bei magischen Gegenständen, etc.).

  • Jack Vances The Dying Earth?

    Exakt. Ich würde dieses Prinzip (Vancian Casting) zwar nicht unbedingt "in der Fantasy-Literatur weit verbreitet" nennen, doch vermutlich hatte Mr. Gygax die beiden Bücher noch im Kopf als er einen Mechanismus suchte, mit dem er Magier im Zaum halten konnte.

    Huldvoll winkend

    ---Jan van Leyden

  • Barbarossa Rotbart :

    Für mich ist High Level Campaign aber ein intregraler Bestandteil von AD&D Revised, den ich da nicht besonders absondere und herausrechne.

    Ich kenne und habe das ja auch alles zur Verfügung. ;)

    Und auch für 3.5e ist es für mich ein fester Bestandteil der Regeln, auch wenn es noch nicht vom Player's Handbook abgedeckt wird.

    Ich finde es schön und sogar wichtig wenn man die Chance hat Charaktere praktisch open-end zu leveln und Lvl 30 nach AD&D 2e Levelprogression ist für mich open-end.

    Die anderen Sachen die du aufzählst sind Dinge die zumindest mich nicht stören und die ich anders als die Over-the-top-Fähigkeiten nicht als Altlasten empfinde.

    Den Warlock hat man ja schon in 3/3.5 eingeführt in Complete Arcane und ich muss sagen die Klasse und ihr Hintergrund gefällt mir.

    Sehe ich nicht als Negativum sondern als festen Bestandteil von 3.5e den es jetzt in neuer Ausarbeitung gibt.

    Ist auch eine tolle Klasse für feindliche NPCs.

    Das mit der Gesinnungsbeliebigkeit ist so eine Sache.

    Gesinnung war immer eine bewegliche Sache die im Spiel durch die Aktionen der SCs Veränderungen unterworfen ist.

    Das heißt jeder Druide konnte durch seine Aktionen immer rechtschaffen werden oder gut.

    Und jeder Paladin konnte immer fallen.

    Nun hat man die Paladin-Klasse eben zu einem Sammelbegriff für Subclasses gemacht die teils nicht dem klassischen Bild des Paladins entsprechen und für die andere Gesinnungen als lawful good logisch sind.

    Und Attributssteigerungen kannte 3/3.5 ja auch schon alle 4 Lvl.

    Das sind für mich alles Mechanismen die ich ok finde und denen ich neutral bis positiv gegenüberstehe.

    Ich erwarte von 5e ja nicht AD&D 2e zu kopieren.

    Ich wünsche mir einfach nur ein Machtlevel der SCs das Stimmungsspiel und Immersion nach meinen Maßstäben zuträglich ist.

    Und eine langsamere und längere und quasi-open-end Charakterprogression.

    Sagen wir mal mein Ideal wäre das Spielgefühl von AD&D 2e Revised aber sehr gerne auch mit rechtschaffen neutralen Avenger-Paladinen, Warlocks und neutral guten Druiden.

    Die einzige Klasse die ich dafür wirklich überarbeiten müsste ist der Monk.

    Und einige völlig over the top Lvl 20 Bonbons müssten ersetzt werden.

    Die Levelprogression müsste ich verlangsamen durch sparsamere XP-Vergabe.

    Und für Spiel bis LvL 30 müsste ich sehen wie das wäre Prestigeklassen aus 3.5 zu konvertieren und dann auf die ausgelevelten Grundklassen draufzusetzen.

    Das wäre dann mein perfektes D&D 5e.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (8. Juni 2018 um 17:15)

  • Wer Drachenväter gelesen hat, weis weshalb TSR unterging und weshalb D&D 4e gemacht wurde. Ersteres wurde ja schon erwähnt, letzeres hat mit der OGL zu tun. Hasbro hat sich darüber geärgert, dass WotC die OGL geschaffen hat und damit es möglich gemacht hat, dass andere Verlage legal D&D-kompatibles (=D20) Material veröffentlichen können. Deshalb sollte D&D 4e nicht mit D&D 3.5 kompatibel sein. Das Ergebnis war, dass man nach zwei Jahren den Stecker gezogen hat, weil ausgerechnet eine überabeitete Version von D&D 3.5 (= Pathfinder) D&D vom Thron gestoßen hat und jetzt den Markt beherrschte.

    Da muss ich doch ein wenig ergänzen...

    TSR ging zu Zeiten von AD&D 2 unter. Der Grund waren Fehler des Managements. Das Problem lag eher auf der betriebswirtschaftlichen als auf der inhaltlichen Seite.

    Dass Hasbro die OGL und den Skaff-Effekt nicht verstanden haben (oder verstehen wollten) mag durchaus sein; das Geschäftsmodell von D&D passte wohl nicht in die Denke vpon Spielzeugherstellern. Maßgeblich für den Erfolg von Paizo war aber wohl mehr das Herumgeiere.

    Vor Erscheinen der 4. Edition beschränkte sich Paizo auf die Veröffentlichung von Abenteuern. Als sie über 4e informiert wurden, wäre das noch kein Grund für eine Änderung des Geschäftsmodells gewesen. Leider kam WotC aber nicht mit einer neuen Lizenz, einem Lizenzvertrag oder was auch immer über. Paizo musste sich also so ausrichten, dass sie nicht mit der 4e würden arbeiten können. Mit Erscheinen der 4e war allerdings auch klar, dass WotC den Verkauf von Regelwerken für 3.5 einstellen würde. Dadurch war Paizo gezwungen, einen Cut zu machen und auf Grundlage der SRD eigneen Regelwerke zu publizieren.

    Ich weiß nun nicht, was Mr. Peterson in Dravchenväter geschrieben hat. Ich selbst war damals auf ENWorld und rpg.net ziemlich aktiv und habe die Entwicklungen sehr interessiert verfolgt. Stevens, Bulmahn, Mona et al schrieben damales selbst auf ENWorld, weshalb ich meiner Darstellung schon eine gewisse Korrektheit zumessen möchte.

    In diesem Zusammenhang ist es auch ganz interessant, sich zwei andere Verlage anzucshauen, die in Zeiten der 3.5er Azsgabe sehr aktiv waren: Goodman Games und Necromancer Games. Beide Verlage verdienten ihre Brötchen ebenfalls mit Abenteuern für 3.X. Beide standen vor der gleichen Frage wie Paizo: was machen wir, wenn die 4. Ausgabe da ist?

    GG ging den Weg der 4e-Lizenz und publizierte eine Reihe von Abenteuern dafür. Leider verinnerlichten die Autoren den ansatz von 4e nicht, sondern haben lediglich die Spielwerte von Abenteuern ausgetauscht, die für 3.5e entwickelt worden waren. Sie waren damit scheinbar nicht sehr erfolgreich. Jedenfalls nahmen sie ihre alten Abenteuer, entfernten alles was mit der D20 Trademark License zu tun hatte und brachten sie als reine OGL-Produkte wieder auf den Markt.

    Necromancer Games wartete ebenfalls händeringend auf Lizenzbedingungen für 4e. Der Chef, Clark Peterson, Jurist, Anwalt, Staatsanwalt, Richter, war wohl sogar in der Schleife, durch die verschiedene Entwürfe liefen. Letztlich hat er aber beschlossen, dass die Firma, deren Mitinhaber er war, nicht mit 4e arbeiten würde, auch obewohl er es persönlich gewollt hätte. Necromancer Games ist in der Versenkung verschwunden. Der andere Chef der Firma, Bill Webb, ist mit seinem neuen Verlag Frog God Games nach wie vor aktiv. FGG bedient einerseits Pathfinder, andererseits Swords & Wizardry, eine Art Retroklon der alersten D&D-Version.

    Huldvoll winkend

    ---Jan van Leyden

  • Und Attributssteigerungen kannte 3/3.5 ja auch schon alle 4 Lvl.

    Aber unter 4e wurden die zu verteilenden Punkte verdoppelt.

    Für mich ist High Level Campaign aber ein intregraler Bestandteil von AD&D Revised, den ich da nicht besonders absondere und herausrechne.

    Obwohl der Name Dungeon Master's Option ein Hinweise darauf ist, dass es wie die verschiedenen Player's Option-Bände rein optional ist?

    TSR ging zu Zeiten von AD&D 2 unter. Der Grund waren Fehler des Managements. Das Problem lag eher auf der betriebswirtschaftlichen als auf der inhaltlichen Seite.

    Genau. Der Hauptgrund war Lorraine Williams, die damalige Chefin von TSR. Sie wurde übrigens in Planescape verewigt.

  • Für mich ist High Level Campaign aber ein intregraler Bestandteil von AD&D Revised, den ich da nicht besonders absondere und herausrechne.

    Obwohl der Name Dungeon Master's Option ein Hinweise darauf ist, dass es wie die verschiedenen Player's Option-Bände rein optional ist?

    Ja.

    Diese Bände machen für mich den Hauptunterschied zwischen dem ursprünglichen AD&D 2e und AD&D Revised/"2.5e" aus, auch wenn sie "nur" eine Schatztruhe der Optionen sind.

    Diese Dinge erweitern und verändern das System und seine Flexibilität gewaltig.

    Der Kerngedanke ist doch hier aber auch ein anderer.

    Ob man eben eine Level-Skalierung bis in ein meist praktisch unerreichbares Open-End-Maximum mag und wichtig findet oder nicht.

    Mit einer verhältnismäßig zügig erreichbaren Stufe 20 nach der nichts mehr kommt fühle ich mich unangenehm gedeckelt von einem System.

    Insbesondere nachdem AD&D 2e und D&D 3.5 gezeigt haben dass es anders geht.

    Ist aber natürlich Geschmackssache.

    Einen anderen würde es ärgern an die High-End-Sachen in ihrer höchsten Blüte praktisch nie ran zu kommen.

    Genau. Der Hauptgrund war Lorraine Williams, die damalige Chefin von TSR. Sie wurde übrigens in Planescape verewigt.

    Frau Williams ist natürlich die in Fankreisen unbeliebteste Figur in der Geschichte von D&D. ;)

    Aber man muss auch ganz ehrlich sagen, dass Gygax und seine ersten Partner es noch viel weniger mit dem Wirtschaftlichen hatten.

    Williams wurde ja damals eingestellt um den Laden vor dem wirtschaftlichen Ruin trotz großartiger Umsätze zu retten, ich glaube 1985.

    TSR war als Firma vom ersten Tag an großartig in Sachen Kreativität aber ein unbedachter Hasardeur in Sachen BWL.

  • Vor Erscheinen der 4. Edition beschränkte sich Paizo auf die Veröffentlichung von Abenteuern. Als sie über 4e informiert wurden, wäre das noch kein Grund für eine Änderung des Geschäftsmodells gewesen. Leider kam WotC aber nicht mit einer neuen Lizenz, einem Lizenzvertrag oder was auch immer über. Paizo musste sich also so ausrichten, dass sie nicht mit der 4e würden arbeiten können. Mit Erscheinen der 4e war allerdings auch klar, dass WotC den Verkauf von Regelwerken für 3.5 einstellen würde. Dadurch war Paizo gezwungen, einen Cut zu machen und auf Grundlage der SRD eigneen Regelwerke zu publizieren.

    Ich meine mich etwas anders zu erinnern - die Lizenz kam erst recht spät, und die paizos kamen zu der Auffassung, dass weder die neuen Regeln noch die Lizenz für das, was sie machen wollten, das richtige sei. Die Lizenz hätte demnach die zwingende Voraussetzung gehabt, kein bisschen 3.x Material mehr zu verkaufen, was für paizo tödlich gewesen wäre. Und die Richtung, die die Regeln mit 4e nahmen, war für paizo auch inakzeptabel. Aber ich mag mich da irren, was die genauen Details angeht - das Ergebnis ist wichtig, und das ist heute ja schon Geschichte. In der Folge schaffte es dann paizo, mit Pathfinder D&D von der Spitze der Verkaufsstatistik zeitweilig zu verdrängen, wenn ich mich recht erinnere.

    BardDM Frau Williams und ihr Familienclan (The Dille family trust, die die Rechte an Buck Rogers halten - deswegen kamen auch irgendwann Buck Rogers-Produkte raus, bei denen ein Teil der Einnahmen dann wiederum nicht in die Firma, sondern den Trust flossen. Hat TSR wirtschaftlich auch nicht geholfen.) sind wohl die unbeliebtesten Personen im Dunstkreis von D&D. Die Brüder Blume waren allerdings das ausführende Organ, Gary rauszudrängen. Frank Mentzer ist bis heute sauer auf Williams und Flint Dille.

    Aber auch recht unbeliebt ist Rose Estes in einigen Kreisen. Das Buch "Master Wolf" ist wohl schlecht erzählt und fokussiert teilweise auf sexuelle Gewalt, was im Kontext der erzählten Geschichte wohl keinen Sinn ergibt, und in einem Fantasy-Roman sowieso nix zu suchen hat.