Suchtkranker Rahjageweihter

  • Den Zwölfen zum Gruße,

    Ich habe mal eine kleine Frage an euch:

    In meiner Gruppe möchte ein Spieler einen Rahjageweihten (Mahnadistanischer Ritus) spielen, der eine Alkoholsucht hat. Jetzt würde mich interessieren, was ihr davon haltet und wie ihr mit einem solchen Charakter umgehen würdet.

    Ich freue mich auf eure Antworten.:)

  • Eine Alkoholkrankheit kann bereits durch regelmäßigen Konsum kleiner Mengen beginnen. Nicht immer fallen die Betroffenen durch häufige Rauschzustände auf. Die Alkoholkrankheit ist nicht immer von außen bemerkbar. Ist der Betroffene weiterhin leistungsfähig, spricht man von einem funktionierenden Alkoholiker. Die Krankheit verläuft oft relativ unauffällig und langsam, meist über mehrere Jahre hinweg. Den Betroffenen wird die Schwere ihrer Krankheit oft nicht bewusst; oft leugnen sie sie ganz.

    Phase 1 der Krankheit: Beginn mit Trinken in sozialen Zusammenhängen. Wie die meisten Menschen trinkt der potentielle Alkoholiker in Gesellschaft, nur dass er beim Trinken bald eine befriedigende Erleichterung verspürt. Diese schreibt er allerdings eher der Situation zu, dem Feiern, Spielen oder der Gesellschaft. Er beginnt, derartige Gelegenheiten zu suchen, in denen „nebenbei“ getrunken wird. Eine Toleranz gegen Alkohol baut sich auf.

    Phase 2 der Krankheit: Der Alkohol ist nun kein bloßes Getränk mehr, er wird vom Alkoholiker gebraucht. Er beginnt zu merken, dass er anders als andere Menschen trinkt, und versucht nicht aufzufallen. Deshalb beginnt er heimlich zu trinken. Er denkt häufiger an Alkohol als üblich und trinkt die ersten Gläser hastig, um möglichst schnell die Wirkung zu bekommen. Da sich mittlerweile Schuldgefühle wegen seines Trinkens einstellen, versucht er das Thema Alkohol in Gesprächen zu vermeiden.

    Phase 3 der Krankheit: Der Alkoholiker kann sein Trinken nun überhaupt nicht mehr kontrollieren. Er kann zwar über längere Zeit abstinent sein. Nach der ersten kleinen Menge Alkohol jedoch hat er ein nicht mehr zu beherrschendes Verlangen nach mehr, bis er zu betrunken ist um weiterzutrinken. Er selbst glaubt, dass er in diesen Situationen nur vorübergehend seine Willenskraft verloren hat, ist dem Alkohol gegenüber allerdings schon machtlos, d. h. alkoholabhängig. Diese Abhängigkeit ist ihm meistens nicht bewusst oder wird verdrängt. Er sucht Ausreden für sein Trinken, erst recht für seine Ausfälle, für die er überall, nur nicht in seinem Alkoholmissbrauch Gründe und Ursachen findet. Diese Erklärungsversuche sind ihm wichtig, da er außer dem Alkohol keine anderen Lösungen seiner Probleme mehr kennt. Er wehrt sich damit gegen soziale Belastungen. Wegen seines Verhaltens kommt es immer häufiger zu Konflikten mit der Familie und Freunden.

    Phase 4 der Krankheit: Der Alkohol beherrscht den Trinker nun vollkommen. Seine Persönlichkeit verändert sich. Er trinkt unter der Woche, am hellen Tag, schon am Morgen. Räusche können sich über Tage erstrecken. Sozialer Kontakt ist im chronischen Stadium meist nur noch mit Menschen möglich, die gleichfalls viel trinken. In der Gruppe entwickeln sie, wechselseitig bestärkt, ein noch auffälligeres Verhalten, bis im Rauschzustand der letzte Rest Anstand, Rechtsbewusstsein und Selbstachtung schwindet. Motorische Unruhe und Angstzustände können nun ein Entzugssyndrom ankündigen, das nur mit Weitertrinken vermieden werden kann.

    Kurz: Die Beschaffung und der Konsum von Alkohol bestimmen das Leben zunehmend. Typisch sind fortschreitender Verlust der Kontrolle über das Trinkverhalten bis zum zwanghaften Konsum, Vernachlässigung früherer Interessen zugunsten des Trinkens, Leugnen des Suchtverhaltens, Entzugserscheinungen bei vermindertem Konsum, Toleranz gegenüber Alkohol („Trinkfestigkeit“) sowie Veränderungen der Persönlichkeit

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    Am Anfang mag der Geweihte dann noch ein Funktionierender Alkoholiker sein, im verlauf des Spielst sollte das dann immer mal wieder Thematisiert werden.

    Bsp.: - In der Taverne herrscht gute Laune und alle Feiern ausgelassen mit viel Alkohol

    - Ihr seid seit Tagen unterwegs, dein Wein denn du eingesteckt hast ist mittlerweile fast leer

    - die Rund bekommt mit wie der Geweihte sich völlig abschießt, das aber eine ganze weile dauert weil er so "Trinkfest" ist

    dramatisch sollte sich das dann immer mehr steigern ehe entweder die Spieler selber etwas machen oder der Geweihte erkennt das er ein Problem hat.

    Wissen und Weisheit bedingen sich nicht gegenseitig, mein Freund. - Argelion

  • Grade die Alkohol-Sucht, das exessive ist kein GEnuß mehr und derher nicht mehr Rahaja gefällig.... So wird sich der Suchtkranke, wenn er die Krankheit gar nicht in den Griff bekommt immer mehr von der Göttin entfernen und vllt. eines Tages im Vollrausch Belkelel näher sein, als Rahja...

    "Du willschst esch doch auch..."

    Ob man das so spielen muss, oder als "milde" Sucht, liegt an der Spielrunde und den SC's , die sich alle vor Einführung des SC's dazu positionieren sollten.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Zu 4.1 Zeiten wurde durch die Höhe des Nachteils die Auswirkung ersichtlicht, das gab zumindest einen Anhaltspunkt.

    Leider konnte es nicht Stufenweise abgebaut werden sonder war eine "ON-OFF" entweder Sucht war Aktiv oder wurde durch Regelmechaniken Ausgeschaltete, war dann aber Passiv und wurde durch erneuten Rückfall zum Suchtmittel wieder in voller Höhe aktiviert.

    Es muss auch nicht gleich Belkelel sein, da gibt es noch Levtan als Zwischenstufe, und mit WDV ist das ja sogar eine neue Profession, der trinkende "Bacchus"-Priester ...

    Es muss auch nicht direkt als harter Alkoholiker beginnen, es kann als leichte Sucht beginnen und sich dann über die Zeit verschlechtern oder verbessern, je nachdem wie die Charaktere auf einander einwirken und was Thematisiert werden kann/soll/darf.

    -> WICHTIG! vorher mit allen anwesenden das Thema besprechen, einige Spieler könnten damit schlechte erfahrungen gemacht haben oder sich unwohl fühlen wenn die Themaik "falsch" behandelt wird ... Alkoholiker als comic relief kann genauso fehl am platz sein, wie der vergewaltigende Vollrauschtrinker.

  • Also wird es wohl das beste sein, wenn ich vor Eintritt des SC in unsere Runde mit dem Spieler, und auch den anderen, darüber spreche, und ihm die Auswirkungen dieses Charakters klarmache.

    Danke für eure hilfreichen Antworten:thumbsup: