DSA-Let's Plays

  • Für meine Bedürfnisse findet sich auf Deutsch von unglaublich toll bis wirklich mies eigentlich alles als Let's Play. Nur sind diejenigen Runden oder Kanäle die für mich gute Qualität liefern meist nicht die mit den grossen Clickzahlen, das war auch der Grund für diesen Thread.

    Das ist natürlich auch subjektiv, mir persönlich sind schönes Charakterspiel und mich inspirierende Spielleiter (im Darstellen von NSCs, im Beschreiben, im Abenteuerdesign etc.) wichtig. Regeltreue oder technische Produktionsqualität interessiert mich dagegen kaum. Von daher finde ich die von mir oben genannten Kanäle wirklich gut und ehrlich gesagt besser als die wenigen hochprofessionellen D&D Let's Plays in die ich bis jetzt reingeschaut habe. Die sehen für mich im ersten Eindruck irgendwie immer sehr nach Dungeoncrawl und Kampflastigkeit aus (kenn mich damit aber auch nicht aus). Aktuelle Beispiele für qualitativ hochwertige deutsche Runden sind für mich z.B. hier und morgen abend hier zu finden. Da finde ich z.B. auch Himmelweiss' Kritik nicht zutreffend.

    Aber letztendlich ist das auch geschmacksabhängig, die ganzen "humoristischen" Let's Plays scheinen auch vielen zu gefallen und ich find die furchtbar. Ausserdem wird ja auch oft (im Gegensatz zu den profesionellen englischssprachigen Ausgaben) nur am Bildschirm gespielt, das stell ich mir ehrlich gesagt auch ziemlich schwer vor. Zudem spielen die meisten auch nicht um die Zuschauer zu Entertainen, sondern für sich selber, was wohl auch nochmals ein Unterschied ist. Wenns Hand in Hand geht umso besser aber ich denk mal das ist schon auch eine Kunst.

  • In den 80ern und 90ern war PnP so richtig Mainstream mit Verkaufszahlen und Auflagenstärken weit jenseits von allem was heute möglich ist

    Nö. Ich hab in den 80ern begonnen und was gab es denn damals an Rollenspielen? DSA, AD&D und noch so eines, das keiner spielen wollte;) Die Verkaufszahlen von DSA mögen im Vergleich dazu geschrumpft sein, aber der Markt ist inzwischen voller verschiedener Systeme! Allein ich spiele regelmäßig mehr Systeme, als damals überhaupt auf dem Markt waren. Von denen, die ich ungenutzt im Regal stehen habe, mal ganz abgesehen. Wenn ich mich richtig an damals erinnere, kannte keine alte Sau DSA. Spätestens beim Erstkontakt mit dem Spiel (Was, kein Spielbrett?! Ich soll einfach sagen, was ich jetzt machen will?!) waren viele wieder raus. Rollenspiel war damals in den 80er/90ern -zumindest in meiner bayerischen Heimat Bayern- NIE Mainstream.

    Wir haben gemerkt, dass der "Production Value" sehr wenig Einfluss darauf hat, wie gut ein Let's Play bei den Zuschauern ankommt - viel wichtiger ist, ob die Chemie in der Gruppe stimmt und WAS gespielt wird.

    Wegen mir müsst ihr wirklich nicht viel Geld ausgeben, eure LPs sehe ich auch "billig" wahnsinnig gern. Nur ein kleiner Wunsch: könnte man ein klein wenig mehr in Mikros investieren? Irgendwie ist immer mindestens ein Spieler bei euch nicht gut zu hören... Damit würdet ihr einen alten Mann echt glücklich machen!

  • Die Mikrosache ist tatsächlich ein Problem, das mich anfuchst. Wir haben bereits ca. 2000 Euro in Sennheiser-Mikros und Funkstrecken investiert und wenn wir für die Konserve aufnehmen, ist das auch kein Problem (mehr), die sinnvoll einzusetzen. Im Live-Stream läuft der Ton aber aus Synchronizitätsgründen über eine einzige Kamera (wird der Ton über USB eingespeist, wird er über kurz oder lang asynchron) - und die hat nur 2 XLR-Toneingänge. Ein Mischpult an die Kamera angeschlossen sollte das Problem eigentlich wieder beheben, hat aber bei einigen Zuschauern am Handy, zu seltsamen Tonproblemen geführt, so dass der Chat nur noch aus "euer Ton ist kaputt!" bestand, auch wenn er für 90% der Leute funktioniert hat. Ich bin immer noch dabei, eine Lösung zu finden, aber es liegt nicht an mangelnden Mikros sondern ist ein grundlegendes Problem des Setups/Konzepts.

    Aber ich fürchte, das wird zu sehr Off Topic...

  • Die Mikrosache ist tatsächlich ein Problem, das mich anfuchst. Wir haben bereits ca. 2000 Euro in Sennheiser-Mikros und Funkstrecken investiert und wenn wir für die Konserve aufnehmen, ist das auch kein Problem (mehr), die sinnvoll einzusetzen. Im Live-Stream läuft der Ton aber aus Synchronizitätsgründen über eine einzige Kamera (wird der Ton über USB eingespeist, wird er über kurz oder lang asynchron) - und die hat nur 2 XLR-Toneingänge. Ein Mischpult an die Kamera angeschlossen sollte das Problem eigentlich wieder beheben, hat aber bei einigen Zuschauern am Handy, zu seltsamen Tonproblemen geführt, so dass der Chat nur noch aus "euer Ton ist kaputt!" bestand, auch wenn er für 90% der Leute funktioniert hat. Ich bin immer noch dabei, eine Lösung zu finden, aber es liegt nicht an mangelnden Mikros sondern ist ein grundlegendes Problem des Setups/Konzepts.

    Aber ich fürchte, das wird zu sehr Off Topic...

    In den Jahren konnte man vermehrt sehen, dass ihr euch immer mehr entwickelt und steigert.

    Joe Drake / JoeRu immer für was gut.

  • Die Technik ist es tatsächlich, die mich viele andere Let's Plays nicht ertragen lässt, mit Ausnahme der Orkenspalter LPs. Keine Frage, da is auch nicht immer alles perfekt, und gerade Streams sind eine große Herausforderung, aber ich kann die Dinger, bei denen ich fünf Leute vor ner Webcam sitzen habe nicht ausstehen... ob jeder vor ner eigenen oder alle 5 vor einer ia egal.

    Je höher das Produktionsniveau, desto größer die Chance, dass ich da länger hängen bleibe. Da kann ich dann auch eher über Spielstile hinwegsehen, die mir nicht so gefallen...

  • Ich schaue keine LPs regelmässig, höchstens mehr Orkenspalter TV, wobei ich mich Carus in Bezug auf die Redax anschliesse.

    Vor kurzem habe ich mich auch gefragt, warum mir denn nun ein LP besser als ein anderes gefällt. Im Nachhinein nicht gerade überraschend würde ich ähnlich wie Nico "Chemie in der Gruppe" nennen. Genauer gesagt, je spontaner und rhetorisch geübt die Teilnehmer Dialoge hin- und herspielen, umso mehr entsteht eine Inszenierung der Geschichte.

    Da liegt auch der Hund begraben: die Bezeichnung "Let's Play" suggeriert ja geradezu das einfach draufloslegen und damit auch das Uninszenierte, Fehlerbehaftete. Es ist aber eben keine sehenswerte Originalität damit verbunden, wenn für das Spiel verwendete Regeln vergessen werden, herumgestammelt und aus Verlegenheit gegrinst und gelacht wird. Nebenher volle Mahlzeiten essen geht auch gar nicht.

  • Ich verfolge nun schon seit einiger Zeit recht aktiv "Critical Role", was hier wohl das Vorzeigebeispiel für aufwändige amerikanische D&D Produktionen ist, auch wenn es manchmal schwierig ist bei den wöchentlichen Streams auf dem laufenden zu bleiben.

    Dsa Let's plays hatte ich nie so viel mit am Hut. Wie meine ursprüngliche Gruppe in der Schulzeit bin ich zwar auch durch Pitsmiet und meine Lehrer auf Dsa gekommen aber Pietsmiet gefällt mir eigentlich vom grundsätzlichen Stil nicht, wobei das auch stark schwanken kann je nachdem wer von Pietsmiet denn gerade was macht.

    Bei vielen Dsa Let's plays stört mich vor allem, dass oft einfach gar keine Musik oder irgendeine Form von Hintergrund Geräuschen vorhanden ist, was die unvermeidbaren Momente der Stille einfach nur so viel unangenehmer macht, und es ist jetzt nicht so als würde man Copyright Probleme bei irgendwelchen Gewittergeräuschen bekommen.

    Ruin has come to our family

  • Hier möchte ich sehr wohl aber eine andere Art von LP Hervorheben. Ein Podcast auf welchen ich zufällig stieß. und zwar von Jaeger. der Leitet einige Chthulhu Runden und die sind natürlich zusammengeschnitten. So gibt es nie einen Storybruch für zuhörer usw.

    Einfach mal reinhören. Kann es nur empfehlen.

    Lerntechnisch ist dieser Podcast aber natürlich nicht zu empfehlen. Man hat keine Char erschaffung und sieht natürlich nicht die Mechanik eines solchen SPiels. Aber die Erzählstruktur ist sehr gut.

    Joe Drake / JoeRu immer für was gut.

  • Für die Liebhaber von hochwertig produzierten Let's Plays würde ich übrigens den Herrn der Nacht von Nick-Nack empfehlen. Bini hat dafür auch extra Soundeffekte abgemischt. Finde ich auch gut um Leuten zu empfehlen, die sich unter Pen&Paper nicht viel vorstellen können, auch weil die Story gleich in medias res geht. (Ich bin ja Fan von zweistündigen Charakterzusammenführungen aber für Neulinge kann das etwas langfädig wirken).