Kleinigkeiten schnell geklärt (Hintergrund)

  • Und wenn im Bornland der örtliche Bronnjar sagt "Die Hexe darf das", dann darf die das im Zweifelsfall auch. Interessant fand ich die Frage eben gerade in Bezug auf das Mittelreich (und weil mein Praiot das auf dem letzten LARP gefragt wurde und das dann auch nur in Hypothesen ausdiskutieren konnte weil ich schlichtweg keine definitive Antwort wusste)

    Die definitive Antwort gibt es auch nicht, glaube ich - was auch gut ist, denn dann kann man darüber diskutieren, der SL kann entscheiden, ohne einen "Fehler" zu begehen usw.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Klar darf die Hexe oder der Druide magisch heilen und Geld dafür nehmen... allerdings wird es rechtlich als normale Dienstleistung wie beim Apotheker oder Wundheiler angesehen und abgerechnet. Was letztendlich bedeutet dass nur ein Bruchteil dessen berechnet werden kann, als wenn der BALSAM eines Magiers nach AsP entlohnt wird.

  • Klar darf die Hexe oder der Druide magisch heilen und Geld dafür nehmen... allerdings wird es rechtlich als normale Dienstleistung wie beim Apotheker oder Wundheiler angesehen und abgerechnet. Was letztendlich bedeutet dass nur ein Bruchteil dessen berechnet werden kann, als wenn der BALSAM eines Magiers nach AsP entlohnt wird.

    Das würde nur dann Sinn machen wenn es überall genormte Preislisten für Dienstleistungen gäbe, ich bin mir ziemlich sicher dass Aventurien innerweltlich nicht so kommunistisch durchorganisiert ist. Eine Dienstleistung kostet so viel wie der Anbieter dafür verlangt.

  • Fun fact aus das zerbrochene Rad: Selbst Uriel von Notmark hat die Hexe aus seiner eigenen Grafschaft in seiner Grafschaft nicht rumgeschubst aus Angst vor einem Hexenschuss. Der amoralischste, selbstsüchtigste, gewalttätigste und widerlichste Bronnjar jemals. :)

  • SanktJohanna Das ist aber etwas anderes, als gegen den Codex zu verstoßen und einen Dispens zu vergeben.

    Pack_master Wenn die Hexe heilt, nicht erwähnt, dass das magisch geschieht und keiner per Hellsichtmagie die Patienten überprüft, erkennt niemand den Verstoß gegen den Codex. Wo kein Kläger, da auch kein Richter. Wenn es keinen Magier gibt, der die Hexe als Konkurrentin sieht, wird es nie zu einem Prozess kommen. Falls doch, hätte sie den Dispens und der lokale Herrscher müsste verteidigen, warum er den ausgestellt hat. Liest sich aber eher wie eine theoretische Übung im Oberseminar einer juristischen Fakultät/Praiosgeweihtenausbildung/Gildenrechtsexamination.

    ;)

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Kann es sein, dass viele Waffenlängen vollkommener Humbug sind?

    Aufgefallen ist mir das bei den Zweihandschwertern Anderthalbhänder (140), Andergaster/Nostrianer (200) und Eichhafener/Harmlyner (220).

    Ich würde behaupten, dass man bei ersterem 20 abziehen sollte und den letzteren beiden pauschal 50 weil das jenseits von jedem gesunden Menschenverstand ist.

    Meine Anderthalbhänder sind von Ort bis Knauf maximal 125cm lang.

    Ein spätmittelalterlicher Bidenhänder ist laut Wikipedia 120 bis 155cm lang (woran wohl der Andergaster/Nostrianer angelehnt ist) und eine überlange spätere Version aus der Renaissance (Stichwort: Doppelsöldner) war etwa 170cm lang.

    Ist das künstlerische Freiheit 10 bis 30% oben drauf zu schlagen? Einerseits ist es ja witzig ein bisschen zu übertreiben besonders wenn man da an Andergaster denkt, die wohl was kompensieren müssen, aber das ist schon unglaublich lächerlich. Zumal Rüstkammer II erlaubt Zweihandwaffen einhändig zu führen. Nein, einfach nur nein.

    Das Gewicht hingegen ist bei allen drei passend, wobei man evtl. dem Andergaster/Nostrianer noch 0,25Stn (3,25=>3,5) und dem Eichhafener/Harmlyner 0,5Stn (3,5=>4) gönnen könnte; Das Eisen in den Streitenden Reichen ist schlecht, daher sind die Klingen dicker und wuchtiger.
    (Das wird meiner Meinung nach schön mit dem Langschwert der Streitenden Reiche dargestellt. Dem Bestätigungswurf eines Patzers wird bei diesen jeweils zwei aufaddiert. Das erhöht die Chance, dass ein Patzer auch wirklich ein Patzer ist und nicht nur einfaches misslingen.)

    Oder stehe ich mit der Meinung alleine dar?

    edit: Ich weiß, dass es auch Museumsstücke mit einer Länge von über 200cm gibt aber das sind absolute Exoten oder hoch spezialisierte Waffen (wie der chinesische Pferdetöter). Da könnte man sagen, dass rosa Hello-Kitty Sturmgewehre heutzutage standard seien. Und ja, die gibt es wirklich.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ricordis (26. September 2018 um 16:16)

  • Ich glaube, das ist die künstlerische Freiheit.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Schottische Claymores konnten geradezu lächerliche Größen annehmen (ich habe in Schottland da antike Dinger im Museum gesehen, die spotten jeder Beschreibung), aber da Mittelalter und Rennaissance hier die Richtwerte sind: ja, im Mittel meist etwas zu groß.

    Aber das sind ja alles wirklich nur Richtwerte. Ein Rapier war nicht selten verdammt lang und schwer, und auch (einhändige) Kavallerieschwerter konnten beängstigende Längen haben. Die hatten aber immerhin nachvollziehbare Gründe.

  • Die korrekte Anrede eines (frischen) Gildenmagiers ist ja "gelehrter Herr". Dies ist ja nur im Garethischen so. Bedeutet dies, dass jeder Gildenmagier im Tulamidyschen automatisch den Ehrentitel "al-Alam" (der Gelehrte) erhält?

  • Das kommt darauf an wie dein/euer Aventurien aussieht.

    Generell würde ich aber nein sagen.

    Zitat von WdH S. 311

    Mit al' oder el' werden schließlich Ehrennamen angehängt, die die herausragenden Eigenschaften großer Persönlichkeiten rühmen sollen.

    Ein solcher Ehrentitel ist nichts worauf man generell Anspruch hat (man kann ihn höchstens mit genügend Macht/Stärke durchsetzen). Ich stelle mir das eher so vor, dass solche Ehrentitel teil des sozialen Umgangs sind. Ein einfacher Bauer wird einen Magier womöglich schon aus purem Respekt (bzw.evtl. auch aus purer Angst) mit "al'Alam" ansprechen. Ein unbekannter Adept aus Fasar wird einen ihm unbekannten Adept aus Khunchom wohl nicht damit ansprechen. Die Scholaren an einer tulamidischen Akademie könnten diesen Titel untereinander wohl für den "Klassenstreber" verwenden. Damit auch ein Sultan oder eine Spektabilität einen mit al'Alam ansprechen muss man schon ein landesweit bekannten Gelehrter sein.

  • Sorry, dass ich nochmal darauf zurückkomme:

    Also denkt ihr mich würde keiner spotten, wenn ich die folgenden Schwerter einfach mal kürze?

    - Anderthalbhänder 140 => 125

    (Noch immer 25% länger als ein Langschwert)

    - Zweihänder 160 => 150

    - Andergaster/Nostrianer 200 => 170

    - Eichhafener/Harmlyner 220 => 190

    Im Prinzip habe ich die realhistorischen Maße genommen und die 10% Unterschied der Körpergrößen (1,66 zu 1,81) aufgeschlagen.

  • Dies ist ja nur im Garethischen so. Bedeutet dies, dass jeder Gildenmagier im Tulamidyschen automatisch den Ehrentitel "al-Alam" (der Gelehrte) erhält?

    Tulamiden vergeben und verwenden Ehrennamen wie es ihnen gerade gefällt. Der frische Absolvent, der sich al'Alam nennt wird unter Magierkreisen belächelt werden und es deshalb lieber sein lassen. Bei einfachen Volk? Außerhalb Tulamidistans? Schon wieder eher. Wobei es da besseres gibt.

    Natürlich kann man einen Gildenmagier mit Alam oder al'Alam ansprechen. Aber das wäre reichlich einfallslos. Besser ist man sagt Dinge wie, gelehrte Tochter der Sternenkraft, hohe Meisterin über das Erz, exzellente Beherrscherin aller magischer Künste, mächtiger Herrscher des Arkanen, und so weiter...

    Was Du suchst ist die Anrede 'Sahib'. Einfach vor den Vornamen gestellt. Sahib nennt man all die irgendeine Meisterschaft erreicht haben. Magier, Geweihte, aber auch Handwerksmeister oder Richter.

    I ♡ Yakuban.

  • Wieso glaubst du, dass das notwendig ist, und dass genau das die "realhistorischen" Maße sind?

    Ich habe auch Schwerter zuhause und lange zeit historischen Schwertkampf betrieben. Anderthalbhänder z.B. sind entspannt auch 140cm lang.

  • Welche Relevanz hat es am Spieltisch, ob alle Anderthalbhänder 7,5 Finger länger oder kürzer sind?

    Außerdem ist mir nicht klar, ob ein 10% Unterschied in der Körpergröße auch einen 10% Unterschied in Waffenlängen rechtfertigt (Hebelgesetze usw.)? Vielleicht kann Rattazustra zum zweiten Punkt etwas schreiben?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Ich sehe man hat den Rattazant beschworen. 8o

    Das größte Problem bei diesen Betrachtungen ist, dass diese ganzen Kategorien neuzeitliche Erfindungen sind. Vor allem von Deutschen Waffenkundlern, die einen beinahe schon krankhaften Fetisch mit Entwicklungsstammbäumen und spezifischen Namenskathegorien hatten. Historisch gab es diese ganzen Klassen so nicht. Man sprach im Allgemeinen von "Schwert", "großem Schwert", "Breitschwert", "Langem Schwert" und "Zweihandschwert", bzw. "Schwert zu zwei Händen". Und was das alles jeweils bedeutete war völlig offen. Breitschwert beispielsweise ist so ein Wort das absolut gar nichts aussagt außer "Irgendwie, eventuell breiter als manch anderes kontemporäres Schwert". Das Langschwert bei DSA ist ohnehin falsch benannt, ebenso wie das Breitschwert.

    Allgemein kann man sagen:
    Einhandschwert: ca. 75-100cm

    Bastardschwert: ca. 100-140cm und mehr eine Frage des Griffes und der Führung als der Klinge

    Zweihänder: ca. 140-210cm, typischerweise annäherungsweise so lang wie der Träger groß war und nur sehr selten größer

    Die längeren Zweihänder entsprechen also intentional vermutlich den Andergastern und am oberen Ende Harmlynern, die kürzeren dann dem Zweihänder und dem Rondrakamm (welcher Aventurisch eine gänzlich unsinnige Waffe für die Rondrakirche ist). Dabei muss gesagt werden das es ein paar absurd große historische Schwerter gab, doch das waren oft keine Kampfwaffen. Hamlyner haben also ein historisches Vorbild, aber es sind keine Waffen im eigentlichen Sinn, sondern Paradeschwerter die groß sind damit man sie gut sehen kann und damit sie beeindruckend sind.

    Besonders bei den Zweihändern gibt es eine immense Spanne unterschiedlicher Größen, was damit zusammenhängt wozu genau sie verwendet wurden. Das war nämlich von Region zu Region unterschiedlich, sowie von Epoche zu Epoche. Der Zweihänder der Landsknechtszeit ist beispielsweise eine völlig andere Waffe als es ein Zweihänder 100 Jahre zuvor noch gewesen ist. Mein eigenes Langschwert ist beispielsweise 112cm lang und damit recht eindeutig ein Bastardschwert. Bastardschwert bedeutet übrigens nicht das man ständig irritierend zwischen Einhandführung und Zweihandführung wechseln würde. Bastardschwert bedeutet, dass es weder ein Einhandschwert ist, noch ein echter Zweihänder. Es wird jedoch geführt wie ein Zweihänder. Man kann es nur wie ein Einhandschwert tragen, nämlich am Gürtel in einer Scheide. Es ist also Alltagstauglich. Spezifische Schläge können in die einhändige Führung gehen, aber das hat mit der Waffenführung an sich nicht die Bohne zu tun und kommt auch bei Zweihändern durchaus vor.

    Letztlich spielt das aber kaum eine Rolle. Waffentypen hatten schon immer ein ziemlich signifikantes Spektrum und wenn Ricordis sich dabei eher an den lows und averages orientieren möchte anstatt an den high averages und ceilings ist das genauso sinnvoll wie viele andere Herangehensweisen. Ich würde das als reine Stilfrage betrachten. Spotten würde ich darüber gewiss nicht.

    Einen deutlichen Gewinn an Plausibilität erreicht man durch die rigorose Streichung der Waffenvor- und -nachteile. Die sind nämlich fast ausnahmslos unsinnig, irreführend und in vielen Fällen vollkommen lächerlich. Aber sie erfüllen eine gamistische Funktion, was man durchaus beachten sollte. Die verliert man dann auch und auch wenn ich dieses gamistische Element eher als eine störende Verzerrung und Unschärfe empfinde liefert sie für andere sicherlich einen Zugewinn an Würze und Vielfalt.

    Das mit "Körpergrößen (1,66 zu 1,81)" verstehe ich allerdings nicht so ganz. Soll damit gemeint sein "früher waren die Menschen kleiner und heute/aventurisch sind sie größer"? Das wäre nämlich nicht ganz richtig (und ich fände die Zahl 1,66 irritierend), aber ich will da nichts unterstellen.

    Hier noch ein Video mit Matt, Tod und einem 180cm Zweihänder.

    Hier mehr von mir zu Schwertern.

  • Allgemein kann man sagen:
    Einhandschwert: ca. 75-100cm

    Bastardschwert: ca. 100-140cm und mehr eine Frage des Griffes und der Führung als der Klinge

    Zweihänder: ca. 140-210cm, typischerweise annäherungsweise so lang wie der Träger groß war und nur sehr selten größer

    [...]

    Das mit "Körpergrößen (1,66 zu 1,81)" verstehe ich allerdings nicht so ganz. Soll damit gemeint sein "früher waren die Menschen kleiner und heute/aventurisch sind sie größer"? Das wäre nämlich nicht ganz richtig (und ich fände die Zahl 1,66 irritierend), aber ich will da nichts unterstellen.

    Ob die Zahlen so richtig sind weiß ich nicht, aber zumindest meine kurze Suche ergab das eben und die Quellen dazu habe ich auch angegeben. Die 1,66 m und die 1,81 m sind lediglich Durchschnittsgrößen, genauso wie WdS für die Längen der Schwerter auch nur Durchschnittsgrößen angibt (natürlich sind nahezu alle Schwerter Einzelanfertigungen). Ich wollte im Prinzip auf das hinaus was du zum Zweihänder sagst, nämlich das ihre Länge stark mit der Größe des Trägers korreliert. Wenn also die Menschen in Aventurien größer als die Menschen im Mittelalter sind, dann tragen sie im Schnitt auch größere Zweihänder (und evtl. sind auch die anderen Klingen länger, aber das ist wohl eher dein Fachgebiet).