Verschiedene Marktstände/Läden und deren Angebot

  • Hallo Zusammen

    Eine Spielerin in meiner Gruppe geht mit ihrem Charakter besonders gerne einkaufen, auch um den Nachteil «Kaufsüchtig» auszuspielen. Ich werde daher öfters mal gefragt, was denn der lokale Markt so zu bieten habe, was mich regelmässig etwas ins Schwitzen bringt. Natürlich kann ich oberflächlich antworten dass da ein Stand für Kleidung oder Gemüse sei aber die Details möchte ich dann schon auch liefern können. Und die Gegenfrage «Nach was suchst du denn?» finde ich auch zu wenig. Daher hab ich mich gefragt, ob nicht irgendwo da draussen vorgefertigte Marktstände oder gar ganze Märkte existieren, die man ins Spiel einbauen könnte und die über etwas detailliertere Warenangebote verfügen? Bei einer ersten Suche habe ich allerdings nichts in die Richtung gefunden..

    Als Alternative dazu habe ich mir überlegt, (erstmal) aufgrund der Preisliste im DSA 5 Regelwerk selbst einige Marktstände für verschiedene Angebote zusammenzustellen, die ich dann je nach Bedarf hervorzaubern kann. Wobei ich da ziemlich dankbar wäre um einige Anregungen, was für Marktstände (oder «Fachgeschäfte») denn in Aventurien so «gängig» oder «realistisch» wären. Die könnte ich dann jeweils mit einem Sortiment füllen. Beispielsweise mit was in einem kleinen Marktflecken oder mit was in einer grösseren Stadt so zu rechnen wäre. Momentan spielen wir in Andergast, später wohl in Albernia, also ist das benötigte Angebot noch wenig "exotisch";)

    Für Anregungen in diese Richtung wäre ich sehr dankbar

  • Du könntest einen Blick in "Handelsherr und Kiepernkerl" aus DSA 4.1 werfen. Dort solltest du einiges finden. Den Rest wird wohl deine Fantasie liefern müssen ;)

    Tipp meinerseits: Versuch dich in die Position des Händlers zu versetzen. Sprich: Was kann ich mit Gewinn verkaufen? Dinge, die ich günstig in der Region einkaufen kann und in hoher Stückzahl wieder verkaufen kann (Alltagsgegenstände, Stoffe, Lebensmittel, etc.) oder Dinge, die ich woanders günstig einkaufen kann, die es hier aber kaum gibt (Porzellan außerhalb des Horasreich, Hopfen außerhalb des Mittelreichs, Pelze vlt. ausßerhalb der Nordlande, etc.).

    Außerdem bietet der Dere Globus Stadtpläne für einige Städte an, welche ebenfalls Geschäfte verzeichnet haben.

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Ach ja, die Tyrannei der Abfrage. Ich hasse sowas, weil es so entsetzlich passiv ist, dem Spielleiter eine völlig überflüssige Datenabfrage aufbürdet und am Ende den Spieler ohnehin in 9 von 10 Fällen aufgrund von Entscheidungsparalyse tatenlos weiterziehen lässt.

    Aber schauen wir mal. Letztendlich ist es vor allem eine Frage wie groß der Markt ist und damit direkt auch wie groß die Siedlung ist.

    Die Mehrzahl aller Marktstände dient der Befriedigung von Grundbedürfnissen: Gemüse, Korn, Mehl, Brot, Fleisch, Fisch und in Aventurien leider auch Kartoffeln. Auch verfügbar sind oft lebendige Tiere, vorwiegend Schweine, Hühner, Ziegen und Schafe, seltener Kühe.

    Dann wären da die alltäglichen Bedarfswaren: Körbe, Geschirr, Besteck, Werkzeuge, Stoffe

    Als nächstes kommen Alltagsgenußmittel: Schnapps, Likör, Trockenfrüchte
    Gefolgt von Luxusgütern: Zuckerwaren, Schokolade, Kaffee, Schmuck

    Fachgeschäfte gibt es de facto nicht. Das ist ein modernes Konzept. Handwerker bieten die Waren an die sie produzieren und verarbeiten, genau wie Bauern. Dazu gibt es einige sehr wenige Spezialisten, die lediglich handeln. Dazu gehören beispielsweise Tuchhändler, Weinhändler und Schnapshändler. Das bedeutet das man eine neue Türangel beim gleichen Stand kaufen kann wie ein neues Messer oder eine Haarschere: Beim Schmied. Ob der da selbst steht (und womöglich nebenbei kleinere Schmiedearbeiten macht), oder ob er da einen Knecht oder Lehrling parkt ist egal. Oder seine Frau oder sein Mann machen das. Wie der Schmied tickt weiß nur der Schmied selbst.

    Ein kleines Dorf hat 3-5 Marktstände am Wochenmarkt, mittleres so 5-10, ein Großdorf 5-20 und eine Kleinstadt 10-30. Größere Städte tendieren dazu mehrere Märkte zu haben, die sich irgendwann sogar spezialisieren (Fischmarkt, Fleischmarkt, Viehmarkt, Pferdemarkt,...).

    Jemand mit Kaufsucht hat oft eine narzistische Persönlichkeit, aber ich kenne persönlich auch Menschen deren Kaufsucht sich darin geäußert hat, dass sie absurde Mengen an Dosenbrot und Tiefkühlhähnchen gehortet haben und groteske Mengen von Töpfen und Pfannen kauften. Das lustige dabei ist auch noch das sie gar nicht besonders gut kochen konnten.

    Dennoch, am wahrscheinlichsten bei einem Kaufsüchtigen sind Schmuck, Genussmittel und andere Luxusartikel.

    Aber Achtung! Teure Kleidung wird fast immer auf Maß gefertigt. Man sucht also den Stoff aus, bezahlt den Stoff, der Schneider macht sich an die Arbeit und am Ende bezahlt man nochmal seine Arbeitsleistung.

    Übrigens haben Suchtkranke oft nur wenig Kontrolle über ihre Sucht. Das macht die Sucht zur Sucht und zur Abhängigkeit. Süchte sind schwer zu beherrschen. Anstatt also das deine Spielerin dich "nervt" mit einer Passivabfrage von 10.000 Handelswaren, aus der sie dann 1-2 aussuchen kann, dreh den Spieß doch einfach mal um und sag ihr welchen merkwürdigen Blödsinn ihr Charakter jetzt schon wieder gekauft hat. ;)

  • selbst einige Marktstände fürverschiedene Angebote zusammenzustellen, die ich dann je nach Bedarf hervorzaubernkann.

    Beim ungezielten Bummeln interessiert in der Regel weniger das Gesamtangebot, als vielmehr die wenigen Eyecatcher die aus der Masse heraus stechen.

    Wie von Rattazustra geschrieben, wird man die gängigen Dinge an einem entsprechenden Stand finden. Ich würde als SL deshalb den Fokus auch auf die Dinge legen, die besonders heraus stechen: Das können exotische Importe, aber auch lokale Besonderheiten sein (in den Regio- und Stadtspielhilfen findet man dazu oft Anregungen und Hinweise, im nostrischen Trontsand z.B. Holzschiffchen die auch im Ausland beliebt sind) oder ganz einfach Dinge sein, die anders als der Rest sind. Da gibt es zig Mützen, aber die Mütze in Pferdeoptik sticht hervor...

    Darüber hinaus gibt es natürlich auch Schnäppchen und Angebote. Diese verführen ebenso wie in unserer Welt oft zum Spontankauf, auch wenn man die Sachen oft eigentlich gar nicht braucht. ;)

    Zu guter Letzt sind gute Händler auch gute Menschenkenner und packen den Kunden dort wo er Schwächen offenbart: dem modebewussten Held leuchtet beispielsweise schnell ein, dass man sich nicht mit Rüschen (die im letzten Jahr Mode waren) auf die Straße trauen sollte und man unbedingt in die aktuell angesagten Bommeln investieren "muss", um sich modisch nicht völlig zu disqualifizieren. Ebenso wie den praktisch orientierten Helden sicherlich praktische Helfer und Lösungen absprechen etc. und dann auch Kaufimpulse auslösen. Wobei manche Dinge generell thematisiert werden sollten, z.B. Mode sobald man sich in bessere Gesellschaft begibt (was durchaus auch spielerische Auswirkungen [Reaktion der Umwelt, Probenmodifikationen] haben kann). Umstände auf die ein guter Händler natürlich auch einen Mode unbewussten Helden hinweisen wird, wenn dieser erwähnt, dass er bald aufs Fest des hohen Herren gehen wird. Wobei "Mode" in der Regel viel mehr als nur Kleidung umfasst: Von Schmuck über Waffen bis hin zu unverzichtbaren Accessoires (der Pudel, das Schnupftuch aus X, Frisur...)

    Meiner Meinung nach solltest Du also eher Highlights als ein breites Sortiment vorstellen.

  • Du könntest einen Blick in "Handelsherr und Kiepernkerl" aus DSA 4.1 werfen. Dort solltest du einiges finden. Den Rest wird wohl deine Fantasie liefern müssen ;)

    Tipp meinerseits: Versuch dich in die Position des Händlers zu versetzen. Sprich: Was kann ich mit Gewinn verkaufen? Dinge, die ich günstig in der Region einkaufen kann und in hoher Stückzahl wieder verkaufen kann (Alltagsgegenstände, Stoffe, Lebensmittel, etc.) oder Dinge, die ich woanders günstig einkaufen kann, die es hier aber kaum gibt (Porzellan außerhalb des Horasreich, Hopfen außerhalb des Mittelreichs, Pelze vlt. ausßerhalb der Nordlande, etc.).

    Außerdem bietet der Dere Globus Stadtpläne für einige Städte an, welche ebenfalls Geschäfte verzeichnet haben.

    Danke für den Tipp, ich glaube davon hat der lokale Spieleladen sogar noch ein Exemplar, da könnte ich mal drin blättern.

    Ach ja, die Tyrannei der Abfrage. Ich hasse sowas, weil es so entsetzlich passiv ist, dem Spielleiter eine völlig überflüssige Datenabfrage aufbürdet und am Ende den Spieler ohnehin in 9 von 10 Fällen aufgrund von Entscheidungsparalyse tatenlos weiterziehen lässt.

    Ich weiss was du meinst, allerdings sind wir alle noch Anfänger und meine Spieler noch stärker als ich, da sie zwar mit Begeisterung spielen aber sonst kaum Wissen mitbringen (was ich auch ok finde). Ich denke diese Abfragen haben schon auch damit zu tun, dass man sich selbst noch nicht so wirklich eine Vorstellung macht, was es da geben könnte und dazu finde ichs ja lobenswert, dass sie den Charakterzug auch wirklich ausspielen will, das ist am Anfang nicht selbstverständlich hab ich gemerkt. (Hab übrigens gemerkt, dass der Nachteil "Verschwendungssucht" lautet, aber geht ja in eine ähnliche Richtung).

    Wow, danke, das hilft mir schon mal ordentlich weiter und macht alles etwas vorstellbarer:)

    Beim ungezielten Bummeln interessiert in der Regel weniger das Gesamtangebot, als vielmehr die wenigen Eyecatcher die aus der Masse heraus stechen.

    Wie von Rattazustra geschrieben, wird man die gängigen Dinge an einem entsprechenden Stand finden. Ich würde als SL deshalb den Fokus auch auf die Dinge legen, die besonders heraus stechen: Das können exotische Importe, aber auch lokale Besonderheiten sein (in den Regio- und Stadtspielhilfen findet man dazu oft Anregungen und Hinweise, im nostrischen Trontsand z.B. Holzschiffchen die auch im Ausland beliebt sind) oder ganz einfach Dinge sein, die anders als der Rest sind. Da gibt es zig Mützen, aber die Mütze in Pferdeoptik sticht hervor...

    Darüber hinaus gibt es natürlich auch Schnäppchen und Angebote. Diese verführen ebenso wie in unserer Welt oft zum Spontankauf, auch wenn man die Sachen oft eigentlich gar nicht braucht. ;)

    Da geb ich dir recht. Allerdings waren gerade lokale Spezialitäten eher etwas, was für mich leicht einzubauen war, denn die werden ja in den Spielhilfen explizit erwähnt. Ich glaube mein Problem war mehr eine generelle Unsicherheit beim Leiten an diesen Stellen, weil ich mir die Szene selbst nicht so recht vorstellen kann. Ich hab das auch an anderen Stellen gemerkt, z.B. bei gewissen Gebäuden. Aber von Tempeln z.B. finden sich schnell ein paar Beschreibungen mit denen ich mir ein ungefähres Bild machen kann, was mir dann Sicherheit gibt. Ich glaube wenn ich ein allgemeines Bild von etwas habe, kann ich auch besser einzelne Highlights einstreuen. Wobei die exotischen Waren vielleicht etwas schwierig sind, weil ich die dann wohl selbst nicht kenne ^^ (Mir grauts jetzt schon wenns uns wie geplant in mittelfristiger Zukunft nach Havena verschlägt, da müsste ja dann ein Sortiment aus halb Aventurien verfügbar sein)

    Zu guter Letzt sind gute Händler auch gute Menschenkenner und packen den Kunden dort wo er Schwächen offenbart: dem modebewussten Held leuchtet beispielsweise schnell ein, dass man sich nicht mit Rüschen (die im letzten Jahr Mode waren) auf die Straße trauen sollte und man unbedingt in die aktuell angesagten Bommeln investieren "muss", um sich modisch nicht völlig zu disqualifizieren. Ebenso wie den praktisch orientierten Helden sicherlich praktische Helfer und Lösungen absprechen etc. und dann auch Kaufimpulse auslösen. Wobei manche Dinge generell thematisiert werden sollten, z.B. Mode sobald man sich in bessere Gesellschaft begibt (was durchaus auch spielerische Auswirkungen [Reaktion der Umwelt, Probenmodifikationen] haben kann). Umstände auf die ein guter Händler natürlich auch einen Mode unbewussten Helden hinweisen wird, wenn dieser erwähnt, dass er bald aufs Fest des hohen Herren gehen wird. Wobei "Mode" in der Regel viel mehr als nur Kleidung umfasst: Von Schmuck über Waffen bis hin zu unverzichtbaren Accessoires (der Pudel, das Schnupftuch aus X, Frisur...)

    Schöner Hinweis, danke. Das führt dann auch zu etwas mehr Interaktion als bloss Abfragen von Preislisten. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich ein Held so nach einer misslungenen Probe auch mal etwas ganz und gar unmodisches aufschwatzen lässt, was sich dann natürlich erst in Gesellschaft nach und nach bemerkbar macht..

  • Ich finde es immer hilfreich (auch für die Vorstellung in den Spielerköpfen) kurz zu umreißen, was für Stände da sind (tulamidisch aussehender Waffenhändler, blonder Hühne mit Schläuchen (was da wohl drin ist), rothaarige Frau mit Tieren, Junge mit Heilkräutern,...

    Dann können die SC's ansteuern, was sie brauchen.

    Alternative 2: Was sucht ihr?

    Alternative 3: Highlights (wie schon beschrieben): "Was dir sofort ins Auge fällt, sind die Strümpfe mit den goldbestickten Umschlägen"... so kam unser Streuner zu seinen Strümpfen (die inzwischen sowas wie ein Markenzeichen sind - sogar seine Zinnfigur hat welche angemalt bekommen).

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Eine inspirationsbasierte, holistische Herangehensweise ist die Anwendung der kubistischen Wirklichkeitszerlegung.

    Pablo Picasso hat, im Zuge seiner kubistischen Phase, dreidimensionale Objekte in zweidimensionale Objekte zerlegt und neu arrangiert. Eine ähnliche Methode ist auch auf allgemeine Beobachtungen anwendbar. Betrachtet man nun unter diesem Gesichtspunkt ein klassisches Deutsches Mittelalterfest, so kann man daraus eine Menge Informationen ableiten und als Inspirationspartikel abspeichern.

    Dazu zensiert man mental zunächst einmal alles heraus, was direkte Folge moderner Produktionsmittel ist. Alles was übrig bleibt zerlegt man dann in seine Komponenten. Aus einem Stand der 400 Kleidungsstücke anbietet werden dann 200 Tuchballen, dutzende Rollen Garn, einige Lagen Leder und eventuell 1-2 Dutzend fertig verarbeitete Generika, wie ein paar Handschuhe, einige Mützen, oder ein paar einfache Hemden. Alles was sich nicht direkt zerlegen lässt kann umgedeutet werden. Wo heute ein Crepes-Stand steht hätte man früher eine Waffelpresse angetroffen wo Zangenbrot, Waffeln oder Oblaten hergestellt wurden. Der letzte Schritt ist dann einfach nur die Breite des Angebots zu schrumpfen. Statt 40 verschiedener Liköre gibt es vermutlich nur um die 10 und statt 200 verschiedener Gewürze eher so um die 10 und nochmal so viele die ein paar Stände weiter als Heilkräuter feilgeboten werden.

    Allem voran aber geh mal auf so ein Mittelalterfest und beobachte deine eigenen Gedanken dabei. Was von den nicht-modernen Elementen fällt dir besonders ins Auge? Was fällt am stärksten auf? Das gibt vielleicht die richtige Inspiration solche Dinge auch im Spiel aus dem Ärmel schütteln zu können.

    Ach und es gibt auch noch alternative Ausprägungen für Verschwendungssucht. Beispiel gefällig?

    "Heute ist ein toller Tag für mich. Ich will feiern! DIE NÄCHSTE RUNDE GEHT AUF MICH! WOOOOOH!"

  • Für mich sind Markttage die Tage, an denen die Handwerker keine Produktion leisten, sondern ihre Arbeit der letzten Woche verkaufen. Dementsprechend wird es in Dörfern und kleineren Städten, Stände zu jeder Handwerksprofession geben.
    Da würde ich erstmal einen Blick auf die jeweiligen Talente und deren Spezialisierung werfen.

    Tucher, Gerber, Lederer, Grobschmied, Waffenschmied, Rüstungsschmied, Goldschmied, etc, etc
    Bei Lebensmittelverarbeitung würde ich das ganze noch weiter eingrenzen, dass der jeweilige "Händler" sich auf eine Sparte spezialisiert hat.

    Käser, Bäcker, Konditor, Wurster, Fleischer
    In kleineren Dörfern gibt es beim Fleischer/Metzger z.B. nur eine Fleischart, weil es in dem Dorf schlicht keinen Rinderhirten oder Schweinehirten gibt, sondern nur einen Ziegenhirten, etc.

    Je mehr du das ganze zerkleinerst, desto größer ist die "Fülle" des Marktplatzes, allerdings sinkt dadurch massiv der einzelne Wert. Es verkommt zu einem heruntergerassel der einzelnen Markstände, bis letztlich wirklich etwas für den Helden interessantes genannt wird.

    Wenn mich allerdings der kaufsüchtige Held fragt, was es alles auf dem Marktplatz gibt, setzte ich vorraus, dass er sich den Marktplatz ersteinmal anschauen will. Dies führt unweigerlich zu diversen "Kleinkäufen" (Lederschnürchen, ein Fellflicken, ein Taschentuch aus Leinen, eine Hand voll Nägel, ein Käsetoast, eine Jägerwurst,etc). Hingegen wenn der Kaufsüchtige mir sagt, dass er zielstrebig nach einem Waffenschmied sucht, kommt er dort ohne "Zusatzausgaben" an, wird allerdings nach dem abgeschlossenen Handel dort noch das ein oder andere aufgeschwatzt bekommen. (Lederscheide, Waffenpflegeset und der süße Dolch der wunderbar zum Schwert passt)

  • Eine inspirationsbasierte, holistische Herangehensweise ist die Anwendung der kubistischen Wirklichkeitszerlegung

    Du imprägnierst mir mit Deine Fremdwörter.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wenn du keinen Bock auf kubistische Wirklichkeitszerlegung hast um deiner Spielerin ein random Angebot zu liefern dann könntest du es auch einfach mit dem DSA Randomizer" versuchen. Der ist genau dafür gedacht und den kannste auch recht einfach erweitern...

    Deikorim
    4. März 2016 um 22:44
  • Vielen Dank für eure Antworten!
    Ich glaube ich werde mir mal einige typische Standart-Stände niederschreiben und dazu jeweils eine Liste von gewöhnlichem und aussergewöhnlichem (bzw. Highlights) Sortiment aus denen ich dann spontan auswählen kann. Evtl. auch gleich noch eine Liste Verkäufern dazu.

    Danke auch für den Tipp mit dem Mittelalterfest, sowas habe ich mir tatsächlich noch nie angesehen (muss ich bloss noch eins in der Nähe finden) und dem Randomizer - der ist mir tatsächlich noch nicht begegnet.

  • Wenn du die Liste hast zeig doch mal. Dann kann der Schwarm dazu wirken und ich kann am Ende als stiller Nutznießer alles in meinen Randomizer laden und hab noch mehr Randomness da drinne ;)

    Ich benutz den recht gerne für meine Spieler, ich finde das Lustig was da manchmal raus kommt ^^ Man sollte aber verdeckt rollen und eventuell auch mehrfach. Es ist halt random und kann dir sonst sehr schnell mal einen Plot zerschießen wenn der ausgehungerte Banditen-Lehrling im Wald auf einmal 3 Heiltränke dabei hat und zu dumm war die im Kampf vorher zu verwenden ^^

  • Tothtelar Mach ich, wenn ich dazu komme das Ganze anzufertigen, könnte noch einen Moment dauern. Ich habe aber bei der Runde am Wochenende den Randomizer für die Marktstände benützt und das hat wunderbar geklappt (da ein Abenteuer beendet wurde wollte ich die Helden eh mit einem grösseren Angebot belohnen). Bist du der "Autor" davon?

  • Die Zwölfe zum Gruße,

    den Hinweis mit den Mittelaltermärkten kann ich nur unterstützen, da kann man sich jede Menge Ideen abholen.

    Ansonsten wurde hier schon viel genannt, aber eine Idee kam mir grade in den Sinn:

    vielleicht ne Art eigene "Zufallstabelle" basteln mit Karteikarten? Also pro Karte 3-4 Artikel/Gegenstände, die Karten vor Spielbeginn mischen und dann willkürlich ziehen/oben eine abheben. Nur so in den Raum geworfen.

    [...]

    Die Mehrzahl aller Marktstände dient der Befriedigung von Grundbedürfnissen: Gemüse, Korn, Mehl, Brot, Fleisch, Fisch und in Aventurien leider auch Kartoffeln.
    [...]

    Tut mir leid wenn ich einfach grade zu doof bin es zu verstehen, aber warum "leider" auch Kartoffeln?


    /bow

    Lis

    Solange man am Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten, ist man auch nicht betrunken.

  • Kartoffeln, genauso wie Zuckerrüben und Mais, dürfen in einer Welt wie Aventurien eigentlich auf gar keinen Fall koexistieren. Genauso wie angewandte wissenschaftliche Methodik. Das gehört zu den Dingen die die kleine Fantasy bei der Hand nehmen, mit ihr in den Wald gehen und ihr ins Genick schießen.

    Kartoffeln sind derart extrem leistungsfähig und anspruchslos, dass sie innerhalb kürzester Zeit zu einer Bevölkerungsexplosion führen, vor allem aber zu einer unheimlichen Dezentralisierung der Selbstversorgung und Steigerung des Lebensstandards. Ebenso Mais. Die Kartoffel war das Rückgrat des Inka-Imperiums und der Mais füllte den Magen der Maya und Azteken. Die Zuckerrübe wiederum brach der Bedeutung des Zuckerrohranbaus fast das Genick und hatte gewaltigen Einfluss auf die Entwicklung Europas, speziell Deutschlands.

    Aber allem voran ist es ein Problem, wenn man alles davon gleichzeitig hat und dazu auch noch Reis, Hirse und Kichererbsen. Das bedeutet hoch ertragsreiche Feldfrüchte für jede Form von Boden, mit enormem Energieumsatz. So etwas hat eine von zwei Konsequenzen:

    1) Die Aventurier sind unvorstellbar dumm das alles nicht zu nutzen.

    2) Es krempelt die Welt in weniger als drei Generationen vollkommen um und katapultiert sie vorwärts.

    Weder das eine noch das andere ist wünschenswert. Lebensmittelproduktion ist ein richtig großes Ding. Kriege werden um und wegen Essen geführt, entschieden, oder verhindert. Wahlweise weil jemand zu viel oder zu wenig davon hat.

  • Naja in Aventurien werden Kriege auch um andere Dinge geführt: siehe Borbel...

    Vielleicht hilft die einfache Versorgung mit Nahrungsmitteln dem konfliktgeplagten Kontinent ja dazu nicht alle Einwohner zu verlieren... ;)

    Man hört ja immer wieder die These, dass die Bevölkerung schwinden müsste, wobei die Kriege ja immer "lokal" sind... und sicher auch dort (Tobrien) die Bevölkerung schwand...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Die App "DSA HANDEL" wäre auch ne hilfreiche Möglichkeit. Da kann man die Würfel selber rollen lassen und per Zufall eine Produktkategorie auswählen . Nicht besonders, aber ergänzend zum Thema.

  • Rattazustra Dankeschön!! Das macht durchaus Sinn :)

    @topic:
    Ja die App DSA Handel kann ich ebenfalls empfehlen. Hat mir schon ein paar mal gut weitergeholfen.

    /bow

    Lis

    Solange man am Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten, ist man auch nicht betrunken.