Hey,
ich bin in den letzte Tagen über etwas gestolpert, von dem ich eigentlich dachte, dass es klar geregelt sei. Es geht um das Auslösen von Zaubern aus Gegenständen heraus. Ein Beispiel soll zeigen, welche Situation meinem "Problem" zugrunde liegt:
Alrik ist ein mächtiger Magier und hat viele Neider, die ihm nach dem Leben trachten. Er beschließt, sich magisch zu schützen. Vor magischen Angriffen, die ihn sonst binnen einer Sekunde töten könnten, schützt er sich mit einem GARDIANUM. Allerdings kann er diesen nicht permanent aufrecht halten und muss ihn nach Bedarf in gefährlichen Situationen aus einem Gegenstand aktivieren. Natürlich überlegt er sich auch ähnliche Lösungen für profanen Schaden.
Sie Situation sollte klar sein - es geht um die Aktivierung von Schutzzaubern vor (!) Eintritt des ersten Schadens.
Meine bisherige Sicht auf die Dinge:
- Schutz vor Zaubern: problemlos möglich dank des komplexen Auslösers "Ziel eines Zaubers mit dem Merkmal [X]"
- Schutz vor profanen Dingen: nicht problemlos möglich, man muss sich helfen mit Auslösern, die Stimmungen von Mitmenschen in einem gewissen Radius erkennen ("Mordlust" als Stimmung ist explizit im WdA genannt). Das hat natürlich den Nachteil, dass je nach genauer Formulierung des Auslösers Fehleinschätzungen vorkommen können und der Zauber ausgelöst wird, ohne dass wirklich Gefahr für den Magier besteht. Und es ist natürlich relativ leicht, diesen Schutz zu umgehen (Reichweite, Verschleierung, usw.).
Neue Informationen und dadurch entstehende Probleme:
Beim Durchblättern der Gareth-Box bin ich über den Abschnitt zu Meister Syronius gestolpert (Goldene Dächer, düstere Gassen S.40-42). Der Meister der Artefakt-Magie hat demnach ein Artefakt für die Akademie der magischen Rüstung erstellt, das GARDIANUM und ARMATRUTZ auslöst, sobald der Träger SP bekommt. Dazu ist bemerkt, dass Meister Syronius - jetzt wird es interessant - an einem Auslöser forscht, der vor Eintritt des Schadens auslöst.
Mögliche Konsequenzen für mein Beispiel:
A) Meister Syronius ist einfach zu blöd und kommt nicht auf die Idee, zumindest den GARDIANUM auslösen zu lassen, wenn der Träger Ziel eines Zaubers mit Merkmal(en) [X] wird. Er benutzt einfach einen komplett anders funktionierenden Auslöser (Auslösen wenn SP), der offenbar triggert, wenn die Aura des Trägers leicht (negativ) verändert wird in Sachen Lebenskraft. Und er forscht eben nach einer Möglichkeit, kurz davor einzusetzen. Mit dem Auslöser "Ziel eines Zaubers mit dem Merkmal [X]" könnte er zumindest die magischen Angriffe effizienter abwehren und mit dem emphatischen Auslöser eventuell auch den profanen Schaden verhindern (zugegeben: bei profanem Schaden kann wegen der Unzuverlässigkeit des Auslösers der SP-Auslöser in den meisten Fällen Sinn machen).
A.1) Er ist nicht zu blöd, aber zu faul, mit zwei Auslösern zu arbeiten und möchte lieber einen einheitlichen haben.
A.2) Der Autor des Syronius-Abschnitts hat das nicht bedacht.
B) Meister Syronius ist nicht blöd und kennt natürlich die genannten Auslöser. Nur greift auch der Auslöser "Ziel eines Zaubers mit dem Merkmal [X]" erst nach Eintreffen des Zaubers. Das heißt, dass er erste FULMINICTUS durchkäme. Daher greift er auch zum allgemeineren Auslöser "wenn SP".
Gedankenspiel
Ich neige zwar dazu, mich an einer der A-Varianten zu orientieren, allerdings habe ich mir zum Auslöser gegen magische Angriffe ein paar Gedanken gemacht. Wie funktioniert ein solcher Auslöser (Ziel eines Zaubers mit dem Merkmal [X])? Das Artefakt muss ja in irgendeiner Form etwas Erkennen, eine Veränderung wahrnehmen. Nehmen wir den Fulminictus als Beispiel. Der Angreifer webt den Zauber. In Sekundenschnelle und nicht sichtbar - aber dennoch geschieht es - wird der Zauber gewoben. Zu diesem Zauber gehört auch das Opfer, das Ziel. Ein OCCULUS-Beobachter, der alles in Zeitlupe beobachten könnte, würde also beobachten können, wie ausgehend vom Zaubernden eine magische Verbindung zum Ziel entsteht, kurz bevor der Zauber dann vollendet ist und ausbricht. Das ist beim FULMINICTUS ja recht klar, da es ein sofortiger Effekt ist, der nicht in die Welt, sondern auf ein Ziel gesprochen wird. Etwas anders verhält es sich streng genommen beim IGNIFAXIUS. Hier kann das Ziel ausweichen. Das heißt, dass der Zauber streng genommen in die Welt geschossen wird und eben durch Zielen in die Richtung eines Ziels. Meines Erachtens nach müsste man (also wieder der OCCULUS-Beobachter, der alles in Zeitlupe beobachtet) diesen feinen Unterschied analytisch (theoretisch) festhalten können. Im Falle unseres Auslösers würde ich dann sogar sagen, dass der Auslöser gegen den FULMINICTUS schützt, da er registriert, wenn ein Zauber gewoben wird, der die Aura des Trägers benutzt. Der IGNIFAXIUS - so könnte man es auslegen - ist losgelöst von der Aura des Ziels. Der Auslöser kann nicht triggern, da die Veränderung erst dann eintritt, wenn der Zauber trifft. Dieses Gedankenspiel wäre eine Kombination aus A und B. Der Auslöser funktioniert zwar theoretisch schon so, wie eigentlich gedacht, allerdings liegt auch auf der Hand, weshalb es sich für Syronius lohnt, nach einem Auslöser zu forschen, der dann auch den IGNIFAXIUS "kommen sieht".
Was meint ihr?