Kor-Geweihter und Peraine-Geweihter

  • Ich sage ja nicht dass jeder Korgeweihter einer alten Frau ins Gesicht treten würde. Aber wenn sie versucht einen Straftäter zu schützen kann ich mir gut vorstellen dass da manch ein Geweihter absolut nicht zimperlich wäre sie auch sehr grob zur Seite zu befördern und da auch eine gebrochene Nase in Kauf zu nehmen.

    Das Problem ist natürlich nur dass es bei so einem Geweihten sehr klar ist dass der nie friedlich mit einem Perainegeweihten zusammen in der gleichen Gruppe existieren wird...

  • @Lyral ein Glück, dass ich da eindeutige Quellen habe :)

    "Die mhanadische Korgeweihte" - Aventurisches Götterwirken (DSA5)

    Die beschriebene Kor-Geweihte wird aus dem Gefängnis befreit, amüsanter Weise von einer Rahja-Anhängerin. Diese (Rahja-Geweihte) hat dafür die Wachen (in einem anderem Zimmer) in Rausch versetzt (kampfunfähig). Die Kor-Geweihte geht darauf hin zurück und schneidet ihnen die Kehlen durch.

    Bei Verbrechern gibt es keine Gnade.

    Edit:

    Delta

    Da stimme ich dir zu, er würde auch Gewalt anwenden, wenn nötig. Ob das jetzt bei einer alten Dame nötig ist, muss jeder Kor-Geweihte dann wohl selbst entscheiden ^^

  • Wie gesagt es geht um guten Kampf.

    Und Meuchelmord im Schlaf ist so das absolute Gegenteil von einem "Kampf". Das machen die Hunde auf der Straße aber kein von Kor gesegneter Kämpfer.

    Siehst du, da bin ich 100% anderer Meinung. Gegen einen Strauchdieb kann ein kompetenter Korgeweihter doch gar keinen guten Kampf haben, ob der jetzt seinen Knüppel in der Hand hat oder schläft ist da doch irrelevant, der ist einfach unter seiner Würde und wird dementsprechend genau so behandelt, würdelos. Wie jemand anders schon erwähnte, wir sind ja nicht bei den Rondrianern hier.

    Wenn er sich jetzt in der Nacht anschleicht um den kompetenten Anführer der Bande der ein abtrünniger Krieger oder Raubritter oder so ist von hinten zu erdolchen um einem schweren Kampf aus dem Weg zu gehen wäre das was anderes.

  • 3) Behalhar, Blakharaz und Co. mal subtil anklopfen und ein Paktangebot lancieren.

    Aber noch nicht gleich - erst, wenn die Karmalosigkeit zu genügend Frust geführt hat (IT gesehen, verlassen von der Gottheit) und er tatsächlich in Schwierigkeiten steckt. Denn bisher macht er doch schon ganz fleißig ihre Arbeit, und zwar ohne Gegenleistung.

  • Auch ein "Strauchdieb" kann einen "würdigen" Kampf liefern, denn der SO und das aussehen sagen erstmal nichts über die kämpferischen Fähigkeiten aus (Taw, SF etc.) und ein herruntergekommener Krieger der in die verbannung geschickt wurde (Geucht I/II/III) wird kaum auf seine herkunft aufmerksam machen, das aber nur am Rande.

    Das hauptproblem, das ich in vielen der obrigen Beiträge sehe, ist das der begriff der "Würde" und "Ehre" am standesdenken der Rondrakirche festgemacht wird, wobei aber gerade die auf Kompetenzrecht basierende Kirche des Kor analog zu den Wilderen und barbarischen Kulturen der Stammes/Tierkrieger und Orks sich eher an der Fähigkeit einer Person orientiert, als an ihrem Sozialen Stand oder dem Geburstort/stand.

    Für den "Guten Kampf" ist jeder Gegner erstmal geeignet, und auch der letzte runtergekommene "Strauchdieb" kann sich als sehr guter Gegner erweisen, das erfährt man aber erst wenn man sich ihnen im Kampf stellt, und nicht wenn man sie hinterrücks im Schlaf zerschmerttert mit der "Ausrede" : "der war es nicht wert"

    Kor steht für Kampf (Guter Kampf) und gerechte Bezahlung / Arbeitsbedingungen für jeden Kämpfer (Gutes Gold) und beide Aspekte sind teil der Geweihtenschaft, jeder Geweihte verkörpert beides, zumindest in Grundzügen und so ist der Geweihte mehr als ein Mordender Psychopath, sonder auch ein Seelsorger und "Anwalt" für Söldner und Kämpfer aller art, er vertritt ihre Rechte und setzt sich gegen ungerechtigkeit und gegen vertragsbrüche ein, besonders jene von Schuldigen Lehnsherren/Auftraggebern, die den Sold einbehalten oder andere Vertragsbedingungen missachten.

    Btw. zum Strauchdieb eine kleine IDEE, wenn es tatsächlich ein verarmter zu unrecht behandelter ehemaliger Söldner ist, dann wäre es sehr schönes Spiel und interressante moralische konstellation, wenn der Korgeweihte nicht den einfachen weg geht ihn zu töten, sondern versucht im dialog, das Problem dieses Kommandanten von "Räubern" und seiner Leute zu ergründen und dagegen vorzugehen.
    Wenn sie tatsächlich nur Stehlen und sich an ihrem ehemaligen Auftraggeber rächen, der ihnen noch Sold schuldet, dann haben wir eine ganz andere Situation und viel mehr potentielles Konfliktspiel als einfach nur eine gruppe 1w6 "Räuber" + Kommandant, die man abmeuchelt oder für einen Kampfencounter verwurstet.

  • Tigerayax Das kann man sicher alles so sehen wie du es beschreibst. Aber Kor schreibt das aus meiner Sicht in keinster Weise vor. Manch ein Korgeweihter würde sicherlich nicht den Strauchdieb im Schlaf ermorden, aber ich sehe absolut kein stichhaltiges Argument gegen den Korgeweihten, der das tut. Die "Ausrede" "Der war es nicht wert" halte ich für einen außerordentlich wichtigen, zentralen Punkt der gesamten Korphilosophie um ehrlich zu sein, mit der gleichen Logik werden ja auch Plünderungen nach Schlachten rechtfertigt.

    Wenn der Strauchdieb nicht im Schlaf ermordet werden will, soll er eben a) kein Strauchdieb sein oder b) bessere Wachen aufstellen. Man kann ja durchaus argumentieren dass er seine Unfähigkeit einen Guten Kampf abzuliefern in dem Moment schon nachgewiesen hat in dem er sich einfach so im Schlaf überrumpeln lässt. Das halte ich für eine absolut plausible Argumentation eines Korgeweihten.

    Kor kann für fast alles stehen, lediglich den ersten Fall schließe ich eben explizit aus weil einfach mal so eine Taverne inklusive Gäste kurz und klein schlagen ist definitiv ein Schritt zu weit, egal für welche Auslegung. Die anderen genannten Fälle sind tatsächlich Auslegungssache.

  • Das kann man sicher alles so sehen wie du es beschreibst. Aber Kor schreibt das aus meiner Sicht in keinster Weise vor. Manch ein Korgeweihter würde sicherlich nicht den Strauchdieb im Schlaf ermorden, aber ich sehe absolut kein stichhaltiges Argument gegen den Korgeweihten, der das tut. Die "Ausrede" "Der war es nicht wert" halte ich für einen außerordentlich wichtigen, zentralen Punkt der gesamten Korphilosophie um ehrlich zu sein, mit der gleichen Logik werden ja auch Plünderungen nach Schlachten rechtfertigt.

    Eigentlich ist da schon der Knackpunkt: "ermorden". Geweiht sein, egal welchem Gott, ist kein Freifahrtsschein für Verbrechen. Vor ALLEM nicht für Mord, der von keiner Kirche geduldet wird. Nur weil jemand keinen hohen Stand hat, heißt das noch lange nicht, dass man ihn einfach so umbringen darf. Erst recht nicht im Schlaf. Meines Wissens nach ist "Der war es nicht wert" auch nicht die Begründung, weswegen geplündert wird - sondern "Das bin ICH wert" bzw. meine Bezahlung. Im Kor-Vademecum steht soweit ich weiß auch, dass Plünderanteile Teil des Vertrags sind - entweder als Plünderrecht, der Entschädigungszahlung.

    Wenn der Strauchdieb nicht im Schlaf ermordet werden will, soll er eben a) kein Strauchdieb sein oder b) bessere Wachen aufstellen. Man kann ja durchaus argumentieren dass er seine Unfähigkeit einen Guten Kampf abzuliefern in dem Moment schon nachgewiesen hat in dem er sich einfach so im Schlaf überrumpeln lässt. Das halte ich für eine absolut plausible Argumentation eines Korgeweihten.

    Warum sind Strauchdiebe eigentlich Strauchdiebe? Weil es so tolle berufliche Perspektiven gibt? Weil sie auf den Nervenkitzel stehen, an jedem "Arbeitstag" wie ein Straßenköter abgeschlachtet werden zu können? Weil sie es toll finden, nicht nur sich, sondern auch ihre Familien - so sie sich denn mal welche leisten konnten - tagtäglich in Gefahr zu bringen, festgenommen und gehängt zu werden?

    Denn letztlich befolgen auch Geweihte die weltlichen Gesetze. Und da darf auch niemand Kläger, Richter und Henker in einem sein. Gut, man könnte jetzt argumentieren, dass es ja drei Kor-Geweihte sind und die Aufgaben dementsprechend verteilt - sie dürfen dennoch nicht frei Todesstrafen verteilen. Da ändert auch ein "Blut"-Aspekt nichts. Das als Ausrede für mordende Selbstjustiz zu verwenden ist nicht nur moralisch-dämonisch-zweifelhaft, sondern einfach nur das Ausleben gewaltverherrlichender Fantasien. Kann man machen, wenn die Gruppe drauf steht, dann aber in einem gesetzlosen Aventurien oder mit Gesucht II.

  • Hab ja schon oben mein Beispiel aus dem Regelwerk gebracht, was von Tigerayax übergangen würde. Demnach betrachte ich es schon als bewiesen, dass Kor-Geweihte "meucheln" dürfen..

    Kor-Geweihte haben keinen Moral-Kodex ala "wir dürfen den Gegner nicht mit Giftpfeilen in den Rücken schießen.

    Es gibt aber auch eine Gruppe (hab den Namen vergessen), welche Rondra sehr nahe ist. Das wäre vielleicht was für dich.

  • Eigentlich ist da schon der Knackpunkt: "ermorden". Geweiht sein, egal welchem Gott, ist kein Freifahrtsschein für Verbrechen. Vor ALLEM nicht für Mord, der von keiner Kirche geduldet wird. Nur weil jemand keinen hohen Stand hat, heißt das noch lange nicht, dass man ihn einfach so umbringen darf.

    Gut, ich gehe jetzt davon aus dass Strauchdiebe eben genau das sind, Strauchdiebe, und dementsprechend sind sie natürlich vogelfrei (es wurden ja explizit Gewalttaten der Bande erwähnt) und sie umzubringen ist dementsprechend schon per definitonem legal kein Mord.

  • Vogelfrei ist man nicht, dazu muss man von einem Richter (Praios, weltlich) erklärt werden.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Vogelfrei ist man nicht, dazu muss man von einem Richter (Praios, weltlich) erklärt werden.

    Ja, und? Ich gehe jetzt ebenso davon aus dass die örtliche Autorität keine Hemmungen hat Strauchdiebe die offen Gewalt anwenden für vogelfrei zu erklären (und wenn notwendig auch posthum, wir leben hier immerhin nicht in einem Rechtsstaat)

    Also zur Vollständigkeit: Ja, wenn die "Strauchdiebe" alles angesehene Bürger sind und die Obrigkeit kein Problem mit denen hat darf die natürlich niemand einfach so umbringen. Ich sehe jetzt zwar nicht inwiefern das noch irgendwas mit Kor und der konkreten Situation zu tun hat aber gut.

  • DSA 5 zählt nicht! das Existiert NICHT! das ist NIE geschehen!

    karmazauberer und Praioten die lügen dürfen, oder aber selber sogar noch ASP besitzen und nutzen können sind der Grund wieso Dere nach dem ende von 4.1 zu 4.x wurde ...
    den Parallelunsinn den man DSA 5 schimpft ist wie der Zeitverlauf der Kelvin-timeline von Star trek oder aber der neusten setzung zum Discovery-universe ... alleind er Gedanke daran verpasst mir übelkeit ...


    Und es existieren auch setzungen in Uralten Abenteuern in denen "Geweihte" (oder hochstapler) sich absolut nicht göttergefällig verhalten als Beispiel sei mal die Spielsteinreihe mit dem "Inquisitor" genannt. wenn man derartige setzungen als gegeben nicht und damit verhalten von Spielhelden berechtigt/legitimiert, dann wird aventurien von Murderhobos und gewaltverherrlichenden selbstjustiez-fanatikern und Pseudo-götterdienern mit "Sonder-Karma"* bevölkert (*Dämonische Gaben die wie Karma erscheinen - falls mal jemand die IDEE aufgreifen will).

    btw. brauch ich keine Psychopathen oder Fanatiker Spielen, man muss sich auch keiner gruppierung unterordnen, da man beim Kor-vademecum sehr gut aufgezeigt bekommt, das JEDER Kor-geweihte sein eigener HERR ist und seinen Glauben auf seine Weise betreibt, aber die Grundgedanken des Gottes und der Kirche berücksichtigt werden.

    damit kann jeder so viel psychopath oder rondra-fanboy spielen wie er mag, aber muss auch mit den inneraventurischen konsequenzen leben/sterben, denn die gelten nach weltlichen gesetzen für jeden! (außer Nahema)

  • Vogelfrei ist man nicht, dazu muss man von einem Richter (Praios, weltlich) erklärt werden.

    Ja, und? Ich gehe jetzt ebenso davon aus dass die örtliche Autorität keine Hemmungen hat Strauchdiebe die offen Gewalt anwenden für vogelfrei zu erklären (und wenn notwendig auch posthum, wir leben hier immerhin nicht in einem Rechtsstaat)

    Also zur Vollständigkeit: Ja, wenn die "Strauchdiebe" alles angesehene Bürger sind und die Obrigkeit kein Problem mit denen hat darf die natürlich niemand einfach so umbringen. Ich sehe jetzt zwar nicht inwiefern das noch irgendwas mit Kor und der konkreten Situation zu tun hat aber gut.

    Wenn man sich alles zurechtlegt, also dann mal schnell wenauchimmer diese ja total sympathischen dahergelaufenen "Geweihten" (die sich scheinbar nicht sonderlich kirchentreu verhalten) gerade umgebracht haben posthum für vogelfrei erklärt, ungeachtet des für die Richter und Adeligen zuständigen Gottes der Wahrheit, Gesetzestreue und Gerechtigkeit, dann ist ja alles in Butter.

    Es ist insofern für Kor und die konkrete Situation relevant, dass hier ein Geweihter scheinbar weltliche Gesetze (und alte Mütterchen) mit Füßen tritt.

  • hey und noch ein "Kor der super legale massenmörder" thread...

    Kor steht für guten Kampf (gut im auge des Geweihten, da kann auch er alleine gegen 5 Räuber gleichzeit ein guter Kampf sein. Andersrum lässt er auf dem Schlachtfeld den schlechten Pikenhaufen links liegen und Maschiert zum Befehlshaber durch) und gutes Gold (Handel über Sold, Rechtsbeistand für Söldner, usw...)

    Diejenigen, die sich nicht mit ihm messen können (sei es weil sie ohnehin zu schwach sind, oder ob sie im Kampf unterliegen) müssen gehorchen. (= Sklaven/Leibeigene) Welchen Sinn hat es, den Schwachen zu ermorden, nur weil er Schwach ist? Dann kann er nicht mehr Dienen. Als nächstes, warum sollte ein Zwerg, die auch und zwar nach Rondra wohl mit am stärksten verankert, einen Moralkodex haben, ein Elf der nicht mega Badoc und ein Perainegeweihter bei solchen gestalten bleiben? (oder warum sollter der Praiot die nicht verhaften und vor ein Kirchengericht stellen?)

    Plünderung sind nur dann erlaubt, wenn es im Vertrag festgehalten wurde und dann auch NUR DAS was im Vertrag steht.

    Die oben genannten Beispiele sind alles Wege in die Arme von Belhalhar. (Aspekte sind gnadenloser Kampf, Massaker, Heimtücke, Blutrausch und ungezielte Vernichtung)

    Auch ein Kor-Geweihter ist teil der 12G-ordnung und hält auch die anderen Aspekte in ehren. Mord Predigt keiner der 12e...

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Wenn man sich alles zurechtlegt, also dann mal schnell wenauchimmer diese ja total sympathischen dahergelaufenen "Geweihten" (die sich scheinbar nicht sonderlich kirchentreu verhalten) gerade umgebracht haben posthum für vogelfrei erklärt, ungeachtet des für die Richter und Adeligen zuständigen Gottes der Wahrheit, Gesetzestreue und Gerechtigkeit, dann ist ja alles in Butter.

    Es ist insofern für Kor und die konkrete Situation relevant, dass hier ein Geweihter scheinbar weltliche Gesetze (und alte Mütterchen) mit Füßen tritt.

    Ja, natürlich ist das alles in Butter. Wenn jemand bei besagter Taverne aus dem ersten Beispiel ankommt und sieht wie ein blutüberströmt rumbrüllender Berserker gerade mit einer Stangenwaffe wild um sich schlägt und den umbringt erwarte ich auch voll und ganz, dass er dafür nicht des Mordes bezichtigt wird.

    Dein sarkastischer Tonfall geht hier auch völlig am Thema vorbei, das was ich geschrieben habe war völlig ernst gemeint und ein komplett plausibles Szenario was in so einem Fall oft genug vorkommen wird, und auch keineswegs in irgendeiner Weise praiosungefällig wäre. Wenn die Heldengruppe von einem (oder mehreren) Geweihten angeführt am Ende vor den zuständigen Adligen geführt wird und jemand aus dem Dorf am Ende auch noch bezeugt dass da gefährliche Räuber im Wald waren ist es absolut zulässig für den Adligen zu entscheiden dass das alles seine Richtigkeit hatte und den Helden danken diese Verbrecher zur Strecke gebracht zu haben, auch wenn er sie zum Zeitpunkt des Todes noch gar nicht als vogelfrei deklariert hatte. Das Mittelreich ist nunmal kein Rechtsstaat.


  • Ja, natürlich ist das alles in Butter. Wenn jemand bei besagter Taverne aus dem ersten Beispiel ankommt und sieht wie ein blutüberströmt rumbrüllender Berserker gerade mit einer Stangenwaffe wild um sich schlägt und den umbringt erwarte ich auch voll und ganz, dass er dafür nicht des Mordes bezichtigt wird.

    Wenn jemand an besagter Taverne ankommt und danach eine brennende Taverne, einen Haufen Toter Bürger und einen toten Geweihten vorfindet, der eindeutig mitten im Kampf war, zusammen mit jemandem, der gerade über besagtem toten Geweihten steht, erwarte ich, dass er der Brandstiftung, mehrfachen Mordes und Mord an einem Geweihten bezichtigt wird.

    Im gerichtlichen Verfahren kann er sicherlich seine relative Unschuld darlegen und kommt mit einem geringen Bußgeld - um die rechtliche Ordnung zu wahren - und einem Schulterklopfen (mit eventuellem Folgeauftrag) davon, da er Zivilcourage gezeigt hat und die restliche Umwelt gerettet hat.

    Meuchelmord an Schlafenden ist aber weniger mutig. Sind sie tatsächlich eine räuberische Bedrohung gewesen (aber wer greift eigentlich das Dorf an, neben dem er wohnt? Da verscherzt man es sich mit potentieller Unterstützung!), würde dem Geweihten sicherlich die Anklage wegen Mordes erlassen. Ein (kleines) Bußgeld wegen Umgehung der eigentlichen Justiz wäre aber auch durchaus drin.

    Zum Sarkasmus: tut mir Leid, deine Aussage las sich einfach als "ich bau mir eine Spezialsituation so, dass es für die SCs in Ordnung war", und der zweite Teil als mindestens genauso sarkastisch. :)

    „Rechtsstaatlichkeit bedeutet, daß die Ausübung staatlicher Macht nur auf der Grundlage der Verfassung und von formell und materiell verfassungsmäßig erlassenen Gesetzen mit dem Ziel der Gewährleistung von Menschenwürde, Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit zulässig ist.“

    In meinem Aventurien (zumindest im Mittelreich) ist das durchaus der Fall. Es gibt Gesetze, es gibt vorgesehene Strafen, und den Ermessensspielraum zur Strafminderung oder -erhöhung. So etwas wie Gewaltenteilung gibt es - in mindestens groben Zügen, je nach Gegend - dort auch.

    Aber da stehen wir wieder vor dem altbekannten Problem: jede Runde handhabt Aventurien unterschiedlich. Ich mag eben verlässliche Konsequenzen, und dass sie auch für Spielerhelden gelten.

  • Aber da stehen wir wieder vor dem altbekannten Problem: jede Runde handhabt Aventurien unterschiedlich. Ich mag eben verlässliche Konsequenzen, und dass sie auch für Spielerhelden

    jup. Als unsere Diebin wehement nach Meucheln verlangt hat, habe ich an sie (und den SL) eingewand, dass dann auch der nächtliche Überfall am Lagerfeuer bei ungünstigen Würfeln schnell in nem Squadwipe enden kann...

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
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    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

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  • Wie du mir, so ich dir^^

    Zitat

    Wenn der Strauchdieb nicht im Schlaf ermordet werden will, soll er eben a) kein Strauchdieb sein oder b) bessere Wachen aufstellen.

    gilt dann auch für Helden ;)

    mit SO weniger 7 und ohne Hochwertige Zelte und aufgestelltes Zugehörigkeits-banner sieht man in der Wildnis ja auch aus wie ein "Strauchdieb" :D

    ... echt ärgerlich wenn die vorbeiziehende NSC-HELDENgruppe die armen SC mit den umherstreifenden "Strauchdieben" verwechselt und im Schlaf "ermordet" hat.

    die "Vogelfreisprechung" gibt es dann vom NSC-Praiosgeweihten direkt vor ort und der Magier der NSC-Gruppe analysiert dann das Diebesgut auf Artefakte und wertgegenstände, die dem Lehnherr zurückgebracht werden ... das ergibt eine sehr schöne Geschichte.*

    (*Memo ... Plotidee!)

  • Man kann die zwölfgöttlichen Kulte eben so oder so interpretieren.

    Dass es da für die die es mögen auch viel Potential ins tiefste Dunkelgrau gibt zeigen besonders gut Al'Anfa und die Geschichte der Praioskirche.

    Boron versorgt mit dem al'anfanischen Ritus nicht nur eine Kirche mit Karmaenergie die ihm jährlich Menschenopfer darbringt und die einem Imperium von Sklavenhaltern vorsteht, sondern er segnete den Eroberungsfeldzug des despotischen Patriarchen Tarquinio Honak (Khom-Krieg) sogar noch mit einem großen Wunder, einem direkten göttlichen Eingreifen auf Seiten der Al'Anfaner.

    Das bedeutet Tar Honak war eine Art Champion Borons und der Menschen opfernde Kult der Nemekathäer und die plündernden und Sklaven raubenden Söldnerheere der Perle/Pestbeule des Südens waren Boron so wohlgefällig, dass er mit eigener Hand auf ihrer Seite eingegriffen hat, was wie wir alle wissen in Aventurien sehr selten vorkommt.

    Und mit den Priesterkaisern der Praioskirche sieht die Sache ganz ähnlich aus.

    Es dauerte sehr lange bis die Praios Gunst merklich verloren.

    Und danach haben in halb Aventurien die Praios-Tempel gebrannt.

    Bannstrahler etc. die missliebige gildenlose Magier und Hexen einer Lynchjustiz zuführen die null komma nichts mit einem fairen Prozess zu tun haben muss sind sowieso niemals verschwunden aus dem Hintergrund.

    Ebensowenig Folter und "Götterurteile".

    Es gibt diesen Stoff für eine harte und tiefdunkelgraue Darstellung zwölfgöttlicher Kirchen defintiv.

    In älteren DSA-Quellen um so mehr, während man sich in jüngerer Zeit bemüht alles etwas freundlicher darzustellen und Kirchen auch IT zu reformieren.

    Und es gibt auch den Stoff in den RSHs der für viele Regionen Sitten feudalen Willkür- und Faustrechts beschreibt, das nur ganz wenig mit der Rechts- und Moralauffassung moderner Menschen zu tun hat.

    Es gibt schlichtweg das Potential dafür Aventurien sowohl freundlicher und moderner zu spielen als auch dunkler und mittelalterlicher.

    Für beides haben sich in 34 Jahren sehr viel Stoff und sehr viele Präzedenzfälle angesammelt und zwischen dem knuffigen Stil der Drakensang-Computerspiele und machen eher freundlichen Präsentationen in DSA 5 Regelbänden auf der einen Seite und manchen Abenteuern und Hintergrundbeschreibungen aus DSA 3 und 4/4.1 liegen Welten.

    Und nichts davon ist jetzt das wahre oder das falsche Aventurien.

    Es ist einfach ein Reichtum an Möglichkeiten und wichtig ist nur dass jede Runde am Tisch immer wieder einen Konsens findet wie bei ihr die Grenzen verlaufen sollen und mit welchem Ansatz und mit welcher Interpretation Aventuriens gerade gespielt wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von BardDM (9. Mai 2018 um 16:25)

  • Kor Vademecum Seite 146

    "letzendlich sind die meisten Korgeweihten trotz ihrer radikalen und selbstbezogenen Prinzipientreue vor allem Pragmatiker, die niemals vergessen, das jeder ihrer Kämpfe der Bewahrung der zwölfgöttlichen Ordnung dient."

    Und weiter unten

    "Zwar sehnt er die sich ankündigende Schlachten herbei, er vergisst jedoch niemals, dass er das Chaos der wirren des Krieges in geordnete Bahnen zu lenken hat."

    Sinnloses dutzendhaftes morden, abfackeln eines Gasthauses, angreifen einer Vettel die zwar jemanden verteidigt aber selbst nicht mal bewaffnet ist und erst recht keine Waffe erhoben hat sind definitv nicht in Kors Sinne und sollten es auch nicht in den Augen eines seiner Geweihten sein.

    Bei dem Strauchdieb ist die Frage nach der Vogelfreiheit aber selbst die ist der regionalen Gerichtsbarkeit unterlegen.

    Es gibt Korgeweihte die dem Weg des Blutes folgen aber kein Geweihter sucht sich einen Weg aus und scheißt auf die anderen, es ist ein bevorzugen statt ein entweder oder.

    Apropos, der Weg des Blutes wird überwiegend von Gladiatoren in den Blutgruben des Südens gegangen und grade bei denen kann ich mir es noch schwerer vorstellen das das Szenario mit dem Wirtshaus realistisch ist.

    Wer will denn einen schwer gerüsteten, ausgebildeten und mit göttlichen Mitteln verstärkten Berserker gegen 2W6 unvorbereitete und überraschte Unbewaffnete ansehen? Das unterhält doch niemanden.

    Koris haben ganz gewiss nicht das Verständnis von Ehre das Ronnis haben, jedoch besitzen sie ihre Art, dazu noch Würde und Stolz.

    Auch wenn dabei viel Blut spritzen kann und soll ist es doch entscheidend von wem und wie dieses Blut de Leib verlässt, je schwerer der Kampf desto besser.

    Der von dir beschriebene Geweihte wird nirgendwo im Vademecum erwähnt und das aus gutem Grund, Kor sollte hier deutlich weiter weg sein als mehrere der Erzdämonen.

    Doch was dagegen tun?

    Das Vademecum wurde ja schon gelesen, lass dir von ihm doch mal erklären an welchen Stellen er dort seinen Geweihten sieht.

    Auch in der Gruppe solltet ihr das Gespräch suchen, was für ein Aventurien ihr bespielen wollt und das Rollenspiel auch immer ein Gruppenspiel ist, auch wenn die Helden mal gegeneinander agieren sollten die Spieler doch gemeinsam Spaß haben und zumindest die Perainegeweihte und du als Spielleiter habt den aktuell nicht mehr.

    Mich würde interessieren wie die anderen beiden Korgeweihten zu ihrem Waffenbruder stehen.

    Ist ihnen dieses Verhalten egal? Unterstützen sie ihn?

    Da kam bisher glaube ich noch keine Aussage von dir und grade hier ist doch ein guter Aufhänger für Rollenspiel.