Wo sind all die Farben hin

  • Ich habs bislang zumeist überflogen, aber ich glaube es passt hier wunderbar rein:

    Seit neuestem lese ich wieder in Abenteuern der "jüngeren Generation" - also jenen Bänden die nach JdF und vor DSA 5 entstanden sind. Eine wirklich flächendeckend langweilige Übereinstimmung ist einfach die Tatsache, dass es ein starkes Ungleichgewicht in der Ausgestaltung der NSC gibt. Ich will jetzt nicht vom charakter sprechen, rein die phänotypischen Darstellungen der Frauen ist einfach in 80% der Fälle immer hübsch, gutaussehend oder herausragend aussehend. Und dann denk ich mir: Wow... noch ein Blondchen. Männer hingegen werden leicht vielfältiger und dynamischer dargestellt. Weiß nicht, ob ich da jetzt etwas überempfindlich bin, aber ich wollts mal gesagt haben.

    EDIT sagt: Zur politischen Korrektheit - ich habe nichts gegen Blonde Menschen, ich habe nur einen abwertenden genereischen Terminus zur allgemeinen Verdeutlichung nutzen wollen - mit viel Sarkasmus und Ironie dabei.

    An alle blonden Menschen unter uns, die sich auf den Schlips getreten fühlen: Ihr seid toll!

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

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    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie man Charaktere ohne Agenda sinnvoll reifen lassen kann, geschweige denn wie man eine Geschichte entwickeln will oder einen NSC, wenn man keinen Plan hat, wie der Ausgang eines Abenteuers oder einer solchen Geschichte ist. Sprich, ich muss, um eine Entwicklung darstellen zu können, wissen was ich mit meinen NSC vorhabe.

    Nehmen wir mal den Horas, ich brauche eine Idee, was er darstellen soll und wohin sich seine Geschichte entwickeln soll, wenn ich ihn plausibel einbauen will. Genauso ist es faktisch mit allen anderen NSC. Natürlich kann ich No-Name-Alrik auch einfach mal in einem AB für diese Sache einsetzen und im nächsten AB für jene Sache und schauen, was mir am besten gefällt, aber damit habe ich eben keinen zugänglichen NSC geschaffen. Wenn ich einen NSC entwickeln will, dann braucht er schon Anlagen, die man vorher einbauen muss. Man muss wissen, in welche Richtung soll es gehen, welche Ereignisse werden ihn wie prägen usw. usf.. Vor allem weil NSC eben keine Menschen sind, ist ihre Entwicklung künstlich.

    Jetzt kann man sagen, dass der aktuelle Metaplot noch braucht um anzulaufen. Ich halte das für ein enormes Versäumnis. Man hat eine neue Katastrophe ausgerufen, den Sternenfall, Großereignisse rings um den Dereglobus und erschütternde Umwälzungen wohin man blickt. Das Echo ist aber eben enorm gering, ja geradezu nichtssagend. Sterne fallen, überall tauchen namenlose Umtriebe auf (meistens eher schlecht gemacht) und niemand greift das wirklich auf.


    Und dabei sind natürlich kaum Dinge wirklich abgeschlossen. Der einzige Abschluss den man hat, sind die schwarzen Lande - die man in Version 2.0 wieder woanders aufbauen will, nur kleiner und ignorierbar, siehe 50 Dunkelelfen sitzen im ewigen Eis und nennen es "Reich". Viele andere Plotstränge haben niemals ihre Vollendung gefunden und versanden total. Und sind wir mal ehrlich, Ulisses hat auch einfach keine Ressourcen dafür den Metaplot zu bedienen. Das hatte man früher schon nicht, aber da hat man zumindest noch Platz und Energie gehabt ganze Settings umzuschreiben bzw. neu zu gestalten in Abenteuern. Der Sturz von Arivor? Kleinigkeit. Selbst die Rondrakirche zuckt mit den Schultern und sagt "Jop, weiter so!".

    Zudem ist Mysterium nur dann für etwas gut, wenn es auch mysteriös ist. Andergast und Nostria sind jetzt das Gegenteil davon. Unlösbarer Konflikt weil große Zaubermächte vor Jahrhundertausenden da mal so was vermurkst haben und jetzt sind eben die Menschen die mit dem Problem. 100 Meilen südlich brechen Feenwelten in die Wirklichkeit, 100 Meilen nördlich strömen Scharen von Blutkriegern und Brazoraghgeweihten bald zu Füßen des Hornturms in die Welt.

    Ich denke man hat viel verschenkt, damit das man Aventurien keine Zeit gegeben hat. Man springt von einem Jahr ins nächste und plötzlich wird die Hälfte der Plots vergessen und 90% der NSC hören auf zu existieren (von denen, die den Kahlschlag noch überstanden haben). Mit einer Nahema oder einer Pardona aus dem Almanach kann ich als SL wenig bis gar nichts anfangen. Mir fehlen aber all die Leute, auf die man wirklich treffen kann. Die Schurken und die Helden, die sich etabliert haben, die den Kahlschlag überstanden haben.

    Geil fände ich es ja, wenn der Andergaster/Nostria-Konflikt etwas wäre, was zutiefst menschlich ist und was sich vielleicht übernatürlicher Mittel bedient (wie z.B. herrschsüchtiger Sumen und rachlüsterner Hexen, die alles anheizen, um einen Konflikt auszutragen, deren Ursprung keiner mehr so recht kennt).

    Und klar, ich muss einen NSC so gestalten, dass er direkt vom ersten Tag an einsatzbereit ist und eine Geschichte und Charakter hat. Darauf folgend muss ich ihn dann gemäß seiner Geschichte einsetzen, ich muss ihn auftreten lassen wo er Interesse hat und ihm ein Motiv geben, für die Spieler oder gegen die Spielerinteressen etwas zu tun. Einen NSC blanko hinzusetzen und abzuwarten welche Geschichte mir heute dazu einfällt, ist genau das was man in der DSA Frühzeit gemacht hat. Das sieht man daran, wie sich NSC entwickelt haben, wenig stringent, sondern ziemlich willkürlich und manchmal mit Ecken im Hintergrund bei denen man nur mit den Augen rollt.

    Und dann muss man natürlich andere über sie erzählen lassen und man muss ihnen Erfolge geben, bei denen die Spieler merken "Krasser Typ" oder auch "Was ein Wichser!", Hauptsache Emotion. Bei den meisten der NSC die ich jetzt so gelesen habe, ist das nicht der Fall gewesen. Da war eher so "hmmm ein dicker Kanzler" oder "Ui, eine hübsche Hexe... mal wieder...".

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  • Es darf nicht übersehen werden das manche (verstorbene) NSCs "plötzlich" die Bildfläche betraten (8und sie nie einen echten Hintergrund, Familie etc. bekamen), so ist es Leomar von Berg (Abenteuer, zufällige Begegnung), Haffax (Abenteuer), Galotta (Abenteuer als Gegner), Luzelin + Achaz (Abenteuer), Rakorium (Abenteuer), Xerran (Abenteuer), Answin (Abenteuer als Gegner), Nemrod (Abenteuer, nervige Begegnung), Leonardo (Havena-Abenteuer) etc.

    Die heutigen - wozu auch Prinz Brin gehörte - werden tatsächlich geboren; erhalten einen längeren (tieferen?) Hintergrund - wenn sie so lange überleben. Heute möchte man wohl nicht das ein neuer "machtvoller" NSC so plötzlich aus dem Hut gezaubert wird. Außerdem, was macht einen speziellen Charakter aus? Mir fällt da tatsächlich auch Storko, Emmeran und das Schwert der Schwerter ein, weil idese bei wichtigen Entscheidungen oft im Hintergrund mitwirken. Nicht alle NSCs haben das Glück (oder Pech) eine ausführliche Hintergrundgeschichte zu erhalten wie u.a. 'Schwertkönig" Radiri. Aber dies mag ein Grund sein warum manche ältere NSCs "besser" ausgearbeitet sind als andere. Ich hab mal gelesen das ein Schriftsteller seine Figuren besser kennen muß als der Leser, damit sie "lebendig" rüber kommen. Dies fehlte u.a. bei Haffax (trotz der schönen Kurzgeschichte, auf die leider nie zurückgegriffen wurde).

    Die nächste Generation sollte es da leichter haben ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt, die "Alte Garde" wurde ja größtenteils effektiv einfach so reingeschrieben um weiße Flecken in Aventurien zu füllen, als Dexter Nemrod erfunden wurde hat man eben gesagt "Der ist ein genialer Intrigant" und dann war er das eben. Wenn man heute einen neuen Big Player im Mittelreich hochziehen will, muss man eben wirklich zeigen wie er dorthin kommt.

    Ist deutlich einfacher eine tolle Hintergrundgeschichte zu erfinden als auszuspielen, um es so zu sagen.

  • Naja, auch heute tauchen, gerade mächtige NSC, aus dem Nichts auf. Man nehme mal die Drachenreiter vom Korsmalbund oder den Schurken in Niobaras Vermächtnis, der ja auch aus Patrizier und Diebesbanden einfach so übernommen wurde und keine "gewachsene" Geschichte hat. Rasulan aus Schleierfall ist auch ein gutes Beispiel. Auch Wippflügler usw. tauchen einfach so auf. Also das NSC plötzlich auftauchen ist noch immer so. Ergo, es werden noch immer einfach NSC gesetzt und das ohne dass sie eine wirkliche Geschichte bekommen.

    Neue Setzungen sind auch notwendig, nur kann man sie eben besser einbinden. Es gibt so viele globale Ereignisse, so viele namenhafte Gestalten, die man heranziehen kann, niemand muss vollkommen losgelöst aufploppen. Für mich ist das auch einer der Kernfehler der Theater-Ritter-Kampagne, die viel hätte richtig machen können, aber an vielen Stellen, auch in Sachen NSC, versagt. Es gibt nur sehr oberflächliche Entwicklungen und man wird ständig in neue Situationen geworfen. Nichts entwickelt sich organisch und dynamisch, sondern bestenfalls sprunghaft.

    Man kann auch heute noch einen Intriganten ins Mittelreich setzen, man muss ihn nur positionieren. Das ist ohnehin zwingend notwendig. Auch Nemrod muss man Erfolge zuschreiben, damit er glaubwürdig bleibt. So müsste man das auch bei seinen Nachfolgern.

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  • Ich vermute, Niobaras Vermächtnis wird so was wie Sternenstaub für die G7 war. Und es eine neue G7 in Bezug auf den NL geben wird. In ein paar Jahren.

    Also reichlich Zeit um NSCs zu entwickeln. Grau gegen Grau oder wenn schon Gut gegen Böse dann mit überaschenden Wendungen/Entwicklungen.


    Ganz spontan einfallen würde mir: Ein eigentlich cooler Praiosgeweihter, der mit dem Arschloch-Immage der Kirche aufräumt und dann in Konflikt gerät mit einem aufständischen Bauernführer im MR oder einem demokratischen Freiheitsdenker im HR.

    Oder ein Reformer des Rastullah-Glaubens und seinen unsympathischen konservativen Gegenspieler (wobei der Reformer in Wirklichkeit ein Agent des NL/Pyrdacors sein könnte).

    Naja das sind eben nur in 1 Minute erdachte Beispiele aber in die Richtung eben.

  • Ganz spontan einfallen würde mir: Ein eigentlich cooler Praiosgeweihter, der mit dem Arschloch-Immage der Kirche aufräumt und dann in Konflikt gerät mit einem aufständischen Bauernführer im MR oder einem demokratischen Freiheitsdenker im HR.

    Lechmin von Hartsteen geht ja schon ein wenig in die Richtung, ist allerdings glaube ich ursprünglich auch sogar noch aus DSA3-Zeiten glaube ich? War für mich als SL auf jeden Fall einer der interessanteren NSCs der Quanionsqueste.

  • Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie man Charaktere ohne Agenda sinnvoll reifen lassen kann, geschweige denn wie man eine Geschichte entwickeln will oder einen NSC, wenn man keinen Plan hat, wie der Ausgang eines Abenteuers oder einer solchen Geschichte ist. Sprich, ich muss, um eine Entwicklung darstellen zu können, wissen was ich mit meinen NSC vorhabe.

    Wenn man einen Roman schreibt oder eine TV Serie gestaltet dann muss man das definitiv wissen.

    Wenn nicht wäre es in den meisten Fällen entsetzlich schlechtes Writing.

    Obwohl sich auch dort Charaktere von Buch zu Buch und von Staffel zu Staffel nur nach einem gewissen Grundkonzept entwickeln und manchmal auch für die Autoren anfangs ungeplante und überraschende Wendungen nehmen bzw. auf den Leib geschrieben bekommen.

    Aber bei einem Rollenspielhintergrund sehe ich das nicht so.

    Der ist ja zum einen das Werk vieler Autoren.

    Ein Autor greift die Grundlagen die ein anderer Autor gelegt hat auf, verwendet sie und entwickelt sie zu etwas Anderem, Größerem weiter.

    So sind auch Xeraan, Galotta, Dexter Nemrod und selbst Borbarad gewachsen.

    Und zum anderen ist ein Rollenspielhintergrund auch ein Baukasten für einen ganz besonders wichtigen Mitautor - den SL am Spieltisch.

    Und der möchte ja vielleicht nicht alles vorgekaut bekommen sondern Charaktere selbst weiter ausgestalten nach Bedarf und Geschmack.

    Ich möchte das zumindest als SL.

    Und das auch ohne dass meine Mitspieler aber schon was ganz anderes gelesen haben.

    Die Geschichten großer und epischer Meisterpersonen genieße ich.

    Die lese ich mir gerne an und flechte sie gerne ein.

    Aber ansonsten ist Überbeschreibung als SL mein Feind, um es mal etwas pointiert zu sagen. ;)

    Etwas das mir und meinen Plots im Weg steht.

    Und ich frage mich dann: "Warum muss für Graf xy nur schon all dieses Zeug festgelegt worden sein, das meine Spieler vielleicht kennen und das garnicht zu dem passt was ich hier gerade erzählen möchte? Und das noch dazu garnicht aus lebendigen Abenteuern kommt sondern nur aus der redaktionellen Retorte?"

    Je mehr man eine Region mit sowas zupflastert um so unattraktiver wird sie für mich.

    Dann gehe ich in Regionen wie an den Svellt und in den hohen Norden oder ins tiefe Maraskan wo ich die Freiheit habe zu machen was ich will und wo ich die Beschreibungen wirklich als Abenteueraufhänger und als gesetzt in einer spielrelevanten Intensität und Dichte empfinde.

    Und ansonsten spiele ich tatsächlich auch gerne in Sandboxen wo sich meine Konzepte und Vorstellungen und Entwürfe als SL erst in dem Moment zu Spielwelt-Fakten verdichten wo wir sie am Spieltisch erleben und so wie wir sie am Spieltisch erleben.

    Mit einer großen Portion Improvisationsbereitschaft und einem großen Einfluss des Spielerhandelns und von im Moment erwachsenden dramaturgischen Bedürfnissen auf die endgültige Gestalt von allem.

    Auch das werden tolle Kampagnen.

    Und ich bin teilweise sehr erstaunt was für einen tollen und unplanbaren Weg meine NSCs als Meister und meine SCs als Spieler da manchmal zurück legen.

    Was ich damit sagen will:

    Manchmal ist weniger mehr.

    Rollenspiel braucht für mich kreative Freiheit für jeden einzelnen Autoren und für den SL am Tisch.

    Metaplot ist wundervoll als Summe großer Geschichten.

    Ich liebe das an Aventurien!

    Aber bitte kein Metaplot einfach nur um des Metaplots willens, nur um alle Regionen und Herrscher und Persönlichkeiten der Welt von Anfang an mit vorgekautem Retorten-Hintergrund zuzukleistern, der später anderen Autoren und SLs gerade im Weg steht.

    2 Mal editiert, zuletzt von BardDM (7. Mai 2018 um 16:30)

  • Zum Thema, dass die alte Garde einfach mehr Zeit hatte, mehr Auftritte etc. muss ich aber erwidern, dass ich sie nie durch Abenteuer kennen gelernt habe, sondern durch die GA, wo schon eine Vielzahl anderer Charaktere um sie herum wuselte. Diesen Effekt von: Das waren halt die einzigen, deswegen sind die was besonderes, den hatte ich nie. Das war meine erste wirkliche Bekanntschaft mit Aventurien. Die ganzen alten Abenteuer spiele ich erst jetzt, weil Bock drauf. Mit anderen Worten: Für mich sind diese Charaktere vom Weg des Kennenlernens nichts anderes als die neue NSC-Riege. Danach kamen natürlich mehr Sachen, aber die Zündung waren kruze, knappe Beschreibungen, die sogar weniger waren als das, was im Almanach jetzt steht. Und trotzdem fühlten die sich anders an und trotzdem sind die geblieben.

    Und die letzte große Kampagne in Aventurien war eben die Splitterdämmerung und die war eben ein Finale, ein letzter Akt in einem großen Handlungsbogen der dem Abräumen des Nach-Borbarad-Plots diente und nicht dem Anfang einer neuen Geschichte.

    Aber genau das ist doch am Ende ein Problem: Das Ende ist ein neuer Anfang - frag die Maraskaner, die wissen da Bescheid ;) . Wie gesagt, wir reden hier über 10+ Jahre in denen aufgeräumt wurde, aber ohne, dass da etwas Neues kam. Natürlich hatten es die ersten Autoren hier sehr leicht Charaktere zu schaffen bei denen man nicht ein "Mäh, so einen hatten wir schon" oder "Boah, voll das Klischee" rechts und links zu hören bekommt.

    Heute gibt es eine Tonne an Charakteren, die man natürlich bedenken muss, wenn man etwas Neues schafft. Das heißt aber nicht, dass man das nicht kann und vor allem heißt das nicht, dass es unmöglich ist Charaktere aufzubauen. Das muss dann aber auch geschehen. Einfach nur eine Reihe Charaktere nach der anderen zu veröffentlichen, bringt Masse, aber keine Klasse. Ich würde auch nicht sagen, dass ein Charakter seine gesamte Biographie vorgefertigt haben muss, damit er großartig sein kann. Charaktere können und sollen sich auch entwickeln können und da dürfen auch Brüche und Wendungen drin sein.

    Ich denke z.B. nicht, dass man Emers Ende vorgeplant hatte, aber man braucht Ansatzpunkte und das Gefühl, dass ein Charakter nicht einfach nur so dahin geschrieben wurde - ein Gefühl, was ich bei so ziemlich jedem MASH-Charakter hatte. Dafür braucht es keine halbe Seite und ein buntes Bild, das muss man wirklich deutlich sagen. Nehmen wir einfach mal den verrückten Elfen aus Al'Anfa: Elf, der Golgaris Erscheinen erlebt hat und sich dachte: Woah, wie jetzt, der kommt wieder? Das will ich sehen! Und seitdem lebt der in der Stadt. Dieser Charakter ist kaum beschrieben, hat in IdDM nicht mal eine eigene Personenbeschreibung, aber das ist doch mal ein badoc Elf, der mal was anderes ist.

    Ganz spontan einfallen würde mir: Ein eigentlich cooler Praiosgeweihter, der mit dem Arschloch-Immage der Kirche aufräumt und dann in Konflikt gerät mit einem aufständischen Bauernführer im MR oder einem demokratischen Freiheitsdenker im HR.

    Bosper Kleehaus! Der war in der QQ als Novize schon voll knuffig und ich hoffe mal, dass sie ihn in Sternenleere nicht zerschrieben haben. An sich liegt er aber auch wieder brach. Crescent Worttreu war auch sehr sympathisch. Dem haben wir sehr gerne geholfen :) . Wurde aber danach auch nie wieder angefasst. Fünf Jahre Brache und gerade im Zuge der QQ und ihrer Nachwirkungen und des Sternenfalls lohnt es sich doch diese neue Riege anzupacken.

    Aber da ist auch wieder das Problem: Es liegt viel herum, aber der Eindruck, der sich festgesetzt hat, ist, dass kein größeres Interesse daran besteht, dass man wirklich kontinuierlich an diesen Charakteren arbeitet. Als würde jeder Autor einfach seine Sachen machen und nur wirklich die notwendigsten Charaktere, wie Rohaja und andere Große (und die sind wie gesagt alles alte Hasen aus den 90ern und noch älter) werden immer mal aufgegriffen und wirklich gepflegt. Das hat nichts mit einem Editionswechsel zu tun, denn das ist viel zu lange schon der Status und begann als an einen Wechsel noch nicht mal im Ansatz zu denken war.

    Aufräumen alter Charaktere: Ja, das muss immer mal geschehen und das gibt auch große Momente. Dexters Abgang war großartig (bei mir war er es der Galotta die Krone vom Kopf gestoßen hat...weiß gar nicht mehr, ob das offiziell so vorgesehen war) und meine Truppe ist ausgerastet und hat sich ausführlichst gerächt. Aber danach muss eben etwas nachwachsen und das kann nicht auf Editionswechsel verschoben werden.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Es liegt viel herum, aber der Eindruck, der sich festgesetzt hat, ist, dass kein größeres Interesse daran besteht, dass man wirklich kontinuierlich an diesen Charakteren arbeitet.

    Da nicke ich mal zustimmend. Ich hatte früher (gerade während die 7G so richtig in fahrt kam) auch das Gefühl, dass ich mit den NSCs mitfiebern kann. Wenn nicht gerade ein Abenteuer mit Auftritten der NSCs anstand, dann gab es Bücher und wenn nicht die, dann zumindest Botenartikel.

    Natürlich gab es trotzdem reichlich NSCs die Jahrelang vergessen wurden und die so ein wahrhaft nivesisches Alter erreichten, aber insgesamt hatte man mehr den Eindruck, dass die NSCs und mit ihnen die Welt lebt. Einen Teil der Entwicklung schreibe ich der immer umfassenderen Verbreitung der Sternchenmysterien zu. Wo soll die Entwicklung auch sonst hingehen wenn immer mehr NSCs dem Spielleiter zur freien Verügung stehen (was ja nicht grundsätzlich schlecht ist) weil sie offiziell nicht mehr aufgegriffen werden (was schon etwas schade ist)?

  • Das mit der Krone war Galotta? (Ich dachte der Klappermannkönig aus Rahastes Zug / Diablo II?)

    Ich glaube nicht, dass freundliche und 'schwierige' NSC einen lebenslangen Aufbau benötigen.

    Knallköpfe auf der Erde ploppen auch einfach auf und bekommen einen retrospektiven Lebenslauf.

    Und latent vorhersagbare Karrieren vom Reißbrett scheitern meistens, sagt zumindest Martin Schulz immer :)

  • Ich denke hier werden verschiedene Dinge in einen Topf geworfen, die aber eigentlich getrennt betrachtet werden müssen.

    Wenn ich einen neuen NSC einfüge, dann braucht der Kontext. Er braucht Verbindungen in der Spielwelt und er braucht ein Ziel und eine Funktion. Er soll ja irgendwas tun und er soll sich irgendwie entwickeln. Das ich diese Entwicklung daher vorwegnehme oder zumindest in einer gewissen Reichweite antizipiere halte ich für essentiell. Wenn der Autor der Theaterritter-Kampagne nicht weiß wohin er Leudara entwickeln möchte und dann pro AB sprunghaft in verschiedene Richtungen ausschlägt, hilft das wirklich niemandem.

    Zumal besagte Stoßrichtung als Information für den SL enorm wichtig ist, denn nur so kann er den NSC auch so darstellen, dass die Geschichte und der NSC zusammenpassen.

    Also ein NSC braucht Motivation, Funktion und Charakter, sowie eine gewisse Entwicklung und gewisse Erfolge (die ihm auch von der Spielwelt zugeschrieben werden können). Überbeschreibung ist dabei nicht das Problem einer NSC-Beschreibung sondern viel mehr eine Verdichtung der Spielwelt über das nützliche Maß hinaus. Die Wurzel des Hasses ist beispielsweise so ein Ding. Kann man gut drauf verzichten, kann man nur andeuten und dem SL überlassen (denn es ist langfristig keine Besserung der politischen Beziehungen in dem Setting geplant, ergo ist es egal was die Ursache ist).

    Wenn ich betrachte, was mir der Almanach und die aktuellen Spielhilfen so bieten und was in der Geographia geboten wird, habe ich ein paar Dinge, die ich vermutlich wieder zürückbringen würde. Die Kurzcharakterisierung z.B. ist ein hervorragendes Mittel um mit wenig präzisen Worten jemanden darzustellen und Flair zu vermitteln. Vor allem zwingt es dazu sich mit dem Kern des NSC auseinanderzusetzen und sie in sehr knappe Worte zu fassen.

    Weniger hilfreich finde ich Darstellungstipps, ich denke bei vielen Dingen jeder sollte selbst seinen Weg wählen einen NSC darzustellen, ob er jetzt so tut als werfe er sein Haar zurück oder ob er mit einem koketten Augenaufschlag die Geliebte der Göttin darstellt ist dann letztlich egal.

    Und als Autor muss man auch gerne mal zurückstehen mit seiner eigenen Idee für einen NSC und bereit sein diese Idee auf ein bestehendes Konzept anzuwenden, um eine höhere Dichte in der Präsentation wahrzunehmen. Das bedarf dann eben einiger Koordination.

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  • Zeit genommen? Galotta war -eigentlich- tot. Aber für G7 wurden all die "interessanten" Bösewichter zusammengeworfen; man denke nur an Liscom von Fasar. Haffax tauchte im JdG eher in einem Nebensatz auf - erst danach wurde etwas an ihm herumgedoktort - und zum Abtrünnigen umgebaut (da keine wirklichen Hintergrund, selbst sein Tsatag ist wage; Familie? Wer braucht das schon. Ein Bösewicht - wie im billigen Film - ohne nennbaren Hintergrund). Die Romane haben eher Verwirrung (speziell Galotta) gestiftet als Widersprüche zu brechen.

    Und Nahema - da durfte wohl jeder mal jedER Hand anlegen; diese Frau brauchte mal einen sinnvollen Retcon (wirft das dämliche Hasrabal-Thema raus!).

    Das eigentliche Problem ist, daß damals viele namhafte NSCs in "Verschwörung von Gareth" getroffen werden konnten, im Gespräch oder im Wettkampf - sozusagen auf "Augenhöhe". So auch im einstigen "Donnersturm-Rennen." Auch Radiri war ein bürgerlicher "Held". Die heutigen NSCs sind meist Adlige oder höhere Geweihte/Zauberkundige, die über den Helden stehen - nämlich oft nur als Auftragsgeber - oder Teilnehmer einer Schlacht. Eine richtige (kameradschaftliche) Zusammenarbeit findet derzeit - und schon länger - nicht statt.

    Gut, die Verbindungen zu den älteren NSCs wurde über Jahre in Abenteuern aufgebaut - als man begonnen hat, u.a. mit JdF Altlasten zu verbrennen, hätte man aber gleichzeitig neue Figuren ins Spiel bringen müssen. Deswegen dürften solche Greise wie Rakorium oder dieser zwergische Zauberer ein Lächeln hervorbringen, da es alte Bekannte sind.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ach ja, das sollte ich vielleicht auch erwähnen: Ich lese keine DSA-Romane. Das auch noch. Einen Galotta und einen Answin kenne ich also aus der RSH, dem JdF (jeweils ein Abenteuer) und das war es dann. Und trotzdem haben die einen Eindruck gemacht. Das ist derselbe Umfang wie ihn die meisten aktuelleren NSC haben und die sind nicht im Kopf geblieben und das zieht sich durch viele, viele Beispiele. Genau das ist es, was mir Sorge bereitet...:( .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • BardDM Du schriebst weiter oben, dass zu einem Editionswechsel auch das Ruhen des Metaplots für einige Zeit gehöre. In puncto Arbeitsbelastung der Redaktion kann ich das nachvollziehen, ansonsten eher nicht. In der Vergangenheit war in meinem Empfinden der Metaplot weitestgehend losgelöst von den Editionsversionen, wir haben unsere SC einfach umgestellt, sobald wir auf die neue Edition umgestiegen sind und die Abenteuer oder Kampagnen weitergespielt, egal für welche Edition sie verfasst wurden. (inkl. regelseitiger Anpassung). Auch der Metaplot ging für uns nahtlos weiter. In den Frühzeiten von DSA war der Metaplot noch kaum entwickelt, deswegen konnte es auch kaum eine Veränderung desselben beim Übergang von DSA1 zu DSA 2 und dann später zu DSA 3 geben. Aber selbst den Sprung zu DSA 4 habe ich als "metaplotneutral" empfunden, im Gegensatz zur Einführung von DSA 5.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Eisvogel :

    Es sind eben wohl irdische OT-Faktoren die da Grenzen setzen bei diesem Editions-Übergang zur 5. Edition.

    Ungewollte die sich einfach aus den notwendigen Prioritäten bei der Editionsumstellung ergeben: zuerst müssen Regeln und die verzögerten und aufs heißeste erwarteten RSHs raus und so einen großen Autorenpool für alles Mögliche wie Fanpro damals hat man nicht mehr.

    Aber auch Gewollte um alte Plotbögen zu Ende zu bringen und die neue Edition (auch für teils neue Spieler) mit neuen Geschichten zu starten, was ich auch sehr vernünftig und sogar wichtig finde.

    So betrachte und interpretiere ich die Zeit ab der Splitterdämmerung zumindest.

    Und wie IT damit umgehen?

    Ich finde es ist doch eigentlich sehr realistisch.

    In Aventurien spielen sich seit guten 45 Ingame-Jahren sich immer weiter steigernde Umwälzungen und Apokalypsen am laufenden Band ab. ;)

    Ein paar ruhigere Jahre in denen sich alles mal setzen kann und in denen sich ganz neue Vorkomnisse und Entwicklungen nur in leisen Tönen abzeichnen (abgesehen von einem ausgewachsenen Krieg im Bornland ;) ) tun dem Kontinent sogar gut und tragen sehr zur allgemeinen Stimmigkeit bei finde ich.

    Zumal die Gruppen die mit ihrem Spiel nicht nur strikt dem Metaplot folgen, sondern dabei auch jahresaktuell schritthalten können mit all den Abenteuern und Kampagnen ja sowieso nicht die meisten sind.

    In einer Runde in der ich Spieler bin spielen wir seit über 10 Jahren an den 7G mit allem drum und dran ...

    Manche denen das wichtig ist dem Fortgang der aventurischen Geschichte nachzueifern in ihrem Spiel kriegen also jetzt auch mal eine Chance den Abstand zu verkürzen.

    Alles in allem sehe ich das nicht negativ.

  • Der Witz ist doch, es gibt keine ruhigeren Jahre. Im Nachgang wird alles nach 1041 gepresst, weil sonst die neu gesetzten NSC schon wieder vergreisen.

    Hätte man neues Setting gewollt, hätte man einen Zeitsprung einbauen sollen im Editionswechsel mitsamt "the next big thing". Stattdessen fallen Sterne, die Welt geht unter (Arivor, Beinahe-Invasion eines namenlosen Heeres im Bornland, Dunkelelfen auf dem Vormarsch) usw. aber niemanden interessiert es, weil die Leute Fokusregeln zu Unterhosen schreiben oder Fließtexte zu winselnden und um Gnade und Vergebung wimmernden Levthanspriester.

    Kapazitäten müssen eben entsprechend verteilt werden ODER man muss ein Fanprojekt aus irgendwas machen. Wäre ja auch eine Option. Metaplotstränge von der Community einfangen lassen. Oder ein Crowdfunding machen wobei man den Leuten, die 500 € geben die Möglichkeit gibt die Plotstränge weiterzuführen und je weniger man gibt, desto weniger Schreibrechte hat man an der Spielhilfe "Von Rang und Namen - Woher und Wohin in Aventurien".

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  • Nur, weil ein Charakter kein Held ist, muss er noch lange nicht farblos sein und keine Strahlkraft haben. Nehmen wir mal einen Storko von Gareth.

    So meinte ich es auch nicht. Du hast vollkommen Recht. Gute NSCs müssen noch lange nicht helden- oder schurkenhaft sein.

    Will sagen: die Tat macht die NSC groß, nicht die Geburt.

    Ich halte es eher mit BardDM, wenn ich sage: Die Zeit, in der Taten erforderlich sind, macht einen NSC erst groß.


    Ich erinnere mich an ein Essay, das ich im Studium gelesen habe, wo es um die Protagonisten des Amerikanischen Bürgerkriegs von 1861-65 ging.
    Auf beiden Seiten gab es Generäle, Politiker und Privatpersonen, die noch heute bekannt sind und auf deren Namen man Schiffe tauft oder öffentliche Einrichtungen.
    Im Essay wurde u.a. dargestellt, dass es erst des Krieges bedurfte, um diese Personen in die Lage zu versetzen, erinnerungswürdige Taten zu vollbringen.
    Niemand würde heute Generäle wie Robert E. Lee und Ulysses S. Grant kennen, hätten sie nicht die Gelegenheit gehabt, zu zeigen, dass sie zwei der größten militärischen Genies der Menschheitsgeschichte sind. Und niemand würde sich an einen Abraham Lincoln erinnern, wäre er der fünfzehnte oder siebzehnte Präsident der Vereinigten Staaten gewesen. Denkt kurz darüber nach: Wer war vor Lincoln im Amt und wer danach? Als Ami hat man das vielleicht mal in der Schule durch genommen, aber in Mitteleuropa werden 99,9% der Bevölkerung keine Ahnung haben, wer Nummer 15 und 17 waren. (Buchanan und Johnson)

    Insofern schließe ich mich der These an, wonach die damaligen Helden durch Borbaradkrieg und Nachklang (Jahr des Feuers, Splitterdämmerung) eine Bühne hatten, auf der sie agieren konnten. Eine Storyline, die 1009 BF (1991 - Staub und Sterne bzw. 1994 - Alptraum ohne Ende) begann und erst 1040 BF (2015 - Der Schattenmarschall) endete.

    24 OT-Jahre und 31 IT-Jahre!!

    Und jetzt wird es Zeit für eine neue epische Geschichte von Krieg und Chaos. So sehr ich das Bornland und Al'Anfa liebe: Es muss in Mittelaventurien krachen. Meinetwegen ein Krieg zwischen Mittel- und Horasreich. Oder ein neuer Orkensturm.
    Oder ein "richtiger" Bürgerkrieg! Nicht so ein Revolutiönchen in Albernia oder ein Möchtegernkaiser in Almada, der so lange ignoriert wurde, bis er enttäuscht allein das Zeitliche segnete.

    Nein, dicker, fetter Bürgerkrieg, der die frühere Answinkrise der Lächerlichkeit preisgibt. Vielleicht angelehnt an den 30jährigen Krieg. Landesfürsten/Provinzherren gegen Kaiser und Praioskirche; womöglich in Folge einer Glaubensspaltung durch reformatorisches Gedankengut. Könnte auch den Götterhimmel von Alveran gut durcheinanderwürfeln. Das wäre jetzt genau das Richtige, damit die gegenwärtigen NSCs glänzen können.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • "Im Jahr 4 ließ sich Hal ... in den Götterstand erheben. ... Gerade die 'Gottkaiser' haben in der Vergangenheit die größten Schicksalsschläge über das Alte und Neue Reich gebracht, und es gibt viele, die sagen, dem Neuen Reich stünden wieder einmal eine schreckliche Katastrophe bevor. Ein düsterer Schatten scheint über die Zukunft Aventuriens zu liegen." (Die Geschichte Aventuriens, S.23, Ausbau-Box, 1985).

    Dies fand ich ist prägend - und nur deswegen wurden Helden gebraucht. Mit dieser ersten Aufstellung der Aventurien Geschichte, inkl. Dämonenschlacht und Krieg der Magier, konnte man NSCs mit Ahnengalerie aufbauen.

    Aber es dauerte aber noch, bis erstmals NSCs und Ortschaften in der Länderbox (1990) beschrieben wurden. Von diesen Personen lebt noch Throndwig zu Warunk, Gorge Kolenbrander (falls ich seinen Nachruf übersehen habe), Kasan von Thaulsa (im Exil), Elcarna, Thesia von Ilmenstein (hat es eiskalt erwischt), Nahema, Cuanu Ui Bennain (im Exil), Alara Paligan, und Sybia von Aranien. Haffax ist hier bereits (?) 62 Jahre jung (S.111). Ich stelle gerade fest das fast alle Heptarchen hier vereint sind. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Thorus84 :

    Pyro? Grrrrrrr, weg hier

    Genau das wird in meinem Aventurien geschehen. Darpatien und je nach Heldenhandeln der nächsten Zeit wohl der Rest der Schildlande wenden sich enttäuscht vom Reich ab. Im Falle Darpatiens ist die finale Demütigung der Entmündigung der eigenen Fürsten und Degradierung zur Markgrafschaft das Zünglein an der Waage, der die Explosion auslösen wird. Das Ganze durchaus mit namenlosem Einfluss, aber am Ende werden wohl entweder ein Kurfürstensystem oder zwei Reiche stehen. Mal gucken, was meine Leute draus machen ;) .

    Insgesamt würde ich für DSA aber doch widersprechen, dass die Ereignisse erst die interessanten Helden schaffen. Wenn dem so wäre, würden mir wesentlich mehr Gestalten aus Drachenchronik, Splitterdämmerung oder Rabenblut (gut, dass ist eh ein Trauma) im Gedächtnis geblieben sein. An Ereignissen mangelte es doch nie. Ganz im Gegenteil wurden ja zum Ende der Splitterdämmerung sogar Rufe laut, dass man mal einen Gang runter fahren sollte. Wie oft soll denn das Mittelreich noch zerstört werden? Das ist es alles schlicht und ergreifend nicht. Wenn meine Spieler einen Gegner benennen sollten, den sie bis heute kennen und zu hassen lieben, dann ist das der guffelige Nekromant Nekrorius sus VeG. Der hatte im Endeffekt nur einen Auftritt, aber er war derart gut konzipiert, dass auch er gewaltige Leuchtkraft hatte. Es bleibt aus meiner Sicht einfach zu konstatieren, dass die NSC beliebig geworden sind. Gurke hat schon recht: Man sehe sich die neuen Heldinnen an (neu = alles nach 2004! Erst wiki checken, dann Namen hier posten). Wo ist denn da mal wirklich was anderes als ein Hübschchen? Die Ronnie wurde genannt. Das ist eine. Weitere? Es ist dünn geworden...

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant