Produktausstoß von Ulisses für DSA

  • Ich mag jetzt nicht in eine Zitateschlacht springen, daher möge sich niemand direkt angesprochen oder zur Verteidigung aufgefordert fühlen. Ich spreche niemanden direkt an.

    Ein Crowdfunding* ist ein völlig legitimes Mittel sich Produkte vorzufinanzieren. Ich denke ebenso wie viele andere hier, dass es absolut nicht nötig ist, um irgend ein Produkt vorzufinanzieren. Selbst ein WdV hätte man einfach so produzieren können. Hat man mit Namenlose Nacht und dem Rahjasutra auch gemacht und der Verlag ist daran nicht zerbrochen - und beide gehen nun einmal in genau die Richtung, die das WdV bedient. Der Verlag ist nicht einmal daran zerbrochen eine komplette Ausgabe der HA zurückzurufen und neu aufzulegen. Wären sie knapp bei Kasse wären, wäre dies nie möglich gewesen. Wäre man auf ein Crowdfunding wirklich angewiesen, müssten wir uns hier um ganz andere Sachen Gedanken machen, denn dann sähe es wahrscheinlich finanziell zumindest im DSA so schlecht aus, dass man wirklich eine stark geschrumpfte Käuferschaft vermuten müsste. In dem Fall würde selbst ich allen Scheiß unterstützen und dann die Bücher gleich weiter verschenken, nur damit DSA am Leben bleibt. Mag ich ja weder mit dem aktuellen Regelsystem noch dem aktuellen Metaplot wirklich etwas anfangen können: Mein DSA macht keiner kaputt. Punkt um.

    Nein, auf ein Crowdfunding ist niemand angewiesen, aber es gibt einem eine angenehme Position in der Produktion. Man hat ein Startgeld, kann davon ausgehen, dass alles ab Veröffentlichung echte Gewinne sind und ob der Tatsache, dass ein stabiler Teil der Käuferschaft bei einem selbst durch die Vorfinanzierung gekauft hat, seinen Gewinn noch etwas steigern, da man ja nicht die Verluste durch die Weitergabe an Händler verringert und zusätzlich ja noch verlagseigen verkauft (Buchpreisbindung verschlechtert ja den Gewinn des Verlages an der Stelle). Ob das jetzt schön ist vom Verlag, kundenorientiert oder am Ende nur Geldmacherei ist am Ende wohl eher Geschmackssache. Was es nicht ist, ist Edelmut gegenüber den Fans, jedenfalls nicht beim DSA. Es gibt einen soliden Anteil an Sammlern in unserer kleinen Aventurienwelt, die der Verlag mit einkalkulieren wird. Es gibt viele Nostalgiker hier - was ein Setting von fast 34 Jahren auch hergibt, ich nehme mich da nicht einmal raus**, die werden das Kind schon schaukeln, wenn es nur um die Basisversorgung von Ulisses geht und alles darüber macht die Mundpropaganda durch die Sozialen Medien (dafür sind sie schließlich da). An der Front handelt Ulisses momentan sehr richtig, wenn auch nicht auf dem Niveau, das man aus den USA kennt, aber da steckt immer mehr Wums, weil prinzipiell mehr Kunden, hinter. In kurz: Eine Havena-RSH wird sich verkaufen. Sie wird sich ohnehin gerade jetzt, wo kaum neue RSH raus sind und man einen Wunsch nach solchen deutlich verspürt, gut verkaufen. Kein Grund also für ein Crowdfunding, aber es schafft ein angenehmes Polster. Ist das gut, ist das schlecht? Solange sie ihre Schwellenwerte weiter überschreiten ist es erfolgreich und das zählt am Ende.

    Kritisch würde es erst, wenn es sich bemerkenswert auf die Publikation anderer Werke niederschlägt. Wenn sich alles andere verzögert, weil man noch ein Kleinprodukt und noch einen Nebenschauplatz vorziehen muss, weil man ja die vorfinanzierten Produkte auch so zeitnah wie möglich bedienen sollte, dann ist ein unschöner Punkt erreicht. Diesen Punkt sehe ich im Moment noch nicht erreicht, da sich die RSH momentan ja aus anderen Gründen (Krankheit, Weggänge und Trauriges) verzögern. Sollten die Unterstützer der Crowdfundings so etwas jedoch bemerken, sollten sie sich die Frage stellen, was ihnen wichtiger ist und dann wirklich einmal mit den "Füßen abstimmen".

    *Ich weigere mich das abzukürzen. Nur und ausschließlich DSA-Produkte erhalten eine Abkürzung. Solange CF nicht für Codex Festumis oder Fasaris o.ä. steht, gehört das überhaupt nicht hierhin :P .

    **Im Vorfeld der G7 plane ich für die jeweiligen Gezeichneten noch je eine kleinere Vorkampagne aus Abenteuern davor und habe dafür jetzt bei den E-Books zugeschlagen. Oh mein Gott, ich habe Nahemas Kettenhemd gesehen :love: und musste erkennen, dass ich all die Jahre belogen wurde :cursing:! Es war kein Kettenhemd! Es war ein Kettenjumpsuit! :D So etwas löst einfach Gefühle in einem aus, die Aventurien am Ende ausmachen. Nicht die bunten Bildchen, irgendwelche Sondergimmicks oder Editionen, nein es sind die Magierin im Kettenhemd, ein durchgedrehter Echsenverschwörungstheoretiker (der natürlich recht hat), das Wort Bruderschwester, der Ausruf "Das wohl!" und der Satz "Der Hund ist tot!" Darum geht es am Ende und diese Momente sind die Verantwortung von Ulisses, damit man in 10 Jahren auch ein aktuelles Abenteuer noch einmal aufschlägt und sagt: Ihr Zwölfe, da kommt der Charakter her? Wie cool! Das vermisse ich momentan übrigens noch (und das nicht erst seit DSA5 erschienen ist, sondern schon Jahre davor): Mir fehlen diese Charaktere, die etwas markantes haben, wo man sich freut, wenn der/die/das mal wieder auftaucht. DSA lebt nach wie vor vor allem von Charakteren, die irgendwann in den 90ern erdacht wurden. Diese werden jedoch langsam wegrationalisiert (durchaus auch zurecht) und damit droht Aventurien in der Tat seine Seele zu verlieren. Aufgabe an die Runde: Nennt einen Charakter aus den letzten sieben Jahren, bei dem ihr sagt: Der ist cool und mir auf Anhieb im Gedächtnis geblieben, von dem möchte ich gerne noch viel lesen! Ich habe da wirklich Probleme und ich lese Abenteuer nach wie vor.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    2 Mal editiert, zuletzt von Ehny (6. Mai 2018 um 10:34)

  • Wißt ihr - ihr könnt euch noch so viele Gedanken und Vermutungen anstellen - aber so lange sich kein Verantwortlicher Autor von DSA5 hier (wo denn sonst) zu Wort meldet, klingt es für mich langsam so als würde es auch niemanden interessieren.

    Immerhin diskutieren hier ja "noch zufriedene" Kunden, oder?

    Und deswegen halte ich mich ab sofort im Hintergrund.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ringgeist wenn es Dir entgangen ist, wurde von jeder "Seite" vorgetragen, man verhielte sich wie ein Kindergartenkind. Das ist 1. beleidigend, 2. eine gute Basis für selbsterfüllende Prophezeiung. In einem moderierten Forum ist dies der Moment für Moderation.

    Ich habe nicht mit dem Finger auf andere gezeigt.

    Meinen persönlichen Groll habe ich via PN abgewickelt.

    De-Abonnieren eines längst Sinnentfremdeten Threads ist ein guter Plan. Hätten und behielten bloß alle und ich diese Weisheit, die sich das vorgenommen hatten. Ich versuche es noch einmal.

  • Dieses Forum hier und ähnliche Foren und die Gesamtheit der CF-Backer für WdV sind nicht so repräsentativ für die Masse der DSA 5 Käufer wie du denkst.

    Stimmt allerdings. Wenn man nach den hiesigen Reaktionen zum WdV gegangen wäre, hätte sich das Teil wohl lange nicht so gut verkauft. Die Masse der DSA5-Käufer ist erfahrungsgemäß unkritischer...

    Das würde ich so allerdings nicht ohne Vorbehalte unterschreiben. Im entsprechenden Thread haben sich viele Kritiker mehrfachgeäußert und somit das Thema bestimmt, während die Befürworter bzw. Unterstützer oft nur 1 Posting gesetzt haben. Das verzerrt das Bild ganz schön. Dazu melden sich Kritiker in Threads, in denen es um Kritik geht, weitaus öfter zu Wort, als es die Gegenseite macht, das war schon immer so. Dadurch wird das Bild weiter verzerrt.

    Auch würde ich andere DSAler nicht als "unkritischer" abtun. Wenn man sich ansieht, wie viele Backer es gab, und wie viele Leute in den Foren, auf den Blogs und in den Facebook-Gruppen unterwegs sind (und natürlich hat es da Doppelungen), dann hat auch nur eine klare Minderheit der Leute an dem CF teilgenommen.


    Und ausserdem können wir uns über den Produktausstoss doch gar nicht beklagen, für Mai sind 4 oder 5 Spielkarten-Sets angekündigt :evil:8o

  • Wie Schattenkatze heute schon angemerkt hat, wären Diskussionen zum Crowdfunding hier besser aufgehoben. Darum schreibe ich meine Antworten diesbezüglich einfach dort rein. Und wenn es um Havena im Besonderen geht, mache ich hier weiter., da doppelt sich eh schon einiges an Argumenten, Für und Wieders und sonstiges, was niemand gezwungen ist zu lesen ;)

    Zum Produktausstoß im Allgemeinen stimme ich mit denen überein, die meinen, Regionalspielhilfen und Abenteuer sollten zügiger voran kommen, Meisterschirme und eher periphere Crowdfundings (Kaiser-Retro, Schwarze Katze, Wege der Vereinigung - ach nee, das ist ja zumindest ein Regelwerk) hintangestellt werden. Aventurische Magie sollte dann auch mal irgendwann einen Abschluss finden. Das Aventurische Bestiarium (und irgendwann denn auch das Aventurische Herbarium) dürfte noch einige Jahre dauern, bis die Vielfalt der Zoo Botanica aufgearbeitet ist - wollte mir erst die Mühe machen, sämtliche dort erschienenen Kreaturen aufzuzählen und durch die durchschnittlich ca. 65 Wesen des Bestiariums teilen, um zu erahnen, auf wie viele Bände wir hoffen dürfen. Was ich nicht brauche, wären Aventurisches Kompendium, Aventurische Rüstkammer oder gar Aventurische Namen II - X.

    Auch würde ich andere DSAler nicht als "unkritischer" abtun. Wenn man sich ansieht, wie viele Backer es gab, und wie viele Leute in den Foren, auf den Blogs und in den Facebook-Gruppen unterwegs sind (und natürlich hat es da Doppelungen), dann hat auch nur eine klare Minderheit der Leute an dem CF teilgenommen.

    Stimmt! War unglücklich formuliert und sollte auch niemanden beleidigen. Gemeint war eher meine (subjektive) Annahme, dass sich DSA5 verkauft, wie geschnitten Brot.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Gönn es ihnen doch einfach?

    Oh, ich gönne anderen gerne ihren Spass, aber gerade wenn zu nem CF dann alles mögliche Zeug als bonus kommt denk ich mir eventuell: Muss das denn sein? Noch mehr Lesezeichen, Zustandsmarker, Poster etc.? Ist ja alles nett, aber könnte man sich nicht etwas mehr auf den (rollenspielerischen) Kern der Sache konzentrieren? Wie wäre es stattdessen mit einem zusätzlichen Abenteuer in der Anthologie zur Box/Spielhilfe oder noch einer Kurzgeschichte etc.?

    Ich bin da den anderen ihre Wurst nicht neidig ... solange auch auf meinem Brot genug davon ist. ;)

    Ich brauche auch einiges davon nicht. Ich hätte auch lieber mehr "sinnvolles" Beiwerk. Aber man kann Lesezeichen nicht einfach durch ein Abenteuer ersetzen. Das muss sich ja rechnen. Und es gibt ja auch durchaus viel sinnvolles Beiwerk und nicht nur Lesezeichen. Gäbe es das CF nicht, gäbe es vermutlich nichts von alledem. Dann wäre auf deinem Brot auch kein Belag.

    Vielleicht sollte Ulisses hier generell mal eine Umfrage unter den Teilnehmern starten, was sie als wie sinnvoll erachten.

    So oder so spricht das aber alles nicht gegen ein CF an sich.

    Es ist ganz schön ermüdend hier zu diskutieren, denn es wird von wenigen hier ständig die gleiche Taktik gefahren: Man sagt den Kritikern sie seien unfair gegenüber Ulisses (ohne auch nur ein gutes Argument zu bringen) und dann stellt man folgende Behauptungen auf:

    1. Gebt Ulisses doch Zeit, die wissen was sie tun (sah man an Handelsherr und Kiepenkerl, dass die immer wissen was sie tun)

    2. Fans können grausam sein (Fans können kritisch sein und genau Fans dürfen und müssen sogar kritisch sein. Dafür sind es ja Fans und geben seit teilweise mehr als 30 Jahren Blut, Schweiß, Tränen und auch Geld für DSA. Da mag man dann denken, dass Kritik auch mal erlaubt sei, ohne dass man als grausam abgestempelt wird)

    3. Ulisses kennt seine Absatzzahlen genau und geht verantwortungsvoll damit um (Ja, mag sein)

    4. (jetzt das Highlight) Weil Ulisses die Tradition von DSA kennt und achtet und pflegt und versucht den Fans des Schwarzen Auges zu geben was die Fans des Schwarzen Auges wollen. Erm. Die Tradition von DSA kennen vor allem die Fans und diejenigen DSA Autoren die mitgewirkt haben. Ulisses ist eine Körperschaft. Eine juristische Person. Das was Ulisses da macht ist Wissen von Fans nutzen und Produkte daraus entwickeln und das ist ja auch gut so. Wir kritisieren, dass sie jetzt nicht nur das Wissen nutzen, sondern auch noch unser Geld und zwar in zwei Ebenen. Einmal zur Entwicklung eines Produkts das wir gerne wollen und dann nochmal beim Verkauf des Produkts. Dabei wären allerdings viele bereit im Nachgang, also beim fertigen Produkt auch gern bisschen mehr zu investieren. Nur durch CF in Vorleistung gehen, mag bei über 30% Eigenkapitalsteigerung halt nicht einleuchten.

    Das ist einfach nur falsch. Sorry. Mir wird aber meine Zeit hier auch zu schade. Ich halte mich aus dem Thread jetzt raus. Ehny hat es ja nochmal schön aus beiden Blickwinkeln zusammen gefasst.

    Und zum Produktausstoß: ich hätte auch lieber mehr Kernprodukte früher und schneller oder gar alle auf einmal. Umsetzbar ist das vermutlich nicht. Wo man es aber optimieren kann: sehr gerne. Ein WdV zwischendurch finde ich aber ebenfalls sehr erfrischend.

  • Ein WdV zwischendurch finde ich aber ebenfalls sehr erfrischend.

    Fänden (Konjunktiv) viele sicher auch. Ein WdV anstelle von Kernprodukten kommt jedoch ganz anders rüber. Wobei ich mich da sogar rausnehmen muss, den eine Publikation zu aventurischem Sex finde ich allemal sehr erfrischend :D

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Zwerg Nase

    Ich muss sagen, dass ich das Kompendium nicht missen möchte, da es mir als Einsteiger viel Input zum Thema "kreativen Umgang mit Talenten" gegeben hat, oder auch die Metatalente mir einige Aha-Momente gebracht haben. (Das mit dem Beschaffen von Informationen z.B. in einer Bücherei oder einer Stadt/Dorf war da drin... das find ich genial)

  • Ich muss sagen, dass ich das Kompendium nicht missen möchte

    Ich meinte auch dieses und weitere Publikationen bezogen auf Folgebände. Also alles, was bei der Veröffentlichung nicht mit einer I versehen war. Davon brauche ich nicht Teil II bis open end.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
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  • Ich muss sagen, dass ich das Kompendium nicht missen möchte

    Ich meinte auch dieses und weitere Publikationen bezogen auf Folgebände. Also alles, was bei der Veröffentlichung nicht mit einer I versehen war. Davon brauche ich nicht Teil II bis open end.

    Alles klar, dann weiß ich was du meinst.... (Sätze ganz bis zum Ende lesen hilft... mein Fehler ;) )

  • Freelancer werden nach "Abnahme" ihrer Arbeiten bezahlt, das ist in aller Regel deutlich vor Erscheinen des Produkts. Und sie werden nicht bezahlt "weil" das Produkt rauskommt. Der werkvertragliche Inhalt von Autorenleistungen bsw. ist nicht die "Publikationsfähigkeit" des Produkts, sondern die vertragsgemäße Ablieferung der Texte beim Verlag.

    Selbstverständlich hat ein Freelancer Anspruch darauf bezahlt zu werden, wenn er eine bestellte Arbeit abgegeben hat. I.d.R. stellt er nach Abnahme der Arbeit eine Rechnung. Diese Abnahme muss aber nicht umgehend erfolgen; ich habe schon Abnahmefristen von 30 bis 90 Tagen erlebt; insbesondere dann, wenn das Werk sehr umfangreich ist. Einen Roman nimmt man beispielsweise nicht innerhalb von drei Tagen ab. ;)

    So, nachdem also die Abnahme erfolgt ist, muss eine Rechnung gestellt werden. Und auch hier gibt es eine Zahlungsfrist. Hier ist von 7 bis 30 Tagen alles möglich.
    Dass zwischen Abgabe und Bezahlung durchaus ein Vierteljahr liegen kann, ist somit kein Einzelfall. Und ja: Meist fällt die Bezahlung mit dem Release zusammen.


    Der folgende Diskussionsfaden verdient mMn einen eigenen Thread. Hochinteressant!

    Mir fehlen diese Charaktere, die etwas markantes haben, wo man sich freut, wenn der/die/das mal wieder auftaucht. DSA lebt nach wie vor vor allem von Charakteren, die irgendwann in den 90ern erdacht wurden. [...] Der ist cool und mir auf Anhieb im Gedächtnis geblieben, von dem möchte ich gerne noch viel lesen!

    Absolut. Das hat auch nichts mit nostalgischer Verklärung zu tun; ich hatte beispielsweise Gelegenheit mit einer Langzeitspielrunde in der aventurischen Gegenwart zu spielen (1035 BF+/- 2 Jahre) und anschließend in der Pre-Borbarad-Ära (um das Jahr 1010 BF) zu spielen, um die G7 einzuläuten; also quasi wurden beide Zeiten umgekehrt bespielt. Die Gruppe gibt es nicht mehr, aber ich unterhalte mich dann und wann mit den damaligen Spielern, insbesondere über dieses Thema. Auch hier der Tenor, dass die "alten Helden" aus den 80er/90ern viel viel facettenreicher und interessanter sind.

    Von all den "neu" eingeführten Charakteren, die du ansprichst, ist mir außer Rohaja eigentlich keiner präsent. Und auch diese wurde ja schon früher eingeführt; ähnlich wie Jurga Trondesdottir, die ich für ebenso gut ausgearbeitet und glaubwürdig halte. Die wirklich "neuen" Charaktere sind aber auch an der Bösewichtfront komplett unwichtig. Noch immer schwirren Namen wie Haffax, Answin, Uriel, Jast Gorsam, Pardona, Dimiona, Zerwas, Leonardo, Yppolita von Gareth oder Galotta im Kopf herum, wenn ich an "echte" Bösewichter denke. Im aktuellen Aventurien fällt mir keiner ein, der auch nur annähernd würdig wäre in diese Reihe aufgenommen zu werden.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Allerdings fehlt den Neuen bisher noch das Feld der Betätigung und somit die Chance zu Legenden zu werden. Von Jost Grausam über den ollen Galotta bis zur Warzensau verbinden wir sie doch alle mit den gemeinsam erlebten Geschichten - hoffentlich geben wir unvoreingenommen den Neuen auch die Chance.

  • Allerdings fehlt den Neuen bisher noch das Feld der Betätigung und somit die Chance zu Legenden zu werden. Von Jost Grausam über den ollen Galotta bis zur Warzensau verbinden wir sie doch alle mit den gemeinsam erlebten Geschichten - hoffentlich geben wir unvoreingenommen den Neuen auch die Chance.

    Stimmt wohl. Mal schauen, was der Metaplot mittelfristig so hergibt.

    Und auch wenn ich glaube, dass mir da einige widersprechen werden: Bei allen Schwächen, die die Theaterritter-Kampagne hatte, fand ich Leudara doch einen recht interessanten Charakter, von dem ich gerne zukünftig mehr sehen würde.

  • Von all den "neu" eingeführten Charakteren, die du ansprichst, ist mir außer Rohaja eigentlich keiner präsent. Und auch diese wurde ja schon früher eingeführt; ähnlich wie Jurga Trondesdottir, die ich für ebenso gut ausgearbeitet und glaubwürdig halte. Die wirklich "neuen" Charaktere sind aber auch an der Bösewichtfront komplett unwichtig. Noch immer schwirren Namen wie Haffax, Answin, Uriel, Jast Gorsam, Pardona, Dimiona, Zerwas, Leonardo, Yppolita von Gareth oder Galotta im Kopf herum, wenn ich an "echte" Bösewichter denke. Im aktuellen Aventurien fällt mir keiner ein, der auch nur annähernd würdig wäre in diese Reihe aufgenommen zu werden.

    Ich antworte jetzt mal gleich hier kurz darauf.

    Vielleicht kann das ja dann von den Mods ausgegliedert werden, wenn da eine größere Diskussion draus entsteht.

    Ich denke einfach das liegt daran weil in Aventurien mit der Splitterdämmerung gerade ein gewaltiger Handlungsbogen weitestgehend zu Ende gegangen ist, der mit vielen wichtigen Akteuren bis in die 900er Jahre oder im Falle von Borbarad und Rohal sogar noch viel weiter zurückreicht: die Vor-Borbarad-, Borbarad-, und Nach-Borbarad-Ära.

    Diese Charaktere wie Gallotta, Haffax, Xeraan, Answin von Rabenmund, Dimiona etc. die sind alle Teil eines gewaltigen dramaturgischen Bogens der seine Wurzeln in der Reto-Zeit hat und der mit der Splitterdämmerung endet.

    Dreh- und Angelpunkt dabei ist die Rückkehr Borbarads.

    Jetzt steht man einfach an einem Punkt wo der nächste dramaturgische Bogen mit einer neuen Generation an NSCs seinen Anfang nehmen muss und wer weiß was dabei aus Charakteren wird die genauso unscheinbar als Antagonisten in einzelnen Abenteuern eingeführt werden wie damals Xeraan bei den Amazonen und Galotta mit den mehr als 1000 Ogern.

    Vielleicht gibt es in 15 Jahren zu NSCs die heute niemand bemerkenswert findet den 5-bändigen Biographie-Roman als Hörbuch und in der Retrospektive erscheinen sie dann schon als wichtige Akteure der späten 1030er und frühen 1040er Jahre ...

  • meine Meinung dazu ist: ich würde Sachen die ich kritisch betrachte einfach nicht kaufen. Bezüglich der Äusserungen gehe ich mit Sumaro 100% mit - zumal diese/r sehr sachlich antwortet auch wenn er polemisch angegriffen wird. Ich persönlich würde DSA 5 solange es von so vielen Seiten kritisch gesehen wird. Überall wird diskutiert dass das System noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

    Hier ein Vergleich: würde ich einen Notebook Kaufen dessen Bildschirm nur zur Hälfte geht, bei dem die USB Anschlüsse später erst vollständig zur Verfügung stehen und über dessen Wert sich Experten einen grossem Graben gebuddelt haben über den hinweg sie sich Parolen zurufen, dass ihre und nur ihre Seite über die einzige wahre Wahrheit verfügt?

    Ich glaub ich würds lassen.

    EDIT

    aber werde grw und almanach antesten ob das Spass macht

    EDIT Schattenkatze: Zwei Beiträge kurzzeitig hintereinander sind nicht gestattet. Bitte die Editierfunktion dafür nutzen.

  • Hallo Zusammen,

    ich bin relativ neu in DSA 5, kannte vorher nur DSA3 und kann natürlich die vielen DSA 4.1-Spieler verstehen, die mangels "Masse" keinen Wechsel möchten oder DSA5 dahingehend kritisieren. Für mich als Einsteiger war DSA5 jedoch ein Segen. "Einsteigerfreundlich" ist zwar noch was anderes, aber als RPG-Veteran war es dennoch durchaus zumutbar, die Grundregeln in der präsentierten Form zu verinnerlichen. Insofern möchte ich gerne eine Lanze für DSA5 brechen - es ist ein in sich konsistentes Regelwerk, dass gut funktioniert und sehr ausgewogen scheint. Wenn ich also nicht durch die DSA(beliebige Edition einsetzen)-Brille schaue, muss ich sagen, dass DSA5 von den Regeln her sicherlich immer noch ein Mammut ist, aber in sich stimmig.

    Die bislang gespielten offiziellen Abenteuer waren immer gut gelungen (Ewiger Hass, Uralte Bande...) und stimmungsvoll. Hut ab vor den Autoren, die hier anderen Systemen weit voraus sind und - gemessen an offiziellen Abenteuern - mit viel Liebe Geschichten erzählen. Die Kritiken hier teilweise kann ich nicht nachvollziehen (Lustig fand ich: Tier A wiegt soviel Stein, hat aber weniger als Tier B, dass soviel Stein wiegt... LeP haben nichts mit Gewicht zu tun, eher mit allgemeiner Robustheit, Konstitution usw...).

    Natürlich gibt es auch Kritikpunkte, die m.E. in erster Linie mit der Veröffentlichungspolitik zusammenhängen:

    - Ich persönlich finde, dass das GRW, Almanach sowie die ersten Regelerweiterungen zum spielen mehr als ausreichen. Es gibt fast kein Konzept, was sich nicht darstellen lässt (auch hier gemessen an anderen Systemen). Mir persönlich fehlt eher Fluff als Crunch. Wie treten z.B. Geweihte auf, wie sehen sie die Welt etc. Gleiches gilt für die Zaubererausrichtungen, wobei hier mit Magie1 immerhin ein erster Schritt getan wurde. Magie2 war - offen gesagt - für die Katz. Keiner meiner Spieler hat SF, Zauber o.ä, daraus genommen. Wozu ich ein Kompendium2 brauche, erschließt sich mir momentan absolut nicht, und ich werde es mir auch höchstens noch als PDF kaufen. Bitte lieber mehr Weltbeschreibungen und Fluff.

    - Unglücklich bin ich mit den Bestiarien und den in verschiedenen Regelbänden aufgeteilten Monstern. Wenn ich ein eigenes Abenteuer vorbereite, muss ich fünf bis sechs Regel- und Weltenbände als PDF durchforsten. M.E. hätten u.B. alle wichtigen Kräuter und KRankheiten gerne in den Almanach gekonnt (wieso auf GRW und Almanach aufteilen??). Umgekehrt alle Monster ins Bestarium. Die Aufteilungen waren auch nicht sinnvoll, da ohnehin ohne GRW, Almanach und wenigstens 1-2 Bestiarien das Spiel doch arg dürftig war (gilt ja für fast alle Systeme).

    Dennoch: Momentan macht mir persönlich DSA5 von allen Systemen am meisten Spaß!

    LG

    Roumorz (neuer DSA-Fan und RPG-Veteran)

  • meine Meinung dazu ist: ich würde Sachen die ich kritisch betrachte einfach nicht kaufen. Bezüglich der Äusserungen gehe ich mit Sumaro 100% mit - zumal diese/r sehr sachlich antwortet auch wenn er polemisch angegriffen wird. Ich persönlich würde DSA 5 solange es von so vielen Seiten kritisch gesehen wird. Überall wird diskutiert dass das System noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

    Hier ein Vergleich: würde ich einen Notebook Kaufen dessen Bildschirm nur zur Hälfte geht, bei dem die USB Anschlüsse später erst vollständig zur Verfügung stehen und über dessen Wert sich Experten einen grossem Graben gebuddelt haben über den hinweg sie sich Parolen zurufen, dass ihre und nur ihre Seite über die einzige wahre Wahrheit verfügt?

    Ich glaub ich würds lassen.

    Der Vergleich hinkt ein wenig. Wenn ich deine Laptop-Analogie verwende würde das bedeuten, das DSA5 GRW wäre nur zur Hälfte veröffentlicht worden. Das ist nicht der Fall. Wenn man noch unbedingt einen Computer-Vergleich ziehen möchte, dann vielleicht noch am ehesten den des Day-One-Patches. Den finden sicherlich auch genug Leute scheiße, hindert die Computerspieleindustrie aber nicht, trotzdem so vorzugehen.

  • Wenn man beim Laptop bleiben will doch eher so:

    Man kauft einen Laptop, man kann im Grunde schon ganz gut damit arbeiten. Es arbeitet sich noch schöner mit einer dazu gekauften Maus anstatt das schon vorhandene Touchpad zu nutzen. Später möchte man vllt. mal etwas drucken, also wird noch ein Drucker angeschafft. Dann eventuell noch ein zweiter Monitor etc. etc..

  • Verglichen mit dem Laptop kommt es mir so vor: Ich kaufe mir ein Gaming Laptop. Das Laptop kann technisch alles! Grafikbearbeitung, Musikwiedergabe auf höchstem Niveau, Videobearbeitung in Realtime, Spitzenbetriebssystem (=GRW)! Ich bin also rundum mit den Leistungen des Produktes zufrieden.

    Leider erscheinen nur 3 Spiele und 2 Anwendungsprogramme im Jahr.

    Und auch nur, wenn ich die als Kunde vorbestelle und das mit nur ungefähr bekanntem Lieferinhalt und ungefährem Lieferdatum.