Produktausstoß von Ulisses für DSA

  • Jetzt äußere ich mich doch auch mal. Wir sind seit dem Release auf DSA 5 umgeschwenkt (bzw. neu eingestiegen). Außerdem muss ich noch beim Schwanzvergleich mitmachen und 26 Jahre Erfahrungen als Meister Spielleiter in den Ring werfen. Was wiederum keine Rolle spielt (haha.. Rollenspiel..) da ich mich nicht so sicher auf dem SL-Parkett bewege wie andere, was auch an vielen Unterbrechungen liegt und deshalb...

    ..im Ernst und zurück zum Topic:

    In meiner Brust schlage zwei Herzen.

    Negativ: Als Sammler - sehe ich diese unstrukturierte Verteilung von Regeln in verschiedene Publikationsformen (Regelwerke, Spielhilfen, Regionalbeschreibungen, Abenteuer) äußerst ungern. Ich schließe mich da ganz Sumaros Bewertung an. Jeder der sich wirklich ernsthaft mit dem Publizieren auseinandersetzt sieht, dass hier wirklich auf sehr niedrigem professionellem Niveau gearbeitet wird. Sowohl was die Gewichtung der Inhalte angeht (Stichwort: Unterhosen, Teilprobenerleichterungen) als auch die o.g. Verteilungen und insbesondere die vielen Redundanzen in Fließtexten und gerade bei Zaubern/Liturgien. Ich habe das Gefühl, das es wie inzwischen in vielen Bereichen der Wirtschaft einfach an professionellem Personal mangelt. Jeder trägt ein bisschen was bei und alle sind froh das es irgendwas gibt. Das ist aber eine sehr subjektive Einschätzung.

    Positiv: Das Regelwiki (auch das ist ne Form der Publikation). Für jemanden der ohne Wikipedia aufgewachsen ist und auch ohne Wiki studiert hat ist das ein echter und überraschender Segen der uns viel Nachschlagen am Tisch und auch in der Vorbereitung erspart. Das hätt ich mir nicht zu träumen gewagt.

    Was Punkt eins außerdem noch etwas relativiert sind die Lebensumstände von mir und möglicherweise auch meiner Generation. Wir haben nicht mehr so viel Zeit zum spielen. Wir haben eineinhalb Heldengenerationen gebastelt seit DSA 5 (also 2 Spieler haben 2 und 2 Spieler haben einen Helden), da fällt es eigentlich nicht sehr auf wenn das Regelwerk noch nicht Komplett ist. Oder anders: Wir haben noch damit zutun die bereits veröffentlichten Inhalte auszuspielen.

    Fazit: ich ärgere mich wirklich über das Publikationsverhalten von Ulisses für DSA 5. Einfach weil es so unprofessionell ist und ich aus einem Beruf komme wo Professionalität und Sorgfalt oberste Priorität haben und der mit diesen Punkten ständig am Pranger steht. Aber wenn sich mein Puls beruhigt merke ich schnell dass es auf mein Spielverhalten keinen Einfluss hat.


    Wir haben gestern DSA 5 gespielt und es war sehr schön ???

    Das trägt zwar nicht zur Diskussion bei, ist aber irgendwie schön :gruntcool_1:

  • Es gibt die Diskussion ja nicht zum ersten Mal, und gerade eben erst gab es eine sehr ähnliche drüben im DSA-Forum; deshalb großteils Copy-and-Paste von dort:

    Eigentlich hätte man ja 2015 den Überblick gehabt, welche Inhalte es bisher gibt, und hätte dann einen Masterplan aufstellen können. Was haben wir, was davon wollen wir behalten, was reichen wir wann anders nach, und wie publizieren wir das sinnvoll? Aus wie vielen und welchen Büchern soll unser Kernregelwerk bestehen? Was bedeutet das für die Art und Weise der Präsentation? Dann hätte man das Pferd von vorne aufzäumen können, und gesagt ok, wir wollen ein Regelwerk, ein Aventurische Magie, ein Aventurisches Götterwirken und ein Aventurisches Kompendium. Da muss alles drinstehen, was wir (und die Mehrheit der Spieler) als essentiell für das Spiel in Aventurien sehen. Ich glaube auch dass die meisten Spieler sich das bei Ankündigung von DSA 5 so vorgestellt hatten, gerade weil man ja nicht bei Null anfängt. Wenn es bei DSA 1-4 jeweils möglich war, sich auf eine mehr oder minder feste Regel-und-Crunch-Basis zu einigen, auf die sich dann auch die Spieler und Spielleiter einigermaßen verlassen können, warum ist das jetzt so ausgesprochen schwierig?

    Vielleicht hätte man dann auch gesagt: Oh, das wird aber schwierig mit dem Layout und der Regeltiefe die wir uns so vorstellen. Da kommen dann ja 500-seitige Bände dabei raus. Und dann hätte man hinterfragen können, ob es denn wirklich Sonderfertigkeiten für ALLES braucht. Ob wirklich jede Tradition IMMER ein Traditionsartefakt nötig hat, auch und gerade wenn noch niemand vorher etwas von Zauberstirnbändern der Nanduskirche gehört hatte. Ob die zwei Finger breiten Abstände zum Seitenrand WIRKLICH notwendig sind. Ob es nötig ist, zu JEDEM einzelnen Talent die kleine, überlayoutete Tabelle mit typischen Modifikatoren abzudrucken, die im Endeffekt nur dazu dient, dem Meister das Leben schwer zu machen.

    Das wurde aber entweder versäumt, oder ignoriert, oder bewusst in die Richtung getrieben in die jetzt alles läuft - und das ist die, dass DSA 5 dieses oder nächstes Jahr in seinem Kernregelwerk mehr Bücher hat als DSA 4 insgesamt Wegebände hatte. Wohlgemerkt ohne die selbe Vollständigkeit oder auch nur Übersichtlichkeit zu erreichen; im Endeffekt werden mit Magie 3 und Götterwirken 2 mindestens ACHT vollformatige Bände das Regelwerk bilden, und da sind noch nicht mal die Bestiarien und Ausrüstungsbände dabei. Und dann ist das nicht mal systemintern vollständig, weil immer noch ein Viertel der jeweiligen Regionalbeschreibungen aus Crunch besteht. Wem nützt das? Wer soll damit spielen?

    Für mich war der Kontakt mit DSA 5 erst interessant, dann sehr frustrierend, und dann sehr erhellend. Ich bin sehr bewusst, nachdem ich DSA 4 als überkompliziert ausgelassen hatte, zurückgekommen zu DSA, weil ich zurück nach Aventurien wollte. Und nicht zuletzt, weil mich die Publikationsstrategie von den Systemen die ich in der Zwischenzeit gespielt hatte - D&D, Dark Heresy, Edge of the Empire - immer mehr irritiert hat. Und jetzt macht DSA den selben Unfug.

    Das Resultat ist, dass ich über die letzten Monate den gesamten Fluff von DSA 4 (Grüne, Blaue, Rote Reihe) per eBay zusammengehamstert habe und ihn mit Ilaris anwende. Das ist, nach 25 Jahren, endlich das DSA das ich wahrscheinlich immer spielen wollte. Es ist nur überhaupt keine Option für Leute, die nicht auf unvernünftig viel entbehrlichem Einkommen sitzen. Die kleine Version davon, nämlich sich Fluff aus DSA3-5 zusammenzusuchen und mit Ilaris (oder Savage Worlds, oder oder...) zu bespielen, ist natürlich sehr wohl eine Option, gerade für Leute mit weniger Geld. Allerdings ist das jetzt auch nichts für Leute, die neu im Rollenspiel sind.

    Und ja, ich besitze auch alle Publikationen zu DSA5, eben wegen dem dann halt doch vereinzelt enthaltenen Fluff und den netten Bildern. Danach zu spielen kommt für mich aber immer weniger in Frage.

  • Und nicht zuletzt, weil mich die Publikationsstrategie von den Systemen die ich in der Zwischenzeit gespielt hatte - D&D, Dark Heresy, Edge of the Empire - immer mehr irritiert hat. Und jetzt macht DSA den selben Unfug.

    Das führt allerdings zu der Frage: Wenn das in anderen Systemen so gemacht wird und nicht nur diese, sondern auch Ulisses damit wirtschaftlich erfolgreich fahren, machen sie dann wirklich etwas schlecht? Ist das dann Unfug?

    Ich will ganz offen sein: Ich spiele DSA tatsächlich vor allem mit Savage Worlds Regeln. Beispielsweise Rakshazar oder (dank Zwarts Ausarbeitung) in einer Thorwal-Gjalskerland-Orkland-Runde. Ist, was die Spielbarkeit betrifft, meine Lieblingsvariante und ich bin mit einer Gratis-Fanausarbeitung und einem Softcover-Regelband für 10 € dabei. Nichts anderes benötige ich.
    Aber gleich nach dieser Spielvariante kommt DSA5, wo ich mich mit Cherrypicking wie im Rollenspielsüßwarenladen fühle.
    Eben weil mir die Publikationsweise so gut gefällt. (Und interessant, dass du es ansprichst: Bei Dark Heresy bin ich auch immer am Ball und bei D&D erwäge ich gerade einen Einstieg, wie man im D&D-Board sehen kann.)

    Ist es also Unfug, wenn etwas branchenweit funktioniert und nicht zuletzt neue Mitspieler generiert? (Ist übrigens eine verwandte Diskussion, wie die ums Crowdfunding. Oft sind Befürworter und Gegner hier die Selben.)

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Ich sehe hier einen doch schon deutlichen Unterschied zwischen anderen Verlagen und Ulisses Publikationsstrategie. Schaue ich z.B. auf Shadowrun bietet mir das GRW doch bedeutend mehr Ressourcen, sogar bedeutend mehr Fluff, als es das DSA5 GRW tut. Ich habe eigentlich von allem mehr, auch in bunt und auch für ein ganzes System mit enormer Geschichte. Strukturell ebenso ein Alptraum wie Ulisses Produkt, aber inhaltlich um Welten gehaltvoller.

    Die beschworenen neuen Spieler sind jetzt auch kein nachgewiesener Faktor. Da kann keiner so genau beziffern, wie viele dazu gekommen sind und wie viele abgewandert sind. Und von wirtschaftlichem Erfolg erzählt man eben auch nur (auch wenn ich durchaus denke, dass Ulisses den einfährt, v.a. mit CF in einem Maße wie vorher kaum verfügbar).

    Natürlich ist aber auch klar, dass man keine wirkliche Kritik am Verlag üben kann, dem man mit eigenen Projekten sehr nahe steht. Würde ich auch nicht tun, schon aus Loyalität nicht (zumindest nicht extern, intern halte ich Kritik für unfassbar wertvoll).

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  • Die beschworenen neuen Spieler sind jetzt auch kein nachgewiesener Faktor. Da kann keiner so genau beziffern, wie viele dazu gekommen sind und wie viele abgewandert sind.

    Sind nachweisbar. Allein an Aktivitäten in sozialen Netzwerken, die sich im Vergleich von vor drei bis fünf Jahren teilweise verdreifacht haben.

    Und von wirtschaftlichem Erfolg erzählt man eben auch nur (auch wenn ich durchaus denke, dass Ulisses den einfährt, v.a. mit CF in einem Maße wie vorher kaum verfügbar).

    Der wirtschaftliche Erfolg ist vorhanden. Wie du richtig bemerkst sind die CF ein Indikator. Zusatzauflagen sind ein anderer.

    Natürlich ist aber auch klar, dass man keine wirkliche Kritik am Verlag üben kann, dem man mit eigenen Projekten sehr nahe steht.

    Damit kannst du aber wohl nicht mich meinen.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Allerdings nichts belastbares dabei, nur spekulatives.

    Wenn es nach dir ginge, müssten also erst sämtliche Verlage ihre Geschäftsbücher für dich öffnen, damit du davon überzeugt bist, dass es einer Marke gut geht.
    Man kann aber tatsächlich an der Anzahl von Aktivitäten ablesen, wie "gesund" eine Marke ist. Und die sind nachweislich und nachprüfbar in die Höhe geschossen.
    Man nehme nur die hinzugekommenen neuen Cons in letzten Jahren; die Aktivität auf der Drachenzwinge oder die Popularität durch YouTuber die auf P&P hinweisen oder die massive Aktivität in den Facebook-Gruppen. Letztere führen regelmäßig Umfragen durch (genauso wie Blogposts und Podcasts wie der DORPcast), wer wann und wie ins Hobby gekommen ist und da bilden sich regelmäßig zwei größere Gruppen aus: Eine, die um das Jahr 2000 ins Hobby gekommen ist und eine die erst seit kurzem an Bord ist.

    Selbstverständlich ist nicht DSA5 die Ursache für eine (Wieder-)Vergrößerung unserer kleinen Szene, sondern vor allem die neuen Medien.
    Aber bei Umfragen innerhalb der PnP-Community, bei denen gefragt wird, was gespielt wird, steht dann wiederum DSA als Flaggschiff an erster Stelle. Man könnte also argumentieren, dass die Publikationsstrategie (wie bei Dark Heresy, D&D, DSA5) genau diejenigen anspricht, die JETZT ins Hobby kommen und für die "Addons", "Limited Editions" und "DLCs" auch bei Games und Brettspielen gelebter Hobby-Alltag sind. DSA5 ist deshalb so erfolgreich, weil es die Konsummentalität der heutigen Käuferschaft anspricht.

    Ich erinnere an die große Diskussion zur Nostergast-Produktbatterie. Roman, CD, Rüstkammer usw. erschienen begleitend zur Regionalspielhilfe. Damals sagte man, dass es ein Test sei. "Wenn sich die Zusatzprodukte gut verkaufen, dann macht man das auch in Zukunft so. Es werde keine Rüstkammer für Albernia geben, wenn sich die für Nostergast nicht verkaufe."
    Hat sie aber. Daher wird es auch weiterhin Rüstkammern und Co. geben. Auch dies ist ein Indikator, dass die Verlagsstrategie richtig ist und die Leute den Kram wollen und auch kaufen. Und das sind nicht nur Sammler. Von Sammlern überlebt kein Produkt. Der größte boss move war aber sicherlich "Wege der Vereinigungen". Was wurde da nicht im Vorfeld von den DSA5-Kritikern der größte Flop aller Zeiten herbeigeschrieben. (Von dir nicht, Sumaro, du hattest den richtigen Riecher.) Dann wurde es zum Megaerfolg.

    Der Produktausstoß von DSA Produkten ist keineswegs geringer als zu DSA4-Zeiten. Das haben wir bereits in einem anderen Thread festgestellt. Im Gegenteil: DSA5 ist sogar schneller, was seine Publikationen betrifft. Berücksichtigt man außerdem, dass nicht nur eine RSH kommt, sondern stets ein ganzer Wust an Zusatzprodukten und berücksichtigt man ferner, dass sämtliche Texte neu geschrieben werden, während man vorher Texte aus DSA3 (bzw. aus DSA4 im Falle von DSA4.1) übernommen hat, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen, wieso man den gegenwärtigen Produktausstoß von DSA als zu langsam betrachtet oder gar den Erfolg des Systems als Ganzes in Frage stellt.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Eine größere Aktivität in einem Medium kann auch mit einem Abwandern von einem anderen Medium erklärt werden. Ein Zuwachs in der Szene ist dadurch zunächst gar nicht zu verzeichnen. Umfragen, die nicht repräsentativ sind, sind ebenfalls bestenfalls ein willfähriger Indikator, dass sich etwas tut (was das genau ist, müsste man dann anschauen, ansonsten ist es eben eher Werbung als Wissenschaft).

    Ohne verlässliche Daten lässt sich nichts aussagen, außer einem Gefühl, dass man auf Facebook mehr DSA-Spieler zu sehen glaubt als vorher (wobei da so viel Bewegung bei den Mitgliedern der DSA-Gruppe nicht zu verorten ist, wie ich finde und auch die Likes von Ulisses und Abonnenten haben sich jetzt nicht sprunghaft mit jedem Feature erhöht). Zumal die Reichweite des Mediums eben auch fraglich ist. Ulisses hat da eine ähnliche Reichweite wie mancher Versicherer, ich würde dennoch behaupten (und weiß es sogar mit absoluter Sicherheit) das die genannten Versicherer Millionen Kunden haben und Ulisses nur ein paar tausend.

    Zahlen offen zu legen ist bestimmt ein erster guter Schritt, damit man eine Einschätzung treffen kann. Am wirtschaftlichen Erfolg von Ulisses zweifelt niemand. Die aktuelle Strategie ist genau dafür gedacht diesen zu optimieren.

    Meine Fragestellung bzw. mein Verständnis der Fragestellung geht eher dahin, ob man die Qualität dieses Austoßes nicht maßgeblich verbessern könnte, ohne das man das Geschäftsmodell aufgeben muss. Da kann man auch weiterhin redundante Dinge verkaufen und Leute für Inhalte zweimal bezahlen lassen, man erschafft nur auch mehr sinnvolle Inhalte mit Gehalt.

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  • Bis hierhin schon mal vielen Dank für Euren Input!

    Für mich kann ich nur sagen: DSA5 funktioniert in unserer Gruppe sehr gut und für mich persönlich ist es tatsächlich das "beste" DSA aller Zeiten. (Mal abgesehen von DSA1 - aber da hatte ich weder Vergleichsmöglichkeiten, noch habe ich danach gesucht :))

    Wir spielen seit einiger Zeit an den Theaterrittern und ja, das macht allen absolut Spaß. Ich bin nach unserer individuellen Misere mit DSA 4 zum DSA5 Fanboy mutiert...

    Um so mehr nervt mich der aus meiner Sicht, mangelnde Nachschub. Ich würde gerne als Meister die Zeit an der wir an den Theaterrittern spielen nutzen, um eine eigene Kampagne vorzubereiten. Die Idee steht, und in "Ankündigung" der RSH Flusslande und Havena soll die Kampagne in Elenvina starten und dann über die Siebenwindküste und Havena in die Streitenden Königreiche führen.

    Gerade an der Siebenwindküste hat sich seit der RSH AM Großen Fluss viel getan und Mr. Hoch hat mir auf der Ratcon (das war 9/2017!!!!) den Mund sehr wässrig aus Havena gemacht. Nur: es geht nicht weiter, und ich fürchte wir sind lange mit den Theaterrittern fertig, bevor ich mit der Vorbereitung meiner Kampagne anfangen kann.

    Um so mehr ärgert es mich, dass dann CF gestartet werden, die mir absolut nichts bringen.

    Aber angeblich wirkt sich das ja auf die "regulären" Produktreihen nicht aus. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich glauben kann.

    Ich bin zwar absolut kein Freund von Crowdfundings, aber von mir aus würde ich als dummer Fan ja auch Vorkasse zahlen - Hauptsache es käme mal was von der Relevanz und Qualität wie Siebendwindküste oder Streitende Königreiche - die ich wahnsinnig geil finde, da sie mir auch nach 33 Jahren DSA neue Perspektiven auf vermeintlich bekannte Dinge vermittelt haben.

    Ich will die RSH von DSA4 nicht benutzen, da sie nicht dem aktuellen Stand entsprechen und ehrlich gesagt, für mich auch meistens ziemlich langweilig waren. Ich hatte immer das Gefühl Erdkunde-Hausaufgaben zu erledigen. Streitende Königreiche und Siebenwindküste haben mich gepackt und es hat tatsächlich wieder Spaß gemacht, Hintergrundbände zu lesen.

    Von mir aus soll sich Ulisses zwei oder drei goldene Nasen mit ihren CF verdienen. Ich habe z.B. die Retrobox "gebäggt" und bin recht zufrieden - aber ich fürchte, das "CF Fieber" geht zu Lasten der Publikation von neuen DSA5 Produkten und das finde ich nicht nur schade, es könnte DSA5 als Ganzes beschädigen. Meiner Erfahrung nach, lässt die Motivation bei vielen Spielern nach, wenn nicht ständig neues Zeugs erscheint. Das System gilt dann schnell als "tot" - oder man fängt an, sich für andere Spiele zu interessieren, weil ansonsten das "frei verfügbare Einkommen" ein Loch in die Tasche brennt.

  • @FilthyHarald :

    ... aber ich fürchte, das "CF Fieber" geht zu Lasten der Publikation von neuen DSA5 Produkten und das finde ich nicht nur schade, es könnte DSA5 als Ganzes beschädigen. Meiner Erfahrung nach, lässt die Motivation bei vielen Spielern nach, wenn nicht ständig neues Zeugs erscheint. Das System gilt dann schnell als "tot" - oder man fängt an, sich für andere Spiele zu interessieren, weil ansonsten das "frei verfügbare Einkommen" ein Loch in die Tasche brennt.

    Also so gut ich es wirklich nachvollziehen kann, dass die derzeitigen Verzögerungen im RSH-Bereich dich in deiner konkreten Situation ungeduldig machen und dass es dann subjektiv ärgerlich ist alles mögliche andere Zeug erscheinen zu sehen, so wenig teile ich den hier zitierten Gesamteindruck.

    Das ist in meinen Augen nicht das Empfinden der großen Mehrheit der Spieler, in keinem System.

    D&D 5 z.B. ist noch ein Jahr älter als DSA 5 und bisher sind für das System die 3 Kern-Bände, 2 zusätzliche Allround-Zusatzbände (ein dritter kommt bald), ein Kampagnenwelt-Modul und 8 Abenteuer-Module (allerdings mit je bis zu 260 Seiten) erschienen.

    Das sind gute 4 Druck-Publikationen pro Jahr.

    Ein paar Seiten Kleinigkeiten und Testmaterial kommen jeden Monat als "Unearthed Arcana" kostenlos.

    Dem System geht es allerdings sehr gut, man folgt einer Philosophie nur Deluxe-Produkte mit teils intensiv von der Community geplaytesteten Zusatzinhalten zu veröffentlichen und hat eine Präsenz in den neuen und sozialen Medien an Umfang und Professionalität Lichtjahre über der von DSA und Ulisses.

    Professioneller Youtube-Kanal, umfangreiche Shows auf twitch, Sendungsformate in denen professionelle Schauspieler (darunter sicherlich nicht zufällig bildhübsche Frauen) mit Begeisterung und großen acting skills D&D spielen, Online-Verfügbarkeit aller Produkte mit D&D Beyond, auch als professionelle mobile App, ein kostenloses Online-Magazin in Druckmagazin-Qualität, Dragon+, auch mit professioneller mobiler App usw..

    Und die nehmen in ihren neuen Bänden mit größter Selbstverständlichkeit auf viele Kampagnenwelten bezug die zuletzt vor 20 Jahren in AD&D 2nd Edition beschrieben wurden, wohl in dem Wissen, dass diese alten Publikationen sowieso als PDFs im Internet hoch und runter zirkulieren und jeder der sie will sie hat.

    Die antworten auf einen Markt der von geschrumpfter Gesamtgrößer, physischer Sättigung mit Publikationen aus Vorgängereditionen, regem Filesharing alter Inhalte und allgemein regen Online-Aktivitäten geprägt ist auf diese Weise.

    Durch die totale social und new media Offensive, die Vernetzung mit den Fans und die bewusste Beschränkung auf wenige sehr gut vorbereitete und gut verkäufliche Publikationen die aus Sicht ihrer Macher (und auch aus meiner Sicht) als Deluxe+++ Produkte in den Markt gehen.

    Ulisses begegnet ähnlichen Bedingungen durch das (umstrittene aber definitiv nicht sinnfreie) Baukasten-System in ihren Publikationen und auch durch das Mittel in Zeiten von knapp bemessenen Märkten für PnP und von Filesharing die Fans durch Crowdfunding mit an Bord zu holen bei Publikationen deren Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit sonst fraglich oder nicht gegeben ist.

    In meinen Augen wird Crowdfunding in Zukunft noch sehr viel wichtiger werden im Rollenspielbereich und auch in anderen Bereichen.

    Ich halte das für eine sehr gute und direkte und maximal kundenorientierte Form der Kapitalgenerierung die schon ganz viele tolle Dinge abseits des für Investoren idiotensicheren Mainstream-Einerleis hervorgebracht hat, gerade im Computerspiel-Bereich.

    Und neben all dem hat sich ja an der absoluten Erscheinungsfrequenz von DSA 5 zu DSA 4/4.1 wenig geändert.

    In jedem Fall wäre es sehr kontraproduktiv und schädlich für die Verlage so zu wirtschaften als hätten wir noch 1999 oder 2005 und als hätten wir heute noch die Märkte und das Internet von 1999 oder 2005.

    Die mussten neue Wege suchen und sich den heutigen Bedingungen auf dem einen oder anderen Weg anpassen.

    Und viele, viele, viele Spieler (mich selbst eingeschlossen) spielen ganz davon abgesehen noch mit großer und zeitloser Begeisterung Systeme zu denen nie wieder etwas erscheinen wird oder zu denen der letzte Band sogar schon vor 20+ Jahren erschienen ist, ohne sich durch Mangel an neuem Nachschub irgendwie negativ tangiert zu fühlen.

    Meine Empfehlung ist: Gib den DSA4-RSHs für die Übergangszeit noch mal eine Chance.

    Das sind durchaus sehr verschiedene Publikationen und wenn man "Herz des Reiches" und "Schild des Reiches" sterbenslangweilig fand, kann man durchaus "Am großen Fluss" oder im "Bann des Nordlichts" oder "Reich des roten Mondes" oder "Schattenlande" großartig finden.

    5 Mal editiert, zuletzt von BardDM (25. April 2018 um 18:52)

  • BardDM: Zustimmung mit einem kleinen aber: Am großen Fluss wirst du auch als E-Book nicht finden, Unter dem Westwind sowieso nicht, Raschtuls Atem? Nope. Reich des roten Mondes? Nein. Angroschs Kinder? Nirgends zu sehen. Schild des Reiches? Verschwunden. Das hat viel mit Publikationsrechten zu tun. Die Autoren der Bände müssen die Erlaubnis geben, dass man ihre Werke auch online publizieren darf. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dazu nicht kommen wird, wenn man sich teilweise ansieht, wer das ist. Ob Mark Wachholz oder die Schwefels wirklich zustimmen würden, dass ihre Hauptwerke online gestellt werden? Sind eben alles Menschen, die da mitarbeiten.

    Daher ist es in der Tat gerade für neue Spieler eben nicht so einfach, sich einfach die alten RSH zu besorgen, da die Hälfte von denen nur noch zu Wucherpreisen zu erwerben ist. Diese sind auf Neuerscheinungen angewiesen und wenn gerade die sich verzögern, ist das natürlich für neue Spieler, die Aventurien in seiner Tiefe erkunden wollen, schade.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich greife noch einmal Deine Frage aus dem anderen Thread auf

    Zitat von FilthyHarald

    Bin ich eigentlich der Einzige, der das Gefühl hat, das DSA5 irgendwie vernachlässigt wird? Da kommt irgendwie gar nichts Relevantes. WdV, Spielkartensets mit 80 aventurischen Alkoholika und den x-ten (wenn auch sehr schön gemachten) Meisterschirm mit Mini-Spielhilfe ist zwar auch nett, aber ich warte dringend auf weitere RSH, Abenteuer, Kampagnen, Götterwirken II, Magie III etc.

    Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass zur Zeit eher CF als "normale" Redaktionsarbeit betrieben wird.

    Auch auf die Gefahr hin, nun wieder gebashed zu werden, aber die Aussage, dass wegen Krankheit (langfristig) und Todesfall (war damit der Tod von A.Wiesler gemeint?) nicht weiter gearbeitet werden konnte, halte ich mal, gelinde gesagt, für unprofessionell. Wenn es nicht gerade die Schreiberlinge (man verzeihe mir meinen despektierlichen Ton) sind, die die Texte verfassen, die krank sind, kann man oder muss man sogar für Ersatz sorgen, sonst könnte ja der Betrieb nicht aufrecht erhalten werden.

    Sollte der Todesfall wirklich A.Wiesler sein, dann kann dieses eigentlich nicht wirklich viel ins Gewicht fallen, da er ja zu dem Zeitpunkt bereits - laut Pressemitteilung - Ulisses verlassen hatte, um sich eigenen Projekten zu widmen...

  • Ehny :

    Man kann es aber auch als Chance sehen wenn alles nach und nach kommt bei einer neuen Edition.

    Als Chance als Einsteiger mit dem neuen System zu wachsen und jede Region nach dem Erscheinen eines neuen Regionalbandes intensiv zu erkunden und zu bespielen und zu würdigen.

    So wie man sie kaum würdigen könnte wenn einem sofort 15 dicke, teure Bände zum ganzen Kontinent um die Ohren geschlagen würden.

    Hat man denn nach einem Jahr schon alles gesehen in den streitenden Königreichen oder an der Siebenwindküste, wenn man sagen wir mal 2 mal im Monat intensiv spielt?

    Den Gedanken das so anzugehen finde ich persönlich so reizvoll, dass es mir fast leid tut nicht in dieser Position zu sein.

    Und es ist ja klar, dass zu jeder Region etwas kommen wird im Laufe der nächsten +/- 10 Jahre und in der Gesamtheit wird Aventurien wohl in mehr und detaillierteren RSHs beschrieben werden als je zuvor.

    Wenn die Regelbände zu Magie etc. erst mal durch sind wird sich die Rublikation in 1-2 Jahren dann wohl auch viel stärker auf diese RSHs konzentrieren und dann gibt es halbjährlich ein neues großes Stück Aventurien.

    (Und erfahrenere Spieler die wissen was sie aus älteren Editionen wollen, die werden es im Internet auch schnell finden, auf die eine oder andere Weise. ;) )

  • Ich vermute inzwischen, dass wichtige Autoren den Verlag verlassen haben und deshalb nix weiter geht im Hause Ulisses, außer bereits bestehende Bücher in Spielkartensetz zu verwandeln.

    Da sich der Release von Donnerwacht II erneut verschoben hat. Von April auf Mai was dann 10 Monate zwischen den Bänden bedeutet.

    Dieser Thread ist auch inzwischen 6 Seiten lang und viele haben ihre Sorgen zur Sprache gebracht.

    Da wir hier ja im offiziellen Ulissesforum sind wäre es ein leichtes mit einem einfachen Statement seitens des Verlages einige diese Sorgen auszuräumen, da dies bisher aber nicht passiert ist, sehe ich mich in meiner Vermutung bestätigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Rogolosch (26. April 2018 um 08:49)

  • Da ich mir DSA 5 komplett zulegen möchte bin ich ehrlich gesagt ganz froh, dass es momentan nicht so schnell geht. Aber das ist vermutlich eine unpopuläre Sicht. Im Übrigen wäre mir wichtiger, dass die Qualität stimmt, als das man die Geschwindigkeit beschleunigt und dann dadurch Fehler ohne Ende enthalten sind.

  • Eine größere Aktivität in einem Medium kann auch mit einem Abwandern von einem anderen Medium erklärt werden. Ein Zuwachs in der Szene ist dadurch zunächst gar nicht zu verzeichnen.

    Das sind zwei Sätze, die sich quasi widersprechen. Und selbst wenn es Zuwanderung von einem anderen Medium gibt: Ist doch schön. Auch das ist ein Zuwachs.

    Umfragen, die nicht repräsentativ sind, sind ebenfalls bestenfalls ein willfähriger Indikator, dass sich etwas tut (was das genau ist, müsste man dann anschauen, ansonsten ist es eben eher Werbung als Wissenschaft).

    Und ich habe eingangs von Indikatoren gesprochen. Firmen und Verlage (vor allem kleinere) sind gar nicht dazu in der Lage anhand einer wissenschaftlichen Datenbasis am Marktgeschehen teilzunehmen. Da verlässt man sich grundsätzlich auf Indikatoren. Auch auf nicht-repräsentative Umfragen.

    Ohne verlässliche Daten lässt sich nichts aussagen, außer einem Gefühl, dass man auf Facebook mehr DSA-Spieler zu sehen glaubt als vorher

    Nicht glauben, sondern sehen. Es GIBT ablesbare Daten in Zahlenform: Die Userzahlen der großen DSA-Gruppen. Ich habe während unserer damaligen DSA5 Diskussion von ein- bis zweitausend Leuten gesprochen. Mittlerweile liegen sie bei über 5000. Echte Zahlen, die keinen Glauben benötigen, sondern Augen.

    Meine Fragestellung bzw. mein Verständnis der Fragestellung geht eher dahin, ob man die Qualität dieses Austoßes nicht maßgeblich verbessern könnte, ohne das man das Geschäftsmodell aufgeben muss.

    Dafür müsste erstmal die Qualität in Frage gestellt sein. Bei den RSHs sehe ich es wie @FilthyHarald . Die sind großartig. Und wenn man bedenkt, dass sie viel tiefer in die einzelnen Regionen hineingehen und eine Gegend wie Nostergast nicht mit ein paar Dutzend Seiten abspeisen wie in UdW, sondern 200 Seiten herausbringen, inklusive Begleitprodukten (Rüstkammer, CD, Kartenset, Roman, usw.) dann ist das nicht nur ein quantitatives Mehr, sondern auch ein qualitatives Mehr. Und selbstverständlich braucht eine so detaillierte (und mit Begleitprodukten versehene) RSH nunmal mehr Arbeit, als eine alleinstehende DSA4-RSH, die zwei, drei, vier Regionen anreißt und dafür nur einen einzigen Band (in schwarz-weiß!) veranschlagt.

    Ich will die RSH von DSA4 nicht benutzen, da sie nicht dem aktuellen Stand entsprechen und ehrlich gesagt, für mich auch meistens ziemlich langweilig waren. Ich hatte immer das Gefühl Erdkunde-Hausaufgaben zu erledigen. Streitende Königreiche und Siebenwindküste haben mich gepackt und es hat tatsächlich wieder Spaß gemacht, Hintergrundbände zu lesen.

    Das ist ja quasi ne Beleidigung für Illustratoren und Gestalter von Erdkundebüchern. Die hatten bereits in in den 80ern besseres Layout und bessere Illustrationen als DSA in den Nullerjahren. :D Scherz beiseite, du hast natürlich recht.

    Die Autoren der Bände müssen die Erlaubnis geben, dass man ihre Werke auch online publizieren darf. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dazu nicht kommen wird, wenn man sich teilweise ansieht, wer das ist. Ob Mark Wachholz oder die Schwefels wirklich zustimmen würden, dass ihre Hauptwerke online gestellt werden? Sind eben alles Menschen, die da mitarbeiten.

    Das war, so vermute ich, auch ein entscheidender Punkt bei der Neuauflage einer fünften Edition. Die Impressen der DSA4.1-Produkte lesen sich bekanntlich wie ein Splittermond-Who is Who. Da hatte man quasi gar keine andere Wahl, als alles mit neuen Leuten neu zu schreiben.

    Nun haben ausgerechnet diese Leutchen damals aber die Ausrichtung von DSA ziemlich heftig beeinflusst. Ich polemisiere ja gerne mal, wenn ich DSA4 die "Römer'sche Gefangenschaft" nenne.
    Jenen damals eingeführte Pseudo-Rationalismus, also die Verwissenschaftlichung der Fantastik, die alle damaligen Produkte, von den Regeln bis in die RSHs befallen hatte (Stichwort Erdkunde-Hausaufgaben), wieder an den an die darstellende Kunst angelehnten ephemerischen (=flüchtig-vergänglichen) und auch meist emotionsgeleiteten Charakter heranzuführen, der am Spieltisch vorherrscht; das ist Arbeit! Auch die Rückkehr zum Ulk, zu homoristischen Elementen und realweltlichen Anleihen, die manchmal auch ein sozialkritisches Element enthalten; alles Dinge, wie sie in frühen Editionen zu finden waren, halten seit DSA5 wieder Einzug. Ein Schalter wurde umgelegt und die Perspektive gewechselt. Ich meine sogar: Im DSA-Sinne zurechtgerückt.

    Man kann nicht einfach von DSA4-Texten "abschreiben", um eine DSA5-RSH zu befüllen. Die damaligen Autoren, die ihr Einverständnis geben müssten, sind einerseits fort und andererseits atmen die Inhalte - wie oben beschrieben - nicht den selben Geist. Dieses Neuschreiben benötigt viel Arbeit und Zeit, die den Produktausstoß bremsen.

    Ich finde aber, dass es gut investierte Zeit ist und ein fertiges Produkt letztendlich das Warten belohnt.


    Sollte der Todesfall wirklich A.Wiesler sein, dann kann dieses eigentlich nicht wirklich viel ins Gewicht fallen, da er ja zu dem Zeitpunkt bereits - laut Pressemitteilung - Ulisses verlassen hatte, um sich eigenen Projekten zu widmen...

    Nein, um André ging es nicht direkt. Tatsächlich hat André Wieslers Tod allerdings dazu geführt, dass sein Crowdfundingprojekt "Protektor" nicht von ihm fertiggestellt werden konnte, nachdem es kurz zuvor erfolgreich gebackt wurde. Ulisses ist dann eingesprungen und hat sich bereit erklärt, die Produkte für die Backer fertigzustellen und auszuliefern. Bei dem hier angesprochenen Todesfall handelte es sich um den Tod eines nahen Familienmitglieds von Ulisses' wichtigstem festangestellten Layouter; so dass ein paar Wochen alles liegenblieb; es kam dann beispielsweise auch zu einer Verzögerung bei HeXXen. Hinzukam bereits Ende des Jahres eine mehrwöchige Erkrankung/Auszeit einer wichtigen Leitungspersönlichkeit sowie die krasse Grippewelle im Februar, die - wie ich hörte - ziemlich gewütet haben soll im Hause Ulisses. Ich werde jetzt mal keine Personen nennen, aber sämtliche Rösse und Reiter sind auch öffentlich im DORPCast zwischen Dezember und März thematisiert worden; bei Interesse einfach mal reinhören. Um es kurz zu machen: Da kam im letzten halben Jahr ziemlich viel geballter Mist auf einmal angeflogen.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

    5 Mal editiert, zuletzt von Thorus84 (26. April 2018 um 09:26)

  • Rogolosch , aber auch allgemein @Diskussion:

    Es wäre im Gegenteil ein ziemlich heißes Eisen und etwas das schnell in Gefahr läuft hoch unprofessionell und ein PR-Desaster zu werden, wenn Angestellte eines Unternehmens voll in solche Grundsatzdiskussionen wie diese hier einsteigen und anfangen sich zu rechtfertigen, Unternehmensinterna zu diskutieren usw..

    Wenn das passieren würde, dann würde ich denken: Oh Gott, was ist denn bei Ulisses los?

    Und ich denke schon, dass Ulisses-Leute hier mitlesen und solche Themen wie dieses hier mal durcharbeiten und auswerten.

    Aber die wissen auch wer hier zu großen Teilen diskutiert:

    Eben nur ein Teil der Kundschaft.

    Hoch engagierte DSA-Kenner, viele Leute die oft seit 10, 20, 25 Jahren dabei sind, die seit vielen Jahren Vollständigkeit und DSA 4.1 gewohnt sind und die oft andere und höhere Ansprüche (besonders an erneute Vollständigkeit) mitbringen als 80%+ der Käufer von DSA 5 Produkten.

    Dass in Kreisen leidenschaftlicher Fans um Editionswechsel intensiv gerungen wird, das bleibt nicht aus.

    Das geht wohl garnicht anders.

    Und ein Unternehmen ist gut beraten zu diesen Diskussionen eine gewisse professionelle Distanz zu wahren und das Gesamtbild im Auge zu behalten.

    Es dauert eben seine Zeit bis ein neues System wieder die Vollständigkeit erreicht für die die Vorgängeredition anderthalb Jahrzehnte gebraucht hat.

    Das DSA 4.1 von 2015 muss man mit dem DSA 5 von 2030 vergleichen.

    Das wäre ein fairer Vergleich.

    Und Ulisses Spiele ist de facto ein sehr kleiner Verlag der tut was er kann, aber eben nicht mehr tun kann als er kann.

    Die Ressourcen sind begrenzt durch das was der Markt hergibt.

    Die sind nicht Schmidt-Spiele die DSA 1 mit Fernsehwerbung am Markt etablieren und in jede Vedes- und Karstadt-Filiale bringen konnten, was zu guten 100.000 deutschlandweit verkauften Grundboxen allein im Einführungsjahr 1984 führte.

    Und die sind auch nicht Fanpro auf der Höhe des Erfolgs von DSA 3 mit einem riesigen Pool von idealistischen, freiberuflichen Autoren, der um die damalige DSA-Redaktion gruppiert war.

    Die können nicht hexen und sehen sich heute einer anderen Marktlage gegenüber.

    Die legen das Tempo vor was realistisch möglich ist und wenn so ein Verlag mal ein schwieriges Jahr erfährt, dann kann dieses Tempo sich verlangsamen.

    Ist einfach nicht zu ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (26. April 2018 um 09:38)

  • Hier stellt sich mir dann die Frage, ob es grundsätzlich keine Vorgaben gibt, nach denen andere Layouter das Liegengebliebene aufarbeiten könnten.

    Im Endeffekt sollen ja die Veröffentlichungen im gleichen Stil gehalten sein, und dazu muss es ja auch entsprechende Vorgaben/Vorlagen geben.

    Oder sind Layouter da zu sehr Künstler, als dass jeder seinen eigenes Dingen macht? ( Das soll nicht die Layouter miskreditieren, sondern ist eine ernstgemeinte Frage).