Die Unschärfethesis besagt ja eigentlich nur, dass je klarer eine Prophezeiung ist, desto leichter ist sie abzuwenden. "Morgen wird Isabella vom Auto auf der Hauptstraße überfahren" lässt sich eben leicht verhindern und sei es nur in dem man Isabella mit einer Pistole erledigt. Dieses Problem hat Niobara vielleicht etwas "fancy" ausstaffiert, aber letztlich ist es genau dieses Kernproblem.
Nun gibt es aber Ereignisse, auf die Menschen gar keinen Einfluss haben, die aber in Wechselwirkung auf sie Einfluss haben. Wenn jetzt gesagt wird "In dreißig Tagen wird ein Sonnensturm über die Welt kommen" ist das auch eine Prophezeiung, ändern kann man an ihr aber nichts. Man kann sich aber vorbereiten, man kann Dinge planen, man kann Vorkehrungen treffen und agieren, wohlgemerkt ohne die Geschichte zu verändern.
Mit dem Sternenfall hat man eben ein Szenario angestoßen, bei dem zu Beginn keiner so recht einen Plan hatte (manche Erklärungen soll sein, dass der Horas den Splitter der CPT zerstört, was natürlich unsinnig erscheint, wenn man bedenkt, wie viele Splitter offiziell schon "nebenher" entsorgt wurden ohne das einem der Himmel auf den Kopf gefallen ist) was man damit anfangen will. Es ist dramatisch, es ist episch, es ist gewaltig UND belanglos in weiten Teilen Aventuriens. Vermutlich weil sowohl ein roter Faden als auch Kreativität und Personal fehlen, um damit zu arbeiten. Anders kann ich mir zugegeben nicht erklären, wieso z.B. in der Spielhilfe zu Albernia dieser kaum Bedeutung hat, bzw. unnötig ist, um die entsprechenden Konflikte zu befeuern. Den Stress zwischen Farindel und dem roten Wyrm sowie die Kulte in Havenas Unterstadt kann man auch prima ohne Sternenfall erklären. Er ist schlicht und ergreifend unnötig. Daher wird er auch nicht großartig thematisiert. Er ist nur ein Schmuckband, mit dem man neue Ereignisse zubindet und dann sagt "Joar, das ist wegen dem Sternenfall", dabei gab es faktisch alles was da jetzt existiert auch schon vorher. *schulterzuck*
Also Metaplotmäßig geht es nicht voran. In den neuen Spielhilfen gibt es auch, wenn ich das richtig sehe, keinen Zeitrahmen für bestimmte Ereignisse. Also ob und wann sich dort etwas ändert. Sie sind alle Momentaufnahmen, die keinerlei zeitlichen Bezug haben und damit auch keine Entwicklung ermöglichen, man möge mich aber gerne korrigieren wenn es sowas wie "In den folgenden Jahren passieren xy" gibt.
Sprich, ich sehe akut gar keinen Metaplot und keine lebendige Geschichte.