Metaplot-Spekulationsthread

  • Alanfa besiegt das Kemi-Reich (steht so wohl auch im Alamanach)

    Das steht da nicht drin, ganz im Gegenteil, dort ist "das kleine Dschungelkönigreich der Kemi" (S. 15) noch immer existent, das auch als Mitglied der Goldenen Allianz genannt wird (ebenfalls S. 15). Allerdings ist das auch so ziemlich das einzige, was dort über die Kemi gesagt wird. Da ist man sich ganz treu geblieben, denn wirklich viel belastbares Material über sie gab es eigentlich nie und für mich sind sie noch immer ein großes Rätsel (trotz der Al*Anfa-Box aus DSA 3 und der Nachfolgepublikation "IdDM" für DSA 4).

    Richtig hingegen ist, dass ein Feldzug stattfinden wird. Das weiß man ja schon seit 2013 (Aventurisches Jahrbuch für das Jahr 1035 B.F.), wo der bevorstehende Feldzug im Ausblick für Al'Anfa erwähnt wird. Danach kam auf der Ratcon 2016 die Ankündigung zur Kampagne, die durch zwei Romane eingeleitet werden würde. Die kamen 2017 und enden eigentlich damit, dass es losgeht. Ebenfalls gab es hin und wieder kleine Artikel im Aventurischen Boten, die das ganze angeteasert haben (bzw. die Ereignisse, die im Jahrbuch angekündigt wurden, ausgeschmückt und umgesetzt haben).

    Richtig ist leider auch, dass man von der angekündigten Kampagne momentan nicht viel hört. Die letzte Info, die ich hatte, war wohl, dass Nico Hoch letztes Jahr auf der Dreieich (?) meinte, es gäbe Probleme mit (einem oder einigen) Autoren (Namen kenne ich da nicht, auch wenn ich da gewisse Ideen habe, die sich aus Vorurteilen und Bauchgefühl speisen). Und da man (vernünftigerweise) warten wollte, bis alle 6 Kampagnen-Bände stehen, um den 2-monatigen Erscheinungsturnus halten zu können, hängt im Moment mal wieder alles in der Schwebe. Hoffentlich kommt dazu was auf der Key-Note (die hoffentlich auch zeitnah veröffentlicht wird; so was sollte nicht Con-exklusiv sein!).

    Was die restlichen Plots angeht - ich gehe ebenfalls davon aus, dass da noch etwas kommen wird. Jetzt, wo man sich mehr auf RSHs konzentrieren will, werden ja auch immer wieder neue Aufhänger geschaffen oder alte in Erinnerung gerufen. Das Format eignet sich ja auch dafür.

  • Am Ende müssen beide Seiten deutliche Erfolge vorweisen können (deutliche Territorialgewinne für Al'Anfa; aber danach kein weiterer Vormarsch möglich; religiöse Zentren der Gegenseite bleiben außerhalb des al'anfanischen Zugriffs und können erfolgreich verteidigt werden, die eigene Wirtschaft bricht nicht zusammen); und es muss eine Patt-Situation am Ende stehen, die man als Kanon setzt, und an die man in der Zukunft auch anknüpfen kann (das wäre dann wohl so eine Situation, wie man sie zuletzt in den Taifas hatte - das wurde ja leider auch über den Boten aufgelöst und nicht, wie mal angedacht über ein Abenteuer).

    Oh bitte nicht. Ich hab die Schnauze voll von ergebnislosen Patt-Situationen. Es kann doch auch mal jemand gewinnen!

    Ich wäre dafür die beidseitige Bespielbarkeit wegzulassen, dann kann man den Helden nämlich auch mal einen fetten Erfolg gönnen. :thumbsup:

  • Oh bitte nicht. Ich hab die Schnauze voll von ergebnislosen Patt-Situationen. Es kann doch auch mal jemand gewinnen!

    Das geht aber nur bei einer ganz klaren Schwarz-Weiß-Konstellation; und damit meine ich jetzt nicht Al'Anfaner in schwarzen gegen Novadis in weißen Gewändern. Sobald man einen Krieg zwischen zwei Reichen hat, von denen nicht eines für die Bösartigkeit für sich gepachtet hat (so ziemlich alles gegen Borbarad oder die Schattenlande oder die Dunkelelfen des Namenlosen), wird es immer einen Aufschrei geben, wenn am Ende nur eine Seite als klarer Sieger dasteht (oder man dauernd von den Nie-gewinn-Al'Anfanern sprechen muss, die gar keinen erfolgreichen Feldzug auf die Reihe kriegen, seitdem es den Metaplot gibt).

    Ich muss da nur an den letzten Khôm-Feldzug denken, in dem auch heute noch viele der Meinung sind, dass Hadmar von Wieder die falsche Seite hat gewinnen lassen, und das z. T. auch sehr nachdrücklich äußert. - Es gibt jedoch auch Spieler, die mit dem Ausgang sehr zufrieden waren, bzw. die den Novadis wohl noch größere Erfolge gegönnt hätten.

    Dann gibt es auch noch so manchen Answin-Fan, der Rohaja nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln gönnt.

    Wenn man also zwei Nicht-Schwarze Reiche in den Krieg gegeneinander schickt, dann tut man sich keinen Gefallen, wenn es am Ende einen klaren Gewinner gibt und wahrscheinlich schon gar nicht, wenn es um Al'Anfa geht, das ja nicht nur unter Spielern, sondern auch unter Charakteren sehr kontrovers betrachtet wird (und wahrscheinlich auch dann, wenn es um das kleine Königreich der Kemi geht, die kaum jemand wirklich kennt).

  • Mir sind die Hintergründe schon klar, aber es gefällt mir trotzdem nicht :gruntcool_1:

    Man muss sich entscheiden: will man einen Metaplot, dann gehören Machtverschiebungen dazu. Will man keinen Metaplot, dann bleibt alles so wie es ist.

    In DSA haben wir keinen Metaplot. Es gibt keine wesentlichen Verschiebungen in den Grenzen der großen Reiche. Bis auf Warunk gibt es keine aventurischen Großstädte, die in den letzten 20 Jahren den Besitzer gewechselt haben.

    Selbst das externe Böse als erobernde und Territorien einnehmende Macht tauch und tauchte als Bedrohung nur in Randgebieten auf (ja, Tobrien als Region ohne markante eigene Identität zähle ich als Randgebiet). Abgesehen davon, dass man sich streiten kann ob eine Bedrohung von außen - damit meine ich die Kräfte des Borbarad, Untote, Dämonen etc. - wirklich einen lebendigen Metaplot darstellen, so etwas hat man schließlich in jedem klassischen Setting.

    Ich kann die Intentionen schon verstehen: jede Region hat ihr eigenes Flair und ihr eigenes Setting, welches bespielbar bleiben soll. Man kann das Horasreich nicht fallen lassen, weil sonst niemand Mantel- und Degen-Settings bespielen kann, man kann die Thermaler nicht fallen lassen, weil die Wikingerfans dann nicht mehr auf ihre Kosten kommen etc. Das alles so konstant zu lassen ist ja auch nichts schlimmes, man bedient damit viele unterschiedliche Geschmäcker und behält trotzdem eine eigene Hintergrund- und Regelplattform.

    Aber dann sollte man es nicht Metaplot nennen oder "lebendiges Aventurien". Das ist es nicht.

    Oben stehen viele tolle Ideen. Vor allem den Aufflammenden Krieg in Al'Anfa wie schon erwähnt, aber auch das Namenlosen-Reich. Ich fürchte nur beide werden aus den o.g. Gründen scheitern: Al'Anfa - weil sie keine Großmacht auf Kosten anderer werden dürfen und das Namenlosen-Reich - weil es sich ebenfalls nicht auf Kosten anderer Gebiete ausdehnen darf und seine Macht dadurch ewig unplausibel sein wird.

    Was ich mir wünsche - klar, alle Entfernungen x2 - aber darüber hinaus und dem Tonic zugewandt:

    Ein großes Reich der Nordvölker von der Siebenwindküste bis zum ehernen Schwert. Und zwar nicht so pseudo-Demokratie-Gewäsch wie Thorwal, sondern ein nicht geeintes riesiges Gebiet von Barbaren und Orks im Hinterland und Thorwalern an den Küsten mit vielen Häuptlingen und Kleinkönigen. Meinetwegen eine wilde molochartige Hauptstadt, in der das Recht des Stärkeren regiert. Damit sind auch die "schrecklichen" Thorwalerangriffe auf Küstenstädte wieder plausibel, weil die im Norden nämlich niemand zu fassen bekommt. Heutzutage kann die Allgemeine horasische Sachversicherung ja direkt den Anwaltsbrief nach Thorwal, Prem oder Olport schicken - mal ein bisschen überzogen formuliert.

    Damit haben auch die Orks ein größeres Heimatgebiet und können zusammen mit kurzer Generationenfolge in hoher Frequenz große Bedrohungen aufbauen.

    Ein mittelalterliches Kleinstaatenreich. Also das was sich Mittelreich nenne, nur mit echten folgenschweren Konflikten, Intrigen, unabhängigkeiten, Klein- und Großkriegen. Quasi eine Mischung aus Heiligem Römischen Reich Deutscher Nation und Game of Thrones. Ich will dass gewichtige und hintergrundreiche Protagonisten regelmäßig sterben, egal ob sie Spielercharaktere von Redakteuren sind und egal ob es einen Aufschrei gibt weil ihnen drei Seiten in den aktuellen Regionalbänden gewidmet sind. Ich will einen Kaiser/eine Kaiserin, die einerseits ein Mysterium ist, unerreichbar und geheimnisvoll ist, andererseits machtlos und auf Helden angewiesen. Keine unfruchtbare Rohaja/Yppolita/DoppeltesLottchen-Kommödie die man noch in Windeln kennt oder eine/n Hal, der/die unterschwellig seit Anbeginn meiner DSA-Zeit (1992) ins lächerliche gezogen wird. Ich will andererseits Gebiete, in die der Kaiser keinen Fuß mehr setzt weil er Angst hat entführt, vergiftet oder anderweitig entmachtet zu werden, da würden sich Almada und Albernia anbieten, praktisch unabhängig, nur noch als Lippenbekenntnis dem Reich zugehörig.

    Darin integriert oder als extra Reich das Horasreich. Hier sehe ich in der aktuellen Entwicklung noch am meisten Potential für ein wirklich spannendes Mantel- und Degen-Setting. Der Konflikt Rondra-Horas-Shinxir schreit nach Parallelen zu den Musketieren. Finde ich gut.

    Ein schwitzendes, süßliches, vergiftetes Südsee-Setting um die Schwarze Perle und alles drum herum. Pirates of the Caribbean in Polygamie mit Conan dem Barbaren und dem römischen Reich. Die Anlagen sind bereits perfekt, aber wenn das römische Reich nicht erobern darf, hört es auf plausibel zu existieren. Ein so dekadenter Ort wie Al'anfa kann nur durch kontinuierliche Eroberungen und Rohstoff/Sklaven/Beutezufuhr so bleiben wie er ist.

    Ob man das mit 1001Nacht Mhanadistan/Tulamidenland fest verknüpfen kann bin ich mir nicht sicher. Vielleicht sind beide Settings zu unterschiedlich. Hier kann ich mir eher einen Eroberungsversuch aus dem Mittelreich vorstellen, damit kann man gut die Kreuzzüge als Hintergrundfantasy bedienen. Diese sind uns kulturell und historisch näher. Das Problem am Khom-Krieg-Krieg war für mich immer, dass der Konflikt keine nahefliegende realhistorische Entsprechung hatte und damit für mich bildlich und emotional schwer zu begreifen war.

    Bornland - da bin ich kein großer Fan, vielleicht wurde ich als Kind zu oft mit russischen Märchenfilmen gequält. Ich wüsste aber nicht was dagegen spräche, es als weitere Fraktionin den mittelalterlichen Staatenkonflikt einzubeziehen.

    Neue große Bedrohungen von außen: wie oben bereits genannt aus meiner Sicht nicht wirklich Ausdruck der Lebendigkeit einer Welt und der Einzigartigkeit Aventuriens. Gleichwohl natürlich für spannende Abenteuer gut. Ich wünsche mir den Namenlosen so zurück wie er eigentlich immer beschrieben, aber nie dargestellt wird. Als mächtigster, intrigantester und klügster aller Götter. Und damit sollte er kein besiegbares Einzelreich irgendwo im Norden bekommen sondern als Religion des "güldenen" ein nettes Fleckchen Erde direkt im Mittelreich bekommen. Wo die Menschen ganz normal vor sich hin leben und wo man viele schöne Abenteuer hin verorten kann. Wo seine Priester heimlich unterwandern und auch heimlich gestoppt werden können. Daraus kann man Abenteuer für Helden, Agenten und Zuckerbäcker machen, wie es einem beliebt.

    Zu den anderen Rassen:

    Zwerge und Elfen können bleibe wie sie sind. Ich sehe da nicht den Bedarf einer Überarbeitung oder Entwicklung. Das Hochelfenreich als untergegangene Hochkultur mit seinen etwas degradierten Nachkommen ist für sich eine gute Konstante, ebenso die über ihr Klischee für klassische Fantasy unverzichtbare Zwerge. Deren Konstanz als langlebige Rassen würde auch einen guten Kontrast zu den Reichen der Menschen abgeben.

    Orks brauchen ein wirklich großes Heimatgebiet aus welchem sie mit kurzer Generationenfolge regelmäßig ausbrechen können. Alle 5-10 Jahre zum Beispiel. Dazu eine schamanistische, zentrale hoch, peripher niedrig entwickelte Kulturqualität.

    Goblins mit ihrer noch kürzeren Generationenfolge sollen das Schwertfutter bleiben, welches sie sind. Aventurien braucht neben Orks keine zweite goblineske und neben Fjarninger, Trollzackern, Moha, Utulus und Gjalskerländern auch keine Xte barbarische Sammeskultur. Goblins sind ideal als Kleinstämme mit Konzentration in den Sicheln und als umherziehende Banden im übrigen Agenturen. Die packt man aus für one-shots mit DSA-Neulingen oder wenn man ein Dorf im Nirgendwo bedrohen will.

    Das war meine Meinung dazu.

  • Oh bitte nicht. Ich hab die Schnauze voll von ergebnislosen Patt-Situationen. Es kann doch auch mal jemand gewinnen!

    Das geht aber nur bei einer ganz klaren Schwarz-Weiß-Konstellation; und damit meine ich jetzt nicht Al'Anfaner in schwarzen gegen Novadis in weißen Gewändern. Sobald man einen Krieg zwischen zwei Reichen hat, von denen nicht eines für die Bösartigkeit für sich gepachtet hat (so ziemlich alles gegen Borbarad oder die Schattenlande oder die Dunkelelfen des Namenlosen), wird es immer einen Aufschrei geben, wenn am Ende nur eine Seite als klarer Sieger dasteht (oder man dauernd von den Nie-gewinn-Al'Anfanern sprechen muss, die gar keinen erfolgreichen Feldzug auf die Reihe kriegen, seitdem es den Metaplot gibt).

    Ich muss da nur an den letzten Khôm-Feldzug denken, in dem auch heute noch viele der Meinung sind, dass Hadmar von Wieder die falsche Seite hat gewinnen lassen, und das z. T. auch sehr nachdrücklich äußert. - Es gibt jedoch auch Spieler, die mit dem Ausgang sehr zufrieden waren, bzw. die den Novadis wohl noch größere Erfolge gegönnt hätten.

    Dann gibt es auch noch so manchen Answin-Fan, der Rohaja nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln gönnt.

    Wenn man also zwei Nicht-Schwarze Reiche in den Krieg gegeneinander schickt, dann tut man sich keinen Gefallen, wenn es am Ende einen klaren Gewinner gibt und wahrscheinlich schon gar nicht, wenn es um Al'Anfa geht, das ja nicht nur unter Spielern, sondern auch unter Charakteren sehr kontrovers betrachtet wird (und wahrscheinlich auch dann, wenn es um das kleine Königreich der Kemi geht, die kaum jemand wirklich kennt).

    Das mag vielleicht stimmen, wäre mir als Autor aber egal. Jetzt mal im Ernst, wenn der Plot gut ist und die Abenteuer ebenfalls, dann hab' ich doch eine geile Geschichte, selbst wenn mein "Lieblingsland" den Kürzeren zieht. Wenn es nach mir ginge, würden sich die Autoren von Kampagnen in erster Linie darum bemühen, großartige Geschichten zu erfinden und diese spielbar zu machen.

    Die Forderung ja niemandem auf die Füße zu treten (ich pauschalisiere und weiß, dass du Reissklaue das nicht gefordert hast) führt doch nur zu völlig beliebigen Plots. Kampagnen sollen umwälzend sein dürfen und solche mit politischer/kriegerischer Komponente müssen es sogar. Wenn hinterher alles so (ähnlich) ist wie vorher, dann hätte man auch in Alriksfurt den Apfelkorb retten können.

    "Die Kinder des 23. Ingerimm"

    Blog zum Projekt

    Produktseite im Scriptorium (Kurzgeschichtenanthologie)

    Produktseite im Scriptorium (Spielhilfe)

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    Link zum Orkenspalterdownload der Spielhilfe

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  • Besonders ist die Sache gerade in diesem Fall ja nochmal spezieller, erstens hat das Kemireich ja absolut gar keine Lobby in DSA (gibt es wirklich "Kemifans" die angefressen wären, wenn das Land in diesem Krieg vollkommen den Kürzeren zieht? Ich kenne jetzt sehr viele DSA-Spieler aber ich glaube nicht einen einzigen, der in diese Kategorie fallen würde) und zweitens ist "Al'Anfa verliert immer" inzwischen zum mehr als augenrollwürdigen Meme verkommen und das vollkommen zurecht, von daher sehe ich wirklich keinen Grund warum der Krieg nicht mit einem vollumfänglichen Sieg Al'Anfas enden könnte.

    Natürlich muss der Weg dahin interessant gemacht werden, aber es wäre ja auch nicht so dass das Kemireich dadurch von der Landkarte verschwinden würde (auf der es ehrlich gesagt sowieso kaum existiert bislang, siehe mein "erstens"), sondern als "Al'Anfanisches Protektorat" unter Rhonda mit einem potentiell horasisch gesponsorten Widerstand sehe ich da wesentlich mehr Potential dafür, dem Land tatsächlich eine interessante Rolle in der Welt zukommen zu lassen als sie, die es momentan einnimmt.

  • Alrician

    Das sind doch ganz gute Ideen, die man aber leider nur bei einem Reboot hätte verwirklichen können...

    Mit Deiner Kritik am Metaplot hast Du recht. Das ist schon lange kein wirklicher Metaplot mehr...

    Ich bin Alt-DSAler und kann mich noch sehr gut an dem Khôm-Krieg erinnern. Es gab damals niemanden, der auf der Seite Al'Anfas stand. Es gab damals sehr viele, die das Kalifat offen unterstützt haben. Al'Anfa galt damals immer noch als "böse", und niemand hat Tar Honak wirklich nachgetrauert...

  • gibt es wirklich "Kemifans" die angefressen wären

    Ich oute mich mal als jemand der potentiell Interesse an den Kemi hätte. Leider sind sie bisher immer etwas blass geblieben. Drei Seiten in der DSA4.1 Spielhilfe? Das war etwas zu wenig um sich mit den Kemi wirklich identifizieren zu können. Das lies nur ein schwammiges Gefühl von irgendwie etwas ägyptisch zu. Ich brauche sie aber auch nicht unbedingt als unabhängiges Reich. Fremdherrschaft müssten sie, soviel lässt die aventurische Geschichte erahnen, ja gewohnt sein. Wenn überhaupt würde ich eine Kampagne in der sie unter al'anfanische Herrschatf fallen als Gelegeheit sehen den Kemi etwas mehr Leben einzuhauchen, ihnen etwas mehr Farbe zu geben.

  • Das besondere von Trahelien ist, dass es keine Entwicklung der damaligen Redax war, sondern die Erfindung einer amerikanischen(!) DSA-Spielerin, wenn man den Artikel AvB 26 glauben darf. Daher gab es lange Zeit kaum Informationen über Trahelien, was dazu führte, dass es auch kaum Trahelien-Fans gibt.

  • Es ist müßig über einen Metaplot zu diskutieren, wenn er nicht mehr existiert.


    Ich glaube, dass gar kein Interesse an einem fortschreitenden Metaplot von offizieller Seite existiert. Was hat man denn nach drei (!) Jahren aus dem Sternenfall gemacht? Oder wieso wurden Personen wie Albiron von Gareth oder Eslam von Wagenhalt nicht mehr aufgegriffen? Welchen Effekt hatte die Drachenchronik? In Band IV hieß es noch, dass Drachen sich quer durch Aventurien auf den Weg nach Drakonia machen würden? Was ist mit Feracinor? Was ist mit Leonardo? Was ist mit der Erwählten Satuarias? Sollte nicht das Sphärengedächtnis im Raschtulsturm eine größere Rolle in der Gegenwart spielen (wurden ja bereits 4 Träger namentlich genannt)? Wann wurde erstmals der Dritte Zug der Sehnenden ins Licht thematisiert?

    Das sind so viele Baustellen, dass sie - nach 3-4 Jahren Dämmerschlaf - gar nicht mehr bedient werden können. Meinen Ansprüchen genügt das aktuelle DSA leider nicht mehr.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gast (14. Februar 2019 um 20:30)

  • Ich oute mich mal als jemand der potentiell Interesse an den Kemi hätte. Leider sind sie bisher immer etwas blass geblieben. Drei Seiten in der DSA4.1 Spielhilfe? Das war etwas zu wenig um sich mit den Kemi wirklich identifizieren zu können.

    Kurzer Einwurf von der Seitenlinie: Hier findest Du mehr über das Kemi-Reich (dort ist auch zu entnehmen, dass es ursprünglich ein Entwurf für AD&D war, bevor es vor nunmehr über 30 Jahren auf und für DSA umgemünzt worden war, und auch offiziell in die Welt aufgenommen wurde: http://www.kemi.de/contao/index.php/willkommen.html

  • Zu den Kemi, genau das Beschriebene (wie von dir angemerkt @Kearnaun) ist ja das Problem. Neben den angesprochenen drei Seiten in der DSA-4-Spielhilfe "In den Dschungeln Meridianas" gibt es noch ein wenig Material in der Box "Al'Anfa und der Tiefe Süden", aber das ist noch weniger "handfest".

    Es werden einige interessante Andeutungen in Richtung: "Ein bisschen wie Ägypten, aber im Dschungel und mit Inseln, aber dafür ohne Nil" (Priesterkönigin, Schreiber-Adel, Namen vs. geografische Lage), gemacht, aber es bleibt alles völlig an der Oberfläche und verschwommen. Am hilfreichsten ist noch das eine AB aus "Questadores", das dort spielt und insgesamt noch das meiste Flair vermittelt. Die Kampagne könnte da schon einiges bewirken und endlich mal "Fleisch auf die Knochen" bringen - und sofern das passiert ist, wäre es irgendwie schade, wenn es wieder "abgeräumt" wird, indem das Reich von der Karte gefegt wird; ein Protektorat unter einer Marionetten-Nisut Rhônda könnte es zumindest etwas erhalten, aber selbst da wäre mir ein freier und ein besetzter Teil (alles östlich der Linie Quinsay-Hôt Alem... einige Inseln) noch immer lieber. Aber da wären wir ja wieder bei der von vielen hier eher abgelehnten Patt-Situation.

    Sollte es hingegen nicht dazu kommen, die Kemi erlebbarer zu machen, dann können sie auch gerne ganz getilgt werden.

    Was natürlich gar nicht ginge, wäre eine weitere schallende Niederlage für Al'Anfa. Das wäre einfach nur noch lächerlich.

    Ich bin Alt-DSAler und kann mich noch sehr gut an dem Khôm-Krieg erinnern. Es gab damals niemanden, der auf der Seite Al'Anfas stand. Es gab damals sehr viele, die das Kalifat offen unterstützt haben. Al'Anfa galt damals immer noch als "böse", und niemand hat Tar Honak wirklich nachgetrauert...

    Tar Honak hatte ich persönlich ebenfalls nicht nachgetrauert. Aber danach kam ja Oderin du Metuant ... dem hätte ich es damals tatsächlich gegönnt, das Ruder noch einmal rumzureißen, anstatt nur einen auf Pellaeon (wie er in der Thrawn-Trilogie und danach in Dark Saber dargestellt wurde) zu machen, und so viele Truppen wieder heimzubringen, wie noch möglich und dabei bis auf kleinste Gelände-Gewinne (ist die Herrschaft über Selem tatsächlich erstrebenswert?) nichts erreicht zu haben.

  • Nächster Orkensturm über Weiden > Schwarzpelze kriegen aufs Maul > Svelltland wird endlich dem Mittelreich einverleibt > Eine uninteressante Gegend weniger > Mittelreich stronk

    Finde ich langweilig. Ich sehe es wie Alrician :

    1. Warum sollten die Helden immer gewinnen? Spannende Geschichten haben immer einen mächtigen Gegner. Ich kenne keine spannende Geschichte, wo sich die Protagonisten durch Horden von Gegner schnetzeln. Was wär Herr der Ringe, ohne Sauron, ohne die Ringgeister, in einer Kuschelwelt ohne Verrat?

    2. Trahelien hin oder her, Reiche sollten auch untergehen können. Klare Siege sollten auch möglich sein. Status quo mit leicht verschobenen Grenzen i.v. zu "vorher" ist doch langweilig.

    3. @Rabensturm: Ich fand die AlAnfaner immer fies. Grade nachdem ich 3 Nächte in Fasar gelesen hatte... Trotzdem hätten die siegreicher sein können.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • 3. @Rabensturm: Ich fand die AlAnfaner immer fies. Grade nachdem ich 3 Nächte in Fasar gelesen hatte... Trotzdem hätten die siegreicher sein können.

    Ich finde Al'Anfa ist das ideale Setting, wenn man mal moralisch grauere oder schwarze Schattierungen spielen will ohne sich mies zu fühlen. Weiter nördlich kommt schwarzes und dunkelgraues Charaktere schneller in moralische Konflikte mit der nach unseren modernen Zivilisationsstandards gesetzten Umwelt mit Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Humanismus etc. Und ich zumindest hab dann natürlich auch ein seelisches Dilemma, weil ich mit diesen Werten erzogen bin.

    Al'Anfa bietet eine Umgebung, wo man einen grauen oder schwarzen SC unter vielen dunkelgrauen oder schwarzen NSC spielen kann. Wenn man Al'Anfa sagt, dann ist unterschwellig bereits der Konsens für ein amoralisches schmutzigeres Spiel etabliert. Und das ist ja auch mal eine schöne Abwechslung.


    Nächster Orkensturm über Weiden > Schwarzpelze kriegen aufs Maul > Svelltland wird endlich dem Mittelreich einverleibt > Eine uninteressante Gegend weniger > Mittelreich stronk

    Ich finde so theoretisch ist das Svelltland eine interessante Gegend mit den Besatzern. Aber praktisch fällt mit kein Abenteuerzyklus ein, der das offiziell mal aufgegriffen hat seit dem Orkensturm. Aber vielleicht bin ich auch schlecht informiert.

  • Es ist müßig über einen Metaplot zu diskutieren, wenn er nicht mehr existiert.


    Ich glaube, dass gar kein Interesse an einem fortschreitenden Metaplot von offizieller Seite existiert. Was hat man denn nach drei (!) Jahren aus dem Sternenfall gemacht? Oder wieso wurden Personen wie Albiron von Gareth oder Eslam von Wagenhalt nicht mehr aufgegriffen? Welchen Effekt hatte die Drachenchronik? In Band IV hieß es noch, dass Drachen sich quer durch Aventurien auf den Weg nach Drakonia machen würden? Was ist mit Feracinor? Was ist mit Leonardo? Was ist mit der Erwählten Satuarias? Sollte nicht das Sphärengedächtnis im Raschtulsturm eine größere Rolle in der Gegenwart spielen (wurden ja bereits 4 Träger namentlich genannt)? Wann wurde erstmals der Dritte Zug der Sehnenden ins Licht thematisiert?

    Das sind so viele Baustellen, dass sie - nach 3-4 Jahren Dämmerschlaf - gar nicht mehr bedient werden können. Meinen Ansprüchen genügt das aktuelle DSA leider nicht mehr.

    Das ist aus meiner Sicht Käse. Die Aufgabe eines Metaplots ist es nicht, jeden handlungsfaden fortzuspinnen, der einmal irgendwann und wo erzählt wurde. Der Metaplot ist in seiner Grundstruktur absolut präsent u d wird inhaltlich aktuell und in weiteren Abenteuern fortgeschrieben. Falls es jemandem noch unklar ist: Sterne fallen vom Himmel, alte götter und Völker erheben sich, der Kampf um die Vorherrschaft im neuen Zeitalter hat begonnen. Wenn DEIN metaplot nicht so ist wie du ihn gerne hättest, geschenkt. Aber dass er präsent ist und sich nun beginnt richtig zu entfalten steht für mich außer Frage.

  • Nächster Orkensturm über Weiden > Schwarzpelze kriegen aufs Maul > Svelltland wird endlich dem Mittelreich einverleibt > Eine uninteressante Gegend weniger > Mittelreich stronk

    Wow ich könnte gar nicht mehr widersprechen. Ich halte das Svelltland für eine der spannensten Regionen und würde mir wenn dann eher eine Annäherung an die Pandlarin-Region wünschen, die ich ebenfalls sehr spannend finde. Das Mittelreich ist als Zentralmacht finde ich sehr dröge und ich würde mir hier mehr Zerfall wünschen, da es spannendere Geschichten ergibt. Allgemein bin ich mehr für Konflikte Gut gegen Gut bzw. Grau gegen Grau und weniger Schwarz gegen Weiß. Ein neuer Orkensturm würde die Orks noch mehr Richtung Schwarz rücken und so wesentlich langweiliger machen. Hat der Aikar eigentlich Gravesh Schild inzwischen erobert? Und wo befindet es sich?

  • Nächster Orkensturm über Weiden > Schwarzpelze kriegen aufs Maul > Svelltland wird endlich dem Mittelreich einverleibt > Eine uninteressante Gegend weniger > Mittelreich stronk

    Wow ich könnte gar nicht mehr widersprechen.

    Da schließe ich mich doch gleich mal an. Einfach alles daran ist IMO schlecht. Das letzte was die Orks brauchen ist noch eine große Niederlage nachdem die eh schon ein wenig als "Al'Anfa des Nordens" irgendwie nichts auf die Reihe kriegen, das Svellttal dem Mittelreich einzuverleiben wäre weder für die Region noch für das Mittelreich in irgendeiner Weise hilfreich. Warum will man gerade das Mittelreich noch stärken? Das MR hat gerade Gewonnen mit großem G, nach Jahrzehnten des Krieges gibt es endlich keine existentielle unmittelbare militärische Bedrohung mehr, das Augenmerk muss doch jetzt ganz klar auf dem Inneren, Befriedung und Restauration in Tobrien liegen (und damit einhergehend innenpolitische Spannnungen weil Weiden/Tobrien damit von einem Schlag von "Ja gut die sind ja eh alle im Osten beschäftigt" zu "Oh, da wächst eine Megaprovinz heran der militärisch niemand das Wasser reichen können wird in ein paar Jahren), das Letzte was die grad brauchen ist eine weitere Expansion.

  • Also ich hätte nichts dagegen, wenn die Orks aus dem Svellttal vertrieben würden, aber diese region sollte kein teil des Mittelreichs werden!

    Auch wenn ich früher gegen die Folgen von JdF war, bin ich jetzt doch dafür, dass das Mittelreich zerbricht und eine neue kaiserlose Zeit anbricht.