Metaplot-Spekulationsthread

  • Ob und inwieweit der Namenlose seinen Einfluss stärkt, kommt auch ein wenig darauf an, welches der möglichen Enden der Quanionsqueste am Ende in den Metaplot aufgenommen wird.

    [warnbox]Achtung: heftiger Spoiler für die brillante Kampagne Quanionsqueste[/warnbox]

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    Immerhin besteht ja die Möglichkeit, dass der NL durch sein Auge an das Saatkorn der Rache kommt. Fortan wäre es für Anhänger des NL deutlich leichter, Diener aus der Blakharaz-Domäne zu beschwören. Damit geht natürlich ein erheblicher Machtgewinn einher.

  • Ich hoffe, das schweift jetzt nicht zu sehr ab.

    Das Default-Ende ist aber ein anderes.

    Quanionsqueste

    Zadig wird temporär besiegt. Der Namenlose ist also geschwächt.

    Ich glaube nicht, dass im Metaplot auf alle möglichen Enden eingegangen werden kann.

    Bist du dir sicher, dass es das default-Ende ist? Weder im Abenteuer lese ich da einen entsprechenden Hinweis, noch im Kapitel "Die Kirche nach der Queste".

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    für die Praios-Kirche hat es ja auch keine unmittelbaren Auswirkungen, das Licht ist wieder da und ist völlig unversehrt. Daher können die ja gleichermaßen feiern und sich freuen. Was genau das geklaute Saatkorn anrichtet, dürfte IT den Leuten auch nicht bewusst sein.

  • Ich finde einfach, dass ganz handfeste, bedrohliche böse Mächte und Lande (in wenn möglich verschiedenen Variationen) ein integraler Bestandteil klassischer Fantasy-PnP-Welten sind.

    Sicherlich, dagegen würde auch auch nichts einwenden, das stimmt.

    Allerdings sollten diese bösen Mächte nicht die neuen Schatttenlande sein, mit NL-Verehrung statt Erzdämonen-Verehrung, aber im Grund das, was Aventurien gerade OT über 20 Jahre begleitet und mitgestaltet hat, nur geographisch woanders mit anderen NSC.

    Aber zugegeben war ich auch froh, als die Schattenlande endlich (naja fast) aufgelöst wurden, weil sie nie mein Ding waren und ich lieber einige der unzähligen anderen AB spiele, die auch mit , handfesten bösen Mächten und Bedrohungen auskommen, ohne dass diese in großen Reichen etabliert werden, in denen ganz offen "das Böse" angebetet wird und der Rest der Welt dazu verdonnert ist, hilflos zuzusehen, während die Bewohner sich recht schnell damit arrangieren und sich einfinden.

  • Genau das meine ich wie Schattenkatze es beschreibt. Ich finde da eher kleinere Brandherde wie ein kleiner Shakagra außenposten der die macht firuns im Norden bedroht. Dazu vielleicht eine Kirche die von Namenlosen beeinflusst versucht die geschwächte Position auszunutzen. Außerdem könnte die Vorherrschaft Borons imsuden ruhig mal ein wenig angegriffen werden usw. Also alles zwar kleinere Schauplätze, die gemeinsam aber zu einer Schwächung der zwölf Götter führen würden und so dem Namenlosen dann die Gelegenheit geben sich als Gott in der Gesellschaft zu verbreiten und so die Macht zu erhalten die er braucht um sich von seinen ketten zu lösen.

    Dann kann es ja immer noch zu einer großen Schlacht kommen.

  • Schattenkatze :

    Am Ende geht es dabei eben darum nicht nur böse Antagonisten in eigentlich neutralen bis guten Umgebungen bekämpfen zu können, sondern die Helden auch in durch und durch böse und bedrohliche Umgebungen schicken zu können in denen dunkle Mächte oder böswillige Organisationen unumschränkt herrschen und in denen es fast nirgendwo Hilfe für die Helden gibt - in denen die Helden allein auf sich selbst und ihre Fähigkeiten angewiesen sind.

    Das ist unheimlich spannend und eine PnP-Fantasy-Welt die nicht allermindestens ein dunkles Land dafür parat hat, der fehlt wirklich ganz massiv etwas in meinen Augen.

    Und die nördliche Wildnis, die Hänge (und Höhlengewölbe) des Ehernen Schwerts, das ewige Eis und schließlich die Städte der Shakagra wären dafür ideal.

    Die Helden allein mit der Wildnis und dem erbarmungslosen, fremdartigen Bösen.

    Mutig dorthin vordringend wo nie ein Held zuvor gewesen ist.

    Unendlich weit weg von jeder Hilfe und jeder freundlichen Zivilisation.

    Das ist für mich der Inbegriff von Abenteuer.

    Und auf der anderen Seite ist es dort im Norden weit genug weg um Spieler denen solche Settings weniger gefallen nicht zu stören.

  • Schattenkatze :

    Am Ende geht es dabei eben darum...

    Vom Prinzip her kannst du diese Abenteuer doch aber auch erleben wenn es sich dabei nicht um das große Böse handelt, sondern in diesen einzelnen kleinen Sandboxes ein spannendes Abenteuer geboten wird, die nur indirekt über den Namenlosen verbunden sind und sich diese Verbindungen erst am Ende auflösen oder?

    Oder geht es dir dabei um die dauerhafte Bedrohung aus dem Hintergrund?

  • Am Ende geht es dabei eben darum nicht nur böse Antagonisten in eigentlich neutralen bis guten Umgebungen bekämpfen zu können, sondern die Helden auch in durch und durch böse und bedrohliche Umgebungen schicken zu können in denen dunkle Mächte oder böswillige Organisationen unumschränkt herrschen und in denen es fast nirgendwo Hilfe für die Helden gibt - in denen die Helden allein auf sich selbst und ihre Fähigkeiten angewiesen sind.

    Die gibt es doch, und gab es auch vor den Schattenlanden, und auch außerhalb der Schattenlande, und kann und wird es daher auch außerhalb eines irgendwie gearteten NL-Reiches geben können.

    Abseits persönlicher Geschmäcker fände ich eine solche Entwicklung unpassend, weil das gerade erst sehr lange und ein großer Metaplot war, aber auch, weil ich trotz aller Ressourcen und Kopfzahlen das alles für zu klein und zu wenig an einem Strang ziehend halte, um da ein nördliches Reich aus dem Boden zu stampfen, das auch gehalten werden kann (obwohl, das galt auch für eine Auswüchse des Schattenlande-Metaplots).

    Der Sternenfall ist als so gravierend gesetzt, dass diesbezüglich wohl nicht mehr kommen wird. Gut möglich in Verbindung mit dem NL, passt ja zu der Sternenleere. Grundsätzlich kann der auch gerne mal wieder aus meiner Warte thematisiert werden, abseits des örtlichen NL-Zirkels einzelner AB.

    Für Orks sehe ich den Metaplot-Zug bereits abgefahren (zumindest vor wenigen Jahren auf der RatCon hieß es noch, dass der Aikar wohl sogar gut möglich abseits von AB ad acta gelegt wird), denn für die ist ganz viel eher nicht passiert, abseits einzelner nicht weiter thematisierter Erfolge und eines überhaupt nicht skizzierten Planes.

  • Schattenkatze :

    Am Ende geht es dabei eben darum...

    Vom Prinzip her kannst du diese Abenteuer doch aber auch erleben wenn es sich dabei nicht um das große Böse handelt, sondern in diesen einzelnen kleinen Sandboxes ein spannendes Abenteuer geboten wird, die nur indirekt über den Namenlosen verbunden sind und sich diese Verbindungen erst am Ende auflösen oder?

    Oder geht es dir dabei um die dauerhafte Bedrohung aus dem Hintergrund?

    Natürlich kann ich diese wilden Regionen und all die Gefahren die dort schon gesetzt sind auch so bespielen - von den Shakagra die ja gut beschrieben sind mit ihren Städten bis zu den Hinterlassenschaften Gloraniens.

    Aber aus meiner Sicht denke ich mir da einfach: Warum den Hahn nur tröpfeln lassen und nicht ganz aufdrehen?

    Ich kann mich da nur wiederholen: Für mich sind Länder und Regionen die flächendeckend feindlich und herausfordernd und böse sind ein sehr wichtiges Subsetting und ein sehr wichtiger Plot-Hintergrund in jeder klassischen PnP-Fantasywelt.

    Andere Fantasy-Welten haben da eine sehr reiche Auswahl die unendliche Abenteuer verspricht in denen die Helden ganz auf sich gestellt sind.

    Aventurien hat diese Settings jetzt frisch verloren mit der Splitterdämmerung (zumindest größtenteils) und braucht in meinen Augen einfach Ersatz bei dem geklotzt und nicht gekleckert wird.

    Außerdem braucht Aventurien in meinen Augen neue große Kampagnen die sich in den nächsten Jahren ruhig langsam anbahnen könnten.

    Neue große Gegner und Herausforderungen.

    Plots in denen es um wirklich viel geht.

    Für mich ist der Namenlose und ein an namenloses Böses fallender hoher Norden, da einfach eine Ideallösung.

    Zusammen mit einem Maraskan wo die Skrechu sich massiv regt und einem Orkland wo der Aikar sich massiv regt.

    Das ist dann zumindest Metaplot wie er mir gefallen würde und der mir dann ähnlich gut gefallen könnte wie der rund um Borbarad und die Heptarchien.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (28. August 2018 um 14:46)

  • Ich mag den Namenlosen als subtiles Böse im Hintergrund als Kontrast zu dem offensichtlichem Bösen (Dämonen, Orks, ...).

    Das macht aber Abenteuer sehr schwierig. Entweder sind die Gegner so subtil, dass die Spieler nicht merken was dahintersteckt. Oder die Gegner verhalten sich dämlich. Die Simyala-Kampagne ist eines der wenigen positives Beispiele.

    Dunkelelfen mögen hier eine Ausnahme sein, aber dass sie in "Klinger der Nacht" zu Schwertfutter degradiert werden, gefält mir nicht.

    Also nein, ich möchte auf kein namenloses Dunkelreich egal wo.

  • Aber aus meiner Sich denke ich mir da einfach: Warum den Hahn nur tröpfeln lassen und nicht ganz aufdrehen?

    Das ist so ein bisschen ein DSA-Problem, dass die Bösen im Hintergrund ständig im Hintergrund bleiben und im Grunde nur Niederlagen aneinander reihen. Die Splitterdämmerung war da in sofern gut, weil sie mit vielen dieser Schurken einfach aufgeräumt hat, bevor sie an Altersschwäche sterben oder dem Vergessen anheim fallen.

    Für mich muss es nicht unbedingt ein Reich des Bösen geben - gerade der Namenlose ist ja eher ein subtiler Genosse. Jetzt wieder mit dem Einfall namenloser Horden anzufangen halte ich für Riskant, einfach weil man dann gerne zu viel des Guten möchte und in die Rüstungsspirale des konstant eskalierenden Plotts tappt. Wenn die Nachtelfen im Norden vielleicht nach Theriak buddeln, damit ihr Herr nicht nur durch seine ollen Vampire an leckeres Sinkaryan kommt, dann müssten die Helden eher mal zu den Nachtelfen kommen statt diese nach Aventurien :D

    Was ich aber in Aventurien brauche sind Konflikte - und nicht nur so Haha-Geschichten wie in Andergast/Nostria.

    Mit dem Erstarken der Nachtelfen könnte ja eventuell die Rückkehr der Ellen in irgendeiner Form einhergehen - immerhin gibt's es ja da noch einen König... WEnn die zurückkommen und irgendeinen Landstrich für sich beanspruchen - oder gar irgend einen neuen Bereich nach Dere Singen/Träumen...?

    Das Horasreich würde ich mal losschlagen lassen - der Rest der Welt soll doch bitte auch vom Glanze dieser großartigen Nation profitieren dürfen. Ich baue bei mir schon fleißig einen Orden des fallenden Drachen für unseren angehenden Nandusgeweihten Zwerg auf - ein Orden, der nicht einverstanden ist mit den Drachischen Einflüsterungen am Hofe. Wäre cool, wenn mir der Meta-Plott da mal entgegenkommen würde. MIttelreich gegen Horasreich wäre dann eher ein sich anbahnender Konflikt zwischen Rondra und Shinxir - in seiner Natur erst mal ambivalent, ohne dass es eine klare gut/böse Struktur gibt.
    Genauso könnte Al'Anfa mal wieder was machen - der Khomkrieg ist schon so lange her - und wie wenn nicht durch den Sieg kann man dem Rest Deres klar machen, wer der Rechtmäßige Götterfürst ist?

    Auch Rasttulah könnte sich mal wieder regen und mit ihm alle, die an ihn glauben - und Brasoragh? (Same Thing?!)

    Konflikte können ruhig grau sein und bei allen Parteien gutes und schlechtes heraufbeschwören - gerade von solchen Reibereien lebt doch das Rollenspiel. Mir ist halt wichtig, dass Aventurien nicht so ein Ponyhof-Feeling ausstrahlt, wo im Grunde alles ok ist...

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • @BardDM

    Dem kann ich mich nur anschließen.

  • Interessant wie sehr auseinander die Geschmäcker hier driften. Für mich sind die Abenteuer nämlich bisher so recht passend. Viele kleine Geschichten, die in sich relativ abgeschlossen sind und nicht gleich mit dem Vorschlaghammer des bösen hantieren.

    Wenn deine/eure Vorstellung natürlich wieder so eine dunkle Macht ist die über Ressourcen und Land verfügt, dann wird diese zur Zeit so garnicht bedient.

    Mal ne Frage in eine ähnliche Richtung. Wenn der Namenlose sich tatsächlich von seinen Ketten befreien könnte, meint ihr er würde einfach so dem Chaos Zugang zur Schöpfung verschaffen? Ist das wirklich das Ziel des Namenlosen?

  • Der Namenlose steht nicht für das Chaos (das den Dämonen zu eigen ist). Er steht für SEINE gottgewollte Ordnung, in der jene macht und ansehen Erlangen, die IHM zu opfern und dienen bereit sind ...

    - gehört in einer verheißungsvollen, geheimen Predigt, irgendwo in der zyklopensee, 1041 BF

  • Der Namenlose steht nicht für das Chaos (das den Dämonen zu eigen ist). Er steht für SEINE gottgewollte Ordnung, in der jene macht und ansehen Erlangen, die IHM zu opfern und dienen bereit sind ...

    - gehört in einer verheißungsvollen, geheimen Predigt, irgendwo in der zyklopensee, 1041 BF

    Ja, darauf will ich hinaus. Da er in der Schlacht der Götter die Bresche damals geschlagen hat, die anderen ihn aber als eine Art Korken davor setzten, finde ich es halt interessant zu überdenken ob er diese Position einfach so verlassen würde und damit das Tor freigibt.

  • Vielleicht denkt er: soll sich halt einer der anderen unsterblichen davor klemmen ... ??

    Edit: ich denke er würde es in Kauf nehmen, bis eine andere Losung greift

  • Wenn man sich so die letzten Abenteuer ansieht, hat der Namenlose eigentlich immer verloren.

    - Im Schatten Simyalas

    - Drachenchronik

    - Kaiser der Diebe

    - Donner und Sturm

    - Theaterritter-Kampagne

    Von daher sollte man sich mal überlegen, wie man ihn und seinen Anhänger einige Erfolge erzielen lassen kann. Sonst wirkt er unglaubhaft und die Entwicklung insgesamt auch nicht allzu spannend.

  • Das Problem ist ja oft, dass Abenteuer meistens die Helden als Sieger dastehen lassen, weshalb Siege des Namenlosen durch andere Geschichten (Aventurischer Bote oder Romane) zurückgreifen müssten. Ich persönlich fände es für meine Helden schöner, solche Siege des Gegners auch miterleben zu dürfen. So wird der Feind präsenter und es entwickelt sich eine Beziehung zu diesem, die nicht nur darauf basiert was für eine pfeife er doch ist.

    Da hoffe ich von dem gesamten Metaplot mehr zu bekommen anstatt es mir immer wieder selbst aus den fingern saugen zu müssen.

    Zum Beispiel in der Donnerwacht Kampagne wurde ich den Orks schon gerne einen Teilerfolg zuspielen. So agieren die Helden beim nächsten aufeinander Treffen ggf. umsichtiger oder verlieren sich in blinder Rache.

    Und hier sehe ich viel Potential in einem Gegenspieler der tatsächlich im Hintergrund die Faden zieht und bei Misserfolge der Charaktere erstmal der kleine Feind ins Visier genommen wird um vom großen abzulenken.

  • Wir wissen nur von den Fällen wo der NL, bzw. seine Anhänger, verloren - das wird gut im "Ring des NL" erzählt. Dadurch entsteht ja die Gefahr diese Gottheit zu unterschätzen. Eine Gottheit, wo sie Anhänger gegenseitig umbringen (wie in Myranor) ... ein guter Schachspieler gewinnt - auch wenn er dazu früh seien Dame opfert ...

    Vielleicht mache ich mir in nächster Zeit (bis Dez 2018) die Mühe und suche mal alle offene Plots seit der aventurisch/iridschen Geschichtsschreibung heraus. Dürfte interessant werden.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)