Ah ja, wir bewegen uns zwischen den Extremen:
"Und auch, wenn man die besondere Verehrung der Urtulamiden für Symboltiere kennt, stimmt es niemand misstrauisch, dass Feqz landläufig nebst dem Mungo auch die Ratte zugeschrieben wird (...) Die Tatsache, dass es lange verboten war, seinen Namen auszusprechen, lässt nur einen Schluss zu (...)." (Land der ersten Sonne S. 161)
"Das Verbot von Praios- und Phex-Glauben in Mengbilla schwächte den größten Feind des Namenlosen und denjenigen Gott, der ihm als einziger an List und Heimlichkeit gleichkam." (Wege der Götter S. 157)
Steht Phex nun dem Namenlosen nahe oder ist er gerade einer seiner stärksten Gegner? Ich vermute, die Wahrheit ist zweifach. Heißt es nicht so schön "Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher"? Wenn man sich daran hält, wird man notgedrungen auch Wesenszüge übernehmen. Nehmen wir nur Kor.
"Dem halten seine Anhänger entgegen, dass sich der Herr mit entsprechenden Opfergaben (wie z.B. Blut) besänftigen lasse und dass sie jene, welche nicht kämpfen, verschonen - beides wichtige Abgrenzungen gegenüber dem Erzdämon Xarfai, mit dem Kor dennoch manchmal gleichgesetzt wird." (WdG 55)
Ja, er hat Eigenschaften, die denen Belhalhars ähneln. Dennoch ist gerade er einer seiner schärfsten Gegner. Er steht in der ersten Reihe im Kampf gegen die Niederhöllen, er ist ihnen darum nahe. Auch im Wesen.
Auch Praios teilt mit seinem Willen zur Herrschaft und der Vertretung klarer Hierarchien, in denen wenige über viele herrschen, seiner Kompromisslosigkeit und der gnadenlosen Durchsetzung seiner Gesetze und Prinzipien Eigenschaften mit dem Namenlosen. Und Phex teilt die moralisch-ethische Flexibilität und teils die Methoden. Aber der Namenlose ist einer, der Richter des Tages und der Richter der Nacht aber sind zwei. Darum sind sie schön. Preiset die Schönheit!