Achaz NSC als Dozent an Magierakademie

  • Ich sehe das nicht als "Regel" sondern als naheliegend. Es gibt Fachleute, es gibt Möglichkeiten, und dass die alle plotbedingt nicht genutzt werden (und NSC potentiell sehr unfähig rüber kommen) wäre mir einfach zu unplausibel und würde wenigstens mir einen unangenehmen Beigeschmack hinterlassen.

    Bei einem anderen Hintergrund, weniger große Stadt, keine Tempel und Akademie, würde mir das glaubhafter erscheinen.

    Deshalb geht ja auch heutzutage in der zivilisierten Welt nie etwas schief. :D Bei mir hinterläßt die alltägliche Wirklichkeit auch einen unangenehmen Beigeschmack, aber unplausibel kann ich sie leider nicht nennen.

  • Heutzutage kann man Menschen nicht einfach per Magie in den Kopf schauen und Dämonen gibt es nicht. Das Rechtssystem in Aventurien ist in großen Teilen um Lichtjahre rückständiger als das irdische, aber manche Anklagepunkte können mit fast hundertprozentiger Genauigkeit in Minuten per (magischer oder göttlicher) Hellsicht überprüft werden.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • (Das sag mal allen Menschen die in 300 Jahren des Hexenwahns ermordet wurden - und heute in Afrika und anderswo wegen Hexerei verfolgt werden. Und soll nicht der Vatikan weiterhin Exorzisten beauftragen? :rolleyes2:)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das ist doch genau mein Punkt^^ In Aventurien kann man mit relativ wenig Aufwand einen Dämonenbündler erkennen - zumindest wenn er vor einem im Kerker festsitzt.

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    Einmal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (19. März 2018 um 19:23)

  • Noch nie in Grangor gewesen, wie? :lach:

    Am Ende liegt es - wie so oft - am SL, bzw. wie "dumm" sich der Achaz in einer fremden Stadt benimmt.

    Theoretisch kann Alles oder Nichts passieren, egal ob da nun ein Zwergensöldner in Vollrüstung (Modell Schildkröte), ein Halbork, ein Novadi (naja) oder ein Achaz daherkommt.

    Soso, es sie leicht Dämonenanbeter zu erkennen ... da habe ich in 40 derischen Jahren anders erlebt. :paranoia:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • außerdem ist Aventurien ultraprogressives weichspül-Fantasy. Eine Stadtgarde im Horasreich die Achazhände abschlägt passt hinten und vorne nicht.

    Warum nicht? Falls er sich bei der Verhaftung ungeschickt verhält, und einen Schwertstreich abbekommt, kann das passieren.

    Abgesehen davon ist mir Aventurien in den meisten tatsächlichen Rollenspielrunden nie weichgespült vorgekommen. Die Leute, die DSA wirklich am Spieltisch (oder online) betreiben, bringen da viel Aufregung und Spannung rein - in jede Region. Die meisten, die ich persönlich kenne, die sich eher als Stimmigkeitpolizei bezeichnen lassen, sind dagegen hauptsächlich Sammler, weil ihre Spielrunden längst eingeschlafen sind. (Ist natürlich kein Pauschalurteil, sondern nur, was ich so kenne.)

    Ein jedes Setting ist so spannend wie man es sich macht. Warum soll das Horasreich weniger Aufregung bieten als das England der Fünf Freunde?

  • @ zakkarus

    Ich habe das oben etwas konkretisiert. Aber ja - wenn ein Seelenpaktierer vor dir in der Zelle sitzt, dann gibt es gewöhnlich viele erfolgversprechende Wege, ihn zu erkennen. Bei einer Chimäre genauso.

    Warum soll das Horasreich weniger Aufregung bieten als das England der Fünf Freunde?

    Den Vergleich verstehe ich nicht. Sind die Fünf Freunde seit neuestem harte Blut-und-Knochen-Fantasy?:lach:

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • Ich habe das oben etwas konkretisiert. Aber ja - wenn ein Seelenpaktierer vor dir in der Zelle sitzt, dann gibt es gewöhnlich viele erfolgversprechende Wege, ihn zu erkennen. Bei einer Chimäre genauso.

    Ein wenig Offtopic, aber bin schon länger auf der Suche nach Tipps: wie kann man denn Chimären erkennen? (Mir geht es eigentlich darum, welche magischen oder karmalen Mittel man gegen Harpyien ins Feld führen kann.

  • Wenn man sich nicht mit dem Thema -oder Tierreich- auskennt, gar nicht!

    Einige ältere Kreaturen wurden erst nachträglich (je nach Edition) zu Chimären erklärt, vorher waren es nur "Monster".

    Gut, so'n Vieh wie die Widderhyäne dürfte bei (fast) allen Aventuriern als Unwesen durchgehen ... anderseits, wo leben Hyänen in Aventurien? ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Den Vergleich verstehe ich nicht. Sind die Fünf Freunde seit neuestem harte Blut-und-Knochen-Fantasy?:lach:

    Nein, aber selbst in Kinderbüchern vom Fließband, die in der "zivilisierten Welt" spielen, kann man genug Konfliktpotential aufbauen. Im Gegensatz dazu scheinen manche zu meinen, dass das Horasreich so perfekt funktioniert, dass beinahe jede Form von Abenteuer als "unstimmig" gilt.

  • wie kann man denn Chimären erkennen?

    Es sind magisch/dämonisch geschaffene Kreaturen. Magier mit Odem/Analys/Oculus sollte da aushelfen können. Auch so manch ein Hesinde-Geweihter mit entsprechender Liturgie (jedenfalls in DSA 4).

    Da sie Hybriden sind, kann man ihnen die unterschiedliche Teile/Zusammensetzungen auch ansehen.

    Ich meine mich zu entsinnen, dass sie auch öfter wahnsinnig (wie die Harpyien) sind aufgrund dessen, was sie sind und was mit ihnen geschah.

    In einer Stadt mit gebildeten Leuten (Akademien. Tempel, Bibliotheken) sollte man auch in der Lage sein, von Achaz schon mal gehört zu haben, gerade wenn die Garethi sprechen und was von geladenem Gastdozenten erzählen, und Personen mit entsprechenden Möglichkeiten zu haben.

  • Ich denke, dass man auch wenn man jede offizielle Setzung wortwörtlich umsetzt in seiner Kampagne, immer noch viel Spielraum hat die Dinge so oder so zu inszenieren und zu Ende zu denken.

    Ich persönlich würde das offizielle Aventurien nicht so darstellen als Meister, dass in einer horasischen Handelsstadt quasi niemand etwas von Achaz weiß.

    Mein Ansatz ist da eher folgender:

    In Städten wie z.B. Grangor, so würde ich es in meiner Kampagne setzen, leben mehr als eine Hand voll Leute die als Händler regelmäßig weit reisen und gereist sind zur See; auch und gerade in den Süden.

    Dort gibt es bei mir genug Leute mit einer guten, hesindegefälligen Bildung die so ungefähr wissen was es gibt auf ihrer Welt und die schon massig Sagen, Legenden, Reiseberichte, Tempelpredigten und gelehrte Abhandlungen gehört und gelesen haben in ihrem Leben über die Wunder, Gefahren und Begebenheiten ihres nicht unendlich großen Kontinents.

    Und selbst die untersten Schichten so einer Stadt kämen bei mir als Meister nicht an den zahlreichen Tavernengeschichten und Erzählungen reisender Händler und Abenteurer vorbei; zumindest nicht so sehr dass niemand jemals eine abenteuerliche Geschichte über die Echsenmenschen im tiefen Süden gehört hätte.

    Schon ein einzelner weitgereister Barde könnte einen weidener Weiler zu einem Dorf ausgewiesener Achaz-Experten machen und sich mit Erzählungen aus Selem und H'Rabaal über 1-2 Wochen Kost und Logis im Gasthof sichern.

    Der Wirt hätte fast jeden Abend volles Haus und noch 40 Jahre später erzählt Großväterchen Alrik seinen Enkeln die Geschichten von den Charazzar und steinernen Zikkuraten aus uralten Zeiten die er dort als junger Mann mal gehört hat - natürlich abenteuerlich weitergesponnen und ausgeschmückt oder kindgerecht entschärft. ;)

    Bei dieser genauso plausiblen Herangehensweise wird ein Achaz natürlich auch erst mal Befremden und/oder instinktive Furcht auslösen bei Aventuriern die das was ihnen bisher nur als diffuse Märchengestalt bekannt war plötzlich vor der eigenen Haustür die Straße entlang marschieren sehen.

    Aber das muss in meinen Augen absolut nicht in Panik, Dämonenangst, Mistgabelmobs und Gewalt münden.

    Das kann es wenn der Meister es so möchte und braucht für seinen Plot, aber das muss es in keiner Weise.

    Es kann genausogut zu einer Situation von fasziniertem Interesse kommen, wenn klar wird dass von dem Fremden keine Gefahr ausgeht; zu friedlichem Dialog, Szenen der Gastfreundschaft und positivem Aberglauben mit Blick auf Hesinde und Tsa.

    Und wenn der fremde Echsenmensch dann eines Verbrechens bezichtigt wird aber gleichzeitig behauptet Assoziierter einer Magiergilde zu sein, muss das in einer horasischen Stadt absolut kein großes Thema sein einen Magus, Hesindegeweihten, Scholaren, weltläufigen Händler oder pensionierten Abenteurer und Weltenbummler zu finden der sich mit den Gewohnheiten und Absonderlichkeiten des Südens sehr solide auskennt und der die lokalen Autoritäten beraten, Briefe schreiben und Erkundigungen einholen kann.

    Wie viel Unwissenheit über den Rest der Welt, sowie Ignoranz, irdische Mittelalterlichkeit, Dunkelsinn und Gewaltaffinität im Umgang mit Exoten man in seiner Kampagne will, das ist eine Drehbuch- und Regieentscheidung die ein SL (zusammen mit seiner Gruppe) so oder so treffen kann.

    Aventurien gibt da verschiedene Spielstile und Inszenierungsmöglichkeiten her.

    Und ich finde immer man sollte sich darauf konzentrieren Runden dabei zu unterstützen das möglich zu machen was ihnen Freude macht.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (31. März 2018 um 21:17)

  • Es gibt Achazstämme im Horasreich, speziell in Drol.

    Bedenkt man, wie arg klein Aventurien ist sollte man in Grangor Achaz erkennen.

    Weiterhin ist der ganze Süden voll mit Städten, in denen Achaz und Menschen zusammenleben. In Hafenstädten wie Grangor sollte also häufiger mal ein Achaz als Teil einer ganz normalen Schiffsmannschaft vorbeikommen.

  • Ich denke, dass man auch wenn man jede offizielle Setzung wortwörtlich umsetzt in seiner Kampagne, immer noch viel Spielraum hat die Dinge so oder so zu inszenieren und zu Ende zu denken.

    Ich denke, das ist ein Kernsatz, dem ich 100% zustimme.

    Wenn der Spielleiter hier eben ein Abenteuer um einen Achaz machen will, der von Horasiern bedroht wird, sollte man nicht schreien "Das geht aber nicht.", sondern die Details herausarbeiten, warum es in diesem speziellen Fall - wie ich oben gesagt habe - und sei es durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle eben doch geht.

    Ansonsten stimme ich auch zu, dass Achaz wohl bekannt sind. Allerdings denke ich, dass es bei der Unterscheidung unterschiedlicher Fremdwesen wohl doch Probleme geben kann. Ob es sich im speziellen Fall um einen Achaz, einen Ziliten, einen Maru oder in extremsten Fällen vielleicht sogar einen Necker handelt, mag einen Großteil der Leute wohl überfordern. Um von Chimären gar nicht erst zu reden.