• Spielt "Memoria", denn da geht es auch um Satinav, Zeitveränderungen und Bestrafung.

    Das manchmal die "Strafe" etwas dauern kann - wie bei Borbarads Rückkehr - mag auf die Situation ankommen.

    Zeitreisen und ihre Auswirkungen sind rein philosophischer Natur - daher werden wir auch auf keine Lösung kommen.

    Die irdischen Zeitgötter waren zugleich Schicksalsgötter - und das dürfte einiges zu Denken geben. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Spielt "Memoria", denn da geht es auch um Satinav, Zeitveränderungen und Bestrafung.

    Das manchmal die "Strafe" etwas dauern kann - wie bei Borbarads Rückkehr - mag auf die Situation ankommen.

    Zeitreisen und ihre Auswirkungen sind rein philosophischer Natur - daher werden wir auch auf keine Lösung kommen.

    Die irdischen Zeitgötter waren zugleich Schicksalsgötter - und das dürfte einiges zu Denken geben. ;)

    Memoria liefert aber reine IT-Informationen, oder?

    Und dass Zeitreisen und ihre Auswirkungen nur rein philosophischer Natur sind, wage ich zu bezweifeln. Immerhin gibt es regeltechnische Zauber zum Zeitreisen und zeitreisende Persönlichkeiten in Aventurien, die in der Vergangenheit vor Dingen gewarnt haben, die noch geschehen würden. Natürlich bekommt man dann das klassische Zeitreise-Paradoxon, aber in DSA ist es leider nicht rein auf de rein philosophischen Ebene gehalten.

  • chilledkroete

    Satinav bestraft glaube ich gar nicht wirklich. Oder nur in den seltensten Fällen. Er korrigiert meist nur Fehler im Zeitverlauf, die mehr oder weniger schwerwiegende Folgen haben würden. Die Korrektur geht aber häufig mit Nachteilen für den Zeitfrevler einher, so dass es so scheint, als ob Satinav ihn persönlich bestraft. Allerdings ist nicht immer zwangsläufig der eigentliche Zeitfrevler das Ziel von Satinavs "Bestrafung". Ein gutes Beispiel dafür sind Liscom und Borbarad. Liscom war der eigentliche Zeitfrevler aber hinter Borbarad war Satinav dann am Ende her, weil er derjenige war an dem die gestohlenen Jahrhunderte "hafteten" (nenne ich mal so). Obwohl ER eigentlich nicht für den Zeitfrevel Liscoms verantwortlich war. Vermutlich hätte Satinav nicht bei jedem so einen Aufwand betrieben aber da Borbarad ein göttliches Wesen ist und seine Wiederkehr eine Menge Veränderungen im Lauf der Zeit erzeugt, musste Satinav wohl ganz besonders drastisch handeln. Ein normal Sterblicher der nur mal einen INFINITUM oder einen EISENROST benutzt wird wahrscheinlich meist ungeschoren davon kommen, sofern das jeweilige zeitmagisch veränderte Artefakt keine gravierenden Folgen für den Lauf der Zeit bzw. für das Weltgeschehen hat. Und selbst dann könnte sich Satinavs Eingreifen nur auf die Zerstörung des Artefakts konzentrieren. Ob und wie der Zeitfrefler von Satinavs Eingreifen betroffen ist hängt wahrscheinlich von der Art ab, wie er genau in den Zeitfrefel verstrickt ist.

  • Also ich sehe Satinav als all das, als was er in magische Zeiten beschrieben wird. Da findet sich, eine für mich unglaublich inspirierend geschriebene Geschichte dazu. Satinav war sowohl der Echsenzauberer der Jhrarhra als auch ein Gigant und ein Frevler. Satinav war vom Anbeginn, weil er zum Anbeginn gereist ist und er war seitdem immer, weil sein Frevel vollendet wurde, aber sein Schritt war auch sein Scheitern, da er zugleich machtlos war im Angesicht der Gewalten und da er ohnehin schon aus der Zukunft gerufen wurde von Sumu und sein Teil, Teil des Kampfes war. Er war also schon immer Teil der Geschichte.

    Was seine Macht betrifft, so ist diese gefesselt und gerichtet, aber potentiell dürfte er als Frevler und Sterblicher sowie Gott gleichermaßen eine unfassbar machtvolle Entität sein, eine die selbst in den Götterpakt und das Weltengesetz geschmiedet werden musste, weil er das volle Potential seiner Sterblichkeit und die volle Ausschöpfung von Göttlichkeit aus den Anfängen der Welt in sich vereinte und den Willen hatte die Schöpfung durch ihr Ungeschehen machen zugrunde zu richten. Er ist in dieser Hinsicht vermutlich eine größere Gefahr gewesen als der Namenlose selbst und zugleich ist er nun, in seiner Funktion und durch seine Bindung nicht an den Rand der Schöpfung sondern in ihr Herz, auch ihr mächtigster Wächter. Denn er ist auch derjenige, dessen Macht letztlich entscheidet, ob eine Realität rettbar ist oder ob sie in eine Zeitlinie gebannt werden muss und damit als paralleler Strom verenden kann.

    Seine Macht ist enorm, seine Aufgabe aber ebenso und die Frevel gegen das unerbittliche Weltengesetz des LOS, der den Zeitfluss in eine Richtung begrenzte, ist letztlich sein Richtspruch. Doch man muss eben auch sagen, er ist an seinem großen Frevel gescheitert, der zumindest nach seinem eigenen Verständnis kein Frevel war (denn Sumu hat ihre ungeborenen Kinder ja beschworen, zu einem Zeitpunkt als es noch keinen Fluss der Zeit gegeben hat, sondern sie ein chaotisches, beugsames Wesen war) und erst LOS' Ordnung, sein Aspekte, die sich damit verschmolzen, erschufen Naturgesetze und damit auch Wächter über eben jene.

    Kleinigkeiten wie Eisenrost und infinitum oder Immortalis sind dabei allerdings nicht seine Baustelle. Selbst Dinge wie der Chrononautos und Chronoklassis sind nicht die ultimative Gefahr für seine Aufgabe, aber sie bringen doch weit mehr Arbeit mit sich, denn diese Zauber und Rituale erlauben es den Zeitenstrom erneut zu kreuzen und ihn abzuzweigen von der aktuellen Wirklichkeit. Und dort wo die Macht der Zeit sich eben nicht selbst reguliert, da spaltet sie sich auf und hinterlässt einen Strom, der veröden kann, während die unzähligen anderen Möglichkeiten parallel fortgeführt werden. Ich glaube nicht, dass Satinav in irgendeiner Weise in der Tat aktiv wird, denn seine Gesetze sind so fest im Weltenwerk verwurzelt, dass sie sich selbst regulieren. Nur wenige Taten erfordern wahrlich einen Einsatz seiner Präsenz und Macht. Und dann ist sie doch groß genug, um auch die Macht der anderen Götter zu beschränken (man erinnere sich an den Stillstand über Grangor).

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  • Also hat Satinav eigentlich gar keinen Frevel begannen weil es davor keinen Wächter der Zeit gab? Sonst hätte er ja auch nicht zum Beginn der Zeit reisen können.

    Gibt es dann verschiedene Zeitstränge im DSA Universum die dann eben abbrechen bzw eine Abzweigung gelangen? Weil eine Art Multiversum ist ja gänzlich falsch.

    Aber wenn es Satinav nicht gäbe hätte man ja auch nicht im 8.Zeitalter mal kurz alles zu "resetten"!

    Wenn Satuaria ans Ende der Zeit gereist ist sollte sich das Ende doch dann auch immer ändern durch das Eingreifen der Götter und Satinav selbst oder Borbel eben. Oder ist Satuaria in diesem Zeitende gefangen?

  • Satinav hat einen Zeitfrevel begangen und auch wieder nicht. Das ist ja das Paradox, welches er selbst erschaffen hat. In dem Moment wo er am Anfang der Zeit steht, gibt es keine Regel gegen den Zeitenlauf aber auch keine Instanz der Sanktion, erst durch den Zeitenlauf gibt es eine Sanktion und eine Instanz, zu der er selbst wird. In der Geschichte wird auch beschrieben, dass eigentlich Sumu ihre ungeborenen Kinder zu sich gerufen hat und das Satinav eines davon war.

    Und ja, es gibt verschiedene Zeitstränge und Parallelwelten in DSA. Andere Welten in denen Rohaja niemals Kaiserin wurde, in denen die Götter niemals Hela-Horas Beschwörung vereitelten, Welten in denen der Ork siegte oder der Efferdwall niemals errichtet wurde.

    Nur Anfang und Ende der Schöpfung sind eben Fixpunkte. Es gibt vielleicht einen Strang an dem sie länger dauert und einer an dem sie kürzer endet, aber letztlich ist das Ende der Schöpfung ebenso gesetzt wie ihr Anfang und damit auch der Anfang und das Ende der Zeit (wobei letztere im Urfeuer die Urriesin und den All-Gott neu gebären soll).

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  • Tja, das sind jetzt die spannenden Spekulationen.

    Wenn er aus der Gegenwart zum Beginn der Zeit gereist ist, ist ein Frevel da, da der Ausgangspunkt eine Zeit ist, in der es ein Frevel ist.

    Wenn das zur Folge hat (oder als Voraussetzung hat), dass er zu Beginn schon da gewesen ist (und nicht erst nachträglich aufgetaucht ist), dann ist es kniffliger. Im Grunde ist das das klassische Problem mit Zeitreisen und in fast allen Umsetzungen von Zeitreisen in der Literatur wird genau damit gespielt. Wenn ich heute beschließe, zum Beginn der Zeit zu reisen und das auch tue -> war ich dann ohnehin schon dort oder gibt es einen parallelen Zeitstrang? OT werden wir das kaum klären können. Dass Chalwen von Satinav berichtet, bevor es den Zeitreisenden gegeben hat, spricht aber m.E. dafür, dass alles so schon geschehen ist. Oder aber Chalwen durchlebt einfach nur den spezifischen Zeitstrang, in dem Satinav auftaucht (und es gibt auch irgendeinen anderen, in dem das nicht der Fall war).

  • Lorion

    Ja, Zeitreisen können schon so einige paradoxe Szenarien erzeugen ^^. Aber, was wäre, wenn einer mittels Chrononautos in Satinavs Zeit als Echsen Herrscher zurück reist und verhindert, dass er je seinen Zeitsprung macht? Wer wird dann über die Zeit wachen, wenn es Satinav den Unsterblichen Wächter der Zeit, der zu deren Anbeginn gereist ist, nie gegeben hat ? Wird es dann überhaupt einen Wächter geben ? Und was wird aus Ssad'Navv dem Jhrarhra werden ?

    Ich denke die Möglichkeit besteht. Daher wird es vermutlich auch einen Zeitstrang geben, wo es keinen Satinav den Unsterblichen gibt. Aber das wirft dann die Frage auf wie die anderen Zeitstränge ohne Satinav "verwaltet" werden.

    @allgemein

    Übrigens, wer mal sein Hirn, bezüglich Zeitreisen, so richtig vergewaltigen will sollte mal das PC Spiel "Deponia Doomsday" spielen. :D

  • Wie sollte ein einzelner das bewirken können und vor allem, wieso sollte man es bewirken wollen? Den ersten Frevel zu verhindern würde bedeuten selbst keinen Frevel begehen zu können und letztlich ohne den ersten großen Zeitreisenden wären vermutlich jene Formeln, die mir erlauben durch die Zeit zu reisen nicht mehr vorhanden. Es gäbe niemanden, der diese Reise möglich machte, aber dadurch dass sie nicht möglich wäre, würde sie möglich gemacht. Und vermutlich würde letztlich der Zeitenwächter diese Linie der Zeit schlicht herauslösen aus der Schöpfung und sie ins Leere laufen lassen, weil sie letztlich aus sich selbst heraus keine Existenz mehr erlaubt.

    Das wäre ungefähr so als würde man eben die Erschaffung der Schöpfung verhindern, wodurch man niemals die Erschaffung der Schöpfung verhindern könnte. Und das ist ja exakt jenes Paradox, welches Satinav zu schaffen drohte und woran er scheiterte, weil alle Möglichkeiten bereits Teil der Schöpfung waren, alle Variablen und alle Optionen innerhalb des chaotischen Aktes der Erschaffung waren schon wirklich und wahr und damit war sein Gedanke, Teil der Schöpfung und von LOS' Gedankenkraft Nayrakis, letztlich nur etwas, was bereits hineingelegt war, in die Endlichkeit der Welt, womit Satinav nichts tat, was den Ewigen und die Sterbende überraschen oder sogar verhindern konnte.

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  • Es entsteht eine Zeitschleife. Wenn Satinav umgebracht werden würde kann der Magier selber nicht mehr durch die Zeit reisen und es entsteht ein Paradoxon ähnlich wie bei zurück in die Zukunft.

    Die Zeit würde in sich selber zerfallen.

  • Es entsteht eine Zeitschleife. Wenn Satinav umgebracht werden würde kann der Magier selber nicht mehr durch die Zeit reisen und es entsteht ein Paradoxon ähnlich wie bei zurück in die Zukunft.

    Die Zeit würde in sich selber zerfallen.

    Variante A): Irgendjemand schafft es, den sterblichen Echsenzauberer vor seiner Zeitreise endgültig zu töten, ohne dass er wiederbelebt/wiedergeholt werden kann. Dann verhindert man, dass die Vergangenheit geschehen kann und sorgt möglicherweise dafür, dass ein paralleler Zeitstrang entsteht, ohne Satinav, wie auch immer das aussähe.

    Variante B): Dieser "Irgendjemand" versucht zwar, den sterblichen Echsenzauberer vor seiner Zeitreise endgültig zu töten, ohne dass er wiederbelebt/wiedergeholt werden kann, allerdings scheitert er, weil er scheitern muss. Was er noch nicht weiß, ist, dass auch das alles bereits längst schon geschehen ist. Er fügt Satinav vielleicht eine Narbe zu, eine Narbe, die Satinav schon immer gehabt hatte, weil das alles bereits passiert ist. In diesem Szenario (das oft als Motiv in der Literatur auftaucht) fällt der freie Wille und die Fähigkeit zu echten Entscheidungen weg, weil die Zeit schon alles bestimmt hat. Da im DSA-Regelwerk parallele Zeitsränge (Sumaro hat sie angesprochen) offiziell vorgestellt werden (vgl. WdZ), könnte man vermuten, dass diese Variante nicht unumstößlich ist. Es sei denn, auch die Spaltung von einem in zwei unterschiedliche Universen/Zeitstränge wäre bereits festgeschrieben......

  • Tja, das sind jetzt die spannenden Spekulationen.

    Wenn er aus der Gegenwart zum Beginn der Zeit gereist ist, ist ein Frevel da, da der Ausgangspunkt eine Zeit ist, in der es ein Frevel ist.

    Wenn das zur Folge hat (oder als Voraussetzung hat), dass er zu Beginn schon da gewesen ist (und nicht erst nachträglich aufgetaucht ist), dann ist es kniffliger. Im Grunde ist das das klassische Problem mit Zeitreisen und in fast allen Umsetzungen von Zeitreisen in der Literatur wird genau damit gespielt. Wenn ich heute beschließe, zum Beginn der Zeit zu reisen und das auch tue -> war ich dann ohnehin schon dort oder gibt es einen parallelen Zeitstrang? OT werden wir das kaum klären können. Dass Chalwen von Satinav berichtet, bevor es den Zeitreisenden gegeben hat, spricht aber m.E. dafür, dass alles so schon geschehen ist. Oder aber Chalwen durchlebt einfach nur den spezifischen Zeitstrang, in dem Satinav auftaucht (und es gibt auch irgendeinen anderen, in dem das nicht der Fall war).

    Wie Zeit auf Dere funktioniert, ist ziemlich klar beschrieben.

    - Sie ist organisch und kleine Änderungen verschwinden. Mathemathisch gesprochen gibt es als Zeitlinientrajektorien die als Fixpunkte dienen und denen sich alle näheren Trajektorien immer annähern, wobei Zeitmagie unstetige Sprünge erlaubt.

    - Es gibt Kausalknoten, an denen sich der Verlauf der Geschichte ändert. Es gibt also Bifurkationspunkte, in denen sich diese Fixpunkttrajektorien aufspalten (oder an denen sie zusammentreffen) und in deren Umgebung denen schon kleine Sprünge einen Unterschied machen können, welchen Verlauf die Geschichte nimmt.

    - Typischerweise werden Zeitreisen Teil der Vergangenheit der gleichen Zeitlinie im Sinne einer organischen Heilung. Dies geschieht immer dann, wenn man kein Paradoxon erzeugt hat.

    - Paradoxa können von anderen Zeitreisenden aufgehoben oder von Satinav beseitigt werden. Was diese typischerweise tun.


    Das Ganze unterscheidet sich erheblich von fast allen Sci-Fi Versionen von Zeitreisen. Ebenso von physikalischen Beschreibungen von potentiellen Zeitreisen. Es passt auch nicht zum irdischen Verständnis vom Verlauf von Zeit.

    Aber es erlaubt, Zeitreisen zu bespielen. Es gibt dem SL Werkzeuge, die ganzen unzähligen Kleinigkeiten, die bei Reisen in die Vergangenheit geändert werden, zu korrigieren. Es gibt dem SL die Option, die SCs bei wichtigen historischen Ereignissen Zünglein an der Wage spielen zu lassen. E gibt einem Werkzeuge, um die Hintergrundwelt zu retten, nachdem sie durch unvorhergesehene Aktionen in der Vergangenheit mal so richtig auseinandergeflogen ist.

    Tatsächlich hat sich bei der Zeitreisethematik mal tatsächlich jemand Gedanken gemacht, um ein spielbares! Konzept zu erstellen. Der Nachteil davon ist, dass man eben nicht einfach irgendwelche Sci-Fi plots nach Aventurien verfrachten kann. Weil die dann oft nicht mehr zum etablierten Hintergrund passen.

  • Vorrangig erzeugt es wohl die Illusion von Einflussnahme, wenn im Endeffekt per Metaplot jedes Ereignis ohnehin definiert und festgeschrieben ist. Zeitreisen funktionieren aventurisch nur, weil sie keinerlei Einfluss nehmen können (dauerhaft zumindest). Sprich, es ist ein Sight-Seeing-Projekt, wenn man am offiziellen Aventurien bleiben will, denn ebenso wie der Einfluss, den man nehmen kann, nur ein Schein ist, ist eben auch gewiss, dass jeder Ungereimtheit wieder ausgebügelt werden muss.

    Sprich, Zeitreisen dienen, wenn man eben keinen Aufwand für ein alternatives Aventurien betreiben kann oder will, immer nur als Show-Effekt. Das ist nett, aber eben nur ein kosmetisches Element. Dessen muss man sich bewusst sein.

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  • @ Satinavian

    Du nimmst mir viel Schreibarbeit ab. Es gibt ein AB (Dämmerstunden 85f), da wird ziemlich genau beschrieben, wie Satinav Zeit gibt oder nimmt. Sein Vorgehen ist im Normalfall so harmlos wie möglich.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    Einmal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (13. März 2018 um 21:11)

  • Wie Zeit auf Dere funktioniert, ist ziemlich klar beschrieben.

    [...]

    Das Ganze unterscheidet sich erheblich von fast allen Sci-Fi Versionen von Zeitreisen. Ebenso von physikalischen Beschreibungen von potentiellen Zeitreisen. Es passt auch nicht zum irdischen Verständnis vom Verlauf von Zeit.

    Klar beschrieben? Wohl kaum. Prinzipiell stellt die Redaktion in WdZ das Funktionieren der Zeit exakt vor, wie in Ffast allen Sci-Fi Versionen". Möchtest du deinen eigenen Vater töten, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

    A) Du tötest den Mann, den du für deinen Vater hältst und erkennst, dass das gar nicht dein Vater war. Du hast also durch deine vermeidliche Manipulation der Zeit nur ermöglicht, dass dein eigentlicher Vater überhaupt erst seinen Platz einnehmen kann. Es hat also alles schon stattgefunden.

    B) Die Zeit korrigiert durch Zufälle und ein Eigenwillen. Sie verhindert dadurch, dass du etwas änderst. Du stolperst eben vorher o.Ä.

    Beides ist ein beliebtes Motiv weltweit. Dann macht die Redaktion etwas, das sie gerne macht. Sie räumt "unter besonderen Umständen" Ausnahmen ein, obwohl vorher im Indikativ geschrieben wurde, ohne dass Formulierungen wie "im Grunde" oder "eigentlich" bereits angedeutet hätten, dass es nicht so gemeint ist. Mit dem Satz "Reisen in die Vergangenheit sind kein willkürlicher Eingriff, sondern bereits Teil der Vergangenheit" wurde erstaunlich präzise und unmissverständlich festgelegt, dass auch in DSA die beliebte irdische Art, mit Zeitreisen umzugehen, angewandt wird. Dann jedoch folgt die Relativierung der eigentlich unmissverständlichen Regel, indem von "besonderen Ausnahmen" gesprochen wird. Allerdings wird im Anschluss daran wieder erwähnt, dass ein solches Paradox "an sich unmöglich" ist. Interessant ist auch, dass die Redaktion selbst spekuliert (!), was geschähe, wenn man es doch schaffte, einen Vorfahren umzubringen. Sie vermutet (!), dass man sich auflösen würde. Eine vermutende und sich nicht sicher seiende Redaktion an dieser Stelle spricht gegen ein als absolut zu betrachtendes OT-Wissen. Die Redaktion liefert einfach Möglichkeiten, damit wir DSA-Spieler damit etwas anfangen können. Absolut und klar ist es dabei jedoch weniger.

  • Es gab/wird geben/gibt immer einen Zeitwächter namens Satinav - weil er ja zum ANFANG der Zeit gereist ist und -angeblich- von Los für seinen geplante Einmischung "bestraft" wurde. "Ewig ist nur Satinav" ist nicht nur ein gutes Solo sondern der Titel beschreibt das Sein dieser Wesenheit. Satinav befindet sich auf Ewig auf einer Zeitreise ...

    Bitte nicht dieses dumme Großvater-Paradoxon - ich finde allein die Überlegung seinen eigenen Großvater absichtlich umzubrigen dämlich. Wieso nicht meine Urururgroßmutter?

    "Zurück in die Zukunft" weißt am Ende übrigens die Paralellwelttheorie auf - durch seinen Einfluß in der Vergangenheit hat sich eine neue Zukunft gebildet - nur er allein kennt die alternative Vergangenheit.

    Aber hier sollte es um den derischen Zeitenwächter gehen ... es gibt übrigens ein älteres Abenteuer wo die Helden (bereits in der Vergangenheit etwas ausgelöst haben) das am Abenteuerbeginn erst zur Zeitreise nötigt.

    Die Gegenwart ist die Vergangenheit der Zukunft ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Dieses dumme Großvater-Paradoxon spricht die Redaktion an zum Thema Zeitreisen. Daher verdient es, genannt zu werden.

    Diverse Möglichkeiten werden in zahlloden Filmen/Büchern angesprochen, nur bringen konkrete Beispiele wenig, ds es hier um DSA geht.

    Und da ist es eben nicht absolut klar, was Sache ist. Wenn auch bei Satinav gilt "was während einer Vergangenheits-Zeitreise geschieht, ist eh schon geschehen", dann gab/gibt/wird es den Wächter so immer geben. Wenn der Frevel selbst eine dieser von der Redaktion eongeräumten Ausnahmen ist, wird es komplizierter. Nicht weniger kompliziert wird es, wenn die Redaktion OT-Texte mit IT-Spekulationen mischt.

  • Klar beschrieben? Wohl kaum. Prinzipiell stellt die Redaktion in WdZ das Funktionieren der Zeit exakt vor, wie in Ffast allen Sci-Fi Versionen". Möchtest du deinen eigenen Vater töten, dann gibt es zwei Möglichkeiten

    A) Du tötest den Mann, den du für deinen Vater hältst und erkennst, dass das gar nicht dein Vater war. Du hast also durch deine vermeidliche Manipulation der Zeit nur ermöglicht, dass dein eigentlicher Vater überhaupt erst seinen Platz einnehmen kann. Es hat also alles schon stattgefunden.

    B) Die Zeit korrigiert durch Zufälle und ein Eigenwillen. Sie verhindert dadurch, dass du etwas änderst. Du stolperst eben vorher o.Ä.

    Das ist eben beides genau nicht, was in DSA passiert immer passiert. Sicher, durch irgendwelche Zufälle könnte das Entstehen eines Paradoxons verhindert werden, aber dies wird keinesfalls vom Universum erzwungen. Es ist erzählerisch wünschenswert, weil es einem einen Haufen Scherenreien erspart, aber die Handlung darf sich auch anders entwickeln. Und der Selbstheilungsmechanismus von Zeitlinien ist nicht in der Lage Paradoxa zu lösen. Was in DSA passiert ist stattdessen folgendes :

    Wenn der Tod deines Vaters ein Kausalknoten war, gelangst du in eine andere Zeitlinie.

    Wenn es kein Kausalknoten war, hast du ein Paradoxon erschaffen, das nur durch weitere Zeiteingriffe korrigiert werden kann. Aktive, bewußte Entitäten werden das korrigieren und dir dafür gründlich den Hintern versohlen, weil du das Universum beschädigt hast. Das muss nicht mal unbedingt Satinav persönlich sein.

    Sicher, dass du deinen Vater mit jemandem anderen verwechselst oder das Ganze durch Zufälle verhindert wird, ist sehr ausdrücklich eine Möglichkeit. Aber Sci-Fi, die sich dieser Art von Zeitreisen bedient, macht daraus eine Gewißheit, Paradoxa können dort nicht erschaffen werden, egal, wie sehr man sich bemüht. Und andere Sci-Fi hat zwar oft entscheidende Punkte, an denen kleine Eingriffe Großes bewirken können, aber das sind keine echten Kausalknoten. Sci-Fi, bei denen man tatsächlich die Zeitlinie ändern kann, neigt dazu, kleine Änderungen nicht von selbst verschwinden zu lassen, es gibt dort keine speziellen Raumzeitpunkte, bei denen Zeitreisen anders funktionieren als sonst.

    2 Mal editiert, zuletzt von Satinavian (13. März 2018 um 14:16)

  • Man könnte auch sagen, dass der Zeitverlauf (oder Satinav) den Butterfly-Effekt von selbst stark dämpft. Eine kleine Änderung kann demnach in DSA eben nicht immer eine große Auswirkung haben.

    Kausalknoten sind selten und liegen so, wie es der Redax und/oder dem SL gerade passt.:lol2:

    Non serviam!

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    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    2 Mal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (13. März 2018 um 18:21)