DSA - Wirtschaftsproblematik

  • Also, ich denke mal, es ist schon sehr schlimm, aber so dramatisch schlimm nun auch wieder nicht.

    Doch ist es. Wenn du jetzt noch einen Blick in die Herstellungsregeln und die Gehaltslisten wirfst wird das ganze volkommen absurd und lächerlich. Ein Schmied der 5 Silber am Tag verdient verkauft Schwerter für 20 Dukaten die er an einem Tag herstellen kann. Ich schätze wir sollen annehmen dass der Schmied 29 Tage im Monat Urlaub hat. Also als Wirtschaftssimulation taugt es höchstens für die Darstellung einer sozialistischen Utopie.

  • (Weil es "falsch" von DnD übernommen wurde - und DnD besaß um 1979 bestimmt keine Historiker wie Oakeshott. Die Übersicht mag interessant sein, denn die untere Reihe zeigt Schwerter zw. 1350 bis 1550. Ein wichtiger Hinweis: Schwerter waren viel leichter - und nicht wie manchmal angeben 15+ kg. Schwerter enrtwickelten sich - in Aventurien gibt es seit über 1000 Jahren Schwerter - es wäre seltsam wenn sie da nicht einen Weg fanden das Gewicht zu verringern. Die Länge alleine entscheidet anscheinend nicht über das Gewicht, ein anderes Schwert ist 112 cm lang und wiegt trotzdem knapp 1,4 kg. Ein anderes Typ XII-Schwert hat ne Länge von 90cm und wiegt 920 g. Hm, ein Basterdschwert (Typ XVIIa): 118 cm lang, nur 1,1 kg schwer.

    Und vergeßt das Breitschwert (broadsword); die Bezeichnug stammte aus dem 18.Jhr - für einen Degen mit breiter Klinge. ^^ )

    Schleichwerbung

    Und nun bitte zurück zu Kohlköpfen, Honig und Waskir.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Also, ich denke mal, es ist schon sehr schlimm, aber so dramatisch schlimm nun auch wieder nicht.

    Doch ist es. Wenn du jetzt noch einen Blick in die Herstellungsregeln und die Gehaltslisten wirfst wird das ganze volkommen absurd und lächerlich. Ein Schmied der 5 Silber am Tag verdient verkauft Schwerter für 20 Dukaten die er an einem Tag herstellen kann. Ich schätze wir sollen annehmen dass der Schmied 29 Tage im Monat Urlaub hat. Also als Wirtschaftssimulation taugt es höchstens für die Darstellung einer sozialistischen Utopie.

    Also, das Folgende ist der Text, auf den ich damit geantwortet habe.

    Sämtliche Preislisten von DSA liegen vollkommen daneben. Aber vollkommen. Da passt gar nichts zueinander.

    Es stimmt nicht, dass "gar nichts" zueinander passt, inbesondere nicht in DSA 4.1. Ich habe ja entsprechend auch einigen Beispielen widersprochen. Deswegen bleibe ich bei meiner Aussage. Was du schreibst, ist aus meiner Sicht mit "sehr schlimm" immer noch abgedeckt.

    Aber egal. Solche Bewertungs-Wortklaubereien bringen ja nicht viel. Jedenfalls habe ich noch einen Riesenhaufen Arbeit vor mir... aber wie schon erwähnt, sicher nicht dahingehend, dass ich DSA um eine vollwertige Wirtschaftssimulation ergänze.

  • HuK ist an einer Stelle ärgerlich, nämlich bei dne Handelszonen wurden Thorwal und Gjalskerland zusammengezogen - und ich glaube nicht das man in Thorwal u.a. Ambra erwerben kann. Und Premer Feuer wird speziell genannt, der Waskir nicht.

    Der für dich wohl interessanteste Teil ist der Anhang: Handelsregeln (S.182-187), u.a. Transport & Kosten, Verderbl./laerbare/empindliche Waren und Verkauf.

    Von S.59-63 gehts um Zölle; S.72-82 behandelt Handelsreisen, leider ohne auf das Wetter einzugehen. Für den Seehandel wird auf Efferds Wogen (ab S.76) verwiesen.

    Im DereGlobus wollten wir auch den (Projekt) Handel, bestehend aus Reisewege, Handelswaren, Handelszonen, Währungen, etc. , einfügen. Einiges davon dürfte es ins WikiA. geschafft haben, bevor das Forum leider wegen der DSVOG? geschlossenen werden mußte. Meine Daten hab ich noch:

    Handelswaren (Mendena): Kurkumer Safran, Leinentuch, Eslamsbrücker Spitze, Hummerschreck (Likör) – Bote 116,19

    Handelswaren (Retogau): Weizen, Gerste, Kürbis, Praiosblumenöl, Holz, Vieh – Bote 117,17

    Iriyanleder – 90,28

    (Güldenland-Handel!
    Nach -> Elfenbein, Benbukkel, Perlen, Perlmutt, Tüll, Zwergen- & Zyklopenwaffen, Safran;

    Von -> (güldenl.) Atlas, Satin, „Güldenländer“ Gewürzmischung, Kristallgefäße, Porzellan, Jade, Zirkone, Solare, goldfarb. Holz, federnes Zerrharz, Endurium, Spieluhren, Kragenhühner - Bote 83,20)

    Firunen (Bornland) – Bote 128,11 (Sägewerk)

    Sägewerk (Andergast) – Bote 107,28

    Im Boten 131 stand viel über bekannte Stellmachereien. Bote 121 nahm sich (S.17f) Zoll- & Wegegeld vor.

    In der Al'Anfa-Box wurde auf S.17f der Seidnekonvoi beschrieben, ebenso eine Auflistung von Beutelgütern (Schiffsladungen); passend im Boten 57 die Strecke und Waren.

    Interessant ist Bote 99-100 zum Handelshaus Storrebrandt. Etwas zu Frachtwagen inkl. Bilder stand im Boten 45.

    Dateien

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (16. Februar 2023 um 17:47) aus folgendem Grund: Aus dem DG Archiv

  • Eigene Preislisten machen.

    Ich schlage vor ganz willkürlich den GMV einzusetzen. Ja das köntne als Meisterwillkür empfunden werden. Aber das Aventurische Handels-Problem gibt es seit es DSA gibt.

    Feste Preislisten sind ohnehin "zu fest"... Handel würde keinen Sinn machen (die unter DSA3 eingeführten Handelsgrenzen, mit jew. Verteuerung waren gut, aber stören das flüssige Spiel).

    Daher: Angebot und Nachfrage kombiniert der Meister mit "Gildenrecht".

    Ansonsten passiert folgendes:

    2 Spieler (beide sehr gute Feilscher), 1 NSC Schmied:

    Spieler 1: "Hier Schmied ich verkaufe dir dieses Schwert (Wert 2 Dukaten)." [Feilschenprobe: Geschafft.] "Bedenkt man die besondere Gestaltung der Waffe, ihre hervorragende Schärfe und dass ich meine Familie ernähren muss, werdet ihr mir sicher 2 Dukaten und 5 Silber dafür geben). Handel gilt.

    Spieler 2: Herr Schmied ich sehe da in eurem Besitz dieses Schwert (Wert 2 Dukaten)." [Feilschenprobe: Geschafft.] "Bedenkt man meine finaziell angespannte Situation- seine Familie ist auch zum teil meien Familie, grad die kleine Jasmie mit ihrem Keuchhusten- kostet viel Geld, kann ich euch nur 1 Dukaten 5 Silber dafür zahlen." Handel gilt.

    Spieler 1&2 tauschen die WAffe zum Handelspreis. Nun haben beide Spieler 5 Silbertaler gut gemacht. Dann beginnt Spieler 1 wieder das "Verkaufsgespräch", Spieler 2 kauf das Schwert zurück...

    DAs würde mit "FESTEN" Preislisten passieren.

    Mit GMV sieht es so aus:

    Spieler 1: "Hier Schmied ich verkaufe dir dieses Schwert (Wert 2 Dukaten)." [Feilschenprobe: Geschafft.]

    Schmied: Das Gildenrecht verbietet mir in Werheim den Ankauf von Waffen zum Verkaufspreis. Ich kann euch für dieses gute Stück nur ein Zehntel des Preises geben. Ja es ist hervorragend geschmiedet, sagen wir ich gebe euch 2 Silber und 5 Heller.

    Nachdem es der Schwertfeger neu geschliffen hat, steht es dann für 2 Dukaten im Verkauf (Gildenpreis). An dem auch nicht gerüttelt werden darf.


    In DSA 5 wiegt ein Langschwert 1 Stein und kostet 200 Silbertaler, während eine Gestechrüstung 35 Stein wiegt und 2.500 Silbertaler kostet. Da liegt ein größeres Missverhältnis vor; ich sehe hier (mal wieder) nicht, warum man in DSA 5 die Preise und Gewichte hier überhaupt korrigiert hat - und zwar vor allem des Langschwerts, und dann auch noch in die "falsche" Richtung.

    Ich vermute Magie-Baöancing dahiner (damit der Garether Krieger noch das Schwert tragen kann - ohne Einbussen)...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Nur mal kurz zwei Sachen von meiner Seite:

    Ich liebe es Simulationen oder ähnliches aufzubauen für DSA. Selbst wenn kein einziger Spieler es merkt, ich selber finde es gut wenn in einer Stadt eine plausible Anzahl Mühlen stehen. Tatsächlich habe ich aber sogar Spieler die es zu schätzen wissen wen sie sich Gedanken machen können über die Wirtschaftslage und das dann auch zB benutzen können um politische Entscheidungen zu treffen.

    DereGlobus ist hier jetzt auch mehrfach gefallen und dazu wollte ich noch sagen, dass ich grade dabei bin zu versuchen den etwas wiederzubeleben. Vorallem will ich alle oder so viele Informationen wie möglich in eine Datenbank übertragen damit sie einfach zugänglich sind, auch für berechnungen/simulationen/etc. die wenig oder nichts mit DereGlobus zu tun haben. Dissenswurst , ich weiss nicht ob/wie dir das weiterhelfen kann aber falls du da ein mögliches Potenzial siehst (mit anpassungen im DereGlobus, mit so einer Datenbank, etc.), schreib mir einfach mal eine Nachricht und wir können schauen was sich machen lässt (und wie schnell)

  • Die allgemeine Preisliste sollte man nur für grosse Handelsstädte wie Havena und vielleicht Gareth sehen; die die meisten (durschnittlichen) Preise bezogen sich auf die Havena-Box und allgemein das Mittelreich - und angrenzende Gebiete - und Rest Aventurien.

    Die einfachen Handelszonen waren ein Vorschlag zu DSA2 (1990).

    Talente wie Feilschen, Rechnen wären ja sinnlos wenn die Preis absolut fest wären.

    Das war übrigens bei Schicksalsklinge gut umgesetzt; jeder Händler hatte andere Preis - manche Spieler nutzen die bei den Märkten Thorwals aus um schnell zu Geld zu kommen (nicht ganz realistisch).

    Deswegen gibt es Listen wo welche Waren auch am günstigen sind - diese Festlegung ist jedoch nicht nachvollziehbar.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (20. Februar 2023 um 09:45)

  • Mit GMV sieht es so aus:

    Spieler 1: "Hier Schmied ich verkaufe dir dieses Schwert (Wert 2 Dukaten)." [Feilschenprobe: Geschafft.]

    Schmied: Das Gildenrecht verbietet mir in Werheim den Ankauf von Waffen zum Verkaufspreis. Ich kann euch für dieses gute Stück nur ein Zehntel des Preises geben. Ja es ist hervorragend geschmiedet, sagen wir ich gebe euch 2 Silber und 5 Heller.

    Ich finde das ist tatsächlich eine unnötig umständliche und konstruierte Lösung. Händler, egal welcher Art, verkaufen schlicht nichts unter dem Selbstkostenpreis (und kaufen auch nichts über dem Verkaufspreis). Fertig. So etwas wie "feste Preise" gibt es garnicht, das steht auch normalerweise bei offiziellen Preislisten dabei dass diese nur als Richtwerte vertstanden werden sollen. Wenn ein Spieler einem Schmied ein Schwert verkaufen will dann würde der Schmied niemals mehr bezahlen als er dafür bekommen kann. Also, wenn der Spieler mit einem Schwert das 20 Dukaten wert ist (ein 2 Dukaten schwert gibt es nicht), dann würde der Schmied ihm bei mir höchstens 10 Dukaten dafür anbieten. Da kann der Held auch gerne nach oben feilschen, aber solange er keine doppel 1 oder eine Verlgiechsprobe mit 6 QS Differenz schafft wird er dafür keine 20 Dukaten bekommen. Der Schmied hat für das Ding schlicht keinen anderen Bedarf als es weiter zu verkaufen, möchte der Held mehr Geld dafür muss er sich wohl einen Abenteurer suchen der noch ein Schwert braucht.

  • Das Beispiel war tatsächlich an den Haaren herbeigezogen (und verstänldich, egal ob 2 D oder 20D).... Und das war ein Beipeil um zu zeigen, wie blöd "feste" Preis sind... niemand würde Güter, Waren, Krimskrams von A nach B transportieren, wenn er dafür genau dasselbe Geld bekommt, wie er ausgegeben hat.

    Daher sollten Presilisten immer VERKAUFS-Preise sein (ANkauf regelt sich nach Bedarf). Kein Händler würde (in meinem Aventurien) 10 Heiltränke kaufen... eher noch 1 Heiltrank, 2 Flakons Parfum, 10 Pastillen gegen Kopfschmerzen und mehrere Portionen Rhajalieb... das wird er zumindest auch gewinnbringend los.

    zakkarus Das war bereits DSA2? .... ich spiele zu lange (aber nicht zu viel) DSA...


    Ein Schmied kauft in der Regel überhaupt keine Schwerter an. Da er strengenommen nur das verkaufen darf, was er gefertigt hat.

    Ankaufen würden es wenn überhaupt nur Händler.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wir sind bei DSA 5, wenn ich mich nicht ganz täusche?

    Sämtliche Preise sind eh Nonsens (hatte ich schon mal weiter oben gesagt). Ein ganz wichtiger Punkt wird hier immer wieder außer acht gelassen, die vollkommen überpowerte Phexgeweihte! Die mit Mondamulett, Mondsilberzunge und Sternenglanz und Handel auf 14, ruckzuck bei Rabatten jenseits der 80% liegt… 😵‍💫

    Wenn ich meine Kladdis so ausspielen würde, wäre jeder Händler oder Zuckerbäcker pleite wenn sie durchs Dorf gezogen ist.

    Und wie will ich da als Meister drauf reagieren? Das ist ne Frage die mir noch niemand schlüssig beantworten konnte. Mache ich alles 200% teuerer, kann der Phexi handeln wie verrückt nur ums zum gleichen Preis zu bekommen, wie der Magier mit Handeln 0! Oder die ganze Gruppe bekommt Artefakte für nen Appel und nen Ei… Noch nicht mal Redaxmitglieder konnten mir da bis heute befriedigende Antworten geben..

    Also jede Preisliste überlebt keinen Kontakt mit nem Phexi der nicht auf Diebstahl festgelegt ist.

  • Wieso sollte es dann nicht möglich sein, zu einem (zumindest einigermaßen) "funktionierenden Wirtschaftsmodell" zu kommen, wenn man nur konsequent genug ist?

    Weil das unglaublich viel Zeit verschlingt, es aber gleichzeitig nur sehr wenige Personen gibt, die bereit sind, diesen Zeitaufwand zu finanzieren.

    Materialkunde-Band

    Oder anders gesagt:

    Das rechnet sich nicht.

  • Wo man anfangen könnte ist das grob Regional-Waren-Grenzen mit Hilfe einiger Ideen aus WdE und HuK zu verfeinern; u.a. Wetter, Gefahren, Unterschiede zw. See- und Landwege.

    Anhand einiger Regionalhilfen lassen sich regionaltypische Waren finden, deren Warenwert man verfolgen könnte.

    Das ein Schwert in einem abgelegenden Dorf wesentlich teurer sein müsste als in Gareth oder Havena sollte klar sein - nur zm wir viel Prozent bzw. Verfügbarkeit?

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ein Schmied kauft in der Regel überhaupt keine Schwerter an. Da er strengenommen nur das verkaufen darf, was er gefertigt hat.


    Ankaufen würden es wenn überhaupt nur Händler.

    Ob er es darf weiss ich nicht. Aber natürlich ist das Rollenspiel kein PC Spiel bei dem man einfach bei jedem Händler seinen Müll abladen kann. Es ist mir schon öfter aufgefallen das manche Spieler nach jedem Kampf Waffen einsammeln (weil 20D Wert!!!). Wie du schon sagtest darf man die Preise nicht als festgelegt verstehen und DSA funktioniert nicht als Simulation. Wenn Spieler die kaputten DSA Preise ausnutzen wollen, zum Beispiel durch den überteuren verkauf von geschmiedeten oder geplünderten Waffen, dann muss man als SL einen Riegel vorschieben. Ob jetzt das Gilderecht sagt man darf die nicht teurer kaufen, oder ob es das ankaufen ganz verbietet, ob der Schmied nur minimalpreise zu zahlen bereit ist, oder ob er sich weigert offensichtliches Plündergut zu kaufen, es gibt viele Wege das stimmig umzusetzen. Wichtig ist nur das es halbwegs glaubwürdig ist, und ich denke das Argument: "Ich brauche das nicht, ich hab schon genug." reicht völlig aus. Die 20 Dukaten "Wert" gelten für Spielercharaktere die es haben wollen, das mag günstiger sein wenn vor kurzem ein Abenteurer mit 20 Stück davon in der Stadt war der die überall verscherbelt hat, oder es mag teurer sein wenn man sich gerade irgendwo in der Pampa befindet wo es nur einen fähigen Waffenschmied gibt. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage versteht glaube ich jeder.

    Wir sind bei DSA 5, wenn ich mich nicht ganz täusche?

    Sämtliche Preise sind eh Nonsens (hatte ich schon mal weiter oben gesagt). Ein ganz wichtiger Punkt wird hier immer wieder außer acht gelassen, die vollkommen überpowerte Phexgeweihte! Die mit Mondamulett, Mondsilberzunge und Sternenglanz und Handel auf 14, ruckzuck bei Rabatten jenseits der 80% liegt… 😵‍💫

    Wenn ich meine Kladdis so ausspielen würde, wäre jeder Händler oder Zuckerbäcker pleite wenn sie durchs Dorf gezogen ist.

    Und wie will ich da als Meister drauf reagieren? Das ist ne Frage die mir noch niemand schlüssig beantworten konnte. Mache ich alles 200% teuerer, kann der Phexi handeln wie verrückt nur ums zum gleichen Preis zu bekommen, wie der Magier mit Handeln 0! Oder die ganze Gruppe bekommt Artefakte für nen Appel und nen Ei… Noch nicht mal Redaxmitglieder konnten mir da bis heute befriedigende Antworten geben..

    Naja es steht aber auch bei jeder Preisliste dabei dass das nur Richtwerte sind, solche Liturgien wie Sternenglanz sind daher recht sinnlos.

    Und auf 80% kommst du ja trotzdem nicht (QS 6 gg QS 0 = 60% + 10% von Sternenglanz = 70%). Also ich mache es meistens so dass ich den Helden (und Händlern) einen Spielraum für das Handeln lasse indem ich grundsätzlich bei jedem Preis mindestens 20% aufschlage, je nach Situation kann es natürlich mal mehr oder weniger sein. In jedem Fall lege ich als SL den Angebotspreis jedes Händlers fest. Dabei ist es auch wichtig zu beachten das ein ehrlicher Händler niemals sein Erstangebot zurücknehmen wird, das selbe gilt andersherum wenn der Spieler etwas verkaufen will. Sprich es wäre sogar unfair wenn der Händler den "Listenpreis" verlangen würde da der Spieler im Gegensatz zum Händler den Preis senken kann. Und in aller Regel haben Händler auch ganz passable Werte in Handeln. Laut dem Kompendium bringt jede QS Differenz einer Vergleichsprobe 10%, selbst mit Sternenglanz weiss ich nicht wie du da auf Rabatte jenseits der 80% kommst. Der Händler wird in der Regel relativ sicher ne QS 1 oder 2 schaffen. Natürlich wird es irgendwann unglaubwürdig wenn der Spieler es auf die Spitze treibt, aber da muss man als SL auch einfach bisschen mitdenken. Der Händler hat nicht unendlich Geld und er wird seine eigenen Produkte auch nicht teurer wieder zurück kaufen oder ähnliches. Und wenn dann wird die Handelsprobe dafür verdammt schwer.

    Es ist aber auch garnicht schlimm wenn ein hervorragender Feilscher durch Kauf und Verkauf viel Geld verdient. Wenn ein Charakter sehr viel AP in diese Fähigkeit gesteckt hat dann sollte er auch damit glänzen dürfen. Solange man nicht das ganze komplett ins absurde kippt in dem die Händler dem Geweihten ihr hab und Gut verschenken oder ihren ganzen Besitz für Tand aufgeben.

  • Generell noch eine Bemerkung zu dem Wert von Materialien. Im Beiheft zum DSA 4.1 Meisterschirm steht auf Seite 29 zur Warengruppe "Metalle":

    "Die folgenden Preise (jeweils pro Stein) gelten für alchimistische reinste Metalle bzw. Legierungen; etwas 'unsaubere' Münzmetalle sind für etwa 80 % bis 90 % des Preises erhältlich; handwerklich nutzbare 'Gebrauchsmetalle' für etwa 70 % bis 80 %."

    Dies bedeutet, dass der Materialwert von Handwerksmetallen in Aventurien Pi mal Daumen 10% unter dem Wert von Münzmetallen liegt (aber auch mal bis zu 20% darunter liegen kann); inbesondere gilt der DSA 4.1-Preis von 8 Silbertaler also pro Stein alchimistisch reinem Eisen. Münzmetalle und erst recht handwerklich genutzte Metalle weisen einen geringeren Wert auf. Natürlich kann man dann wieder sagen: "Aber dann sind doch in Aventurien die Kreuzer vom Material her eigentlich gar keinen Kreuzer wert, sondern etwas weniger!" Mag sein, aber juckt das die Aventurier? Ohne weitere Recherche sage ich erstmal: keine Ahnung. Auf HuK S. 14 findet man übrigens noch mehr Details zu aventurischen Münzen, auch zur (Un-)Reinheit der Münzmetalle.

    Das alles sind aus meiner Sicht schon recht feingranulare Bemerkungen, die da im Beiheft zum DSA 4.1 Meisterschirm stehen. Ob man das alles (und vieles andere, was hier schon erwähnt wurde, und weitere Faktoren, die hier bisher noch nicht genannt wurden) auch nur halbwegs plausibel zusammenbringbar ist, muss sich zeigen.

    DereGlobus ist hier jetzt auch mehrfach gefallen und dazu wollte ich noch sagen, dass ich grade dabei bin zu versuchen den etwas wiederzubeleben. Vorallem will ich alle oder so viele Informationen wie möglich in eine Datenbank übertragen damit sie einfach zugänglich sind, auch für berechnungen/simulationen/etc. die wenig oder nichts mit DereGlobus zu tun haben. Dissenswurst , ich weiss nicht ob/wie dir das weiterhelfen kann aber falls du da ein mögliches Potenzial siehst (mit anpassungen im DereGlobus, mit so einer Datenbank, etc.), schreib mir einfach mal eine Nachricht und wir können schauen was sich machen lässt (und wie schnell)

    Also, erstmal sollte ich mit meiner Sache deutlich vorankommen. Derzeit habe ich keinen Kopf dafür, anderswo mitzumachen. Ich vermute, dass ich vielleicht was beisteuern könnte, aber es wird eher Jahre dauern, bis ich einen Stand habe, bei dem ich das Gefühl haben werde, Luft für was größeres Anderes zu haben. Ob du mir helfen kannst, weiß ich nicht. Habe 4 Spielgruppen, die mir auch immer wieder Anregungen bieten, was zu entwickeln, aber die kosten auch einen Haufen Zeit, so dass ich nicht ununterbrochen an meinem Gesamtwerk bzw. speziell der aventurischen Materialkunde weiterarbeiten kann. Aber auf jeden Fall danke der Nachfrage! :)

    Wieso sollte es dann nicht möglich sein, zu einem (zumindest einigermaßen) "funktionierenden Wirtschaftsmodell" zu kommen, wenn man nur konsequent genug ist?

    Weil das unglaublich viel Zeit verschlingt, es aber gleichzeitig nur sehr wenige Personen gibt, die bereit sind, diesen Zeitaufwand zu finanzieren.

    Materialkunde-Band

    Oder anders gesagt:

    Das rechnet sich nicht.

    Das ist mir durchaus klar. Ich meine das ja auch nur prinzipiell. Es wurde scharf die Unmöglichkeit von etwas in den Raum gestellt, da schaltet sich bei mir als Mathematiker sofort eine rote Warnlampe ein ("Wirklich?").

    Was den Materialkundeband in spe angeht, habe ich zwischenzeitlich mal Ulisses davon in Kenntnis gesetzt, habe aber noch keine Antwort. Im Sciptorium Aventuris könnte ich den sicher nicht veröffentlichen; habe mir mal die Regelungen dazu durchgelesen; und anderswo als bei Ulisses erst recht nicht. Die Chancen für eine Veröffentlichung durch Ulisses stehen sicher eher schlecht, und wenn man das als Crowdfunding aufziehen wollte, ist sehr unsicher, ob das genug Leute interessieren würde. Aber bevor das alles spruchreif wird, muss der Band eh erstmal viel weiter gedeihen. Wichtig ist mir, hier keinesfalls unter Druck zu geraten, das killt meinen Spaß an einer Sache sehr zuverlässig. D.h., ich mache den erstmal für mich selbst fertig, und dann kann man sehen, ob sich das für mehr als nur private Zwecke nutzen lässt.

    Mir würde es übrigens schon reichen, wenn die DSA-Redaktion aufhören würde, sich solche extrem groben Schnitzer wie auf Aventurische Rüstkammer II S. 13 mit dem Amboss zu leisten. Krasser geht es ja wohl nicht mehr. Welche Kriterien man haben muss, um den Spielern (und sich selbst!) so einen Unsinn zuzumuten, und angesichts dessen nicht lieber seine Kriterien ändert, ist mir unerfindlich. Der dafür nötige minimale Aufwand fällt m.E. nicht unter "Das rechnet sich nicht". Bei den Preisen in DSA 4.1 gibt es schon Probleme genug; in DSA 5 scheint mir das eher schlimmer geworden zu sein, und zwar an einigen Stellen offensichtlich völlig unnötigerweise. Solche Dinge senken meine Bereitschaft erheblich, jemals auf DSA 5 umzuschwenken und mir neben den Regelband-PDFs, die ich mir zu Recherchezwecken kaufe, auch DSA 5-Abenteuerbände zu kaufen. D.h., zumindest in Bezug auf mich als Käufer schießt sich die DSA-Redaktion damit ins Knie. (Aber das muss für andere ja keinesfalls zutreffen.)

  • Schön das du die Listen aus dem DSA4-SL-Schirm erwähnst, die waren mir entfallen. ;)

    Verwirrend ist bei Land dSA (1990), das beimVerkaufspreis auf die Aventurien-Karte mit Hexfelder verwiesen wird, die nur 1985 dabeilag. Von der Idee her besser als die späteren Regionalgrenzen.

    Daher: "Der Preis erhöht sich für jedes durchquertes offene Feld um 10%; für jedes Seefeld um 20%; für jedes Waldfeld, Sumfpfeld oder sonstiges Hinternis um 40% (letzteres kann im N. & A.Reich ignoriert werden)."

    Es gilt immer die kürzeste Verbindungswege, "dabei müssen Gebirge und Einöden (gelbe Flächen) umgangen werden" - selbst Pässe; außer der gutausgebaute Koschpaß.

    "Für den sletenen Güldenland-Handel kann eine Distanz von ca. 8000 Meilen, also 100-110 Hexfeldern angenommen werden."

    Toll - ist das noch niemand aufgefallen? Eine Idee basiernd auf die Hex-Karte, aber der Box werden zwei ungehexte Aventurienkarten beigelegt. :rolleyes:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es ist mir schon öfter aufgefallen das manche Spieler nach jedem Kampf Waffen einsammeln (weil 20D Wert!!!).

    Dann machen sie alles richtig.

    Das Schlachtfeld nach einem Sieg zu plündern ist eine der ältesten Tradition der Welt und war für lange Zeit der Hauptgrund, warum die meisten Männer überhaupt in den Krieg gezogen sind.

    Dem nicht auch nachzugehen wäre ziemlich immersionsbrechend.

  • Ja ... nur auf Erden hatten sie Pferde, Wagen etc. Die Rucksäcke und Hosentasche der Helden müssen hingegen ein enormes Fassungsvermögen haben ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wir hatten mal als Gruppe einen Wagen und Söldner angemietet um ein Versteck auszuräumen…

    Aber da wären wir ja beim nächsten Punkt der Problematik.. ein schönes Massaker an irgendwelchen Schurken und die Helden nehmen 20 Dolche, 10 Säbel, 8 Schwerter, 2 Zweihänder, 4 Armbrüste, 8 Kettenhemden und 2 Harnische mit. Das dürfte den Gebrauchtwaffenmarkt einer ganzen Baronie oder sogar einer kleinen Grafschaft überschwemmen. Und die Preise dort für die nächsten 2 bis 3 Jahre mächtig nach unten drücken. Was dann auch entsprechend Auswirkungen auf den Neuwaffenmarkt hätte.

    Sehr komplexes Thema.

  • Gebraucht oder benutzt? Und wie lange schon benutzt? Abnutzungen? Rost? Was ist mit Garantie? ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)