Display MoreWas ich inzwischen auch - zumindest bezogen auf mich und meine Regal- und Datenträgerinhalte - gelernt habe ist, dass Interessen sich über die Jahre gehörig hin und her verschieben können.
Mehr als einmal tat es mir später sehr leid mich von Sachen getrennt zu haben von denen ich zu dem jeweiligen Zeitpunkt so sicher war nie wieder Bedarf für sie zu haben.
Oft viele Jahre im Nachhinein.
Ich kann das gut verstehen seinen Besitz übersichtlich halten zu wollen, bestehend aus Sachen die man auch wirklich wertschätzt.
Nur bei sowas Schönem und tendenziell immer nur aufwendiger/teurer wiederzubeschaffendem wie AD&D-Materialien wäre ich echt vorsichtig.
Da sind 5 bis 10 Jahre im Umzugs-Karton um sich sicher zu sein das wirklich nicht mehr zu wollen in meinen Augen oft genau das Richtige.
(Wobei AD&D 1e und besonders 2e in meinen Augen ja sowieso die zeitlos besten Editionen sind. )
Ja, das, was Du im ersten Absatz beschreibst, ist ein ernsthaftes Problem. Ich hatte diesen Zyklus bisher nur mit Shadowrun (Bücher an meinen Bruder verschenkt, mittlerweile nachgekauft) und CDs (wer hätte gedacht, dass mich bei Manowar nochmal nostalgische Gefühle überkommen). Da gibt es eindeutig widerstreitende Ziele (kompakte Sammlung vs. nichts weggeben, was man vielleicht bereut).
Bei (A)D&D ist die Sache noch etwas komplizierter: einerseits war AD&D 2nd mein Erstkontakt mit D&D und den Vergessenen Reichen und damit auch stilbildend für mein Rollenspielempfinden - vor allem durch Videospiele (Eye of the Beholder und Baldur's Gate), erst sehr viel später im Pen&Paper-Bereich (mein erstes langfristig gespieltes Rollenspiel war Shadowrun). Richtig in D&D als Pen&Paper eingestiegen bin ich erst mit 3e, das ich dann auch (wenn wir 3.5 dazu rechnen) ungefähr 15 Jahre (mit Unterbrechungen) gespielt habe. Entsprechend wirken die AD&D-Regeln auf mich gelegentlich ein wenig merkwürdig und ich habe "damals" als ich noch aktiv gespielt habe, nie wirklich viele Bücher und Boxen besessen. Das hat sich mittlerweile geändert, was auch mit meiner persönlichen Enttäuschung über D&D5 - von den drei Kernbüchern war ich noch begeistert (mittlerweile gibt es Regelelemente, die ich wenig gelungen finde, aber die gibt es bei jeder D&D-Edition). Aber dass es plötzlich keine separaten Kampagnen- und Regionalbände mehr gibt, empfinde ich als schweren Nachteil; generell sitzt mir die Vermischung von Inhalten verschiedener Art ziemlich quer. Wizards Übersetzungspolitik und die generelle Qualität der deutschen Übersetzungen hat dann den Rest besorgt - wenn ich das mit den guten bis teilweise hervorragenden Übersetzungen der 2e und 3e-Ära vergleiche, macht mich das wirklich traurig.
Entsprechend habe ich mittlerweile den Kauf von 5e-Büchern eingestellt (allein das PoD des Baldur's Gate-Buches reizt mich noch etwas) und stattdessen in den letzten zwei Jahren meine 2e und 3e-Sammlung wieder aufgestockt. Nur stelle ich jetzt eben fest: abseits von nostalgischem Blättern mache ich dann doch nicht viel damit - die Zugänglichkeit ist, gerade bei den 2e-Sachen, doch ein ganzes Stück niedriger als bei neueren Sachen, die ich im Regal stehen habe. Und in dem Maße, wie ich älter werde, schwindet auch die Zeit, das selbst noch einmal aufzuarbeiten (mal abgesehen davon, dass mir die künstlerische Begabung fehlt, um irgendwas zu illustrieren).
Wenn ich mir was wünschen dürfte, hätte ich gerne ein nochmal überarbeitetes D&D5 mit einem schönen Weltenbuch für die Vergessenen Reiche, einem komplementären Handbuch der Ebenen und ein paar kompakten Regionalbänden für meine Lieblingsregionen in den VR. Als Bonus gerne auch noch weitere Welten wie Greyhawk, Ravenloft oder Dark Sun. Ich nehme auch gern Abenteuer-/Kampagnenbände, aber da müsste qualitativ nochmal ein bisschen was draufgelegt werden. Und das ganze dann bitte in der Übersetzungsqualität der alte Editionen. Wird aus wirtschaftlichen Gründen wohl kaum so passieren, insofern muss ich dann wohl doch wieder selbst überlegen, wo ich noch denke, was rausziehen zu können, und wo ich die Hoffnung einfach aufgebe.