D&D Plauderecke

  • Wenn man rein gamistisch spielt, ist natürlich überflüssig, aber sonst verbessert es doch das Eintauchen in die Spielwelt enorm, besonders dann, wenn man doch schon alles beschreibt.

    Allein die Trefferpunkte machen eine simulationistische Interpretation praktisch unmöglich. Man kann auch die Beiträge der Rüstungen/Fähigkeiten usw. eher statistisch betrachten, damit sind sie dann nicht an den konkreten Würfelwurf gebunden.

    Narration hilft bei Immersion, sicher, den Zusatzeffekt dass ich jeden Wurf da für sich analysiere halte ich persönlich für gering. Gerade wenn man sich entschieden hat D&D zu spielen, wo eh viel schwammig ist (was ich jetzt nicht werten sehen möchte).

    SL-oktruierte Auswertung kann hier auch sehr schnell dagegen sein. Ich persönlich würde mich durch "Du haust einfach vorbei, Pech gehabt" nur weil ich eine 2 würfelte und damit nicht über 10 komme nicht gerade im "Cockpit" befindlich fühlen, für andere okay. Ich würde viel lieber die Spieler dazu hören, aber das funktioniert in den seltenen Runden wirklich gut, und gemischt ist's oft etwas seltsam.

  • Ich meinet es nicht simulationistisch, sondern narrativ, denn dafür ist das D&D-Kampfsystem trotzdem sehr gut geeignet. Man muss sich nur im Klaren sein, dass Trefferpunkte keine Lebenspunkte sind, sondern eher eine Mischung aus Lebenspunkten, Ausdauer und Moral.

    Die Auswertung eines Trefferwurfs wird doch nicht vom DM sondern vom angegriffenen gemacht, wie im folgenden Beispiel:

    M: Der Ork greift dich mit zweimal an. 15 und 13

    S: RK 16! Sein erster Schlag bleibt in meiner Rüstung hängen. Seinen zweiten Schlag blocke ich mit meinem Schild.

    Das hat doch gleich mehr Tiefe als ein einfaches "Zweimal daneben", oder?

  • Machst Du Deine Beschreibung vom Würfelergebnis abhängig oder nach eigenem Gutdünken? Wenn jemand bei RK 14 und einem Würfelergebnis von 12 sagt, dass der Hieb das Ziel verfehlt, ist die Beschreibung eigentlich falsch, denn je nach Rüstung ist entweder der Hieb von der Rüstung abgeprallt oder das Ziel ausgewichen. Ich habe solche eigentlich falschen Beschreibungen schon ziemlich oft beobachten. Nicht nur in eigenen Runden, sondern auch auf Cons und in Livestreams. Selbst bei Critical Role wird dieser "Fehler" gemacht.

    Wenn ich das mache (nicht immer), dann versuche ich, das Würfelergebnis als Grundlage der Beschreibung zu nehmen. Das ist bei Schildbenutzung am einfachsten: 1 oder 2 Punkte drunter - mit dem Schild abgewehrt. Wenn die Rüstung oder der Zauber den Unterschied zwischen Treffen oder Verfehlen macht, kann man das nehmen. Bei Angriffsergebnissen unter 10 geht der Schlag völlig fehl. Das Ergebnis nehme ich als grobe Kategorisierung, aber nicht mit irgendwelchen Rechenwerten, sondern nur zur Einordnung. Ein geschickter Kämpfer weicht halt aus, ein gerüsteter wird durch die Rüstung geschützt. Genauer brauche ich es nicht.

  • Für uns (so um 1986) war es eher Wichtig: Bin ich getroffen oder nicht?

    Ich wollt das Übersetzungsdingsbums zwar Ruhen lassen ... aber wenn ich -zufällig!- diese älteren deutschen Titel lese ...

    • Xanathars Ratgeber für Alles (Xanathar's Guide to Everything)
    • Mordenkainens Foliant der Feinde (Mordenkainen's Tome of Foes)
    • Sturmkönigs Donner (Storm King's Thunder)
    • Geschichten aus dem Klaffenden Portal (Tales From the Yawning Portal)
    • Waterdeep: Verlies des Wahnsinnigen Magiers (Waterdeep: Dungeon of the Mad Mage)
    • Eberron: Aufstieg aus dem letzten Krieg (Eberron: Rising From the Last War)

    Liest es für mich eher so als würde man dem "Stil" von Ulisses folgen ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Liest es für mich eher so als würde man dem "Stil" von Ulisses folgen ...

    Dieser "Stil" ist älter als Ulisses und ist für deutsche Rollenspielübersetzungen normal. Freie Titelübersetzungen kenn ich eigentlich nur von Romanen und Film und Fernsehen.

  • Liest es für mich eher so als würde man dem "Stil" von Ulisses folgen ...

    Sind aber nicht Titel, wie Ulisses sie wollte, sondern wie man sich mit Wizard einigen konnte. Foliant der Feinde find ich da wegen der Alliteration sogar noch einen wirklich guten Griff.

    Aber Ulisses selbst hätte ja andere Ideen gehabt. Z.B. Xanathars Universalalmanach. Stattdessen wollte WIzards aber ja "Xanathars Führer für Alles". Das am Ende ist dann eben der Kompromiss.
    Tashas Kessel mit Allem klingt nach der klassischen Google Translate Art wie Wizard ihre Übersetzungen immer ideal findet.

  • Dann wollte man so eng wie nur möglich am Originaltitel festhalten; scheint bei den anderen Sprachen nicht anders zu sein.

    (Heute werden ja auch viele Filmtitel nicht mehr übersetzt; was im Hinblick auf ältere Titel ein Segen ist.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Machst Du Deine Beschreibung vom Würfelergebnis abhängig oder nach eigenem Gutdünken? Wenn jemand bei RK 14 und einem Würfelergebnis von 12 sagt, dass der Hieb das Ziel verfehlt, ist die Beschreibung eigentlich falsch, denn je nach Rüstung ist entweder der Hieb von der Rüstung abgeprallt oder das Ziel ausgewichen. Ich habe solche eigentlich falschen Beschreibungen schon ziemlich oft beobachten. Nicht nur in eigenen Runden, sondern auch auf Cons und in Livestreams. Selbst bei Critical Role wird dieser "Fehler" gemacht.

    Trefferbeschreibung nach eigenem gutdünken. Je nach Situation und was mir bzw. dem spieler grade einfällt. Daraus können sich bei einem kreativen Flash durchaus auch schöne neue unerwartete Sitationen ergeben.


    Mal ne blöde Frage weil ich mich schon lange nicht mehr um "das Dahinter" gekümmert habe: Hat Ulisses die D&D Lizenz verloren? Oder warum bringt Wotc die Sachen nun selbst auf Deutsch heraus? danke.

    Einmal editiert, zuletzt von JOM (30. Mai 2022 um 20:22) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von JOM mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Oha. WotC hat GF9 die Lizenz entzogen. GF9 hatte Ulisses mit der Übersetzung beauftragt. Das macht WotC jetzt alles selber. (Jetzt= seit ca. 1 Jahr)

    danke für die Info. Das ist ja wirklich interessant. Kaum ist man ein wenig von den Foren, passieren da gleich Dinge :) Da bin ich ja gespannt wie die restlichen Bücher der 5e dann von wotc übersetzt werden. soll man hier pessimistisch sein? haben die amis überhaupt die notwendige kompetenz dafür, oder beauftragen Sie deutschsprachige Übersetzer? Wieso haben sie das überhaupt getan? Hat sich GF9 etwas zuschulden kommen lassen? Fragen über Fragen. Jedenfalls vielen Dank falls sich jemand gemüßigt fühlt, diese zu beantworten...

  • Oha. WotC hat GF9 die Lizenz entzogen. GF9 hatte Ulisses mit der Übersetzung beauftragt. Das macht WotC jetzt alles selber. (Jetzt= seit ca. 1 Jahr)

    danke für die Info. Das ist ja wirklich interessant. Kaum ist man ein wenig von den Foren, passieren da gleich Dinge :) Da bin ich ja gespannt wie die restlichen Bücher der 5e dann von wotc übersetzt werden. soll man hier pessimistisch sein? haben die amis überhaupt die notwendige kompetenz dafür, oder beauftragen Sie deutschsprachige Übersetzer? Wieso haben sie das überhaupt getan? Hat sich GF9 etwas zuschulden kommen lassen? Fragen über Fragen. Jedenfalls vielen Dank falls sich jemand gemüßigt fühlt, diese zu beantworten...

    Bis jetzt sieht es da ganz gut aus, dieses Jahr kommen noch :

    Nachzulesen hier:

    D&D Direct #1 – D3: Dungeons & Dragons auf Deutsch

    Ein weiterer Pluspunkt bei der ganzen Sache, ist der reduzierte Preis der Veröffentlichungen. Die Bücher die vorher 50€ gekostet haben, kosten jetzt 39,99€.

  • günstiger ist immer gut. betreffend den neuerscheinungen scheint mir alles interessant für den erwerb außer MMM und Strahd (beides sind ja nur offensichtlicher nachdruck bzw. zusammenfassungen von büchern die ich schon von Ulisses habe) Vor allem freu ich mich auf die abenteueranthologie. sehr praktisch. Spelljammer weiß ich nicht. die riesenhamster und nilpferde mit monokel sind sicher extrem lustig, aber mir kommt es so vor, daß mit dem Release von Spelljammer die einzelnen D&Dwelten und deren kleine Eigenheiten entwertet werden, da man sie ja ab nun sozusagen mit dem teleskop aus dem weltall betrachten kann und wenn einem die sache nicht gefällt muß man sich ihr nicht stellen, sozusagen die Emotionen überwinden (macht das nicht den klassischen helden aus?) sondern man zischt einfach ab zur nächsten welt.

  • Übrigens hab ich mir vorhin Mythgart (Midgard im original) von Ulisses zugelegt. Diese Büchlein hab ich bereits vor langer zeit auf englisch gelesen und ich freu mich wirklich daß dieses Setting nun auf Deutsch herauskommt. Es ist wirklich sehr phantasievoll und als ideenlieferung für mein Homebrew exzellent. Die Aufmachung ist toll (in etwa so gut wie pathfinder oder wotc) und da Baur teilweise historische Elemente fantasievoll weiterbehandelt findet man sich relativ leicht zurecht. z.b. gibt es das Reich Magdar und dessen Schwarze Armee, das ein Bollwerk gegen das Drachenreich ist. Beide Reiche spiegeln den historischen Konflikt zwischen Ungarn und dem osmanischen Reich wieder. (auch die Ungarn hatten eine zeitlang eine "schwarze Armee" gegen die Türken) Da Midgard geographisch bei der realen Welt Anleihen nimmt, spielt der Konflikt Magdar vs. Drachenreich im Balkangebiet.

    Was mir weniger gefällt, als alten Traditionalisten, ist die Tatsache, daß die Spieler nun auch Monsterrassen (Gnolle, Kobolde, Goblins, Minotauren etc.) spielen können. Das finde ich schräg und falls ich jemals dort eigene Abenteuer spielen würde, wäre das auch tabu. Leider findet auch hier eine "vermenschlichung" und "relativierung" klassischer böser Rassen statt. Naja, das kann man als SL auch leicht negieren. Alles in allem sind die Mythgart Büchlein von Ulisses echt ihr Geld wert. Unbedingte Kaufempfehlung!

  • Leider findet auch hier eine "vermenschlichung" und "relativierung" klassischer böser Rassen statt.

    Das ist leider derzeit ein Trend, der gerade unter den jungen Leuten beliebt ist.

    Vielleicht sollte ich mal die eine Organisation, die ich mir für keine bestimmte D&D-Kampagne überlegt habe, hier vorstellen: Die Gesellschaft für Gleichheit. Sie kämpft mit allen Mitteln gegen Rassismus, sieht aber in allen Rassen Menschen und wird deshalb von (fast) allen Halbmenschen und Humanoiden als rassistisch angesehen (oder als nützliche Trottel).

  • Oha. WotC hat GF9 die Lizenz entzogen. GF9 hatte Ulisses mit der Übersetzung beauftragt. Das macht WotC jetzt alles selber. (Jetzt= seit ca. 1 Jahr)

    danke für die Info. Das ist ja wirklich interessant. Kaum ist man ein wenig von den Foren, passieren da gleich Dinge :) Da bin ich ja gespannt wie die restlichen Bücher der 5e dann von wotc übersetzt werden. soll man hier pessimistisch sein? haben die amis überhaupt die notwendige kompetenz dafür, oder beauftragen Sie deutschsprachige Übersetzer? Wieso haben sie das überhaupt getan? Hat sich GF9 etwas zuschulden kommen lassen? Fragen über Fragen. Jedenfalls vielen Dank falls sich jemand gemüßigt fühlt, diese zu beantworten...

    Der Entzug der Lizenz von GF9 ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Wizards meint, selber mehr Geld mit Übersetzungen verdienen zu können. Die Lizenz an GF9 war wohl ein Testballon, und nun kann man den Mittelsmann wieder loswerden.

  • Oha. WotC hat GF9 die Lizenz entzogen. GF9 hatte Ulisses mit der Übersetzung beauftragt. Das macht WotC jetzt alles selber. (Jetzt= seit ca. 1 Jahr)

    danke für die Info. Das ist ja wirklich interessant. Kaum ist man ein wenig von den Foren, passieren da gleich Dinge :) Da bin ich ja gespannt wie die restlichen Bücher der 5e dann von wotc übersetzt werden. soll man hier pessimistisch sein? haben die amis überhaupt die notwendige kompetenz dafür, oder beauftragen Sie deutschsprachige Übersetzer? Wieso haben sie das überhaupt getan? Hat sich GF9 etwas zuschulden kommen lassen? Fragen über Fragen. Jedenfalls vielen Dank falls sich jemand gemüßigt fühlt, diese zu beantworten...

    Der Entzug der Lizenz von GF9 ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Wizards meint, selber mehr Geld mit Übersetzungen verdienen zu können. Die Lizenz an GF9 war wohl ein Testballon, und nun kann man den Mittelsmann wieder loswerden.

    Mag sein, aber es kann auch sein, dass es hinter den Kulissen Probleme gab. Wir wissen schließlich auch nicht, ob die Einschränkungen, die Ulisses bei der Übersetzung hinnehmen musste, von GF9 oder von WotC vorgegeben wurden. Wir wissen vieles nicht. Man kündigt nicht ohne Grund eine jahrelange Zusammenarbeit auf.

  • hier vorstellen: Die Gesellschaft für Gleichheit. Sie kämpft mit allen Mitteln gegen Rassismus, sieht aber in allen Rassen Menschen und wird deshalb von (fast) allen Halbmenschen und Humanoiden als rassistisch angesehen (oder als nützliche Trottel).

    Erinnert mich an die Geschichten die Rechtsradikale verbreiten.

  • hier vorstellen: Die Gesellschaft für Gleichheit. Sie kämpft mit allen Mitteln gegen Rassismus, sieht aber in allen Rassen Menschen und wird deshalb von (fast) allen Halbmenschen und Humanoiden als rassistisch angesehen (oder als nützliche Trottel).

    Erinnert mich an die Geschichten die Rechtsradikale verbreiten.

    Das ist mir aber so etwas von egal.