D&D Plauderecke

  • Dachte nur an Kämpfer wegen den Manövern oder vielleicht Mystischer Ritter. Der bekommt doch auch Zauber.

    Aber keine, die für diese Rolle geeignet wären. Da wäre ein Paladin vielleicht passender.

  • Hallo, ich bin relativ neu im P&P und habe auf Empfehlungen hin mit Freunden ein erstes Abenteuer in Vergessene Reiche/Faerûn gestartet. Hatte mich im Vorfeld bereits im Internet was mehr mit der Lore und der Welt auseinandergesetzt und bin förmlich drin versunken und daran sehr interessiert mehr zu erfahren. Da gibt es ja etlich viel Material an Geschichten etc. Ein paar Romane über Drizzt Do'Urden hatte ich vor ein paar Jahren bereits gelesen (haben mir auch mega gefallen) und Spieleklassiker wie Baldur's Gate oder Icewind Dale natürlich gespielt.

    Was mich weiter interessieren würde wäre eine Auflistung mit offiziellen Romanen (am besten auf Deutsch), Sachbüchern (gibt es da Nachschlagewerke in Form von Historien oder Chronologien?) und wie diese geschichtlich aneinander zu reihen sind. Die Zauberpest zum Beispiel wird häufig erwähnt, doch so recht habe ich nicht herausfinden können wo diese das große, übergreifende Thema ist. Bei Star Wars und dem EU hatte ich dies früher und konnte mich so von Buch zu Buch und Game zu Game hangeln und blieb dabei schön chronologisch. Kennt jemand was vergleichbares zu Faerûn? Und spielten die verschiedenen D&D-Editionen immer zu einer bestimmten Zeit in der Lore der Welt?

  • Da kann ich Dir eigentlich nur folgendes empfehlen:

    1. Auf The Forgotten Realms Wiki findest Du Artikel zu wirklich allem, was mit Abeir-Toril und Faerûn zu tun hat.
    2. Ed Greenwood Presents Elminster's Forgotten Realms ist eine schöne Beschreibung der Welt vom Schöpfer persönlich. Obwohl es am Ende von 4e erschien, beschreibt es die Welt in den 1350ern, also die Zeit kurz vor der Zeit der Sorgen. (Diese Veröffentlichung wurde von vielen als die Vorbereitung eines Reboots der Forgotten Realms angesehen, zu der es dann leider nicht kam.)
    3. Die zum Ende von 3e erschienene Grand History of the Realms beschreibt die Geschichte Faerûns bis 1385 DR, dem Jahr als die Zauberpest überl Abeir-Toril hereinbrach.
    4. Forgotten Realms Campaign Set (1e), Forgotten Realms Adventures (2e), Forgotten Realms Campaign Setting Revised (2E), Forgotten Realms Campaign Setting (3e) und Forgotten Realms Campaign Guide (4e) sind die Kampagnenboxen/-bände, die ganz Faerûn beschreiben. Sword Coast Adventurer's Guide (5e) beschreibt leider nur die Schwertküste, die Mondscheininseln und den Norden. Alles südlich und westlich davon wird nicht beschrieben.

    Bei den Romanen wird es wirklich schwierig. Vorab erst einmal eins. Die deutsche Übersetzung von Goldmann/Blanvalet ist wirklich schlecht. (Die Elminster-Romane sind in deutschen Übersetzung totlangweilig. Und dann noch die vielen wirklich zweifelhaften Entscheidungen bei der Übersetzung, wie z.B. "Blaues Licht" statt "Funkel" für "Twinkle" oder "Heldenhammer" statt "Schlachtenhammer" für "Battlehammer" oder "Kormyr" statt "Cormyr".) Wirklich zum empfehlen sind die Romane von Ed Greenwood, R.A. Salvatore (obwohl er, wenn es um die Drow geht, einiges an Lore ignoriert), Elaine Cunningham, Jeff Grubb und Kate Novak. Es gibt so viele Romane, die aber leider nur noch als Ebook erhältlich sind.

    Und spielten die verschiedenen D&D-Editionen immer zu einer bestimmten Zeit in der Lore der Welt?

    Ja, genau so ist es.

    1. AD&D 1e behandelt die Jahre bis zur Zeit der Sorgen.
    2. AD&D 2e und D&D 3e behandeln beide die Jahre zwischen der Zeit der Sorgen und der Zauberpest. Da beide AD&D-Versionen weitgehend kompatibel sind, ist es möglich auch in der jeweils anderen Epoche zu spielen. Für AD&D 2e gibt es es Quellenbücher, die zur Zeit Netherils und Myth Drannors spielen. Der Übergang von AD&D 2e zu D&D 3e wird auf Abeir-Toril nicht durch ein bestimmtes Ereignis festgelegt.
    3. D&D 4e behandelt spielt fast 100 Jahre nach der Zauberpest und endet mit der Zweiten Trennung, die fast alle mit D&D 4e eingeführten Änderungen rückgängig gemacht hat.
    4. D&D 5e behandelt die faerûnische Jetztzeit.

    Es ist aber trotzdem möglich, mit jeder Regeledition in jeder Epoche zu spielen, obwohl dies zum Teil wegen den doch unterschiedlichen Magieregeln eigentlich nicht zu empfehlen ist.

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort, das hilft schon einmal sehr weiter. Das Faerûnpedia hatte ich schon gefunden und dort mein bisheriges Wissen zum größten Teil her. Das scheint echt gut gepflegt.

    Kann es sein, dass vieles nicht auf Deutsch erschienen ist? Zur 4. Edition finde ich gar nichts und die Grand History of the Realms, die mich sehr reizt, erst recht nicht. Wäre gut zu wissen, einem Mix wäre ich abgeneigt. Da würde ich von vorhinein alles auf Englisch besorgen, wobei da auch vieles sehr selten vorhanden zu sein. Sword Coast Adventurer's Guide (5e) ist ja das aktuelle, auch wie du meintest, fast ausschließlich auf die Schwertküste fokussiert. Findet man dort denn auch grobe Zusammenfassungen zu den bekanntesten Geschichten der Welt. Was, wie, wo passiert ist? In den verschiedenen Guides über die Editionen dürfte ja einiges doppelt und dreifach drinstehen?! Werden da z. B. Zauberpest und die Zweite Trennung erklärt?

    Wegen den Romanen hab ich bereits auf Ebay und Amazon geguckt. Da findet man eigentlich noch alles zu annehmbaren Preisen.

  • Kann es sein, dass vieles nicht auf Deutsch erschienen ist?

    Ja, leider. D&D war in Deutschland lange nicht so populär wie heute. Auf tsrarchive.com kannst Du sehr gut sehen, was alles auf Deutsch erschien (und was alles nicht).

    Findet man dort denn auch grobe Zusammenfassungen zu den bekanntesten Geschichten der Welt. Was, wie, wo passiert ist? In den verschiedenen Guides über die Editionen dürfte ja einiges doppelt und dreifach drinstehen?! Werden da z. B. Zauberpest und die Zweite Trennung erklärt?

    Sehr grob. Auf nicht einmal ganz drei Seiten wird die gesamte Geschichte der Forgotten Realms abgehandelt, davon behandelt allein eine Seite nur die Ereignisse um die zweite Trennung, die aber auch nur hier beschrieben wird. Für die Zauberpest braucht man wirklich den 4e-Band, da sie in SCA nur in einem kanppen Absatz beleuchtet wird. Das steht selbst in der Grand History mehr dazu drin!

  • Bei D&D wird es schwer, auf Dauer an englischem Material vorbeizukommen. In der aktuellen 5. Edition ist Ulisses bestrebt, alles zu übersetzen, was die Lizenz hergibt. Aber die Weltenbeschreibung ist nicht soo ausführlich bisher. Das Setting wird seit 1987 publiziert, und es gibt auf Englisch eine Menge Material. Ich würde dazu raten, sich schon bald mit dem englischen Material vertraut zu machen. Ältere deutsche Sachen sind zudem nicht so leicht zu kriegen, auf englisch ist auch vieles als pdf verfügbar.

  • Bei D&D wird es schwer, auf Dauer an englischem Material vorbeizukommen. In der aktuellen 5. Edition ist Ulisses bestrebt, alles zu übersetzen, was die Lizenz hergibt. Aber die Weltenbeschreibung ist nicht soo ausführlich bisher. Das Setting wird seit 1987 publiziert, und es gibt auf Englisch eine Menge Material. Ich würde dazu raten, sich schon bald mit dem englischen Material vertraut zu machen. Ältere deutsche Sachen sind zudem nicht so leicht zu kriegen, auf englisch ist auch vieles als pdf verfügbar.

    Und manchmal sind die Übersetzungen auch nicht so pralle, wie man so schön sagt.

    Ich muss da kurz zu "Vampire" schwenken, weil es da besonders eklatant ist.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Und manchmal sind die Übersetzungen auch nicht so pralle, wie man so schön sagt.

    Das stimmt nicht so ganz. Die Übersetzung des AD&D 2e-Materials war vorbildlich. Kein Wunder hat doch TSR, wo die deutsche Übersetzung bis zur Übernahme durch WotC veröffentlicht wurde, diese von Germanisten überprüfen lassen. Solche Übersetzungspatzer, wie wir sie z.B. von den Forgotten Realms-Romanen kennen, gab es nicht. Und würde WotC Ulisses bei der Übersetzung nicht ständig Steine in den Weg legen, wäre diese AD&D-Übersetzung eine wirklich gute Grundlage für die Übersetzung von Namen in 5e. TSR hat schließlich damals auch alle Namen in allen Bänden übersetzt, wenn eine sinnvolle Übersetzung möglich war.

  • Ich bevorzuge, um ehrlich zu sein, immer die englischen Regelwerke (wenn das Original englisch ist), weil bei mir das eingängiger ist. Das ist natürlich für andere Spieler nicht ex cathedra anzuwenden.

    Es ist gut, wenn der Verlag da hinterher ist, dass die Übersetzung auch wirklich dem entspricht, was da übersetzt worden ist. Und TSR hat da auch gute Sachen gemacht. Das bestreite ich nicht.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Uwe Körner hat mir erzählt, dass die Qualität seiner Übersetzungen mal in England geprüft wurde, und auf eine Quote von 94-96 % für die Genauigkeit kam - was ein hervorragendes Ergebnis ist. Leider waren nicht alle Übersetzungen so gut, das stimmt wohl. Aber nach Jahrzehnten gibt es halt Höhen und Tiefen.

  • Bei "Vampire" - also zu Feder & Schwert-Zeiten - hatte ich nie den Eindruck, dass da etwas nachkontrolliert worden wäre. Das ist einigermaßen schade, weil dadurch ein paar wirklich heftige Schnitzer passiert sind, die man hätte vermeiden können.

    Ich bin tatsächlich freiberuflicher Übersetzer (Deutsch-Englisch, Englisch-Deutsch), und ich habe Erfahrungen als Lektor.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Ich habe eben mal in die Dungeon Masters' Guild geschaut. Seit kurzem gibt es da folgenden Disclaimer:

    Zitat

    We (Wizards) recognize that some of the legacy content available on this website does not reflect the values of the Dungeons & Dragons franchise today. Some older content may reflect ethnic, racial, and gender prejudice that were commonplace in American society at that time. These depictions were wrong then and are wrong today. This content is presented as it was originally created, because to do otherwise would be the same as claiming these prejudices never existed. Dungeons & Dragons teaches that diversity is a strength, and we strive to make our D&D products as welcoming and inclusive as possible. This part of our work will never end.

  • Habt ihr mal ein Deck of Many Things selbst erlebt? Wenn ja, wie liefs?

    Glatter Reinfall. Keiner wollte auch nur eine Karte ziehen...

  • Barbarossa Rotbart Oh Mann, das ist ja schon wieder bemerkenswert, die Gruppe, die sich nicht verführen lies... ^^

    stebehil Ich finde, dass mit der 13 Karten Variante aus der 5e das Ding nicht mehr gaaaanz so fürchterliche Karten hat. Trotzdem ist die Feindschaft eines Teufels oder seine Seele aus dem Körper gerissen zu bekommen immer noch arg. Zum Teil finde ich aber die "guten" Karten noch problematischer, mal eben so 50.000 XP zu erhalten kann je nach Stufe des Helden ein enormer Sprung sein und da frage ich mich dann, wie man da noch Kämpfe erschaffen soll, die für alle Charaktere interessant sind.

    Meine Spieler hätten schon Lust darauf und grundsätzlich habe ich nichts dagegen, ich möchte mit dem Ding nur nicht die Kampagne in die Tonne treten. Wohl erst, wenn sie höhere Level haben...

  • Habt ihr mal ein Deck of Many Things selbst erlebt? Wenn ja, wie liefs?

    Da hat mein Meister zu AD&D-Zeiten nicht aufgepasst und unserer Gruppe, insbesondere mir, bei Stufe 3 eines gegeben. Wurde episch.

    Meister: "Ihr seht ein Deck of many things vor euch liegen. Wollt ihr eine Karte nehmen?"

    S1: "Ich nehme 2 Karten", bekommt 1 gute und eine neutrale Karte

    S2: "Ich nehme auch 2 Karten", bekommt eine mittelgute und eine relativ schlechte Karte

    S3: "Ich bin mutig, ich nehme 3 Karten", alle ganz brauchbar

    Ich:"Ich nehme 256 Karten"

    Alle: "Wieviele??!!??!"

    Ich habe da einen Hazardeur (engl. Wild Mage) gespielt, die hatten damals eine 50%-Chance bei zufälligen Ereignissen, sich ein bestimmtes auszuwählen.

    Bei der ersten Karte missglückte der Wurf und ich nahm eine normale Karte, hatte Glück (Cha 18 + Schloss). Danach kickten die 50% rein.

    Ich habe da öfter die Karte "Fate" genommen, mit dem man ein ungünstiges Ereignis (und dazu zählt das ziehen einer Karte) umgehen kann.

    Am Ende der Orgie hatte mein Magier als niedrigstes Attribut 20 Stärke und noch 20 Wünsche auf der hohen Kante.

    Mein Magier war danach unspielbar, also haben wir ihn zurückgespult und ich habe nur 3 Karten gezogen, als erste Karte gab es den Crimson Dead, der mich direkt getötet hat. War zum Glück nur Level 3.

    Gruß N

  • Barbarossa Rotbart Oh Mann, das ist ja schon wieder bemerkenswert, die Gruppe, die sich nicht verführen lies... ^^

    Naja, ich war damals als SL dafür bekannt, verfluchte Gegenstände auftauchen zu lassen. Und da fast alle das DMG kannten, war ihnen klar, welches Kartendeck das wahrscheinlich sein würde...