Einführung in die alte Welt der Dunkelheit?

  • Moin,

    nachdem ich gestern in meinem Rollenspieleladen beim GRT über ein paar Jungspieler gestolpert bin, die die Welt der Dunkelheit noch gar nicht kannten (hatten nach eigener Aussage bisher nur ein paarmal DSA gespielt), habe ich - rein theoretisch - überlegt, wie ich Neulinge an die WdD heranführen würde. Ihnen gleich Magus überzubraten, wäre physisch wie psychisch eher kontraproduktiv...

    Ich kam dabei auf die Idee, ihnen erstmal normale sterbliche Charaktere zu geben, und damit einen Spieleabend oder wohl eher ein paar Spielstunden zu bestreiten. Das dient vor allem dazu, die Welt der Dunkelheit als Spielhintergrund einzuführen, und nebenbei zur Erklärung der Regeln. Inhaltlich würde ich mir ein paar Szenen vorstellen, die eher verdeckt darauf hinweisen, dass hier mehr im Gange ist als "bloße" Korruption, Umweltzerstörung etc. Am Ende könnte dann - je nachdem, wie hart man das spielen möchte - ein Cliffhanger, der übles verheißt oder auch ein ausgespieltes böses Ende stehen, bei dem die Sterblichen im Krankenhaus, der Psychatrie oder auf dem Friedhof landen. Wer weiß? Vielleicht sieht man den einen oder anderen ja später wieder... (Als Zwischenstufe wären dann noch Sterbliche denkbar, die die eine oder andere besondere Fähigkeit haben, wenn man das noch bespielen möchte.)

    Dann würde ich mit Jäger einsteigen - dafür sind keine Vorkenntnisse der WdD erforderlich, ich müßte nicht viel erklären, und man kann in ein paar Spielsitzungen mal die ganze Parade von Monstrositäten im Spiel vorstellen. Danach kann man dann entscheiden, was man weiterspielen möchte.

    Was meint Ihr? Wie habt ihr das so gemacht?

  • Thorus84 : Das Buch ist in der Tat Gold wert. Die Betreiberin meines Spieleladens fand die Idee auch gut, ich denke, ich werde das mal vertiefen und dann mal anbieten. Dann kann ich immer noch eskalieren: normale Menschen, Jäger nach "gejagte Jäger", dann Jäger: Die Vergeltung, und dann kann man auf die übrige WdD umsteigen. Wenn ich zu jeder der drei Ideen nur einen one-shot spiele, ist das als Einstieg schon recht üppig...

  • So, ich hatte gestern eine Idee dazu: Wie wäre es, wenn man in der ersten Session normale sterbliche Charaktere ohne jegliche Kenntnisse der WdD spielt, die am Ende dann verschwunden/vermeintlich tot/komatös/sonstwie weg vom Fenster sind. Die Auslöser dahinter sind übernatürlich. Dann kommt die Jägergeschichte, und die Jägercharaktere sind Angehörige oder Freunde der Opfer aus der ersten Session, kriegen mit, dass da was richtig faul ist, und gehen dann der Sache nach, und stolpern so in die Sache rein. Ich denke, das sollte die Motivation deutlich erhöhen gegenüber Opfern, die bloß auf dem Papier existieren. Die Jägercharaktere müssten nicht zwingend zu dem Charakter des gleichen Spielers gehören, aber das müsste sich dynamisch entwickeln. Ein übler, aber angemessener Dreh wäre es, wenn die Opfer aus der ersten Session dann als Antagonisten wieder auftauchen - meinetwegen als Ergebnis einer Sabbat-Spatenparty, aber Ghule würden auch schon reichen.

    Dann habe ich überlegt, wie Dresden in der WdD der Gegenwart aussehen würde - wahrscheinlich deutlich kaputter als in der Wirklichkeit, mit mehr Ruinen (würde irgendjemand in der WdD die Frauenkirche wieder aufbauen?). Als Kunst- und Kulturstadt schreit das geradezu nach Toreador, wobei hier ein Gegensatz zu den Brujah und Nosferatu, die sich ja hinter dem Eisernen Vorhang "gehalten" haben, auf der Hand läge. Das Erzgebirge wiederum dürfte die Domäne der Garou sein. Durch die grenznahe Lage gibt es sicherlich auch einigen Austausch mit den Nachbarländern, und für die Vampire wären einige Überlegungen zu Leipzig, Prag und Breslau (neben Berlin) sicherlich auch angebracht. Städte, die keine so großen Metropolen sind, dürften eine eingeschränkte Vampirpopulation haben, sprich, weniger Clans.

  • Wie wäre es, wenn man in der ersten Session normale sterbliche Charaktere ohne jegliche Kenntnisse der WdD spielt, die am Ende dann verschwunden/vermeintlich tot/komatös/sonstwie weg vom Fenster sind. [...] Dann kommt die Jägergeschichte, und die Jägercharaktere sind Angehörige oder Freunde der Opfer aus der ersten Session [...] Ich denke, das sollte die Motivation deutlich erhöhen gegenüber Opfern, die bloß auf dem Papier existieren.

    Grundsätzlich sehr stimmungsvoll, doch du solltest vorher mit deinen Spieler*innen abklären, dass sie zunächst ein Präludium spielen und später andere Charaktere bekommen. Bei Spielen wie Cthulhu ist es kein Problem, ständig zu sterben usw. Aber bei einem Erzählspiel wie der WoD "hängen" die Leute sehr an ihren Charas. Die ihnen wegzunehmen, ist etwas zu krass, ohne dass sie darauf vorbereitet sind.

    Natürlich kannst du das Spielchen auch weitertreiben: Du kannst deine zukünftigen Jäger bereits Teil der ersten Gruppe sein lassen. Bedenke bitte auch, dass die WoD nicht so gut für "Gruppen" geeignet ist, sondern jeder Charakter quasi für sich ist und man nur dann und wann mal mit anderen den Zusammenschluss probt. Wie wäre es, wenn du als SL deine Spieler zwei Charaktere erstellen lässt. Zwei nahe stehende Personen. Geschwister, Kollegen, Freunde, ein Pärchen usw. Die Spieler übernehmen dann in Phase 1 die Kontrolle über einen der Charaktere und erleben den "Untergang" des anderen. Ob sie wirklich sterben oder geghult werden oder erschaffen werden oder sonstwas ist ja egal. Fortan sollte der überlebende Partner (der immer noch vom einzelnen Spieler gespielt wird) auf Rache oder Aufklärung sinnen und sich mit anderen zusammenschließen (hier beginnt dann die Jägerchronik).

    Und die könnte sogar noch witer geführt werden, indem die Truppe als Höhepunkt der Kampagne von einem Sabbat- oder Anarchenrudel erschaffen wird. Der Feind bleibt immer noch der gleiche. (Die Camarilla). Nur mittlerweile ist man selbst in der Nacht.

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  • Klar muss man den Leuten sagen, dass die ersten Charaktere nicht die sein werden, die sie dauerhaft spielen, das wäre sonst arg unfair.

    Ja, so in die Richtung hatte ich zwischenzeitlich auch schon weitergedacht. Die ersten "normalen" Charaktere und die Jäger sollten eine Verbindung haben. Wobei es - je nach Gruppendynamik - auch sehr interessant sein könnte, wenn die zusammengehörigen Charaktere nicht vom gleichen Spieler gespielt werden.

  • Sorry, aber wäre es vielleicht möglich, dass du so ein Video wenigstens in einen kurzen Kontext setzt und nicht einfach so wortlos hier reinwirfst? :)
    Nun habe ich dem freundlichen Herrn im Video ein paar Minuten zugehört und möchte keine weitere 30 Minuten darauf verwenden, um festzustellen, dass das Vid offensichtlich überhaupt nicht zum Thema hier passt.

    Es ging nicht um eine allgemeine Einführung zur WoD, sondern um die konkrete Chronikplanung eines Spielleiters. Ich vermute, dass die Diskutierenden in diesem Thread wissen, worum es bei der WoD geht. ;)


    PS: Zum Vid, das ich echt ausmachen musste, weil soviel falsches und seltsames erzählt wurde: Und es ist auch nicht sehr sinnvoll, die Einführung in die oWoD mit einem Bashing der nWoD zu starten. ^^

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    Einmal editiert, zuletzt von Thorus84 (4. März 2018 um 22:53)

  • Sorry, hatte nur den Anfang überflogen und wenig Zeit.

    Alte SL Weis­heit :„Wür­fele eine Zahl von Wür­feln, die sich gut anfühlt, gegen einen Mindest­wurf, der sich gut anhört, igno­riere das Ergeb­nis und sage das, was der Story am besten dient“

  • Ich persönlich würde vorgefertigte Charaktere vorbereiten, bei den V20 Playtests auf der RPC 2016 waren es 7, auf dem V5 Playtest waren es 6.

    Diese würde ich so gestalten das sie hinreichend kompetent sind und jeweils etwas können das zu dem Konzept und Clan passt.

    Das Szenario wäre dann recht gradlinieg bzw. einfach mit Möglichkeiten zur Variation.
    Bei dem letzten RPC Playtest ein "Holt Person X von Ort Y ab, gegen den Willen der Fraktion".

    Hierbei kann man verschiedene Themen einbringen wie beispielsweise die Inquisition und ggf. noch hoch bzw. runter skalieren in dem man andere Sachen erwähnt. Wenn die Charactere dran Interesse haben.

    Hinsichtlich des Einstiegs gibt es einen 5 bis 10 minütigen kurzen Info-Dump mit den Kernfakten.