Einstellung der Völker und Rassen zueinander

  • Ehre dem Himmelsfuchs, liebe Orkis!

    Da ich erst seit DSA 5 spiele, habe ich schon öfter erfahren müssen, dass es mir leider an Hintergrundinfos zur aventurischen Welt fehlt.

    Die bis jetzt erschienenen Regionalspielhilfen helfen mir zwar, ich will jedoch gern noch mehr erfahren.

    Besonders würde mich hier interessieren wie fie einzelnen Völker und Rassen sich gegenseitig sehen und sich gegenübertreten.

    Bsp:

    Mhanadistani <--> Mittelreicher

    Oder

    Zwerge <--> Mohas

    Elfen <--> Zwerge

    Das sind jetzt nur einige Beispiele. Gibt es irgendein Buch aus DSA 4.x , welches mir da helfen kann solche Hintergründe aufzuklären?:)

  • Zwerge und Mohas sollten im Großen und Ganzen keine Vorurteile gegeneinander haben, zumindest fällt mir nicht ein Präzedenzfall ein. Ihre Berührungsfläche ist auch gering. Es gibt zwar garantiert Zwerge im tiefen Süden - dort gibt es alles - aber in sehr kleiner Zahl.

    Mir fällt keine kulturelle "Angst" bei Zwergen oder Mohas ein, die sich durch den jeweils Anderen auslösen würde. Ich denke, für Zwerge sind Mohas einfach braune Menschen.

    Im Bezug auf Magie - meine Einschätzung ist: Würde ein Zwerg mit einem Schamanen der Mohas reden, dürfte weder der Zwerg denken, dass der Schamane Drachenmacht nutzt, noch der Schamane, dass der Zwerg keine Magie mag. Sonderfälle wären natürlich Hellsicht, Magiegespür, vielleicht Druidoschamanen usw., aber ich denke im Großen und Ganzen ist Schamanismus so weit weg von Drachenmagie, dass das kein Stein des Anstoßes sein sollte.

    Geht es darum, wie Zwerge sich zu Magie verhalten, gibt es hier einige Threads - die Meinungen gehen von

    "Jeder Zwerg hasst Magie, JEDER! Das ist angeboren! Wer keine Magie hasst wird postwenden in den tiefsten Schlund der Erde geworfen!!11elf *geifer*"

    über

    "Je nach Volk unterschiedlich. Xorloscher sind ziemliche Magienazis und nahe an^, aber ein Brillantzwerg ist sehr viel aufgeschlossener"

    bis

    "Solange sich ein Zwerg in einer Heldengruppe bewegt, dürfte er Magiewirken der Mithelden uneingeschränkt als Feuer gegen Feuer akzeptieren"

    Womit wir auch bei zwelfischen Beziehungen wären.

    Teilweise haben Elfen "dem Drachen" gedient, aber andererseits kämpften Zwerge auch zusammen mit Elfen gegen die namenlosen Horden. Insofern finden die Elfen die Zwerge kurios ("Bartmurmler") und die Zwerge die Elfen lächerlich ("Baumschmuser"), aber es herrscht in den meisten Fällen keine echte Feindschaft. Die einzige Ressource, über die man sich streiten kann sind Wälder. Zwerge wollen die abholzen und verbrennen, Elfen wollen sie schmusen.


    Es gibt in DSA4.1-Regionalbeschreibungen "Was denkt ... über ..."-Passagen. Die sind nicht immer beispielhaft, aber erlauben eine schnelle, grobe Einschätzung. Vielleicht wäre dir damit geholfen. Wenn es um genauere Infos geht, sind Regionalbeschreibungen für "normale" Aktionen am Spieltisch effektiv editionenlos.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    5 Mal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (21. Februar 2018 um 11:13)

  • Das schlimmste an den Menschen ist nicht ihre Ungeduld oder ihre kurze Lebensspanne, es ist ihre Uneinigkeit!

    Thorwaler mögen keine Al Anfaner und Horasier

    Horasier mögen keine Novadis, Al Anfaner und keine Thorwaler

    Tulamiden haben oft Vorurteile gegenüber den Nachfahren der Güldenländer

    Andergaster hassen Nostrier

    usw.

    Darum steht immer fest zusammen und bedenkt, auch wenn sie unsere Traditionen nicht wahren, auch die Hügelzwerge sind unsere Brüder und Schwestern.

    Gehört in einem Stollen im Eisenwald.

  • Beides sehr hilfreich! Danke! Auch die einzelnen Menschenbeziehungen untereinander (wie hier von Famburasch angeführt) interessieren mich. Wie ist meine Haltung IT als Tulamide anderen gegenüber ?

    Bücher aus 4.1 sind also auch nur Regionalspielhilfen wie bei 5? Gibts kein großes Sammelwerk, in dem nur solche Dinge erläutert werden? :(

  • Bücher aus 4.1 sind also auch nur Regionalspielhilfen wie bei 5? Gibts kein großes Sammelwerk, in dem nur solche Dinge erläutert werden?

    Ach so, das meinst du. Es gibt die Geographia Aventurica, die 0te Regionalspielhilfe. In die habe ich aber seit Jahren nicht mehr reingeschaut. Kann ich nachher mal wieder machen. Die hat eigentlich genau diese Aufgabe.

    Das schlimmste an den Menschen ist nicht ihre Ungeduld oder ihre kurze Lebensspanne, es ist ihre Uneinigkeit!

    Das erzähl mal den Brobim oder den Umrazim-Zwergen.:zwinker:

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  • Die Geographica ist anders, als ich sie in Erinnerung hatte - deutlich geographielastiger. Auf die Verhältnisse zwischen den Völkern geht sie nicht explizit ein. Trotzdem empfehlenswert denke ich. Zumindest eher als das Kaufen von tausend Regionalwerken und jahrelanges Warten (oder beides^^). Ich habe von den neuen DSA5-Sachen nur die Tierbücher - wegen der Bildchen. Insofern kann ich nicht vergleichen, was in den neueren Entsprechungen zur Geographica steht. Sollte der Almanach das nicht irgendwann mal übernehmen?

    Non serviam!

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    Einmal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (22. Februar 2018 um 00:39)

  • Danke dir für deine Mühe the_BlackEyeOwl ! :)

    Ich muss gestehen ich habe den Almanach vergessen ... :/ aber du hast wohl recht. Ich werde (sobald ich ihn von meinem Kumpel zurückerhalte) mal einen Blick hineinwerfen :thumbsup:

    Schade, dass es solche Infos, die sich auf Fluff und dergleichen beziehen sehr schwer erhältlich sind. :(

    Auch Zauber- und Liturgieformeln und -gesten sind mir als DSA 5-Einsteiger nicht bekannt. :(:(

    Einmal editiert, zuletzt von Khazim (22. Februar 2018 um 10:02)

  • Ich fand bei meinem Einstieg das Lexikon unheimlich praktisch. Da steht so ein bisschen was zu vielen drin, ein paar Einträge wie Travia oder Hal wurden auch vergessen. Aber für einen groben Einblick recht nützlich. Zeitlich ist jetzt halt hinterher, halt ein bisschen wie wenn man heute ein Lexikon aus den 60gern liest.


    Aber wie schon gesagt, hast Du überall wie auch auf diesem Planten wieder weitere Details im Kleinen.

    Zwerge aus dem Süden mögen Tulamiden mehr als Güldenländer, weil die Ur-Tulamiden schon im Drachenkrieg mit gekämpft haben, da wussten die Güldenländer noch nicht mal, dass sie 1000 Jahre später vertreiben werden. Aber sie glauben möglicherweise auch dass sie alle Assaf heißen und gute Diebe sind. Ein novadischer Stamm handelt mit Echsen, der Andere bekämpft sie ohne Nachfrage, der Dritte ist zwar misstrauisch, aber neutral. Die Thorwaler im Norden sind traditioneller als die Thorwaler im Süden. Und Du kannst doch Kuslik nicht mit Vinsalt vergleichen!

    So ganz allgemein kann man es dann auch wieder nicht sagen. Dein Fluff kann deshalb sehr, sehr ins Detail gehen, abhängig aus welchem Dorf Du kommst oder welche Bezugspersonen der Charakter hatte. Neueinsteiger frage ich deshalb lieber was sie denn eigentlich spielen wollen unabhängig vom aventurischen Hintergrund und dann suchen wir die passende Ecke.

    Wenn der Khazim einen 'Wüstenkrieger mit Kamel' spielen will, dann gibt es da im Detail viele Möglichkeiten abseits vom 'Novadi'.

    I ♡ Yakuban.

  • Wenn der Khazim einen 'Wüstenkrieger mit Kamel' spielen will, dann gibt es da im Detail viele Möglichkeiten abseits vom 'Novadi'.

    "Wüstenkrieger mit Kamel" ^^^^

    Naja ich spiele halt einen die Spätweihe vollzogenen Phexgeweihten, geboren in Fasar aber lebend in Zorgan (wenn er denn nicht gerade auf Abenteuern ist oder Aufträge für den Listigen erledigt;)).

    Deswegen interessierte mich, wie ich mich IT verhalten sollte wenn ich ind Mittelreich oder in den Norden komme... mal abgesehen davon, dass ich mir wohl arschkalt ist;(:D.

    Und wie sich die anderen mir gegenüber verhalten.

    Ich finde das kann wichtig sein, denn wenn es allgemein hin bekannt ist, dass zB Mittelreich-Alrik Vorurteile gegen "Wüstenkrieger mit Kamel" ( hexe ) hat, dann ist es vllt leichter jemanden zu durchschauen, der mich übers Ohr hauen will. Lebenserfahrung und erlangte Menschenkenntnis halt

    :/ vllt bilden sich dadurch sogar bei meinem Charakter eigene Vorurteile

  • Die Vergleiche wie du sie suchst sind über alle möglichen Bände verteilt. In den meisten Regionsspielhilfen hast du bei den vorgestellten Völkern einen Kasten mit: Wie sieht xy den .... und wie sehen .... den xy.

    In den Magierakademiebänden gibt es dasselbe für die Schulden und Gilden untereinander.

    Schiffe sind am sichersten im Hafen, aber dafür wurden sie nun mal nicht gemacht.

  • Ein Buch, in dem nur steht, wie üblicherweise die meisten Angehörigen eines Volkes oder eine Region über sämtliche andere denken, stelle ich mir einerseits als sehr aufwendig vor, langweilig zu lesen und nur begrenzt geltend.

    Denn wenn auch etwas oft so meist so ist, ist es nicht immer so. Individuelle Erfahrungen und Einstellungen bewegen das wieder in beide Richtungen weg. Und obendrein beeinflussen offizielle Ereignisse solche Einstellungen auch wieder (z.B. Albernier über Orks vor und nachdem die Orks im Vierten Orkensturm da durch gezogen sind und große Verheerungen angerichtet haben, und Albernia und restliches MR, nachdem die Orks im Vierten Orkensturm durch Albernia zogen und MR keine Truppen sandte, weil die alle im Osten standen).

    Sylla und Charypso waren sich nie grün, oder Weidener und Orks, Tulamiden gegenüber Echsenmenschen, Almadaner und Novadis, Thorwaler und Fjarninger, Thorwaler und Gjalsker ... Da gibt es schon so einiges. Aber das ist wieder auch variabel. Ostweidener, kann ich mir vorstellen, die eher selten marodierende Orks dahaben, gehen vermutlich weniger schnell die Wände hoch als die Westweidener. Aber dann gibt es wiederum genau in Weiden einen Ort, in dem Menschen und Orks ganz friedlich miteinander leben.

    Oder jemand hat aufgrund einschlägiger Erfahrungen Vorurteile: Dessen Vorbehalte sind deutlich stärker und nachhaltiger ausgeprägt als "allgemein vorhandene" Ressentiments. Oder da sind welche bei, die ganz andere Erfahrungen gemacht haben, nämlich gute, oder gar keine. Die stehen auch wieder anders dazu.

    Manche mögen sich nicht, weil A seit ein paar Jahrzehnten bei B öfter mal einfällt. Oder A und B mögen sich seit Jahrhunderten aus religiösen Gründen nicht. Oder es gibt Gründe, die A und B gar nicht bekannt sind und man glaubt, aus anderen Gründen sich nicht zu mögen (Andergast und Nostria, bei denen es halt doch nicht nur Gernegroß-Verhalten ist über einige eher banale Grenzstreitigkeiten).

    Schon deshalb würde ich von aufgeschlüsseltem wer-mag-wen-nicht absehen. Das ist pauschalisierend und man macht ein Fass ohne Boden auf in meinen Augen, wenn man alle möglichen Relativierungen in beide Richtungen mit unterbringen möchte, und noch beachtet, durch welche geschichtlichen Ereignisse das begann, umschwenkte, besser und schlechter wurde. Es gibt ungefähre Angaben, und entsprechend kann man dann solche NSC individuelle setzen und gestalten.

    Denn es ist ja nichts, was zwingend exakt gleich für alle Angehörigen einer Gruppe so gilt.

  • In den RSHs steht oft am Ende der Völkerbeschreibung wie andere Regionen gesehen werden, so u.a. in RSH1, S.77: "Wie sieht der Al'Anfaner ...", und dies im geschichtlichen Hintergrund.

    Bereits das "Land des SA" (1990) führte in seiner Enzyklopaedia "Redensarten und Aberglaube" (und als Vorschlag den Aberglaube als schlechte Eigenschaft) ein, wo sich beim Aberglaube so manches Vorurteil gegenüber eines Volkes eingeschlichen hat.

    Gewissermaßen bildet die aventurische Entwicklung seit 993 BF den Hintergrund welche Völker/Regionen befreundet oder verfeindet sind. So war ein dauerhafter Frieden zwischen Alten und Neuen Reich erst durch Borbarads Bedrohung möglich, während Gloranien die Feindschaft zwischen Horasreich und Thorwalern anheizte. Die Möglichkeit einer stärkeren Annäherung Nostrias/Andergasts (durch Traviabund) wurde -leider- zerschlagen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Schattenkatze

    Es geht mir ja auch nicht darum, dass solche Einstellungen pauschalisiert werden, sondern ich ein Grundgefühl dafür habe wie mein Charakter anderen gegenüber tritt sofern er eben noch keine eigenen Erfahrungen gemacht hat.

    Natürlich spielen hier eigene Wertungen mit. Aber wenn man A noch nie im Land von B war, kann er sich allerhöchstens auf Erzählungen, Klatsch und Tratsch und Vorurteile verlassen, die hier (leider) fließend ineinander übergehen.

  • Ich würde deinen Charakter nicht mit Vorurteilen gegen andere Rassen/Völker/sonstwas überhäufen.

    Als Großstadtmensch (Fasar und Zorgan) ist er Ausländer gewohnt.

    Als Phexgeweihter (u.a. Gott des Handels) generell offen für andere Kulturen.

    Allgemeine Vorurteile unterschiedlich starker Ausprägung könnten sein:

    Dem Mittelreicher, Thorwaler und Bornländer fehlts an Kultur, der Al Anfaner ist unnötig grausam, der Novadi hat einen irren Glauben, der Horasier ist eingebildet und der Ferkina ein Barbar. Zwerge sind geizig, Waldmenschen willensschwach, Selemiten und Maraskaner verrückt. Andere Völker sind schlicht unbekannt.

    Ich würde mir ein starkes und ein schwaches Vorurteil aussuchen, z.B. "Ferkinas sind Barbaren keine anständigen Menschen, eine Plage, schlimmer wie die Orks im Mittelreich!" Und "Diese geizigen Zwerge, mit ihnen ist einfach nicht zu handeln..."

  • Da gäbe es paar alte Redensarten:

    "Arm wie König Mizirion" (von Brabak).

    "Zustände wie in Mengbilla" (da man davon Ausging das dort Gift- und Meuchelmord Normalität seien).

    "Zwerge haben den 'goldenen Blick': Sie wissen immer, wie viel ein Mann in der Tasche hat." (Das Allgemeinwissen über Zwerge ist anscheinend sehr dürftig, dafür gibt es viel Aberglauben.)

    Thorwalder sind Piraten. Die Südländer Sklaventreiber. Die Novadis götterläster und Frauenschänder. Etc.

    Das meiste Wissen -bzw. Unwissen- besitzt man sowieso nur über die Völker die na den Grenzen wohnen, oder mit denen Handle getrieben wird. Ein Novadi würde daher kaum einen Ferkina kennen. Man braucht sich dazu nur Andergast/Nostria ansehen - ein wahres Musterbeispiel.

    Bei Aberglauben und Vorurteil wurde mal geschrieben das man höchstens jeweils nur eines haben sollte - außer man heiße Monk. ;)

    Und nicht übersehen, selbst im Mittelreich sind sich nicht alle Regionen Grün, wie der Albernia-Nordmarken-Konflikt zeigte.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)