Probleme in Andergast (Eichenkönig)

  • Hallo,

    ich leite gerade den Eichenkönig als FAB. Die Gruppe besteht aus einem Zwerg, einer Amazone, einem Distelritter und einem Medicus.

    Kurzfassung:

    Nun ist es so, dass sie endlich den Plot gefunden haben. Laut AB ich sie aber mittlerweile hätte schon längst aus der Stadt hätte katapultieren müssen. Nachdem ich das Streitgespräch zwischen dem Mädel und dem Händler, damit es auch wirklich alle hören können, etwas melodramatischer machen musste, sind wir an einer Stelle angelangt, wo der Ritter auf seinen Stand beharrt und dem Händler vorwirft, Hehlerware zu verkaufen. Nicht nur das, es sollen noch Verkaufsverbot und all das hinzu kommen.

    An sich haben sie die Infos, wo kommt die Waffe her, wo ist der Typ. Oh, ihr wollt Stadtwache spielen, weil ihr euch aufspielt? Büttel werdet ihr im Zeughaus.

    Bringt nix. Es wird sich weiter aufgespielt. Die Amazone wollte sogar die Waffen beschlagnahmen.

    Nachdem der Händler sich verbal weiterhin dagegen stellt und meinte, hier haben nur die Zornbolds und deren Ritter was zu sagen, beharrt der Albernische weiterhin auf deinen Stand und Verkaufsverbot und und und. Und dann wollen sie den Hinweisen nachgehen...

    Ich kriege noch einen Knall. Klar ist das der Nachteil Arrogant. Und die Amazone hat ebenfalls ihren Nachteil. Laut AB wäre es das aber gewesen. Ich würde sie zwar nur ungern vor die Stadttore setzen, aber bleibt mir was anderes übrig? Wie könnten sie wieder herein kommen? Der Medicus hat sich ruhig verhalten. Der Zwerg war nur beim Handeln etwas naja... Unverschämt. Die könnten vielleicht in der Stadt bleiben.

    Ich weiß echt nicht weiter. Ich leite mein erstes Abenteuer und verzweifle echt viel daran :/

    Sehe ich das alles zu eng?

    Hilfe.

  • Ich weiß zwar nicht, was ein "FAB" ist, und kenne auch das Abenteuer nicht, aber wenn der Händler bedrängt wird, warum ruft nicht er oder jemand in der Nähe die Wachen, wenn da plötzlich irgendsoeine merkwürdige „Ausländertruppe“ daherkommt und sich aufspielt? Die Wache wird dann erst mal alle mitnehmen, (getrennt) verhören/Aussagen einholen und auf Basis der Fakten (und Beeinflussung von Höhergestellten) entscheiden, was zu tun ist.

    Auf der anderen Seite:

    Laut AB wäre es das aber gewesen.

    Wurden die Helden vom Händler oder durch Getuschel deutlich gewarnt, dass sie, wenn sie sich weiter aufspielen, aus der Stadt geworfen werden könnten? Falls du das vorzeitige Ende partout nicht möchtest, kannst du mit den Spielern sprechen und ihnen klarmachen, dass das Handeln ihrer Charakter das Abenteuer unmöglich machen wird, wenn sie das wirklich durchziehen möchten. Falls sie dann immer noch weitermachen, ist es eben so. Ist zwar schade um die viele Vorbereitung, aber die Balken der innerweltlichen Logik bis zum Brechen zu biegen, ist auf Dauer ohnehin keine Option.

    Vielleicht hast du ja bereits ein Folgeabenteuer in petto, zu dem ihr fließend übergehen könnt.

  • FAB - Forenabenteuer.

    Der Händler hat sogar ganz offensichtlich gewarnt, wenn die so weiter machen, lässt er sie vor die Stadtmauern setzen.

    Ich dachte, man bekommt es irgendwie ingame hin, aber scheinbar muss ich doch anmerken, dass ich am Spieltisch jetzt das Buch zugeschlagen hätte.

  • Kenne das AB nicht, aber als 'Ausländer' in Andergaster auf etwas beharren kann gefährlich sein. Ev. die Stadtwache auftauchen lassen, die nehmen sie dnn mal mit auf die Wache und machen den SCs klar, dass sie die heimischen Händler nicht belästigen sollen und nur der Stand des Ritters sie davor bewahrt raus geschmissen zu werden und ihnen ein Bußgeld aufbrummt.

  • Der Händler ist selbst auch kein Ansässiger, kommt aber jedes Jahr zum großen Viehmarkt nach Andergast Stadt.

    Wenn sie von der Stadtwache mitgenommen werden, muss ich das AB umschreiben. Um es im Forum spielen zu können, muss man eh ein wenig abändern und aber puh... eigentlich sollen sie ja irgendwann der Stadtwache unter die Arme greifen bzw das Angebot von denen erhalten.

    Ich will sie wirklich nur ungerne raus schmeißen lassen und mache mir viele Gedanken. Vielleicht fehlt mir auch die Routine.

  • Ein albernischer Ritter hat in einer andergastschen Stadt nichts zu Entscheiden. Er befindet sich im Königreich Andergast und nicht in Fürstentum Albernia des Kaiserreichs Mittelreich. Er mag zwar eine Person sein, der gewissen Respekt entgegen gebracht wird (bis er den Bonus verspielt hat...), aber in die Verwaltung einmischen lassen oder die Führung der Stadtwache ihm übertragen wird nicht passieren.

    Ich würde für den "hohen Herrn" einen Offizier der Stadtwache rufen, der das Anliegen ernst aufnimmt und verspricht sich darum zu kümmern. Wenn er damit keine Ruhe gibt, würde er entweder Teil der Untersuchung (als Verdächtigter) oder Gast eines lokalen Adligen bzw. der Stadtherren (sollen die sich um diesen Schnösel kümmern) oder eben als Unruhestifter der Stadt verwiesen - oder alles in einer beliebigen Reihenfolge...

    Der Händler kümmert sich um seine Geschäfte etwas dezenter und lässt jemand anderes die Kunden bedienen für ein paar Tage bis wieder Ruhe eingekehrt ist...

  • Den Einstieg kannst auch noch anders finden. Du hast die vier Halunken da ja runrennen, die alle irgendwas planen... Lass deine Helden Zeugen eines dieser Verbrechen werden, z.B. im Händlerviertel, oder in dem Gasthaus das ausspioniert wird...

    Der Picklige Bursche könnte sich selbst als Taschendieb versuchen. Wenn deine Spieler ihn dann anzeigen wollen kann es sich von da aus weoter entwickeln. Da gibts ne Menge Optionen, dass man starten kann. Wenn sie diese nun nicht nutzen wollen, lass die Szene enden und nimm einen aus der Bande, der mit den Helden interagiert...

  • Das sind wirklich gute Ideen. Na gut, dann zerhauen wir die lineare Struktur einfach. Hoffentlich baue ich keine Logikfehler ein. Obwohl ich das auch logisch finde, dass die das Mädel mitschleppen wollen, obwohl im AB steht, dass sie brav in Taverne xy wartet. Aber auch den Einstieg, wie es im Heft steht, dass sich alle irgendwann treffen, reden, sich toll finden trallalala und sich am nächsten Morgen zum Schlendern treffen, hatte ich bereits abgeändert. Das hätte nicht funktioniert.

    Also. Sonderbehandlung für den Ritter mit Offizier, neue Herangehensweise an die Quest und anderer Einstieg. Den Pickligen sollten sie schon zuerst finden, muss ja dann wohl nicht mehr im Badehaus sein. Das mit dem Taschendiebstahl finde ich gut. Vielen vielen Dank :)

  • Hallo Holli,

    Wir spielen das AB auch gerade und ich sehe das Problem nicht so richtig.

    Die Helden landen früher oder später doch eh im Zeughaus bei der Stadtwache mit dem Pickligen im Schlepptau.

    Lass also die Stadtwache zunächst als Antagonisten auftauchen und allesamt inkl. Händler freundlich mitnehmen. Die läuft momentan überall herum und sorgt für einen reibungslosen Ablauf des Viehmarktes. Da sind Krawallmacher ungern gesehen. Im Zeughaus klärt sich dann ja wohl, dass der Händler Hehler ist und da bleiben "darf" bzw. ne Strafe zahlen muss. Die Helden und das Mädel sind die Guten, bekommen ihre offizielle Stadtwachenschärpe und können anfangen die Dergelfeldbande angefangen mit dem pickligen Burschen zu suchen.

    Passt doch?

  • Der Händler ist für das AB insofern egal, als dass er eigentlich nur die Info liefern muss, dass er den Speer von der Dergelfeldbande hat.

    Ob dies legal oder nicht, ist für den Fortgang eigentlich irrelevant und kann im Zeughaus festgestellt werden. Zur Not in Form einer Untersuchungshaft, falls der Ritter partout nicht lockerlässt.

  • Omach

    Korrekt ist, dass der Händler den Speer dem pickligen abgekauft hat. Das es sich dabei um Diebesgut handelt, ist dem Händler, meine ich, nicht mal bekannt. Es geht in erster Linie nur um den Pickligen... Erst wenn der festgesetzt ist, erfährt man von der Bande

    Tante Edith erzählt mir, dass im Abenteuer steht, dass der Händler den Speer von dem Pickligen gekauft hat. Dieser sagt, dass er ihn beim Kartenspiel von nem Betrunkenen gewonnen hat oder sowas... Mit dem Geld macht sich Pickelchen auf ins Badehaus, was er dem Händler verrät... Nix mit Bande. Von der weiß niemand zu dem Zeitpunkt. Das erfährt man erst, wenn man mit dem Burschen im Zeughaus landet... "Achja, das ist XY, der wurde schon öfters mit der Bande gesehen..."

  • Die Stadtwache von Andergast (Stadt) besteht zum größten Teil aus Rittern ohne Land. Daher sollten ausländische Ritter sich behutsam zeigen weil sie so gesehen kaum ein höheres Ansehen genießen als Wache Ruckus vor dem Arsenal.

    Der Distelritter könnte einen Tag Hausarrest im Gasthaus seiner Wahl auf eigene Kosten bekommen. Und damit er nicht stiften geht bleibt Ritter Hartmann von Holzgut bei ihm.

    Aber gerade weil er nun den ganzen Tag im Gasthaus/Hotel verbringt und nichts besseres zu tun hat als mit anderen Gästen/Hartmann zu reden oder aus dem Fenster zu schauen fliegt ihm der entscheidende Hinweis zu: Er hört Gerüchte, beobachtet was am Markt oder ein angetrunkener Gast erzählt zu viel.

    Als Meister ist wichtig, dass der Spieler sich nicht auf die Ersatzbank gesetzt fühlt, weil er deinem "railroading" nicht folgen wollte. Daher sollte sein Hausarrest ausgespielt werden :D

  • Die Stadtwache von Andergast (Stadt) besteht zum größten Teil aus Rittern ohne Land.

    Oh, das klingt interessant. Hast du dazu eine/die Quelle? ^^

    Daher sollte sein Hausarrest ausgespielt werden :D

    Einfach den Spieler auf die stille Treppe setzen ;D

  • Oh, das klingt interessant. Hast du dazu eine/die Quelle?

    Die Streitenden Königreiche Nostria & Andergast: Seite 34, Zeile 37ff.

    "Die Stadtwache sorgt für Recht und Ordnung in der Stadt. Sie setzt sich in erster Linie aus landlosen Rittern zusammen und nur wenige Bürger oder Söldner finden sich in ihren Reihen.

    Da aber die Zünfte die Stadtviertel kontrollieren und eigene Wehren aufgestellt haben, kommt es immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten. Kleinere Vergehen werden meist vom jeweiligen Zunftrat geahndet und mit Geldstrafen belegt.

    Sind Ortsfremde oder höherrangige Personen betroffen oder handelt es sich um schwere Vergehen, wird der Fall in der Regel einem vom König berufenen, gestandenen Ritter übergeben. Nur bei besonders schweren Verbrechen, der Anklage eines Freiherrn oder ähnlich aufsehenerregenden Fällen lässt Wendelmir vor dem Rat der Recken verhandeln oder sitzt selbst zu Gericht."

    Es handelt sich aber explizit um Andergast (Stadt) und trifft außerhalb nicht zu.