Die Schifffahrt und ihre Geheimnisse in DSA 5

  • Nabend,

    Ich bastel gerade an einem Ersatzcharakter, da wir eine Kampange spielen, welche eine hohes Sterberisiko aufweist.

    Dieser ist ein Nostrischer Schiffsbauer/Kapitän. Um seinen Traum Abenteuer zu erleben und das größte Schiff Deres zubauen näher zukommen, hat er sich irgendwann vom Alanfanischen Imperium anheuern lassen.

    Im Regelwerk steht, dass der Bau von manchen Schiffen ein Berufsgeheimnis sei. Das Gleiche gilt für das Steuern von manchen Schiffen.

    Wie hoch würdet ihr die Kosten der Berufsgeheimnisse ansetzen und welche Schiffstypen könnte ein solcher Charakter kennen.

    Gruß Dargobarth

  • Die Kosten dürften sich im üblichen Bereich von 1 bis 5 AP befinden. Wirklich außergewöhnliche Schiffe (z.B. die Sulman) sind wohl die extrem seltenen 10 AP Ausnahmen.

    Auf jeden Fall sind Schiffe, die nur von bestimmten Völkern gebaut werden und selten sind ein Berufsgeheimnis. Beispiele sind die Thorwaler Winddrachen und die horasischen Schivonellas.

    "Schivonellas werden nur in den Werften des Horasreiches gebaut, andere Staaten bemühen sich mehr oder weniger erfolgreich, sie nachzubauen." (EW S. 116) beschreibt im Prinzip genau ein Berufsgeheimnis und die Regeln für "Proben ohne Anwendungsgebiet oder Berufsgeheimnis" (das ist das was die nicht Horasier machen, weil sie das BG nicht kennen).

    Die Beschreibungen bei den Schiffen zeigen eigentlich Recht deutlich, welche Typen Allgemeingut sind und welche nicht.

    Man kann aber auch einen Schritt weiter gehen und Völker spezifische Schiffe generell als BG werten. Dann ist der normale thorwalsche Drache auch schon exklusiv (-> aber niedriger AP Preis). Diese Herangehensweise ist sicherlich nicht die Schlechteste.

    Generell kann man mit Zuschlägen "nach Fremdartigkeit" arbeiten (der nostrische Schiffbauer bekommt weniger Abzüge, als ein Tulamide wenn er eine Otta nachbauen möchte - der Tulamide ist jedoch bei reichischen Schiffen der Ostküste besser aufgestellt). Bekannt sollten auf jeden Fall alle lokalen Schiffe aus der Heimat des Schiffsbauers sein, sofern es keine BG Schiffe sind.

    Ähnliches gilt auch für das Steuern und Bedienen von Schiffen. Was wirklich exotisch ist, erfordert vermutlich ein BG. Ein passendes Beispiel ist sicherlich das schwimmende Dorf der Tocamuyak, aber auch die Windenfrachter (Binnenschiff!) sind ein guter Kandidat. Auch außergewöhnliche Einzelstücke wie die riesige Prunkgaleere von Al Anfa könnte ein BG erfordern.

    Ein gerade in der Entwicklung befindliches BG für einen Schiffsbauer aus Nostria sind auf jeden Fall die Ahnenschiffe. Erste Prototypen (Fischerboote) werden gerade unter strenger Geheimhaltung im Hafen von Nostria (siehe Nostria-Stadt Beschreibung, 13 auf S. 45 Streitende Königreiche) gebaut. Bis das erste richtige Ahnenschiff fertig ist, wird es sicher noch eine ganze Weile dauern. Aber als Rollenspiel Aufhänger ist diese Entwicklung für Deinen Helden auf jeden Fall interessant!

    Die Schiffsbauer von Salzerhafen sind außerdem berühmt für ihre mehrmastigen Koggen nach Art der bornischen Holken (SK S. 48)

    3 Mal editiert, zuletzt von x76 (29. Januar 2018 um 23:40)

  • Hallo,

    also ich würde das mit den Kosten nicht übertreiben. Auch große Schiffe führen zu können ist in den meisten Fällen doch nur Fluff und bringt einen in Abenteuern nicht wesentlich weiter. Sehe das allerhöchstens im 1 AP-Bereich - auch für die außergewöhnlichen Schiffe (da die doch eh nie genutzt werden).

    Schöne Grüße


    L

  • Ein großes Schiff zu bauen ist kein Projekt für eine Person. Schon gar nicht das größte Schiff zu bauen. Das sind Projekte für einen Stadtstaat und größeres.

    Ein guter Kapitän kann außerdem kein guter Schiffsbauer sein, weil er dann nicht die Zeit auf See und die Erfahrung hätte ein guter Kapitän zu sein.

    Ein guter Schiffsbauer vice versa. Zudem würde man kaum einen Schiffsbauer zum Kapitän seines Schiffes machen, weil der schließlich 1-2 Jahre nicht mehr zu See gefahren ist, wenn das Schiff fertig ist. Wenn überhaupt würde man ihn als Offizier an Bord lassen, wo er die Arbeit der Schiffszimmerleute leitet, aber auch das nur wenn das Schiff ein Versuchsschiff ist und Teil einer Bauserie werden soll. Aventurien hat aber nicht die Meere für Seerien-Schiffsbau. Es hat nicht einmal wirklich die Meere für die großen Galleonen/Schivonen, weil das in etwa so sinnvoll ist wie Fracht mit einer 747 von Sankt Pauli nach Altona zu transportieren. Und für die Kriegsführung sind die großen Schiffe auch bedeutungslos, weil es keine Gegner gibt die ebenfalls große oder viele Schiffe hätten. Zudem gibt es keine Kanonen, weshalb Schiffe für die Küstenkriegsführung wertlos sind.

    Natürlich kann man das aus dramatischer Überspitzung buchstäblich über Bord werfen. Das muss einem dann nur klar sein das man das tut. Ab da verlässt man die äußere Peripherie der Plausibilität.

    Was die Schiffstypen angeht die ein Kapitän steuern kann, nun, dass ist an sich sehr einfach:

    1. Schiff auf dem er gelernt hat.

    2. Schiff auf dem er Offizier wurde.

    3. Schiff auf dem er Kapitän wurde.

    4. Schiff auf dem er Kapitän wurde nachdem er sein erstes Schiff verloren hat.

    Das kann dreimal die gleiche Klasse sein, oder dreimal was anderes. 2 kann sowohl größer sein als 3, als auch kleiner, oder identisch. 1 ist entweder kleiner als 2, oder identisch, aber fast nie größer. 4 gibt es nur wenn er in einer relevanten Flotte diente oder für ein mächtiges Handelshaus fuhr. Verlust des Schiffes ist sonst ein übler Karriereknick für einen Kapitän. Weitere Schritte habe ich mal außen vor gelassen, da die zunehmend Admiralitätspositionen erfordern würden, was hier ja nicht gegeben ist.

    Kapitäne die von der Küste kommen haben außerdem nicht selten Kindheitserfahrungen mit den allerkleinsten Schiffstypen und Booten, je nachdem welche in ihrer Heimat üblich sind. Das betrifft vor allem besegelte Ruderboote und Fischerboote.

    Was die SFs für solche Schiffe angeht dürfte das die 5 AP nicht groß übersteigen. Zumal es dabei ja nicht um eine Größe ginge, sondern eher um einen Besegelungstyp oder Rumpftyp. Der wiederum dürfte sich kaum unterscheiden bei verschiedenen Schiffen einer Herkunft und bestensfalls eine Variationsbreite von 2-3 haben, wenn man richtig in die Vollen geht.