Star Trek Discovery

  • Einen Planeten zu evakuieren, vor allem noch eine Heimatwelt ist nahezu unmöglich. Allein schon die wichtigsten Personen zu evakuieren ist schwer und das sind kaum 5% der Gesamtbevölkerung. Die gesamte Bevölkerung zu evakuieren würde hingegen Monate der Planung erfordern und am Ende vermutlich zu Massenunruhen, Plünderungen und Kämpfen führen. Selbst wenn man all das irgendwie bewerkstelligt bekommt ist eine solche Evakuierung noch immer ein Desaster. Daten müssen evakuiert werden und die Hardware auf denen sie operieren. Spitze des Eisbergs. Kulturgegenstände, Kultstätte und dergleichen muss man ebenso evakuieren, oder man verliert nahezu sein gesamtes kulturelles Erbe und Gedächtnis und hat dann ein entwurzeltes Volk. Auch die Flora und Fauna muss man retten, oder man verliert auch diesen Teil des eigenen kulturellen Erbes, sofern wir nicht davon ausgehen das es dutzende umfangreich angepasste Kolonien gibt. Ohne ausreichende Stückzahlen bricht da schnell der Genpool zusammen. Eine Heimatwelt ist sehr viel mehr als ein Haufen Bewohner und ihr Reisegepäck.

  • Bei der Sache mit dem Licht und den Sporen wollte ich Lustig sein, das kriege ich per Text leider nie so ganz rüber. Sry,

    Nunja, es ist ja nicht so als hätten wir Raumschiffe und Tricorder in unserer Zeit. Und wenn wir anfangen Strahlungen und andere Untersuchungen mit Handgeräten zu machen, werden diese auch größer Sein, zumal ein Tricorder kein Handy ist. Das ist eine Funkt und Empfangseinheit, die ohne Signalverstärkung bis ins Weltall zu einem Raumschiff reicht. Das ist schon ein technisch enormer Fortschritt.
    Ich finde nur entweder will man neue Technik zeigen, dann packt man das hinter die aktuellen Serien oder die Technik ist eingeschränkt und das hat bei Enterprise deutlich besser funktioniert (die Serie hätten sie meiner Ansicht nach fortsetzen sollen).

    Zur "Ehre" bei allem was wir über die Ehre der Klingonen gelernt haben ist dies recht eindeutig. Und jeder Klingone der sich einem Kampf oder einer Herausforderung nicht stellt ist Ehrenlos und verliert sämtliche Rechte in der Gesellschaft.

    Einer Erpresserin so kampflos das klingonische Imperium zu übergeben sollte die Ehre jedes Klingonen beleidigen (sindkeine diplomatischen Weicheier wie die Föderation. *auch wieder Spaßig gemeint*).

    Ich weiß nicht, die Serie ist gut, nur finde ich das sie mit Star Trek gar nichts zu tun hat. Einfach die Völker umbenennen, der Serie nen anderen Titel geben und sie wäre sehenswert.

    @Rattasutra: Und die das Ganze klingonische Reich ist nun für alle Zeit durch eine Erpressung kontrolliert? Außer das sie Qronos zerstört hat sie ja nichts in der Hand und keinerlei Anrecht.

  • Nunja, es ist ja nicht so als hätten wir Raumschiffe und Tricorder in unserer Zeit. Und wenn wir anfangen Strahlungen und andere Untersuchungen mit Handgeräten zu machen, werden diese auch größer Sein, zumal ein Tricorder kein Handy ist. Das ist eine Funkt und Empfangseinheit, die ohne Signalverstärkung bis ins Weltall zu einem Raumschiff reicht. Das ist schon ein technisch enormer Fortschritt.
    Ich finde nur entweder will man neue Technik zeigen, dann packt man das hinter die aktuellen Serien oder die Technik ist eingeschränkt und das hat bei Enterprise deutlich besser funktioniert (die Serie hätten sie meiner Ansicht nach fortsetzen sollen).

    Die Frage ist halt: Ist der Tricorder genug Fortschritt für 250 Jahre Zukunft? Würdest du erwarten, dass es in 250 Jahren keine Hologramme zur Kommunikation gibt?

    Zur "Ehre" bei allem was wir über die Ehre der Klingonen gelernt haben ist dies recht eindeutig. Und jeder Klingone der sich einem Kampf oder einer Herausforderung nicht stellt ist Ehrenlos und verliert sämtliche Rechte in der Gesellschaft.

    Einer Erpresserin so kampflos das klingonische Imperium zu übergeben sollte die Ehre jedes Klingonen beleidigen (sindkeine diplomatischen Weicheier wie die Föderation. *auch wieder Spaßig gemeint*).

    Da sollte man sich überlegen, was alles in einer futuristischen Gesellschaft ein Kampf sein kann und ob Kämpfe bis zum Tod ausgefochten werden müssen. Denn wenn das der Fall ist, kann sich eigentlich keine Feudalstruktur bilden - man hätte ja im Prinzip die Möglichkeit und damit die Pflicht, gegen seinen Herrscher aufzubegehren (weil sonst ehrlos und so). Und im Raumkampf wäre ja eigentlich auch "Dein Schiff ist ein Viertel so groß wie meins, deine Schilde sind mit 3 Torpedos zu durchdringen, ich habe 25, gib gefälligst auf!" dann Erpressung, der man nicht nachgeben dürfte. Insofern könnte man die Bombe ebenso als kämpferische Stärke betrachten wie überlegene Fähigkeiten am Bat'leth.

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  • Das Technikargument ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Das führt nur dazu das Star Trek mehr und mehr zur Karikatur verkommt. Ginge man danach müssten alle Raumschiffe zu der Zeit aussehen wie billiger Schrott aus Pappmaschee und Baumarktresten, mit Türen die sich unzuverlässig und schief öffnen, Bodenbelägen die nicht sauber verlegt sind, grellbunten Rohrleitungen überall und Uniformen aus den billigsten IKEA Textilien mit Bastelladenzierborten... Ich finde es schon recht seltsam, wie man es mental verbogen bekommt grün mit Enterprise zu sein, aber technisch Probleme mit Discovery hat. Enterprise sah kein Stück aus wie TOS. Und auch DAS war gut so. Es wäre lächerlich, wenn es anders wäre. Wie lächerlich es war, damit kokettierte man fleißig in den Mirror Darkly Folgen. Da war es aber nur bedingt lustig, weil es eben so absurd war und weil es nur ein konsequenzfreies Doppelfolgen-Witz-Spezial war.

    Und Tricorder waren eine coole Idee zu TNG. Heute bereits ist der Gedanke ein ziemlicher Witz, von ein wenig Sensorik abgesehen, und sogar Alexa und Siri sind bereits wortgewandter als der ganze Hauptcomputer der NCC-1701 D.

  • Vielleicht, aber nur wenn sie die Bombe selber platziert hat. Allein dadurch dass sie Unterstützung von der Föderation angenommen hat, ist sie Ehretechnisch unten durch. Wenn wir uns an TNG erinnern endete der Bürgerkrieg ja mehr oder minder damit, als bewiesen wurde, das Haus Duras Unterstützung von den Romulanern bekam...

    Und für Klingonen ist es im allgemeinen das tollste überhaupt, bis zum Tod zu kämpfen. Der würde dir entgegnen: 'Da mein Schiff so klein ist, ist es wesentlich einfach, mindestens 23 von deinen Torpedoes auszuweichen. du Sohn eines blinden P'tachs. Stovokor wartet! HEUTE IST EIN GUTER TAG ZUM STERBEN!'

    in TNG und DS9 machen sie es im allgemeinen nur dann nicht, wenn sie eine andere Pflicht haben, die sie daran hindert.

    My diplomacy equals roll for initiative.

  • Und für Klingonen ist es im allgemeinen das tollste überhaupt, bis zum Tod zu kämpfen. Der würde dir entgegnen: 'Da mein Schiff so klein ist, ist es wesentlich einfach, mindestens 23 von deinen Torpedoes auszuweichen. du Sohn eines blinden P'tachs. Stovokor wartet! HEUTE IST EIN GUTER TAG ZUM STERBEN!'

    in TNG und DS9 machen sie es im allgemeinen nur dann nicht, wenn sie eine andere Pflicht haben, die sie daran hindert.

    Okay. Und wie wächst so eine Gesellschaft jemals über die Größe von einem Klingonen hinaus? Wie entwickeln sich Häuser mit Vasallen und komplexeren Sozialstrukturen, wenn jeder Konflikt mit der Auslöschung einer Partei endet? Da finde ich Klingonen, die zwar durchaus den Tod nicht fürchten (siehe das Ende der Sarcophagus), aber durchaus wissen, wann sie geschlagen sind, angenehmer.

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  • Okay. Und wie wächst so eine Gesellschaft jemals über die Größe von einem Klingonen hinaus? Wie entwickeln sich Häuser mit Vasallen und komplexeren Sozialstrukturen, wenn jeder Konflikt mit der Auslöschung einer Partei endet? Da finde ich Klingonen, die zwar durchaus den Tod nicht fürchten (siehe das Ende der Sarcophagus), aber durchaus wissen, wann sie geschlagen sind, angenehmer

    Die Klingonen haben ja auch noch andere Werte, wie Loyalität und Pflichtgefühl. Einem grossen Krieger freiwillig zu dienen ist eine sehr ehrbare Sache. Das ist etwas fundamental anderes, als die Seiten zu wechseln, nur um das eigene Leben zu retten. Und wenn der grosse Krieger dem ich Freiwillig diene von einem anderen, noch grösseren Krieger in einem ehrbaren Kampf besiegt wird, dann ist es ja nur natürlich, dass ich dann erwäge, dem anderen noch grösseren Krieger zu folgen. Es ist sehr wichtig, dass das aus Respekt geschieht und nicht aus Furcht. Und bei den Klingonen holst du dir nunmal keinen Respekt, wenn du dich mit dem Feind verbrüderst.

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  • Also wenn man euch argumentieren hört, scheint es so als würdet ihr jeden Zweifel einfach bei Seite Schieben, nur weil Star Trek drüber steht.

    Hätten Sie Discovery hinter Voyager angesetzt oder die Technik der der TOS-Serie angepasst, würde mich immer noch der Fokus auf eine Person statt auf die gesamte Besatzung stören (Über die meisten Darsteller auf der Brücke weiß man immer noch kaum etwas). Und das die einzelnen Folgen keine Abgeschlossene Handlung haben sondern sich immer weiter fortsetzen (der Stil nervt mich aber auch bei anderen Serien sehr). Aber dann könnte ich es wenigstens als Star Trek-Serie ernst nehmen. Aber doch nicht mit einem "Jetzt ist halt alles anders" alle anderen Serien zählen nicht mehr, weil man technisch mehr darstellen kann.

  • Also wenn man euch argumentieren hört, scheint es so als würdet ihr jeden Zweifel einfach bei Seite Schieben, nur weil Star Trek drüber steht.

    Das ist insofern spannend, als dass Discovery die erste Star Trek Serie war, die ich durchgängig geschaut habe.

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  • Na, dass die Folgen weniger in sich geschlossen sind ist wirklich das kleinste problem von Discovery... die Fernsehwelt hat sich in den letzten 10-15 Jahren grundlegend verändert. Im Zeitalter von Netflix machen grössere Handlungsbögen mehr Sinn.

    Allerdings stimm ich dir zu: Mehr interessante Charaktere würden der Serie gut tun... Ich mein Nog aus DS9 ist ein spannenderer Charakter als irgend jemand in dieser Serie.

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  • Star Trek Discovery hat in meinen Augen 2 große Probleme:

    1) Der bisherige Plot ist ein Chaos der verschenkten Möglichkeiten.

    Kaum sind (teils zuerst sehr gute und interessante) Charaktere und Plotbögen aufgebaut, werden sie auch schon sofort wieder verheizt und weggeworfen und übereilten, unbefriedigenden Enden und Auflösungen zugeführt.

    Die Serie hat keine Geduld eine Geschichte ordentlich aufzubauen und zu erzählen.

    Gleiches gilt für die Entwicklung der Charaktere.

    Die Handlung wirft sich ständig hin und her, ohne roten Faden oder eine erkennbare dramaturgische Kurve über die Staffel.

    Ohne Erzähltiefe und eine erkennbare Vision wo man eigentlich hin will mit der Story.

    Ich weiß nicht wann ich zuletzt eine so konfuse Serie gesehen habe.

    2) Die Serie vermittelt keinerlei Star Trek Feeling - mir zumindest nicht.

    Ich bin seit 25 Jahren Star Trek Fan (im Sinne von Freund des Franchises) und kenne alle Serien und Filme sehr gut.

    Und gleichzeitig bin ich wirklich offen für Neues mit dem selben "spirit".

    Aber davon war hier nichts zu spüren für mich.

    Ich habe stattdessen eine mittelmäßige SF-Serie gesehen die wirkte als sei die Star Trek-Lizenz nachträglich draufgeklebt worden.

    Ich habe der Serie wirklich eine Chance gegeben und tue es auch weiterhin, aber bisher muss ich sagen, dass mich das was ich da sehe nicht überzeugt.

    Insbesondere noch mal nicht im Vergleich zur Fülle der guten Serien aus den letzten 10 Jahren die für mich quasi alles besser machen.

  • STD ist als SciFi Serie allerhöchstens mittelmaß. Stargat, Battlestar Galactica und Farscape fand ich um längen besser. Als Star Trek Serie fällt sie meines erachtens vollkommen und absolut durch.

    Ich habe mir die ersten fünf Folgen komplett reingequält und den Rest der Staffel dann jeweils im Schnelldurchlauf bzw. nach 10 Minuten ausgeschaltet. Im Nachhinein immer noch ein Recap gelesen, ob ich nicht doch was verpasst habe (hatte ich nicht)

    2) Die Serie vermittelt keinerlei Star Trek Feeling - mir zumindest nicht.

    Der allumfassende Kritikpunkt. Nichts an der Serie erinnert wirklich an Star Trek, ausser das ein paar der Schiffe eine Untertassensektion haben. Das ganze restltiche Produktionsdesign... meh. Das verhalten der Charaktere... meh. Die Darstellung der Technik.... meh. Die Atmosphäre, Roddenberrys utopische Zukunft.... nichts davon habe ich da drin gesehen.

    Zweiter Pukt: die Klingonen. gibt es um die Rasse nicht schon genug Canongeschwurbel, dass man sie bei einem prequel(!) nochmal umdesignen muss? Unnötig. Die Masken an sich waren professionell gemacht, wobei rein von der Mimik selbst bei der Muppetshow mehr los war. Aber wenn man sich überlegt, dass es Klingonen sein sollten, wenn sie aussehen als ob ein Remaner und ein Warzenchwein einen sexuellen Notfall hatten? MEH!

    dritter Punkt: Canongeschwurbel. Musste Michael (selten dämlicher Name für eine Frau) unbedingt eine Verbindung zu Spock/Sarek erhalten? Nachdem Jahrfuckingzehnten von Geschichten um Spock und seinen Daddy nicht ein einziges Mal von ihr die rede war?
    Sporenantrieb, was zur Hölle. Selbst wenn man den Resetbutton akzeptiert, noch so ein Ding das niemals inJahrfuckingzehnten nach STD in irgend einer Form angesprochen wurde. Wow. Much Continuity, such plot.

    Mirror Universe: okay, Archer hat die Verbindungen vielleicht nicht gänzlich gezogen, aber nach dem Clusterfuck den die Discovery da angerichtet hat, ist es nicht logisch zu begründen, warum Kirk und Co. in ToS keinen Plan von der Existenz der anderen Realität hatten. Das sollte bis dahin Standardfach an der Akademie sein.
    Ernsthaft, die Serie produziert Kontinuitätsfehler am laufenden band.

    vierter Punkt: die Charaktere. Keiner der gezeigten Charaktere hat mich auch nur irgendwie berührt. Jeder Tod hat mich kalt gelassen bzw. amüsiert Lorca in der mudd-folge. zB. etwas läuft falsch wenn man froh ist wenn ein Charakter verreckt und dann enttäuscht wenn es mittels hahnebüchener zeitreise rückgängig gemacht wird. MIchael war durchgehend nervig, immerhin nicht ganz so ervig wie Tilly, Stamets ewiges mimimi, das verschenkte Potential bei Cpt. Georgu und das hirnrissige wiederholen per Mirroruniverse. Arrrgh! Das bis auf Michelle Yeoh keiner der Schauspieler auch nur eine glaubwürdige Emotion faken könnte, wenn es um ihr Leben ginge gab mir dann den Rest.

    Rant vorbei. Ich vermeide jetzt noch auf die politischen Kommentare die von Produzenten und Regie reingeschissen wurden einzugehen, dass ist noch eine viel größere Katastrophe als die rein handwerklichen und Canonprobleme die STD hat. Vielleicht wenn mich irgend ein Kommentar triggert, dann kotze ich mich noch mal aus drüber wo überall politische Agenda Plot und Charaktere sabotiert hat^^

    Disclaimer: Das ist nur meine Meinung und ich gönne jedem seine eigene Meinung, ihr dürft den Müll sogar mögen, ich steh euch da nicht im Weg.

    Wir verfolgen im Grunde dasselbe Ziel:

    Ich möchte euch nicht töten und Ihr möchtet nicht tot sein.

    Handelt entsprechend.


  • naja, es kommt halt alles wieder auf das verdammte prequel zurück. Hätten die das Ding einfach 20 Jahre nach DS9 gesetzt, wären all die Probleme nicht vorhanden. Die Klingonen ersetzt man halt du XYZianer und wenn man unbedingt en Verwandschaftsgrad zu beliebten Star Trek Charakteren braucht: Dax nächster Wirt wäre bestimmt auch ne spannende Hauptfigur für eine Serie. Spock ist cool, aber beim durchschnittsvulkanier schläft einem doch das Gesicht ein... und bei einem Menschen der sich krampfhaft bemüht ein Vulkanier zu sein erst recht. Trill haben diese Probleme nicht. Und es wäre auch etwas Spannung in dem ganzen Militärischen Konflikt, wenn man nicht schon von anfang an wüsste, wer am ende gewinnt. Minimale Rewrites lösen hier praktisch 70% der Probleme der Serie... und das ist nervig.

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    Einmal editiert, zuletzt von Lucio (6. April 2018 um 14:57)

  • Bin ich froh das ich diesbezüglich kein verbissener Trekkie bin, sondern einfach nur ein großer SciFi-Fan. :)

    Der Umstand ermöglicht es mir gewisse Dinge unabhängig voneinander zu betrachten. Ich hab mir die neue ST Serie angesehen und dafür erst mal alles vorhergegangene ausgeblendet. Ich fand Discovery wirklich gelungen und auch wenn ich den Einstieg etwas zäh fand, hat die Serie von Folge zu Folge mehr Fahrt aufgenommen. Ich freue mich jetzt schon auf die zweite Staffel und hoffe das sie insbesondere dem Stil der zweiten Hälfte treu bleiben.

    Grundsätzlich würde ich die Serie sogar jedem empfehlen, Ausnahme sind natürlich die eingehend schon erwähnten Trekkies, die können die Serie einfach nicht gut finden und ich hab durchaus Verständnis dafür, bzw kann die ganzen Einwände nachvollziehen. Hab solcherlei Diskussionen häufig mit meinem Bruder der eben zu den besagten Trekkies gehört. Jedoch was das "alte" Star Trek angeht, können die Fans von diesem eigentlich nur noch auf Fanfiktion bauen, den verkaufen tut sich nichts mehr wirklich gut das da weiter macht wo es aufgehört hat. Ist nicht böse gemeint, oder soll das "alte" ST abwerten, aber es ist halt normal das Dinge irgendwann ihren Zenit überschritten haben und dann höchsten noch ein "Reboot" erfolgreich sein kann. In diesem Sinne hoffe ich auch auf eine Neuauflage von Stargate, klar bin ich ein gewaltiger SG-Fan, aber ich bezweifel das eine Serie die an das ursprüngliche SG anknüpft Erfolg haben würde.

  • Jedoch was das "alte" Star Trek angeht, können die Fans von diesem eigentlich nur noch auf Fanfiktion bauen, den verkaufen tut sich nichts mehr wirklich gut das da weiter macht wo es aufgehört hat.

    Öhm das ist eine Behauptung, die uns einen beweis schuldig ist. Denn das letzte mal, dass überhaupt versucht wurde, etwas zu verkaufen, was da weitermacht wo es aufgehört hat liegt 16 Jahre zurück.

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  • Ectheltawar :

    Und in Sachen chaotische, sprunghafte Handlung, die sich ohne roten Faden hin und her wirft, keinen konsistenten dramaturgischen Bogen hinbekommt und ständig völlig übereilt interessante Plots und Charaktere wegwirft bzw. unbefriedigenden Auflösungen zuführt ist dir nichts aufgefallen?

    Also ich frage wirklich; mit allergrößtem Respekt davor, dass Geschmäcker sehr, sehr verschieden sein können.

    Das ist nämlich tatsächlich mein großer Kritikpunkt und das was mich im Verlauf der Staffel bis zu ihrem mauen Ende so enttäuscht hat.

    Dass es kein klassisches/"richtiges" Star Trek ist?

    War mir schon vorher klar.

    Kein Problem.

    Dass die Serie plakativ als politisches Propagandavehikel eingespannt werden soll?

    Den Schuh ziehe ich mir gar nicht an und verschwende keinen kleinsten Gedanken an Politik beim Schauen.

    Kein Problem.

    Dass das Budget etwas knapp zu sein scheint für so eine gewichtige Marke im Jahr 2018?

    Am Ende kommt es auf die inneren Werte an und nicht alles kann aussehen wie Game of Thrones.

    Kein Problem.

    Aber das Writing der Serie finde ich wirklich schlecht für eine moderne Show mit kontinuierlichen Handlungsbögen.

    So als wüsste die rechte Hand nicht was die linke tut beim Drehbücherschreiben.

    So als hätte man das scheinbar "Beste" aus zwei völlig verschiedenen Entwürfen der erste Staffel zu einer halbgaren Mischung zusammengebunden bis das ganze Knäuel trotz vieler guter Szenen und einiger wirklich guter Einzelepisoden im Kontext nur noch Kuddelmuddel ist.

    Und all das dann abgeschlossen von einem wie ich finde wirklich schwachen Staffelfinale.

    Ich gönne es von Herzen jedem dem die Show so gefällt wie sie im Moment ist, aber ich hatte mir tatsächlich deutlich mehr erwartet erzählerisch.

    Das gesamte Niveau in fast allen Belangen von Serien wie Westworld oder The Man in the High Castle liegt da für mich ganz gewaltig höher als das von Discovery.

  • Lucio

    Nehmen wir im Bezug auf die Kinofilme mal Star Trek Nemesis als Beispiel. Für mich eine prägende Erinnerung da ich den Film in der Startwoche im Kino gesehen habe, zusammen mit insgesamt 4 weiteren Personen im ganzen Kinosaal. Ich fand den Film toll, aber ganz ehrlich, wer nicht schon seid Jahren mit Star Trek vertraut war, der hat an dem Film vermutlich kaum Spaß gehabt. Das der Film dann am Ende gerade mal so seine Produktionskosten eingespielt hat, sagt ja schon alles.

    Darin liegt das Problem beim ewigen Fortführen von Dingen. Jene die von Beginn an dabei sind, wollen das sich etwas weiter entwickelt, wer später dazu stößt will aber aufschlissen können. Wenn man, auf eine Serie bezogen, 1 oder 2 Staffeln zurück liegt, werden dann einige tun, aber darüber hinaus wird es schwierig und dadurch brechen dann oben Interessierte weg (was auch normal ist) wohingegen unten keine neuen Nachkommen, weil sie einfach nicht mehr aufholen können. Ist schade für alle die von Beginn an etwas treu waren, aber am Ende erreicht alles seinen Zenit.

    BardDM

    Ich mache mir weniger Gedanken beim schauen und bin auch nicht bemüht in dem ganzen irgendeinen Star Trek-Funken zu sehen. Aktuell gibt es wenige SciFi-Serien die mich wirklich fesseln. Westworld ist toll, jedoch wird die Serie ohne Frage auf einem anderen Niveau produziert und ist auch weniger das klassische SciFi das ich gerne als Serie hätte. Die letzte SciFi-Serie die mich wirklich begeistert hat, war Battlestar Galactica und danach kam in diese Richtung leider nicht mehr sonderlich viel.

    Aktuell schaue ich The Expanse, Dark Matter sowie Killjoys. Alles drei haben ihre Mängel, wissen mich aber zu unterhalten. Star Trek Discovery versuche ich auch weniger zu analysieren, ich bezweifel das die Serie dafür geeignet ist. Ich will unterhalten werden und das schafft Discovery aktuell. Mir ist klar das Serien aktuell teilweise mehr im Trend sind als Filme und da Produktionen gestartet sind mit gewaltigem Budget, großem und durchdachten Handlungsbogen, usw. Aber zumindest für mich gehört das dadurch einfach noch nicht zum Standard nach dem ich nun jede Serie bemesse.

    Außerdem bin ich mittlerweile alt genug, davon Abstand zu nehmen, nur weil ich selbst einen Handlungsbogen als solchen nicht erkenne oder verstehe, dann auch direkt als Mangel der ganzen Serie zu unterstellen. Wenn Dir der Handlungsfaden in Discovery zu chaotisch erscheint und du selbigen nicht folgen kannst, bedeutet nicht das es einen solchen nicht gibt. Bitte verstehe das nun auch nicht als Beleidigung, so ist das keineswegs gemeint, aber spielen bei solchen Dingen viele Faktoren eine Rolle und da spielt dann halt auch der angesprochene Geschmack stark mit rein. Wäre letzteres bei uns allen gleich, bräuchte es nur eine einzige Serie da diese uns ja allen im gleichen Maße gefallen würde.

  • Es ist aber doch nervtötend immer neu an zu fangen. Man will doch auch mal neue frische Geschichten erleben. Wenn noch ein Spiderman-Film kommt indem er von einer Spinne gebissen wird und seine Fähigkeiten bekommt, schreie ich. Das muss doch jeder mittlerweile kapiert haben. Und der Krieg gegen die Kingonen hatten wir in TOS und den Filmen schon ausgiebige behandelt.... natürlich ohne illegales Super-Zukunfts-Raumschiff das dem Gegner vollkommen überlegen ist und dennoch nichts zustande bekommt.

  • Nemesis war vor 16 Jahren. Er war schon über einen Monat raus, als er im Deutschsprachigen Raum erschien. Er war das Sequel zu Insurrection, den viele Trekkies als den schlechtesten Star Trek Film überhaupt anschauen, er kam im gleichen Jahr wie die schreckliche erste Staffel von Enterprise und er war wirklich nicht besonders gut. Zu sagen, der Film habe gefloppt, weil er kein Prequel/Remake war erscheint mir doch etwas weit hergeholt. Und das darum heute ein Sequel auch nicht funktionieren würde, erst recht.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Lucio (11. April 2018 um 12:40)

  • Ectheltawar :

    Das räume ich gerne ein, dass meine Ansprüche an neue Serien hoch sind.

    Sie sind eben vor allem von HBO geprägt.

    Serien wie Game of Thrones, die Sopranos, Sons of Anarchy, Westworld, The Man in the High Castle usw. in denen kann ich richtig aufgehen.

    Alles was merklich unter dieses Level an Dramaturgie fällt ist für mich nicht so interessant.

    Serien wie Discovery oder Vikings die schaue ich schon mit sehr gemischten Gefühlen, aber unterm Strich lohnen sie sich noch für mich.

    Es ist wie es ist: die moderne Serienlandschaft verwöhnt eben. ^^

    Inzwischen gibt es eine große Masse toller Shows die die Latte in vielen Bereichen sehr hoch legen.

    Battlestar Galactica habe ich gerne gesehen und ich fand die Serie deutlich besser als Discovery bisher.

    Gerade die ersten Staffeln.

    Nur zum Ende wurde auch Galactica ziemlich chaotisch und hat gerade noch so ins Ziel gefunden.

    (Interessanterweise ist es bei Filmen genau anders herum.

    Da schaue ich mit Spannung und Begeisterung Sachen die andere für Trash halten würden.)