Regeln zu Blasrohr

  • Hallo,

    Ich habe einige Fragen zu den Regeln zum Blasrohr. Das Blasrohr macht ja nicht besonders viel Schaden (1W2 TP). Welche Vorzüge genießt es denn?

    Ich hatte gedacht dass es sich besonders gut zum vergiften eignet weil der getroffene nicht unbedingt merkt dass er getroffen wurde. Bei einem Armbrustbolzen wäre das wohl eher unwahrscheinlich. Wenn man es jetzt jedoch ganz reel betrachtet müsste das Opfer eigentlich schon merken dass es mit einer spitzen Nadel getroffen wurde, vor allem wenn man bedenkt dass ein Blasrohr bis 40 Schritt weit schießen kann.

    Meine Frage nun gibt es da irgendwelche Regeln zu? Wenn nicht, wie handhabt ihr das.


    Ich danke allen für die Hilfe :thumbsup:

  • Der Vorteil des Blasrohrs ist wenig Schaden bei gleichzeitiger Giftwirkung zu verursachen. So kann man beispielsweise einen Vogel oder Kleinaffen erlegen, ohne zuviel dabei kaputt zu machen. Oder einen tierischen Patienten betäuben usw.

    Zu der zweiten Frage: Schadenspunkte merken unsere Helden immer --> Aua!

  • es ist ein nur 60cm langes Rohr, das sich deutlich leichter verstecken lässt als Bögen oder Armbrüste

    Edit: kann man Pfeile und Bolzen vergiften?

    ~ neigt zum Editieren seiner Forenbeiträge ~

  • es ist ein nur 60cm langes Rohr, das sich deutlich leichter verstecken lässt als Bögen oder Armbrüste

    Edit: kann man Pfeile und Bolzen vergiften?

    Im GRW ist nur von vergifteten Waffen die rede, Stumpfe Waffen werden hier verboten aber es ist keine Rede von Nahkampf oder Fernkampf.

    Das sollte vergiftete Pfeile eigentlich erlauben.

    Beim Blasrohr steht als Anmerkung

    Anmerkung: Ein vergifteter Blasrohrpfeil sorgt bei 1+ SP für eine Vergiftung beim Opfer.

    Da das Blasrohr durch seinen geringen Schaden eigentlich nur zum vergiften nützt sollte man entweder vergiftete Bogenpfeile untersagen oder die Giftprobe bei Blasrohrpfeilen verstärken.

    Als Vorlage könnte der Mengbilardolch dienen, hier wird die Zähigkeit des Opfers gegen das Gift um 1 verringert.

  • Mal schauen ob in der Rüstkammer II was zu Blasrohren uns vergifteten Pfeilen steht

    Es scheinen zunindest beue Pfeilarten und Spitzen drin zu sein

    ~ neigt zum Editieren seiner Forenbeiträge ~

  • Welche Vorzüge genießt es denn?

    Vorteile beim Gift dürfte es jedenfalls nicht geben.

    Das Blasrohr ist so etwas wie die Armbrust der primitiven Völker. Man kann sich damit schön auf die Lauer legen und wird wohl auch nach dem Schuss oft nicht entdeckt (anders als bei Böden oder Wurfspeeren muss man sich nicht in eine exponierte Lage begeben). Außerdem braucht man natürlich nur Platz nach vorne und nicht wie bei einer Armbrust oder Bogen in andere Richtungen. Vom leisen "Plopp" abgesehen, macht man kaum Geräusche damit und im Vergleich zu Bolzen, Pfeilen, Wurfspeeren etc. ist die Munition geradezu lächerlich leicht und kompakt.

    Der größte Nachteil früherer Editionen entfällt mit DSA 5: die Länge.

    Ein 40 Schritt Reichweite Blasrohr hatte in DSA 4 noch die gut dreifache Länge (bis zu 2 Meter und nicht wie aktuell gerade einmal 60 cm - was wohl schon sehr pro Held gewählt sein dürfte -> eigentlich: längeres Rohr = stärkerer Schuss/RW/Genauigkeit)!

    Ein weiterer Pluspunkt ist ganz klar der einfache Aufbau der Waffe. Als primitive Waffe kann sie jeder halbwegs begabte Jäger auch ohne Waffenbaukenntnisse selbst herstellen (Bögen etc. sind wenigstens einfach) und auch die Ansprüche ans Material sind sehr viel geringer als z.B. bei einem Bogen oder einer Armbrust. Bewegliche Teile die kaputt gehen können, hat man auch keine und so lange sich das Rohr nicht biegt oder bricht, hat man eine sehr verlässliche Waffe.

    Unter dem Strich steht eine sehr einfach herzustellende Waffe mit überraschend hoher Präzision und tödlicher Wirkung (passendes Gift vorausgesetzt ;) ). Wobei man als Held oft auch ganz andere Ziele hat, als das Opfer zu töten (Giftpalette liefert zahlreiche Möglichkeiten z.B. ohne große Verletzungen Schlafen schicken).

    Wenn ich bedenke, dass ich hin und wieder eine Zange brauche, um meine Pfeile aus dem Holz zu bekommen denke ich eher nicht, dass ein Treffer unbemerkt bleibt. Die Pfeile kommen schon mit ordentlich Bumms aus dem Rohr!

    Ein Blasrohr ist natürlich keine Schlachtfeldwaffe wie z.B. ein Bogen. Aber als Präzisionsschusswaffe gegen Einzelziele erfüllt sie auf jeden Fall ihren Zweck.

    Ein geübter Schütze hat natürlich auch die passenden SF (z.B. Präz. Schuss) und kann damit selbst eine Bleichhaut in der Plattenrüstung (RS 6) noch zuverlässig vergiften. Für die meisten Tiere braucht man hingegen gar nicht so genau zu zielen, da diese oft überhaupt keinen RS mehr haben.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (19. Januar 2018 um 02:36)

  • Danke an alle für die Antworten, Das ändert einiges. Ich hatte mir das ein wenig so vorgestellt, dass der getroffene die Nadel vielleicht als Mückenstick oder anderen Insektenstick abtut. Allerdings blieb dabei das Problem dass das Blasrohr auf bis zu 40 Schritt (Meter) schießen kann was schon eine beachtliche Distanz ist. Außerdem wird jemand der einen Mückenstick oä. spürt wohl fast immer instinktiv dorthin greifen und dabei den Pfeil bemerken (Vorausgesetzt man plaziert den Pfeil nicht so dass man nicht dran kommt (Rücken) aber das dürfte dann wieder bei Rüstungen eher schwierig sein.

    Ich sehe den Vorteil jemanden auf Distanz zu vergiften ohne ihn zu töten, allerdigns ist das Problem dass die meisten Gifte die eine solche Wirkung haben etliche Runden brauchen bis sie wirken, wodurch das Blasrohr dann auch wieder weniger interessant ist. Die einzigen Gifte die direkt wirken geben extra-Schaden, da kann man auch gleich einen Bolzen durchjagen.

    Ein zweiter Vorteil scheint wohl dass ein Blasrohr wohl leicht zu verbergen und zur not selber herzustellen ist. Den zweiten Vorteil finde ich nicht schlecht, den ersten eher nutzlos wenn man nicht gerade Kleintiere mit minimaler LeP betäuben möchte...

    Ich hatte nämlich folgende Szenarien im Kopf:

    Man möchte eine Lagerwache betäuben, nimmt dafür das Gift Marbos Ruhe, streicht es auf einen Blasrohrpfeil und schießt auf das Opfer. Dieses erhält z.B. 2SP, merkt einen kleinen Stich und denkt nur "dämlichen Fiecher haben mich schon wieder gebissen/gestochen". 10 min. später kippen sie bewusstlos um. Das gleiche könnte man mit Gift machen das einen Tötet (Tulmadron z.B.). Dann wäre man bereits fort bevor das Gift anfängt zu wirken und bestimmt bevor das Opfer stirbt...

    Wenn man den Angriff mit dem Blasrohr aber bemerkt sieht es wie folgt aus:

    Man möchte eine Lagerwache betäuben, nimmt dafür das Gift Marbos Ruhe, streicht es auf einen Blasrohrpfeil und schießt auf das Opfer. Dieses erhält z.B. 2SP, merkt dass jemand ihn angegriffen hat und fängt an loszuschrieben, wodurch das ganze Lager wach wird. 10min. später kippt sie bewusstlos um aber das interessiert ja keinen weil das restliche Lager bereits wach ist...

    Vielleicht sehe ich das gerade auch ein bisschen zu engstirnig und kann mir deswegen keine passende Situation vorstellen wo man es gut nutzen kann. Vielleicht könnt ihr mir einige Szenarien nennen wo man mit einem der bereits existierenden Gifte eine interessante Wirkung erzielen kann...

    Danke schonmal

    :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Frederic (19. Januar 2018 um 09:44)

  • Na ja, ob man‘s wirklich spürt bleibt fraglich: Ich persönlich wurde noch nie von einem Blutegel gebissen (hat irgendwer zur Klärung der Frage Erfahrungsberichte?:/), aber diese machen ja auch in Summe 1SP. Wenn man das also nicht merken würde, sollte gleiches fürs Blasrohr gelten.

    Zitat von Frederic

    Die einzigen Gifte die direkt wirken geben extra-Schaden, da kann man auch gleich einen Bolzen durchjagen.

    Kvillottergift wirkt zum Beispiel sofort, verurschacht 1 Stufe Paralyse und (man berichtige mich, wenn ich falsch liege) man kann ja die 4-Fache Dosis nehmen und den Gegner so sofort lähmen.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

    Einmal editiert, zuletzt von Tengwean (19. Januar 2018 um 14:10)

  • Na ja, ob man‘s wirklich spürt bleibt fraglich: Ich persönlich wurde noch nie von einem Blutegel gebissen (hat irgendwer zur Klärung der Frage Erfahrungsberichte?:/), aber diese machen ja auch in Summe 1SP. Wenn man das also nicht merken würde, sollte gleiches fürs Blasrohr gelten.

    Zitat von Frederic

    Die einzigen Gifte die direkt wirken geben extra-Schaden, da kann man auch gleich einen Bolzen durchjagen.

    Kvillottergift wirkt zum Beispiel sofort, verurschacht 1 Stufe Paralyse und (man berichtige mich, wenn ich falsch liege) man kann ja die 4-Fache Dosis nehmen und den Gegner so sofort lähmen.

    Berichtigt, es geht immer nur eine Portion Gift gleichzeitig, also pro Pfeil.

    Stelle mir grade einen Blasrohrpfeil mit Gifttank und Direkteinspritzung vor.

    Um mal beim Lagerfeuerbeispiel zu bleiben, hier sollte die Welt in sich stimmig sein.

    Blasrohre dürften abseits der Dschungel von Maraskan eine absolute Ausnahme sein, dementsprechend unwissend dürfte die Wache sein wenn sie ein stechen spürt (und ja, wenn so eine Nadel mit hoher Geschwindigkeit deine Haut durchdringt merkst du es, schau mal bei Youtube, Tierärzte benutzen teilweise Blasrohre um Zootiere zu betäuben).

    Alrik Wachson hält nun wache, ist alleine, spürt ein stechen im Rücken und findet dort einen kleinen befiederten Pfeil.

    Was macht er? Seinen Posten darf er nicht verlassen, so ein Ding hat er noch nie gesehen, ist halt im Bornland aufgewachsen und neulich wurde er doch ausgelacht weil er Meldung gemacht hat das er einen Wolf gehört hat obwohl es doch nur der alte Bronko vom Köhler war.

    Wie er noch hin und her überlegt schenkt Morbo ihm ihren Segen.

    Perricum, Palast.

    Balrik und Dalrik stehen wache, hinter ihnen in der Wachstube befinden sich noch mehrere ihrer Kollegen die sich die Zeit mit einem Kartenspiel vertreiben.

    Maraskan ist nicht weit und von den wilden die da wohnen weiß jedes Kind, vorallem das sie Gifte benutzen die sie direkt von den Dämonen erhalten.

    Sollte Balrik also ein ziehen verspüren und den Pfeil finden wäre er ein Narr nicht direkt Meldung zu machen.


    Du siehst es hängt stark von der Gegebenheit ab.

    Auch in der Realität gibt es nur wenige Substanzen die einen nach wenigen Sekunden einschlafen lassen, Narkotika fallen hier hinein aber hier wird unter kontrollierten Bedingungen intravenös ein definierter Stoff gespritzt.

    Bei deinem Pfeilgift weißt du nie wie Potent es wirklich ist, wieviel du benötigst da du das Gewicht des Opfers nicht kennst, in den meisten Fällen wirst du eher einen Muskel als eine Blutbahn treffen was die Aufnahme und damit die Wirkung des Gifts stark beeinflusst.

    Redet mal in der Gruppe darüber, da müsst ihr für euch den passenden Weg finden.

    Sollst du solche Aktionen regelmäßig machen (dürfen)? Dann wird es passieren aber dafür muss der Rest der Runde und vorallem auch der Meister davon wissen.

  • Also soweit ich weiß kann man nur eine Portion Gift pro Waffe/Geschoss usw. geben. Das andere wäre auch einfach zu heftig... Lass uns mal ein Vogelspinnengift so hoch konzentrieren dass der Gegner instant 6 W6 SP erhält... Das "Wirkung des Giftes ist kumulativ" heißt ja auch nur dass ich z.B. 2 Pfeile hintereinander abschießen könnte (in 2KR) und die Wirkung des zweiten zusätzlich zu der Wirkung des ersten Pfeil kommt.

    Ich zweifel garnicht daran dass man den Blasrohrpfeil spürt, es ging mir hauptsächlich darum dem Blasrohr Vorteile zu geben dass es attraktiver macht. Ich nehme mal an dein Beispiel am Lagerfeuer macht es in der Tat deutlich interessanter für einige Gifte, solche die nur 5-10KR brauchen bis sie ihre Wirkung entfalten. Das sind dann ja in der Tat 15 - 50 Sekunden. Dass er aber 10min (Marbos Ruhe) lang nichts tut, nichtmal eine andere Wache oä. fragt was das wohl sein könnte, finde ich dann auch eher fragwürdig.

    Ich denke mal was ich damit sagen möchte ist dass ich den Ansatz nicht schlecht finde, ich aber mal weiter überlegen werde was man da so machen könnte ;)

    Sollte noch jemand Ideen / Szenarien haben oder erklären können wir das bei ihm am Tisch gespielt wird, dann nur her damit :thumbsup:

  • Primitive Waffen brauchen keine Vorteile die sie attraktiver machen. Niemand versucht das Steinbeil irgendwo zu verbessern damit es en par ist. Man braucht nur eben Werte um primitive Völker damit zu bewaffnen.

    Wobei natürlich 4+ Schützen mit Betäubungsgift den Job auch gut tun.

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Um das Thema noch einmal aufzurufen und weil es grade passt:

    Gibt es irgendwo Regeln zur Herstellung der Blasrohrpfeile? Welches Handwerk und Material? Finde nur alle anderen Projektile..

    Ich spiele demnächst eine Waldmensch-Schamanin und denke passenderweise wären Knochen und Holz dafür geeignet, aber das Material für das Endstück, also diese Federbüschel die das Rohr ausfüllen und der geblasenen Luft den Widerstand für die Beschleunigung liefern, da wüsste ich nicht woraus man das herstellt.

    Grüße