• Es gibt hier viele Gute Vorschläge wie OT Handlungen zu "kennzeichnen" sind, egal ob Armheben, Zweifarbige Karten oder Tischglöckchen.

    Das ist aber vermutlich bei Dir nicht das Hauptproblem.

    Genauso wie die Gruppengröße (zu Uni zeiten hatte ich max. 6-7 Spieler, teilweise 2 Teile der Gruppe getrennt parallel gemeistert (sehr anstrengend, man sollte sie schnell wieder zusammen führen). Heute finde ich 4 Spieler als Optimal, teilweise 5.

    Aber auch die Gruppengröße ist nicht Dein Hauptproblem.

    Ich vermute (wissen tue ich es ja nciht): Du hast zwei Gruppen:

    Die eine will wirklich DSA spielen (denen die bemerken, wie dir ins Wort gefahren wird).

    Die andere die einfach nur "da sein will" und der das DSA nebensächlich ist. Zumal da scheinbar mindestens eine Person dabei ist, die nicht merkt, wenn sie unhöflich ist...

    Vorschlag:

    Sprich vor dem nächsten Treffen mit jeder Person einzeln, ob sie DSA spielen will. Sag jedem einzeln, dass Dir das OT Gespräch missfällt. Sag jedem (und vor allem der einen / den betreffenden Personen) einzeln, dass Du versuchst vom OT zum IT umzuleiten und das dir das "Übergehen" / "Ins Wort fallen" sehr unangenehm auffällt und das diese/r Person/en sich im Interesses des Spielspaßes aller bitte selbst beobachten und zurücknehmen.

    Wenn das nicht hilft: Outsourcing... d.h. DSA in kleiner Runde spielen, dafür halt "konzentrierter"...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Beim nächsten Treffen sind wir nur zu fünft, also vier Spieler, da zwei keine Zeit haben. Ich werde berichten, wie es gelaufen ist. Ich denke aber, durch die geringere Anzahl und dadurch, dass einer der Fehlenden immer viel OT einleitet, sollte es besser klappen.

  • Meine letzte - richtige - Gruppe war gut 5-6 Leute - alles um die Eck bekannte DSAler - die sich auch nur zum DSA-Speilen trafen. Vielleicht gab es deswegen auch kaum OT - und wenn betraf es etwas aus dem Spiel was jemand anderswo gesehen, gehört - oder einen Witz dazu kannte. Aber alle bleiben am Ball - denn wir waren ja zum Spielen aus ganz Hamburg zusammengekommen. Gut, teils wurde rumgeblödelt - aber das gehörte zum Spaß dazu ... und mancher SL baute dies gut als Aktion desjenigen SC ein ... was nicht unbedingt jederzeit passend war ... Kneipe und so ... und wir aßen Pizza - und das war der größte OT-Punkt am Abend.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Hallo zusammen,

    nur als kleines Update: Wir haben seitdem nicht mehr gespielt! Liegt vor allem an mir, da wir ein Haus gekauft haben und noch viel renovieren müssen, also fehlte gänzlich die Zeit. Irgendwann geht es gewiss weiter und ich werde berichten, welche Tipps getestet wurden und wie sie geklappt haben!

    Am Samstag bin ich seit langem noch mal als Spieler in einer anderen Tischrunde, wo ich mich entspannt zurücklehnen kann ;)

  • Hallo zusammen,

    ich wollte ja noch kurz berichten, wie es beim nächsten Abend gelaufen ist. Dieser Folgeabend fand tatsächlich erst ein halbes Jahr später statt, eine erstaunlich lange Zeitspanne...

    Wie erwähnt haben wir ein Haus gekauft und mussten viel renovieren. Damit sind wir zumindest zum Großteil Anfang Juni fertig geworden und auch umgezogen.

    Die Runde war kleiner, da zwei Spieler keine Zeit hatten. Somit waren wir 4 Spieler und meinereiner. Es gab sehr wenig OT Gequatsche, die Spieler waren sehr fokussiert aufs Abenteuer. Somit habe ich keine der vorgeschlagenen Regeln angewandt, es war nicht notwendig.

    Ich als SL war sehr gut vorbereitet, hatte das Abenteuer zuvor mehrmals anstelle anderer Abendlektüre durchgelesen und konnte schnell reagieren. Das war beim letzten Mal sicher anders; Aus Zeitmangel einmal schnell durchgelesen und gehofft, dass möglichst viel hängen bleibt. Ich musste zwischendurch viel nachlesen, wodurch der Spielfluss wieder gehemmt wurde.

    Und als die Spieler kamen, sind wir erstmal auf den Balkon gegangen und haben ne Stunde gequatscht, dann noch eine weitere längere Pause während dem Kochen und Essen. Das werde ich auch in der Form beibehalten.

    Daraus ziehe ich drei Fazits:

    Zum einen ist es leichter, eine kleinere Gruppe zu leiten. Zum anderen muss der SL wirklich gut vorbereitet sein, sonst wird es schnell langweilig. Und Pausen helfen, das OT Gerede auf diese Zeit zu bündeln und machen die Grupoe wieder fit.

    Sollte die nächste Runde wieder mit 6 Spielern stattfinden, werde ich aber vermutlich die Verhaltensregeln einbauen, sobald es einen Grund dafür gibt.

    Danke noch mal für eure Ratschläge :blush:

  • Daraus ziehe ich drei Fazits:

    Zum einen ist es leichter, eine kleinere Gruppe zu leiten. Zum anderen muss der SL wirklich gut vorbereitet sein, sonst wird es schnell langweilig. Und Pausen helfen, das OT Gerede auf diese Zeit zu bündeln und machen die Grupoe wieder fit.

    Alles drei sicher richtig. Wie lange habt ihr denn gespielt, bzw. wie lange ging der Abend? Das spielt nach meiner Erfahrung auch ne Rolle. Wirklich lange Sessions sind da eher schwierig, da es kein Mensch schafft, sich über einen langen Zeitraum zu konzentrieren. Da kommen von alleine Pausen auf.

  • Gar nicht soo lange, stebehil .

    Um 14-14:30 Uhr sind die Spieler eingetroffen, gegen 15:15 etwa ging es los. Dann gegen 18 Uhr wieder eine Pause für Kochen und Essen, um 19:30 ging es weiter bis etwa 24 Uhr. So ca. 7 Std. reine Spielzeit.

    Aber in der Zeit haben wir viel geschafft, da jeder wirklich bei der Sache war.

  • Auch wenn das Thema ja eigentlich abgeschlossen ist, möchte ich noch eine kleine Sache reinschmeißen, die ich bisher im Thread vermisst habe.

    Ich denke, es kommt auch darauf an, wie der Meister ins Spiel zurückführen will. Was meist wenig Erfolg hat, ist eine Rückführung wie "Also ihr wart ja gerade dort und wolltet gerade, ... ... ...", besonders, wenn man nur halblaut spricht. Am meiste Erfolg hatte bei mir bisher: "Ein Mann in schwarz betritt den Raum. Voll bewaffnet.", durchaus etwas lauter als im normalen Tischgespräch und mit viel Nachdruck. Damit kriegt man dann auch die Aufkersamkeit der (meisten) Spieler.

    Was auch gut klappen kann, ist ein Szenenwechsel durch Musik. Ich hab meine Spieler darauf konditioniert, dass bei einem bestimmten Musikstück gleich Horror, Blut und Leichenteile auftreten. Das lass ich auch manchmal im Hintergrund laufen, wenn OT-Gerede ausartet.

  • Gar nicht soo lange, stebehil .

    Um 14-14:30 Uhr sind die Spieler eingetroffen, gegen 15:15 etwa ging es los. Dann gegen 18 Uhr wieder eine Pause für Kochen und Essen, um 19:30 ging es weiter bis etwa 24 Uhr. So ca. 7 Std. reine Spielzeit.

    Aber in der Zeit haben wir viel geschafft, da jeder wirklich bei der Sache war.

    Mit den Pausenzeiten geht das ganz gut, ja. Die neun Stunden durchspielen würde erfahrungsgemäß nicht klappen.

  • Meine Erfahrung ist, dass ein ausführliches Ankommen und Begrüßen und Quatschen vor Spielbeginn und dann später noch mal eine lange Halbzeitpause (z.B. fürs Essen) so einen Spieltag optimal unterbrechen was die Bedürfnisse nach kurzer Entspannung, Beine vertreten und Smalltalk angeht.

    Also ähnlich wie es hier auch gemacht wurde.

    Eine Runde in der ich spiele trifft sich z.B. an Samstagen (alle paar Monate) und angesetzt ist der Spieltag immer so von 12 Uhr Mittags bis 1-2 Stunden nach Mitternacht, also gute 13-14 Stunden.

    Das geht dann aber so, dass zu 12 Uhr Mittags die ersten ankommen und dann nach und nach alle anderen und man kann noch hier und da was vorbereiten, bei Bedarf sogar noch mal einen neuen/zusätzlichen Charakter erstellen und Quatschen und Plaudern über alles Mögliche.

    Dann gehts vielleicht gegen 13:30 los nach anderthalb Stunden und es werden erst mal gute 4-5 Stunden intensiv gespielt so bis gegen 6.

    Dann gibt es Essenspause (meistens mit bestellter Pizza etc.) wo ein Stündchen+ in Ruhe gegessen und geplaudert wird.

    Und dann gehts noch mal 6+ Stunden weiter bis nach Mitternacht.

    Hat sich aus meiner Sicht sehr bewährt so.

    Ein Freund von Spielsitzungen die nach 4 Stunden oder so schon wieder vorbei sind, war ich noch nie.

    Da fängst es für mich erst richtig an. :)

    Was ich sonst sehr wichtig finde sind zwei Sachen:

    Erst mal, dass sich da wirklich nur Leute treffen die mit Hingabe ans Hobby spielen wollen, die sich richtig darauf freuen zu spielen und die kommen fürs Spielen.

    Spieler die die Runde nur so nebenbei mitnehmen, weils die Freunde halt machen und weil man sich da halt trifft - dazu rate ich nicht.

    Das sind dann oft die Leute die versuchen OT-Zeiten auszudehnen, das Spiel mit OT zu unterbrechen oder die sich dann beim Spielen die ganze Zeit parallel beschäftigen mit Notebook oder Smartphone und die bei Terminabsprachen immer anderen Sachen Priorität geben, als letzte kommen und als erste gehen usw..

    Eine Runde die sich erst mal richtig gefunden hat sollte nur Stammspieler haben die das Hobby wirklich lieben und die wirklich spielen wollen.

    Mit anderen Freunden kann man sich besser in einem anderen Rahmen treffen.

    Und das zweite ist: am Spieltisch liegt es sowohl am SL als auch an den Spielern gemeinsam ein Momentum zu schaffen.

    Eine Spannung und eine Stimmung die jeden richtig reinzieht in die Action und mit der man sich zusammen richtig versenkt im Spielinhalt.

    Das kann je nach Runde und Spielstil sehr verschieden aussehen, aber packende und immersive Beschreibungen des SL und starkes Engagement von Spielern (ob nun rollenspielerisch im Charakterspiel oder problemlösend gegenüber den Abenteuerherausforderungen oder im Idealfall beides) sind eine gute Grundlage.

    So zieht jeder den anderen noch weiter hinein in die Stimmung und Handlung und Herausforderung und dieses Momentum am Tisch entsteht.

    Und wenn man da erst mal richtig im Spiel drin ist als Gruppe dann sind OT-Abschweifungen so wenig ein Thema wie im Kino in einem packenden Lieblingsfilm.

    Das ist finde ich immer so der ideale Zustand für eine Spielrunde.

    Und da hin zu kommen ist nicht allein Aufgabe des SL der Spieler ständig nur animieren und unterhalten und überzeugen oder gar erziehen müsste.

    Dieses sich 100% ins Getümmel stürzen und voll engagiert seinen Beitrag zum Gruppenvergnügen zu leisten das muss von jedem einzelnen kommen und ganz von selbst.

    Jeder am Tisch trägt da die selbe Verantwortung dass es schön wird und spannend und packend und dass das gemeinsame Momentum fahrt aufnimmt.

    Was ein SL aber tun kann ist Spieler da am Anfang auf den Geschmack zu bringen durch stimmungsvolles Erzählen, intensives und glaubwürdiges Schauspiel, intensiven Musikeinsatz, motivierende Herausforderungen und schöne Belohnungen für packende Bewährungsproben.

    Einfach mal voll aufdrehen und zeigen was in und mit unserem Hobby alles möglich ist.

    So hat mich vor vielleicht 18 Jahren ein SL zu meiner anhaltenden Begeisterung fürs PnP gebracht, nachdem ich vorher fast 2 Jahre öfter eher ein OT-Quatscher war. ;)

    3 Mal editiert, zuletzt von BardDM (2. Juli 2018 um 22:11)