Das sehe ich ganz anders.
Ich finde die von Geron formulierte Problematik "nicht vollständig ausgearbeitet" kein Grund, das ganze als Fluff abzutun.
Also: nur weil Gebet und Geste nicht dastehen, müssen sie trotzdem ausgeführt werden. Die Konsequenz ist sonst ganz einfach: Liturgie - Zeremonie klappt nicht.
Zitat von Regelwerk S.310 LiturgiewirkenAlles anzeigenBeispiel: Wie bei jeder Liturgie muss Hilbert einige Gesten
vollführen und ein Gebet sprechen, ansonsten würde die
Liturgie nicht funktionieren. All dies kostet ihn auch Zeit.
Gebete und Gesten
Geweihte sind beim Einsatz ihrer Liturgien auf bestimmte
Handlungen angewiesen. Neben den nötigen KaP und
dem Einhalten der Mindestreichweite muss der Geweihte
meistens ein Gebet sprechen und Gesten ausführen.
Je nach Kirche sind diese Gebete und Gesten sehr
unterschiedlich. Während ein Rondrageweihter seine
Waffe ziehen mag und mit einem Schlachtengebet in
den Kampf stürmt, neigen Phexgeweihte eher zu einer
Verhandlungsrunde mit ihrem Gott. Will oder kann ein
Geweihter jedoch keine Gebete sprechen oder die nötigen
Gesten nicht ausführen, beispielsweise weil er sich
versteckt oder gefesselt ist, so erschwert das Einsparen
der Gebete oder der Geste die Liturgieprobe um je 2.
Zitat von Regelwerk S. 314 ZeremonienAlles anzeigenJede Zeremonie erfordert ihre eigene Technik und Gebete.
Erst wenn diese ausgeführt sind, kann die Zeremonie
wirken. All diese Methoden erfordern Zeit und
Konzentration. Dieser Zeitraum wird Zeremoniedauer
genannt. Die Dauer der Zeremonie ist bei der jeweiligen
Zeremonie angegeben. Anders als bei Liturgien
kann man bei Zermeonien die Gebete und Gesten nicht
weglassen.
Meine persönliche Lesart:
1. Zeremonie können nicht ohne Gebete und Gesten gewirkt werden.
2. Liturgien erhalten durch Weglassen -2 und -2
3. (eigene Vorgehensweise) geänderte Gebete und Gesten sind bei Zeremonie nicht zulässig und kosten bei Liturgie je -1
4. Eine Änderung der Gebete und Gesten ist bei Zeremonien möglich statt nicht möglich durch die SF "Moderne Sichtweise"
5. Eine Änderung der Gebete und Gesten ist bei Liturgien je +/-0 statt je -1, ebenfalls durch SF "Moderne Sichtweise"
Unabänderbare Zauber, Gebete, Gesten haben eine Auswirkung.
Bei Zaubern z.B. sollte ein magiekundiger Beobachter beim Gildenmagier eine gute Chance haben, den gerade gewirkten Spruch zu erkennen. Beim Scharlatan hingegen nicht, denn der kann sich (wenn er will, meistens will er nicht) ungestraft eine andere Formel ausdenken. (Er muss aber dennoch eine aufsagen, der Vorteil "keine Formel erforderlich" liegt bei den Druiden!)
Im karmalen Fall halte ich eine Änderung für sinnvoll, wenn zum Beispiel die Gottheit nicht namentlich angerufen wird "Ey Digga, stärke mich im Kampf gegen dieses ungläubige Gezücht!" In zwölfgöttlichen Landen mag das für zwölfgöttliche Priester überflüssig sein, für einen NL-Geweihten hier oder einen Praiosdiener in der Wüste können Namen schon kompromittieren. In sofern würde ich "Moderne Sichtweisen" eher mit "weltlichere Anwendung" oder wie DSA5-Kritiker es gerne beschimpfen mit "Karmalzauberei" übersetzen. Im Gegensatz zu orthodoxeren Priestern, die eben auch ihre Göttin anrufen, wenn sie wissen, dass darauf dort die Todesstrafe steht, wenn man "erwischt wird". m2p