Kleinigkeiten schnell geklärt (Kampfregeln, DSA 4.1. DSA 4)

  • Wenn man sich etwas mehr auf AT oder PA verlegt, kommt man da mit den eigenen und notwendigen Ansagen besser zurecht. Ich gehöre nicht zu jenen, die die erlaubten 5 Punkte Differenz nutzen und dies vorschlagen, doch 2-3 Punkte Unterschiede zeigen schon Präferenzen und erhöhen dann die Chancen für die bevorzugten SF.

  • Das scheint zu DSA 4.1 spezifisch zu sein, als das ich das kapieren würde warum ne Ansage bei 19/14 einfacher is, als bei 16/16.

    Ich sehe 16/16, ich sehe 80% auf jeder Seite und denke mir, wow! Andererseits denke ich mir aber auch in meinem Unwissen, dass es schwachsinnig is, dass das DSA System wohl nicht in der Lage zu sein scheint einen ausgeglichenen Kämpfer zu fördern.

  • Die Sache ist, dass es zu viele Sonderfertigkeiten gibt, die sehr viele AP kosten. Das Hauptwaffentalent ist auch sehr Teuer. Ein Vorschlag ist, sich zu beschränken und tendenziell eher offensiv oder defensiv zu kämpfen und sich dementsprechend auf die jeweiligen Sonderfertigkeiten zu beschränken.

    Um aus den dann doch deutlich weniger Sonderfertigkeiten den meisten nutzen herauszuschlagen die Empfehlung, den TaW weniger gleichmäßig zu verteilen.

    Hauptsache spielen!

  • Andererseits denke ich mir aber auch in meinem Unwissen, dass es schwachsinnig is, dass das DSA System wohl nicht in der Lage zu sein scheint einen ausgeglichenen Kämpfer zu fördern.

    Diese meine Meinung oben ist stark persönlich gefärbt, denn es kommt auf eigene Präferenzen, Rollespielphilosophie (oder -theorie) und Spielstil an. Es gibt auch Spieler, die teilen gleich auf. Es gibt auch Spieler, die nehmen immer und auf jeden Fall die 5 Punkte Unterschied und empfehlen das strengstens weiter. Es gibt Spieler, die meinen, unter TaW 22 müsse man nicht aus dem Haus gehen (so mal in einem anderen Forum gelesen) und jene, die TaW 16 für einen sehr hohen Wert halten, und dann gibt es noch unendliche viele mehr mit allen Meinungen dazwischen.

    Ich würde persönlich nicht die 5 Punkte nehmen, weil das jeweils andere dann schon sehr schwach ist, aber ich würde auch nicht gleich aufteilen.

    Man kann halt nicht beides auf Anschlag haben und DSA erfordert eigentlich schon Spezialisierung, gesetzt den Fall, man möchte irgendwo drin wirklich gut sein. Und 1, 2 oder 3 oder auch mehr Punkte in AT oder PA erhöhen prozentual die Chancen. Es gibt SF mit +4 und +8 basismäßig, und wenn man Erfolgschancen erhöhen möchte, kommt dazu noch eine Finte. Um das durchzubringen, braucht man entweder hohe AT oder hohe PA, oder man hat beides ganz gut, aber nichts sehr gut. Denn geht der Wurf daneben,bekommt man beim nächsten die Ansage als Aufschlag.

  • Rein mathematisch kann man herleiten, das die Parade niedriger sein muss, um auf gleiche Erfolgschancen in Angriff und Verteidigung zu kommen.

    Klingt unsinnig? Ja, aber versucht mal meinem Gedankengang zu folgen.

    Für eine erfolgreiche Attacke ist nur der eigene Angriffswert wichtig.

    Für den Erfolg "nicht getroffen werden" muss ich ja erstmal erfolgreich angegriffen werden. Diese Wahrscheinlichkeit ist schon unter 100%. Von dieser Restmenge ziehe ich dann noch die Paradechance ab. Also ist die Erfolgchance Paradewahrscheinlichkeit + reziproke gegnerische Angriffswahrscheinlichkeit.

    Kurz vorm Wahnsinn wird's nochmal lustig. 8o :thumbsup:


    Nicht die Taten machen einen Helden, sondern die Lieder, die man über ihn singt. (Wilhelm Auspitzer)

  • PRAios Manöver sind im DSA-System sehr wichtig um zu gewinnen, und man sollte offensiv nach Einzug der Abzüge am besten auf die 15 oder höher werfen - sonst ist das Risiko zu hoch, dass man die Manöverstrafe abbekommt. Dementsprechend kommt man mit 16/16 eher weniger weit, jeglicher größerer Manövereinsatz - ob offensiv oder defensiv - ist viel zu risikoreich. Man sollte versuchen, einen der beiden Werte manöverfähig zu bekommen, also einseitig zu verteilen. Ob man dem auch folgt und möglichst effektiv spielen der eigenen Präferenz entspricht, ist natürlich jedem freigestellt.

  • Unbegrenzt nach oben skaliert der KS natürlich nicht, aber man kann sich da recht einfach bis in einen recht guten zweistelligen KS-Wert stecken, und hat dabei noch angenehm wenig BE. Und eigentlich ist man ja mit einem KS von 12 auf der sicheren Seite.

    Wenn man die BE ignoriert, geht auch mehr KS. Aber wenn man mit den Regeln spielt, macht BE langsamer und schlägt sich z.T. x2 auf einige körperliche Talent-Proben auf und wird von INI abgezogen.

  • Eine Attacke auf ein bestimmtes Körperteil ist ja eine erschwerte Attacke (z.B. Kopf AT+8), bei deren Misslingen die Attacke komplett fehlgeht.

    Ich halte es als Meister so, dass bei einem Misslingen der erschwerten Attacke, der Angriff trotzdem trifft, wenn die normale Attacke trotzdem gelingen würde, und es die Situation zulässt.

    Z.B. wenn ein Char versucht einen stehenden Gegner von hinten auf den Kopf zu schlagen, dann würde der Treffer halt auf der Schulter landen oder dem Rücken.

    Für mich ist das eine Hausregel, die die Atmosphäre fördern soll, aber ich bin mir gerade nicht sicher. ob es nicht eine Kampf-SF gibt, die es explizit einem Kämpfer erlaubt eine misslungene angesagte Attacke in eine normale Attacke zu wandeln?

  • So eine SF oder sonstige Regel gibt es nicht, und es ist eine Hausregel Deinerseits. Wenn eine AT (oder PA) nicht geschafft wurde, gleich ob mit Ansage oder sonstiger Erschwernis versehen oder nicht, ist sie misslungen.

    Wenn man den Kopf (übrigens mit +4 +2 =+6, nicht +8) treffen möchte und schafft das nicht, trifft man statt dessen nicht woanders, wenn der Wurf ohne die +6-Ansage als normale, unmodifizierte AT getroffen hätte. Denn es war auf den Kopf gezielt, und nicht als einer, gerade Schlag irgendwie drauf.

    WdS, S. 59: "Sobald ein Manöver mit einer Ansage misslingt, hat dies immer negative Auswirkungen für den Kämpfer, der dieses Manöver versucht hat: Alle seine Proben bis einschließlich seiner nächsten Angriffs- oder Abwehraktion sind um die gesamte Ansage erschwert".

    Nach S. 108 ist der Gezielte Schlag ein Manöver mit Ansage.

  • Klingentänzer erlaubt dir, dass eine misslungene Ansage glaube ich nur halb auf deine nächste Aktion wirkt. Eine andere SF, die dir da hilft, gibt es leider nicht, aber ich muss sagen, ich finde deine Idee wirklich sehr gut, und evtl etwas, was ein sehr hochstufiger Kämpfer lernen könnte.
    Wir spielen mit den Harteschale-Hausregeln, da wirst du eher sowas mal finden: https://dsaforum.de/app.php/dlext/?cat=19

    Kann ich sehr empfehlen.

    Edit: Nebenbei: DSA 4.1. ist extrem schlecht darin, zwischen Erschwernissen und Ansagen zu unterscheiden. In meinen Augen kommen nur Ansagen eines vergeigten Manövers auf die nächste Aktion - aber ist eine Trefferzonen-Ansage eine Ansage, oder ist der Treffer erschwert? Ist Umwandeln eine erschwerte Attacke, oder eine Ansage? Doppelangriff +2 Ansage oder Erschwerung? Wir haben das selber ausgehandelt bei uns - in meinen AUgen ist es leider alles andere als eindeutig.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
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    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (26. Juli 2022 um 09:49)

  • Klingentänzer erlaubt dir, dass eine misslungene Ansage glaube ich nur halb auf deine nächste Aktion wirkt. Eine andere SF, die dir da hilft, gibt es leider nicht, aber ich muss sagen, ich finde deine Idee wirklich sehr gut, und evtl etwas, was ein sehr hochstufiger Kämpfer lernen könnte.
    Wir spielen mit den Harteschale-Hausregeln, da wirst du eher sowas mal finden: https://dsaforum.de/app.php/dlext/?cat=19

    Kann ich sehr empfehlen.

    Edit: Nebenbei: DSA 4.1. ist extrem schlecht darin, zwischen Erschwernissen und Ansagen zu unterscheiden. In meinen Augen kommen nur Ansagen eines vergeigten Manövers auf die nächste Aktion - aber ist eine Trefferzonen-Ansage eine Ansage, oder ist der Treffer erschwert? Ist Umwandeln eine erschwerte Attacke, oder eine Ansage? Doppelangriff +2 Ansage oder Erschwerung? Wir haben das selber ausgehandelt bei uns - in meinen AUgen ist es leider alles andere als eindeutig.

    Ich halt es immer so, dass jede Erschwernis die die ich mir selbst auferlege, z.B. durch Manöver oder eben auch gezielte Attacken, auch Ansagen sind.

    Alles was mit durch Fremdeinwirkung auferlegt wird, z.B. durch Finten, Zauberei oder auch durch Wunden, ist "nur" eine Erschwernis und wird nicht mit auf die nächste Aktion übertragen.

  • Ich halt es immer so, dass jede Erschwernis die die ich mir selbst auferlege, z.B. durch Manöver oder eben auch gezielte Attacken, auch Ansagen sind.

    Alles was mit durch Fremdeinwirkung auferlegt wird, z.B. durch Finten, Zauberei oder auch durch Wunden, ist "nur" eine Erschwernis und wird nicht mit auf die nächste Aktion übertragen.

    So sehen es die Regeln auch vor. Auch der Umwandel-Aufschlag wird bei Misslingen nicht mit übertragen.

  • Damit will ich gar keine Diskussion lostreten :D Bei uns hab ich die Erfahrung gemacht, dass es manchmal unklar sein kann, was eine Erschwerung ist und was eine Ansage - z.B. Gezileter Stich ist Ansage +4, erschwert um RS/2. Frag 2 Leute, ob beides eine Ansage ist oder Ansage + Erschwerung ist, und du bekommst 3 Antworten ;)

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  • Danke für die Antworten.

    Dass es eine Hausregel ist mir bewußt, ich wollte nur sichergehen, dass ich nicht evtl. eine offizielle SF damit "abwerte".

    Ich finde das Kampfsystem nach WdS in dieser Hinsicht einfach nicht atmosphärisch. Dass eine misslungene modifizierte AT daneben geht ist zwar regeltechnisch so ausgelegt aber kommt mir einfach unpassend/unrealistisch vor.

    Beispiel: Der Jäger zielt mit dem Bogen auf den Kopf, AT+ misslingt, AT normal würde gelingen... warum muss der Pfeil automatisch fehlgehen, statt nicht doch den Rücken oder Schulter zu treffen?

    Beispiel: Der Fechter zielt mit der Klinge auf den Hals. AT+ misslingt, AT normal würde gelingen... die Klinge könnte bei einer misslungenen Parade auch die Brust treffen oder die Schulter.

    ...dann halt die Treffer auch mit z.B. weniger Schaden, weil nicht volle Wucht dahinter steckt und die negativen Auswirkungen aus der misslungenen AT+ können trotzdem übernommen werden.

  • Gerade im Nahkampf halt ich es für unrealistisch, dass man wenn man eine Attacke auf den Kopf zielt bei misslingen doch noch irgendetwas anderes trifft.

    Klar kann das mal passieren, aber das dürfte ein eher seltener Fall sein. Ich habe selbst früher HEMA gemacht und das ist dabei zumindest meine Erfahrung ^^

    Eine AT würde ich auch nicht als wirklich nur eine Schwertbewegung werten sondern eher als eine kleine Abfolge von Bewegungen um den Gegner zu treffen oder einen anderen Zweck zu erfüllen.

  • Es gibt unendlich viele Hausregelvorschläge für DSA :P Ich hab mal von einem Qualitätsystem gelesen, wo eine Attacke, die ohne Ansage noch getroffen hätte immernoch ein normaler Treffer durch geht, wenn die Parade misslingt oder nicht pariert werden kann (weil fehlende Aktionen). Idee dahinter ist wohl, die Kämpfe zu beschleunigen, und die Attacke gegenüber der Parade ein bisschen aufzuwerten.

    Eine "Waffenmeister 2" fähigkeit, die einen geminderten Treffer erlaubt, weil nur die Ansage nicht geschafft ist halte ich schon für ok - genauso wäre es möglich, nach dem Würfeln noch Ansagen zu erlauben (ähnlich dem Klingensturm mit der Zuteilung).

    Meiner persönlichen Erfahrung nach krachen ohne Hausregeln profane Charakter ab 10k AP an eine eine Decke, wo einfach kaum noch Machtzuwachs in ihrer Hauptdisziplin möglich ist. Magier und z.T. Geweihte blühen ab 10k AP erst so richtig auf und werden plötzlich ziemlich kompetent.

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  • Kurze Frage zu Fernkampfangriff mit Ansage (FK+):

    Ist die Gesamtdauer von FK+ bis zum Schuss...

    a) Ladezeit + FK+ Ansage* + 1 Aktion Schuss oder

    b) Ladezeit + FK+ Ansage*

    *genauer Ansage/2 (ohne SF), Ansage/2-2 (SF Scharfschütze), +1 (SF Meisterschütze)

    Die Tabelle in WdS S. 94 tendiert eher zu b). Die Beschreibung in WdS S. 97

    "Wer einen angesagten Fernkampfangriff durchführen will, muss

    halb so viele zusätzliche Aktionen pro Schuss einrechnen wie der

    gewünschte Zuschlag beträgt."

    könnte man auch für a) interpretieren.

  • In der Errata zu WdS gibt es einen fast einseitigen Kasten, in dem Ladezeiten von Bögen ausführlich aufgeschlüsselt wird, allerdings ohne Schüsse mit Ansagen zu berücksichtigen.

    Die Errata auf S. 4 besagt: "Der Fernkampfangriff mit Ansage dauert Ladezeit + Ansage/2 Aktionen, dementsprechend für einen Scharfschützen Ladezeit + Ansage/2-2. Ein Gezielter Schuss dauert Ladezeit + Aufschlag/2 Aktionen, für einen Scharfschützen also Ladezeit + Aufschlag/2 –2. ‘Aufschlag’ bedeutet den auf Seite 111 in der Tabelle "Gezielter Schuss in der Spalte ‘Schütze’ genannten Wert."

    Ladezeit (modifiziert durch Schnellladen und/oder Axxel): Pfeil einlegen, Bogen spannen, schießen.

    Darauf kommt 1 Aktion visieren beim normalen Schuss (fällt weg beim Schnellschuss, aber Schnellschuß kann man weder mit AT+, noch mit Zielen (auf Zonen) verbinden.

    Die 1 Aktion visieren fällt weg bei Ansage oder gezieltem Schuss, weil sich dort die Ladezeit ohnehin erhöht, also b).