Kleinigkeiten schnell geklärt (Allgemeines, DSA 5)

Genau, sein Problem ist aber, dass die Sammelproben ständig mit Bravour geschafft werden. Daher die Möglichkeiten die Proben interessanter und schwerer zu gestalten ohne einfach zu sagen:"Jungs, ihr habt jetzt alle eine Erschwernis von 6-10."

Besten Dank euch beiden für die wirklich tollen Ratschläge! Das Kompendium II hab ich leider noch nicht zur Hand, da ich noch auf die Softcover-Variante warte. Aber ich werde da mal reingucken, sobald sich die Gelgenheit bietet. Als noch völlig unterfahrener Spielleiter scheut man wohl zu oft davor zurück etwas freigeistig an die Regeln heranzugehen. Mal sehen, wann sich das ändert

Um Drachenschuppen zu verabeiten braucht man das Berufsgeheimniss (mit Lederbearbeitung 8 + Tierkunde 12) und natürlich Drachenschuppen. Bei der Rüstungsherstellung werden sie bei den verschiedenen benötigten Talenten ebenfalls aufgeführt (Lederbearbeitung). Es fehlt aber dann die weitere Auflistung bei den Materialien und deren Effekt. Daher meine Frage: steht irgentwo, was der Vorteil von Drachenschuppen als Material ist (Wertetechnisch) und wo steht es?

Bonus: Was war der Bonus in DSA4.1?

Zitat von Killerpranke

Um Drachenschuppen zu verabeiten braucht man das Berufsgeheimniss (mit Lederbearbeitung 8 + Tierkunde 12) und natürlich Drachenschuppen. Bei der Rüstungsherstellung werden sie bei den verschiedenen benötigten Talenten ebenfalls aufgeführt (Lederbearbeitung). Es fehlt aber dann die weitere Auflistung bei den Materialien und deren Effekt. Daher meine Frage: steht irgentwo, was der Vorteil von Drachenschuppen als Material ist (Wertetechnisch) und wo steht es?

Ich schlage folgendes vor:

• Baumdrachenhaut - verstärkte Kleidung RS 1
• Perldrachen-/Westwinddrachenhaut - je nach Stelle zwischen Tuchrüstung RS 2 und Schuppenrüstung RS 5
• Horndrachenhaut - Turnierrüstung
• Riesenlindwurmhaut - hehe, klar!

Der Rüstungsschutz eines Drachen kommt nicht von seinen Schuppen und auch nicht von seiner Haut. Er kommt von seinen Schuppen, auf seiner Haut, über seinem Fettgewebe, über seinen Muskeln. Das alles spielt zusammen im Wechsel und hängt vor allem davon ab wie bruchfest die Schuppen sind, wie reiß-fest die Haut und wie elastisch Fett und Muskeln.

Die Schuppen selbst jedoch dürften keine übermäßig gute Rüstung abgeben. Sie müssten ziemlich leicht und dennoch sperrig sein, verglichen mit einer Plattenrüstung aus Stahl die ja millimeterdünn ist. Am ehesten vergleichbar mit einer Hornschuppenrüstung (egal von welchem Vieh) wäre daher ein Hartholzharnisch aus Steineiche. Der hat +1 RS und +2 BE gegenüber einem normalen Hartholzharnisch. Also RS 5, BE 4. Ich würde der Drachenschuppe ein extra +1 auf RS zusprechen, sowie Resistenz gegen Feuer (für die Rüstung) und voller Rüstungsschutz für den Träger.

ist aber nur ein Gedankenspiel und Vorschlag, basierend auf einer groben Schätzung der Materialeigenschaften.

Ich würde den Simulationsfaktor bei Drachen nicht zu hoch ansetzen.

Ich habe Drachenschuppen/-lederrüstungen immer etwas besser als ihre RGW-Pendants gemacht. Z.B. 1 RS mehr, ohne die BE zu erhöhen, zusätzlich besseren RS gegen Feuer. Ähnliches habe ich mir für Schilde einfallen lassen, z.B. Werte wie Lederschild (oder 1 Punkt besser), zusätzlichen RS bei Feuer o.ä.

Dadurch hat der Spieler für seinen SC etwas Besonderes (Kämpfe mit Drachen sind bei uns sehr selten und dann immer "episch"), was sich auch regelseitig in leichten Vorteilen widerspiegelt hat, aber es bleibt im Balancingbereich, der für unsere Gruppe passend ist. Wenn in einer Gruppe jeder mit einem AT/PA/INI/TP +3 Schwert herumläuft, dann sollte man vielleicht auch Drachenrüstungen mit besseren Werten ausstatten (immun gegen Feuerschaden, RS+2, BE-1 o.ä.). Da gibt es mMn kein richtig oder falsch, da mir keine offiziellen Werte bekannt sind, sondern der SL passt die Werte an den Spielstil der Gruppe an.

Das besondere ist ja erst einmal, das es keine Metallrüstung ist.

Dürfen, nach euerem DSA, Schelme mit Waffen aktiv Schaden machen? Sie sind ja eigentlich eher auf der lustigen Seite. Das sie mit Zaubern nicht schaden dürfen, ist klar.

Ja, natürlich "dürfen" sie das, wer wollte sie daran hindern? Ob und wann sie es tun, hängt vom Spieler und dessen Vorstellung seines Schelms ab. Als SL überlege ich mir bei jedem Abenteuer sehr gut, ob ich einen Schelm in meiner Gruppe haben will oder nicht. Wenn viel gekämpft wird, empfehle ich dem Spieler, einen anderen SC zu spielen. Ich empfinde es aber z.B. nicht per se als unpassend, wenn ein Schelm einem Bösewicht den Kampfstab über den Schädel (oder die Weichteile) zieht, ihn ohnmächtig/kampfunfähig haut und die Gruppe dann "den Prinzen befreien" kann. Was mir, egal, ob als SL oder (Mit-)Spieler nicht gefallen würde, wäre, wenn der Schelm den Gegner, sei es durch Magie oder ohne, zum Abschlachten durch die Gruppe "vorbereiten" würde, auch wenn er selbst keinen SP setzt.

Schelme und ihre Spielbarkeit sind ein schwieriges Thema, es gab auch schon Diskussionen dazu.

Das ist es, was mich auch momentan beschäftigt. Ich überlege einen Schelm mit Wurfdolchen zu erstellen (die er logischerweise erstmal zum Jonglieren mit sich trägt, die aber auch im Kampf einsetzen soll). Was mich irritiert: Der Schelm hat keine solche Einschränkung im Text mitgegeben bekommen (anders als andere Charaktere, die dies in der Prinzipientreue haben).

Generell: Wie würdest du/ihr zu einem Schelm mit Wurfdolchen stehen?

Ich hätte mehr Freude an einem Schelm, der vom Zuckerbäcker die Torten verwendet, die Jonglierbälle /-keulen / - fackel, Kochgeschirr (z.B. Wurf-Pfannen) oder einfache Matsch-Wurfgeschosse. Eher also etwas, was er normal auch verwenden würde oder improvisierte Waffen, die er mal eben erwischen kann.

Mit den Wurfdolchen sieht es doch ein wenig so aus, als ob er auf Kampf sich gerüstet hat. Natürlich könnte man die in einem Notfall auch verwenden oder mit einem Messerwerfer-Trick erklären. Es kommt bei mir wohl auf den Umfang an und welche Intention man verfolgt, um im Kampf-/Schadensvergleich zur Gruppe bestehen zu können oder etwas anderes da reinspielt.

Ein Schelm wird niemals versuchen einem Menschen wirklich zu schaden. Sonst sind wir bei Schwarzschelmen.

Er mag nicht intentional versuchen jemandem gezielt, physisch zu schaden, aber er kann ein ziemlich rücksichtsloser Drecksack sein.

Schelme gehen mitunter ja durchaus auch in die Ecke praktischen Humors und der kann durchaus auch mal brachialer sein, im Sinne der 80er Jahre. Bud Spencer und Terrence Hill Filme sind ja auch lustig und gelten als kindgerecht. Dabei werden dort eigentlich reihenweise Menschen zum Krüppel geschlagen und erleiden allerschlimmste Halswirbelsäulenverletzungen. In einem Film wird sogar jemand zur Belustigung des Zuschauers mehrfach von einem Affen vergewaltigt.

Da ist am Ende vor allem die Frage wie man den Ton setzt und wie deutlich man die Konsequenzen portraitiert. Sonst prallen da Welten aufeinander und was witzig gemeint war endet mit Massenmord. Rollenspiel ist nunmal auch fiktionalisiertes Medium und nicht Wirklichkeitssimulation. In der einen Fiktion ist es der Brüller schlechthin, dass jemand wieder und wieder eine Treppe runterpoltert. In der nächsten Fiktion beginnt damit sein jahrelanger Leidensweg durch die orthopädische Chirurgie, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Elend.

Und, wie Schattenkatze immer gern betont, muss man ja auch Aventurisch dabei denken. Real mag es grauenvoll gewalttätig sein jemanden mit einem Streitkolben zu dreschen. In Aventurien kann das, gesunde und heilsame Luft sei dank, ausgesprochen witzig sein. Auch als Erziehungsmethode. "Kinder, hört auf zu spielen oder Mutti wirft mit Schneidzähnen!"

Denkt mal an das Cover des Kompendiums II. Die dort dargestellte Szene wirkt leichtherzig, witzig und abenteuerlich. Aber nur bis eine Sekunde drauf der dicke Hilbert als rote Schmiere auf dem Marktplatz endet und die Streitaxt der Thorwalerin der gewitzten Diebin ein grauenvolles Ende bereitet hat und Carolan an PTSD leidet, weil er ihre Hand hielt als sie im eigenen Bluthusten krepierte.

Ein Schelm braucht die ganze Gruppe, damit er funktioniert.

Und nicht-physisch schaden Schelme sogar durchaus gezielt. Sie machen sich über die Mächtigen lustig, weil sie deren Gehabe nicht mögen. Sie stellen die Reichen als gierig blos und sie stiften allgemein Chaos und Zwist. Das tun sie nicht aus gutherziger Hilfsbereitschaft. Die beste Comedy erwächst ja auch aus einem gewissen Maß gut ventilierter Bitterkeit. Ein Schelm kann durchaus bitter und zynisch sein, ohne ein Schwarzschelm zu sein und er kann Leuten die er nicht mag durchaus gezielt schaden. Er darf nur das Maß dabei nicht verlieren. Kobolde sind ja auch mitunter fiese Drecksäcke. Ein Schelm ist nur ein Mensch der sich wie ein Kobold benimmt.

Welche zwei Wesen sind auf dem Cover des Aventurischen Bestiariums 1 abgebildet?

Einer ist ein Höhlendrache, und irgendwo wurde mal gesagt, was der andere ist.

Ich tippe auf einen weißen Hetzer. Bei denen steht, dass es abseits der angegeben Werte auch deutlich größere Exemplare geben soll. Passt auch zu den zwei Köpfen, von denen einer sich in die rechte vordere Pranke des Drachen verbissen hat.

Genau das würde ich auch sagen.

Ist ein Weißer Hetzer