Untersuchungen über Rollenspiel

  • Hallo,

    als Mensch, der oft über sich selbst reflektiert, habe ich vor einiger Zeit hier im Forum mal die Frage gestellt, warum wir eigentlich alle DSA spielen.

    In eine ähnliche Richtung ging die Anfrage von einem gewisen \"Dapiffer\", der eine Umfrageaktion zugunsten seiner Facharbeit gestartet hatte. Leider hat man davon nichts mehr gehört, auch nicht im Vinsalt Forum.

    Also habe ich selber mal etwas geschaut, weil mich das Thema immer noch fasziniert, zeigt es doch, wie Andere die Rollenspielerszene bewerten. Und stiess dabei auf eine interessante Diplom-Arbeit, die ich gerne mit Euch diskutieren würde, obwohl sie etwas älter ist
    Ihr findet sie unter
    http://home.t-online.de/home/slaanesh/rollarb.htm
    (Diese Diplom-Arbeit stützt sich auch auf folgende Umfrage:
    http://www.rpgstudies.net/schmid/umfrage.html )

    Die gute Frau Doktorin Schmidt kam zu dem Schluss, Rollenspieler seien offener für neue Erfahrungen und emotional stabiler, dafür aber weniger leistungsorientiert als andere Menschen. Ist da was dran, oder ist das Quatsch ? (Abschnitt 2.5.3)

    Die Abschnitte 2.5.1 bis 2.5.4 sind besonders interessant. Stimmt es, dass Rollenspielerinnen oft eine \"männliche Persönlichkeitsstruktur\" haben ? *gg*

    Ich bin mal auf Eure Kommentare gespannt.

  • Das mit der Leistungsorientierung kann gut stimmen, zumindest bei mir selbst bemerke ich das.

  • emotional stabil stimmt bei mir eindeutig nicht und \"männliche Persönlichkeitsstruktur\" möchte ich im Sinne meiner Freundinnen empört dementieren.....aber sonst....

  • Meine Schwester ist \"männlich\" orientiert, in dem Sinne, das selbst ihre Freundinnen sagen, dass sie überhaupt nicht rumzickt. (Und sie ist gerade in jenem Alter... fast 15...)

    Ich bin jedoch schon leistungsorientiert, das gilt vor allem für Sir Azrael, der hier jedoch nur einmal ganz kurz mit auf dem Orkenspalter war und für einen anderen Kumpel, der auf Grund eines fehlenden I-net Anschlusses hier nicht registriert ist.

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Ich würde sagen ,dass diese punkte auf mich alle zu treffen (außer die Leistungsorientierung).
    Und auch auf den Rest meiner Gruppe.
    Ok einer ist in Sachen gesellig nocht etwas hinterher.*wink zur Person*
    *rüber grins*

  • Also mein Freund und Mitstreiter ! Ich bin der Meinung, daß Mädels die Rollenspiel zocken tatsächlich etwas anders sind als die \"Typischen\" Weiber ! Mir zumindest ist schon oft aufgefallen, daß Rollenspielerinnen (einschließlich mir, bin nämlich auch vom zarten Geschlecht) doch irgendwie \"männlicher\" unterwegs sind. Das fängt schon damit an, daß selten eine Rollenspielerin auch eine begeisterte Disco-gängerin ist, die sich gerne auftakelt und sehr Weiblich ist. Was jetzt nicht heißen soll, daß wir nicht richtig weiblich sind, aber ich z.B. renne nicht ständig zu zweit aufs Klo und muß stundenlang über Jungs tratschen. Was evtl. auch was mit dem Alter zu tun hat. (bin fast 27 und verheiratet mit Kind)
    Aber das ist bei den Rollenspielerinnen denke ich, genauso wie bei den Met\'lerinnen. Wir sind einfach \"Cooler\" drauf !!!
    Wir lachen gerne mit Jungs und gäbe es kein Rollenspiel würden wir vielleicht mit den Jungs pokern oder Fußball spielen. Mir persönlich geht es so und deshalb trinke ich gerne mit den Jungs ein Bierchen, mache mir ne Kippe an und gebe zu etwas \" männlich\" zu sein !

    Nicht wahr SAB ?
    p.s. man muß vielleicht dazu sagen, daß ich als einziges Mädel mit 6 Jungs zusammen zocke !!!

  • *KratzamKopf*

    Ich glaube, ich habe mir die Diplomarbeit mal vor einiger Zeit runtergeladen, aber noch nicht gelesen (zumindest habe ich mir eine Diplomarbeit zum Thema Rollenspiel runtergeladen. Muß mal lesen, um besser auf das Thema eingehen zu können.)

    Nun, als Kind habe ich lieber mit Big Jim als mit Barbie gespielt (Barbie sucks, Big Jim rules! :D ), lieber mit den Matchboxautos und Raumschiffmodellen meines Bruders als mit Puppen, auch Winnetou war beser als Mädchenbücher, ich betreibe Kampfsport, fahre Motorrad, gehe eigentlich niemals in die Disco (nur gegen Bezahlung - wenn sich dort mal ein Promo-Auftrag ergibt) und mir wurde schon ein männlicher Gang attestiert - aber mein Freund sagt, für ihn bin ich totaaaal weiblich, und außerdem sind das Symptome, die Jahrzehnte bei mir zu finden waren, bevor ich mit DSA anfing.

    Andere Frauen, die ich kennen und spielen, fahren übrigens kein Motorrad oder gehen gerne in Dicotheken ... ob das also nicht eher ein Pauschalurteil ist?
    Es kommt einfach auf die jeweilige Person an, denke ich.

  • Alles Mannsweiber, diese Rollenspielerinnen! :wink:

    im ernst ... ich denke, das man in solchen Studien meistens genau das herausfindet, was man herausfinden will. Und wie sagt der Mathematiker doch so schön? Trau keiner Statistik, die du nicht sebst gefälscht hast.

  • Diesen ellenlangen Text hab ich jetzt nicht durchgehechelt...das mach ich eventuell später mal.

    Zum Thema \"männliche Spielerinnen\" ist meine dreizehnjährige Schwester ein typisches Gegenbeispiel. Sie ist eigentlich ein typisches Mädchen, zieht die gleichen Klamotten an, hört die gleiche Musik und findet die gleichen Bücher gut. Früher hat sie auch mal mit Barbie gespielt, allerdings nicht sehr viel. Außerdem hat sie wie alle ihrer Freundinnen eine Stimme die so hoch, das ich bei jedem Lacher befürchte, das sie Wale anlockt :wink:

    Ach, hab gerade noch gesehen, das bei einer Umfrage 77 Teilnehmer dabei waren, da sind die hier auf der Ork-Hauptseite doch einiges ergiebiger!

  • Ich finde es auch ein wenig lachhaft für eine Doktorarbeit eine Umfrage zu zitieren, die gerade mal von 77 Leuten beantwortet wurde bzw. dass jemand mit so wenig Rückmeldung meint ein psychologisches Profil von Rollenspielern erstellen zu können... Von Repräsentativität kann man da nicht reden, da die ja erst bei mind. 1000 Befragten anfängt.

    Nun, ich bin weiblich, ich habe nie viel mit Puppen gespielt, ich war immer schon ein Bücherwurm und habe ALLES gelesen sowohl \"Mädchen\"bücher als auch \"Jungen\"bücher. Ich denke, dass ich recht selbstbewusst bin. Typisches Mädchenhaftes Verhalten fand ich immer schon albern. Ob ich damit ein männliche Persönlichkeitsstruktur aufweise?

    Ansonsten denke ich doch, dass ich recht offen für neue Erfahrungen bin und zumindest versuche an Neues erstmal unvoreingenommen heranzugehen.
    Bei der emotionalen Stabilität kommt es bei mir darauf an. Ich hatte auch schon Phasen tiefster Depression, so dass ich hier dem Bild wohl nicht entspreche.
    Genauso geht es mir mit der Leistungsorientierung, die ja als das Maß an Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Fleiß, Ausdauer und Willensstärke definiert wird. Ich bin sehr ehrgeizig und bin sehr Willensstark. Ich muss gestehen, dass mein Fleiß während des Studiums ein wenig nachgelassen hat und bei der Ausdauer kommt es immer darauf an. Wenn ich etwas wirklich erreichen will, dann kann ich sehr ausdauernd sein.

    So, das soll es mal gewesen sein mit meiner eigenen Psychoanalyse :P

  • Ach ja, die Leistungsorientierung, die habe ich vergessen (was sehr typisch ist): ich bin faul. Reicht das?

  • Ich kann Septic nur zustimmen...Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast!!
    Ansonsten hat selbst Siggi (Freud) mal gesagt:
    \" Manchmal ist eine Zigarra nur eine Zigarre\"

    Hier bedeutet das einfach: Glaube nicht alles was die Psycho-Onkels und -Tanten sagen, vor allem wenn es Pauschalisiert ist 8)

  • Also wir hatten mal eine zeitlang eine Rollenspielerin in unserer Gruppe(Schade das wir jetzt nur noch Kerle sind) und wenn die nicht weiblich war,(oooooh...) dann weiß ich auch nicht.

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Geht doch nichts über Männer, die bei Frauen nur auf \"Weiblichkeit\" achten ... :wink:

  • Also die Gute muss ziemlich versagt haben. Wenn ICH diese Ansammlung von Zitaten und Pauschalisierungen mangelhaft fand...

    Die Argumentationen waren recht schwach und auch nicht sonderlich pregnant, während viele rhetorische Fragen und Bezüge eingebaut waren. Das hätte ich auch gekonnt, sogar ohne Studium. Für eine Diplomarbeit erschien mir das ganze auch etwas kurz, wenn ich an die von meinen großen Bruder denke...

    Aber diese Sache mit der Leistungsorienbtierung sehe ich so, dass Rollenspieler kreativ sein müssen und Kreativität in Verbindung mit Fantasie sich etwas mit \"Leistungsorientierung\" beist, wobei noch die Frage bleibt, was jetzt Leistungsorientiert heißt...

  • Zitat

    Genauso geht es mir mit der Leistungsorientierung, die ja als das Maß an Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Fleiß, Ausdauer und Willensstärke definiert wird.

    Das ist die Definition aus der Arbeit für Leistungsorientierung. Wenn du also ein fauler Kerl bist, der seinen Hintern nicht aufraffen kann um irgendetwas anzufangen und zu allem ja und Amen sagst, dann bist du per definitionem das genaue Gegenteil von Leistungsorientiert.

    Dabei sehe ich bei vielen RPGlern durchaus jede Menge Leistungsorientierung bezüglich ihres Hobbies. Ehrgeiz seinen Charakter zu entwickeln, ihn aufsteigen und sich verbessern sehen oder den Fleiß und die Ausdauer im Erstellen seitenlanger Lebensläufe oder eigener ABs....

  • Schattenkatze

    Was soll ich sagen...? Kann ich mich irgendwie wieder aus dieser Nummer rausretten? :oops:

    Aber um ehrlich zu sein war die Weiblichkeit auch schon alles, was die junge Frau auszeichnete(Naja, ich war ja auch mal verliebt in sie(Und bins wahrscheinlich immer noch ein bißchen)). Denn mit dem Rollenspiel war es nicht so weit her. Eine Elfin, die immer und überall ihr Elfenlied anstimmt und die Ich(Söldner) und ein Söldnerkollege während eines Piratenangriffs über Bord schmeißen wollen, damit wir endlich mal wieder eine zünftige Keilerei haben, ist für mich ein bißchen fade gespielt.

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Also ich habe mit Puppen und Autos gespielt. Ich hasse es shoppen zu gehen, vor allem Schuhe, und in eine Disco kriegt mich erst recht keiner. Ob ich dadurch aber eine männliche Strukutr besitze, wage ich doch zu bezweifeln. Und wenn ich nicht ein wenig, oder etwas mehr, leistungsorientiert wäre würde ich jetzt nicht hier sitzen und in Chemie promovieren. Man sollte seine Diplomarbeit schon ordentlich machen und eine Umfrage mit 77 Personen als Diskussionsgrundlage, womöglich als Beweis, heranzuziehen halte ich für gewagt. Gäbe es in den Naturwissenschafte Umfragen als Analyseinstrument würden unsere Professoren über so etwas nur den Kopf schütteln.
    Ach ja, und mein Studiengang ist natürlich auch eher männlich geprägt.