Fremde Liturgien lernen

  • Hallo in die Runde!

    In meiner DSA-Gruppe spielt eine Phexgeweihte mit. Sie hat sich in den vergangenen Abenteuern, die sich über beinahe ein aventurisches Jahr hinzogen, mit ihrer Gruppe gegenüber der Boronkirche verdient gemacht, unter anderem ein verschollenes, heiliges Artefakt zurück gebracht und ist für das Ableben mehrer Boronlästerlicher Existenzen mitverantwortlich. Um künftig besser auf solche Begegnungen vorbereitet zu sein, möchte sie demnächst in einem der Tempel darum bitten, den Kleinen Bann Wider Untote zu erlernen zu dürfen.

    Ich ringe noch mit mir, ob ich ihr das erlauben soll, da dem ja eigentlich nicht nur inneraventurische, menschengemachte Hindernisse entgegen stehen, sondern auch karmale. Immerhin dürfte die Karmaenergie die Phex spendet, sich ja doch ein wenig von der die Boron spendet unterscheiden. Bzw. dürfte die karmale Verbindung zur Gottheit bei jedem der Zwölfe grundsätzlich anders aufgebaut sein. Zudem sind hier wohl auch berechtigte Powergaming-Bedenken angebracht. Die Spielerin würde sich aber eben sehr freuen, wenn ich mir da nen Weg einfallen ließe.

    Meine Frage ist also: würdet ihr sowas gestatten? Wenn ja, wie?

    Danke schonmal, für eure Hinweise.

  • Ich finde es nicht angebracht und würde mich mit allem dagegen wehren.

    Wenn es in der Runde für alle funktionieren würde, dann macht es halt. Es ist aber denke ich ein großer Eingriff in die Regeln und sollte euch auch bewusst sein (z.B. falls dieser Char mal woanders gespielt würde darauf hinweisen).

    Zuerst einmal bin ich gegen so einen Sonderfall, weil das Gewünschte im zurückliegenden Abenteuer besonders hilfreich gewesen wäre, bedeutet es doch nicht zwangsläufig, dass es in den nächsten Abenteuer überhaupt Untote geben wird. [Notiz für den Meisters: keine Untoten Gegner mehr!] Auch wurden keinerlei Kenntnisse zu der Liturgie gelehrt und müsste nun für die Phexkirche er-/gefunden werden. Eine Anerkennung/ Belohnung anderer Art würde ich da passender finden: Amulett/Schreiben das einen als Freund der Boron-Kirche ausweist ODER eine Weihe einer passenden Waffe (die solange hält, solange der Träger sich borongefällig verhält...).

    Was würde passieren, wenn einer bei euch einen Boron-Geweihten spielen will und dann irgenwie komisch findet, dass da einer ohne wirklichen Bezug zu dem Aspekt in den Aspekten seines Gottes "wildert"? Wenn es jetzt eine Liturgie wäre, bei der man sich denkt "Ach die passt doch auch zu den Aspekten des Gottes der Geweihten.", fände ich es unproblematischer.

    Die Frage ist mit welchen Wünschen, die dann doch auch möglich sein sollten, deine Spieler beim nächsten Mal ankommen?

    Wenn es unbedingt sein muss und ich mich richtig erinnere, war Phex bei den Urtulamiden auch für den (nächtlichen) Kampf gegen die Echsenherrscher der damaligen Zeit zuständig. Wenn er sich mit Boron derzeit über die "Herrschaft" in der Nacht auch streiten mag, wer weiß ob er da nicht auch sich da was abschauen könnte und teilen würde... - Aargh das tut mir weh zu posten!

    Wenn du dir das wirklich antun willst, dann statte so eine Art "Kämpferin der Nacht" halt mit etwas aus, aber setz da am Besten Grenzen, wie weit das gehen noch gehen könnte und verlang aber auch etwas dafür: Verpflichtungen andere auszubilden (Zeit für Abenteuer fehlen) oder Moralkodex anpassen (statt Gräber mehr plündern/ausrauben müssen die nun beschützen oder gar wiederhergestellt werden).

  • Wäre es nicht möglich, ihr ein göttliches Artefakt zukommen zu lassen? Von DSA5 Regeln habe ich kaum Ahnung, aber in DSA4 ist es möglich Gegenstände so zu weihen, dass man einmalig eine Liturgie mit ihnen wirken kann. Das als Grundlage halte ich für die einfachste Möglichkeit ihr die Liturgie, ohne größere kosmische Ungereimtheiten zu verursachen, zukommen zu lassen.

    Die genaue Ausführung und Regelmechanik kann man ja auschmücken wie man möchte. Wenn sie die Boronkirche überzeugt, dass sie die richtige Person ist, so ein gesegnetes Objekt zu erhalten, dann könnte sie so ein Artefakt erhalten.

    Spontens Beispiel:

    Ein Boronsrad als Anhänger.

    Die Weihe verfällt, wenn man sich boronlästerlich verhält. (Tote bestehlen, nicht begraben usw.)

    Solange man sich aber Borongefällig verhält kann man die Liturgie innerhalb eines Jahres einmal auslösen, indem man das passende Gebet spricht. Danach muss das Artefakt "aufgeladen" werden

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Nach den offiziellen Regeln geht das nicht und auch persönlich bin ich eher dagegen aus den von dir genannten Gründen, wenn deine Gruppe es jedoch in Ordnung findet spricht absolut nichts dagegen das ihr das so handhabt.

    Warum jedoch gibt es das dann nur in diesem einen Fall? Das sich sonst noch niemand so gefällig verhalten hat erscheint mir unrealistisch und das der Held be Belohnung bekommen hat die sonst niemand bekommt (weil offiziell nicht möglich) schon sehr speziell.

    Freibierbauch

    In DSA5 ist es aktuell noch nicht möglich Liturgien in Objekte hinein zu speichern.

    Was jedoch möglich, regelkonform und in diesem Fall passend wäre die Segnung einer Waffe für den Helden.

    Solange die Werte Borons geehrt werden bleibt die Segnung vorhanden und hilft beim Kampf gegen Untote, wenn der Held jedoch regelmäßig besiegte Gegner nicht bestattet hebt sie sich von alleine wieder auf.

  • Das mit der geweihten/gesegneten Waffe/Gegenstand habe ich mir auch schon durch den Kopf gehen lassen. Das kommt mir auch als die bessere Lösung vor. Ich will eigentlich kein solches Powergaming unterstützen. Im ernst: wenn jemand Untote metzeln will, soll er nen Golgariten spielen. Die Phexkirche bietet selbst ja auch mehr als genug andere coole Spielaspekte.

    Zum anderen möchte ich meinen Spielern aber auch entgegen kommen um ihnen ein zufriedenstellendes Spielerlebnis zu bereiten. Die anderen Spieler fänden solch ein "Querlernen" ja in gewissen Grenzen in Ordnung.

    Die Liturgie, bzw. deren Wirkung nicht als Fertigkeit an den Helden, sondern als Effekt an einen Gegenstand zu binden ist da für mich der Mittelweg mit dem ich am besten leben kann. Dass der Held in einer anderen Gruppe aktiv wird, ist eher unwahrscheinlich. Daher schaden Hausregeln nicht weiter. Aber ein guter Punkt, den ich bisher gar nicht mit bedacht hatte.

  • Spontens Beispiel:

    Ein Boronsrad als Anhänger.

    Die Weihe verfällt, wenn man sich boronlästerlich verhält. (Tote bestehlen, nicht begraben usw.)

    Solange man sich aber Borongefällig verhält kann man die Liturgie innerhalb eines Jahres einmal auslösen, indem man das passende Gebet spricht. Danach muss das Artefakt "aufgeladen" werden

    Hm... das heißt also looten wäre boronlästerliches Verhalten?

    Da werd ich meinen "Helden" mal ein schlechtes Gewissen machen. Das war mir so gar nicht richtig bewusst...

  • So streng ist Boron da mWn gar nicht. Ich dachte bei bestehlen eher an Grabkammer plündern oder Dinge stehlen, die gegen den respektvollen Umgang mit einer Leiche sprechen. Man muss dem Erschlagenen nicht den Ehering und die Unterkleidung nehmen. Gegen den Geldbeutel hat Boron wahrscheinlich nichts.

    Ich hab mich aber nie tiefergehend damit befasst.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Nach Wortlaut ist Grabräuberei ein Frevel an Boron dafür muss es aber ein Grab geben. Bei besonders Respektlosem Verhalten Toten gegenüber kann man aber da auch strenger sein.

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Solange man sich aber Borongefällig verhält kann man die Liturgie innerhalb eines Jahres einmal auslösen, indem man das passende Gebet spricht. Danach muss das Artefakt "aufgeladen" werden

    Das wäre aber auch nach DSA 4 schon eine Hausregel. Die Idee mit der eingespeicherten Liturgie kam mir auch, aber die Einspeicherung hält nur LKP* Wochen, wenn ich mich recht erinnere, also im besten Falle wenige Monate.

    Hm... das heißt also looten wäre boronlästerliches Verhalten?

    Grabräuberei ist ein Boronfrevel, ob das erst bei begrabenen Personen der Fall ist, oder auch schon bei unbegrabenen (Diebstahl müsste es trotzdem sein), ist ein alter Diskussionspunkt. Grundsätzlich haben wir zum Thema Grabräuberei, Boronfrevel und ähnliches so manchen Diskussionsthread, da das Thema immer mal wieder aufkommt. Im falle eines weiteren Diskussionbedarfes sollte dann einer dieser Threads bitte verwendet werden.