Synkretismus Tsa/Rondra

  • Hallo in die Runde!

    Was würde mit einem Rondrageweihten, bzw. Tsageweihten geschehen, der sich auch den Geboten der jeweils anderen Gottheit verpflichtet sieht?

    z.B. Freiheit, Ehre und Kampf als (Über-)lebensnotwendig und belebend ansieht, aber seine Waffe nur nutzt, um Leben zu schützen, bzw. nur "Stumpfe Schläge"/ "Prügelpunkte" austeilt, wenn der Gegner ein Lebewesen ist?

    Wie würden diese Göttinen reagieren? Und wie ihre anderen Gläubigen? Könnte es im Angesicht des Sternenfalls ein engeres Bündnis zwischen den Göttinen z.B. gegen Kor geben?

    Eure Meinungen würden mich sehr interessieren.

    Dank vorab!

  • Ich denke, dass die Tsa-Kirche dem gegenüber ziemlich voreingenommen sein könnte.

    Im Aventurischen Arsenal steht zur Opallöwin (S. 110) - einem tsageweihten, formwandelnden Schwert -, dass die Existenz dieser Waffe von manchem Tsa-Geweihten schlicht geleugnet wird, weil es so etwas wie ein tsagefälliges Mordinstrument nicht geben könne.

    Es hat schon seinen Grund, dass sich die aufrechten Recken, die sich auf den Schutz unschuldigen Lebens berufen, lieber auf Travia als auf Tsa berufen.

  • Bei dem Tsa-Geweihten käme es auf Auslegung des Kodex an. Eigentlich dürfen Tsa-Geweihte gar nicht Gewalt anwenden, wenn ich mich recht erinnere, aber die haben halt auch diese eine Strömung in ihrer Kirche, in der sie es anders ansehen.

    Einen Rondra-Geweihten, der nicht jeden Gegner grundsätzlich totschlagen möchte, finde ich grundsätzlich verantwortungsbewusst. Auf Dauer würde der Ronnie feststellen, dass manchen Gegnern von kulturschaffenden Wesen mit stumpfen Schlägen, Betäubungsschlägen oder Knaufschlägen und Entwaffnen nicht beizukommen ist. Gerade in größeren Kämpfen würde das einige Gegner ja nicht abhalten, weiter zu kämpfen. Und leider der Göttin ist es regeltechnisch ungleich schwieriger, jemanden außer Gefecht zu setzen, ohne ihn zu töten, als ihn einfach mit der Waffe zusammenzudreschen. Gerade mit der Waffe fähige Gegner würden ihrerseits wohl den Kampf gewinnen können, in dem sie sich nicht zurücknehmen.

    In bestimmten Situationen geht das bestimmt. Generell nicht alles zu Klump schlagen wollen als erste Aktion geht immer. Wie weit es sich dann umsetzen lässt, muss sich zeigen. Manche Gegner kann man beeindrucken, indem man sich als Ronnie vor sie hinstellt und sie auffordert, sich zu ergeben. Andere geben recht schnell auf. Wieder andere sind zu allem entschlossen, nicht so leicht zu beeindrucken, wissen um ihre eigenen Fähigkeiten, Überzahl, etc.

    Das generell immer machen dürfte zu einem Ronnie führen, der oft verliert, bald vielleicht tot ist und gut möglich auf Dauer nicht seinen Auflagen gerecht werden kann. Außerdem sollte er auch waffenlos sehr gut sein, aber auch das ist gegenüber gerüsteten und bewaffneten Gegner in der Regel und auf Dauer im Nachteil.

  • Ist der Glaube als echter Synkretismus (Verschmelzung) beider Göttinnen zu einer) oder als Dualismus (beide Göttinnen stehen gleichberechtigt nebeneinander und der Gläubige muss den Ausgleich suchen) gedacht?

    Der Pazifismus der Tsageweihten scheint eine Besonderheit der adventurischen Geweihtenschaft zu sein. Die Opallöwin wurde bereits erwähnt und der zweite Finger Tsas besitzen auch ihre besondere Sicht auf die ewig junge Göttin.

    Meisterinfo zu HW004

    In Uturia gab es einen echsiche Zsahh Kult der über Ritualwaffen verfügen und Lebewesen opfern. In Kibakadabra (HW004) kann ein Tsahhheiliger Knochenkeulenopferdolch geborgen werden.

  • Das Töten von etwas kann man religiös meist erklären, obwohl man eigentlich für Leben und Pazifismus steht. Das geht vom Töten eines Orks bis zum Töten einer Zwiebel - irgendwo findet man immer einen Grund warum das gerade jetzt in dem Fall OK ist. Wie das Töten von Göttinnen-Frevlern oder von Warmblütern, wenn man selbst eine Echse ist. Was sich 'Tsa' selbst dazu denkt, wird man wohl nie so erfahren, aber im Zweifel ist der Sterbliche eh an Altersschwäche gestorben bis Tsa irgendwas mitbekommt...

    Zu Rondra. Kann ich mich nicht daran erinnern, dass meine Rondra-Geweihte schon mal jemand getötet hat - ohne jetzt auf unblutige Manöver zurückzugreifen. Wer sich einem Kampf stellt um natürlich damit rechnen, aber deshalb muss man nicht solange drauf schlagen bis der wirklich tot ist. Man gibt ihm noch eine Chance aufzugeben, man lässt von ihr ab, wenn sie kampfunfähig ist oder die Waffe verloren hat. Man kann sehr gut mit einem Schwert in der Hand Leben schützen, ohne gleich zu morden.

    I ♡ Yakuban.

  • ich frage mich hier auch nach der Schnittmenge der beiden Götter. Ich sehe nicht wie aus Mut und Ehre auf der einen Seite und ständige Erneuerung auf der anderen Seite eine gemeinsame Religion werden soll. Nur Kor ablehnen ist eine etwas dünne Basis.

  • ich sehe die Verbindung durchaus auch eher problematisch - die zwei sind schon sehr unterschiedlich.

    Fängt ja schon bei den Eltern an: Tsa ist ein Kind Sumus, die die für die elementaren Bestandteile der Welt stehen, vor allem eben die Elemente.
    Rondra ist ein Kind von Los und daher in ihrer Essenz geistig/zwischenmenschlich zu verorten.

    Also eine direkte Verbindung halte ich für ausgeschlossen.

    Aber alle Geweihten sind nun mal den Prinzipien der zwölfgöttlichen Kirche unterworfen. Ein/e Tsa-Geweihte/r kann schlecht nur dastehen und zuschauen, wie Unschuldige getötet werden. Problem ist halt eher, das sie oder er nie gelernt hat, mit einer Waffe umzugehen, und in so einer Situation eigentlich nichts machen kann.

    Als Geweihte/r kann man schon auf die Idee kommen zu sagen, ich verhindere Gewalt, in dem ich beiden Seiten der Kämpfenden Partei eines überzieh, ihnen die Waffen wegnehme und sie dann zwinge, ihren Zwist unblutig zu beenden. So ein "Tsa"-olin könnte es schon geben, und noch genug vom Prinzip der Göttin in sich vereinen, das die Göttin das ok findet. Nur die Kirche im Ganzen wird da nie von begeistert sein. Im Endeffekt wird so das Leben bewahrt.

    Genauso Rondra: eine Einzelperson aus der Geweihtenschaft kann das schon so handhaben ohne Karma-Entzug zu befürchten. aber die Kernkompetenz Rondras ist der Zweikampf und nicht das Leute-die-sich-umbringen-wollen-KO-schlagen. In Kampf, bei dem dein Gegner dich mit aller Macht töten will, und du ihn nur betäuben willst kann in keinem Szenario als Rondragefällig gelten. Es geht ja gerade darum, das beide mit den gleichen Regeln und den gleichen "Handschuhen" spielen.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.