Mehrere Rüstungen - Hausregeln

  • Das stimmt so nicht. Allgemein gesprochen, gab es typische Harnischkombinationen, bei denen das durchaus der Fall war: Plattenrock über Kettenpanzer oder ein mailänder Harnisch. Aber gerade gothische und maximilianische Harnische wurden nur bei Plattenlücken mit Kettenteilen ergänzt. Ganze Hemden hat mensch sich gespart.

    Das war nur bei den sehr späten Harnischen so, die Aber auch insgesamt dicker waren. Aber auch hat mandrunter Unterzeug getragen. Aber so etwas lässt sich auch nicht in Zonen nicht abbilden. Nicht mal wenn man auf das 25 Zonen-System wechselt.

    Und wenn man Unterzeug, Kettenhemd und Platte (was historisch geläufig war) mit den jetzigen RS addiert, ist man bei dann bei ca. RS 14. Dafür ist das Schadenssystem nicht ausgelegt.

  • Zum Thema "Ritterrüstung ist schon eine Kombination aus Kette und Platte": das mag sein. Aber deren Rüstungsschutz steht in keinem Verhältnis zur Realität. Eine Rüstung sollte von einem normalen Schwertschlag nahezu vollständig schützen (von 10 TP kommt nur eine Prellung - 1 bis 2 TP - durch).

    Wäre dir denn im Gegenzug damit gedient, dass ein Normalsterblicher ohne Rüstung (zum Beispiel dein Krieger, wenn er gerade am abendlichen Lagerfeuer überrumpelt wird) binnen ein bis zwei Schwerthieben kampfunfähig ist? Oder ist da der Realismus dann zuviel?

    Insgesamt halte ich die Diskussion für interessant, fürs tatsächliche Spiel allerdings unerheblich. Wenn es dir nicht realistisch genug ist, mit welchen Werten eine Rüstung daher kommt, was hält den nächsten Spieler dann davon ab, nach Schusswaffen zu fragen, die einen Rüstungskämpfer einfach ausknipsen können, weswegen die Ganzkörperrüstungen historisch eben verschwunden sind...? Wie hoch ist den bei euch überhaupt der Realismus-Grad? Spielt ihr denn mit DKs, Ausdauer und Erschöpfung? Oder wäre nur mehr RS zu BE cool, ohne den ganzen anderen Hau?

    Bevor das Bashing losgeht möchte ich kurz erklären dass ich A) Spielleiter bin und bleibe - was hoffentlich jegliche Ausführungen in Richtung: "du pickst dir nur die Rosinen raus" unterbindet und B) der Generation entstamme die tatsächlich das Wort cool noch gebraucht hat und demzufolge weit über 30 bin. Mehr RS weniger BE, mehr LeP, AsP und KeP und überhaupt viel mehr AP.. spielt alles nicht so eine zentrale Rolle.

    @Sternenfänger: wir spielen nach DSA 5, also ohne Ausdauer, Erschöpfung und mit sehr vereinfachten DKs. Gerade das völlige Herausnehmen der Ausdauer finde ich sehr schade in dieser Edition. Ich vermisse nur die Überlegenheit des Vollgerüsteten Kämpfer so wie ich ihn mir vorstelle und so wie er mir realhistorisch auch erscheint. Sonst hätte sich ja niemand mit mehreren zig KG Stahl auf ein Pferd aufpflanzen lassen.

    Cifer: Das ist ein interessanter Aspekt. Mehr Rüstung vs. höhere Verletzlichkeit. Hab ich noch nicht drüber nachgedacht.

    Ein Rollenspiel mit einem "realistischeren" Kampfsystem fände ich durchaus interessant. Aber von dem DSA-Setting mit seinen X verschiedenen Technologiestufen nebeneinander bleibt dann nicht viel übrig - wer die Plattenrüstung und den Warunker Hammer hat, gewinnt.

    Mmmmh naja - spannend wäre es schon. Bei uns lassen wir halt ganz viel schon weg - DKs, Ausdauer im Kampf usw., weil sich der Aufwand einfach nicht lohnt in unseren Augen. Ein realistischeres System müsste in meinen Augen mehr Variablen abdecken, und würde zwangsläufig auch komplexer werden. Und dann wäre eine computerunterstütze Berechnung der Werte im Kampf schon fast notwendig...

    Und - naja - ich würde mal behaupten, die meisten wollen eher das reale Feeling und ernüchtern dann bei echtem Realismus. "Wow, ich habe gerade 15 Sekunden Kampf in zwei Stunden durchsimuliert, nur dass mein Held nun nach einem schweren Treffer für die nächsten 6 Wochen das Krankenbett hüten muss, so er denn überlebt."

    Tatsächlich, das hast du sehr schön gesagt. Tatsächlich ist es so. Etwas mehr reales Feeling ohne in Gareth ständig verstümmelte oder verunstaltete Veteranen zu sehen.