Verschiedene Fragen zu berittenem Kampf

  • EDIT Schattenkatze: Diese Diskussion wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    DSA5

    Gibt es irgendwelche Regeln bezüglich des Tragens von Helmen und daraus resultierenden Nachteilen (außer durch Belastung)?

    Dass z.B. die Sicht um eine Stufe verschlechtert wird, wenn man einen Platten-/Topfhelm trägt oder Lederkappen gegen Hiebwaffen nur 1RS haben?

    Habe weder das Trefferzonenset noch die Rüstkammer.

    Und gleich eine zweite hinterher:

    Die Saufeder hat den Nachteil, dass sie im Nahkampf nicht als lange Waffe, sondern als mittlere geführt wird. Was ist wenn man die Saufeder im Nahkampf gar einhändig führt. Wird sie dann zu einer kurzen Waffe oder bleibt sie auf mittel?

    Wie ist das parallel zum zweiten Teil des Nachteiles: "Im Reiterkampf gilt sie weiterhin als Waffe mit der Reichweite lang." Wird sie im Reiterkampf einhändig geführt dann zur mittleren Waffe?

    Und, mein Gott, das nimmt ja kein Ende, hier noch eine dritte Frage:

    Wenn ich beritten kämpfe und jemand mein Pferd attackiert hat mein Pferd seine eigene Verteidigung, nehme ich an. Kann ich die KSF Beschützer verwenden um die AT zu parieren zu versuchen? Mein Pferd ist immerhin mein Gefährte und alleine die zweite Chance auf eine Parade sollte es für den intelligenten Angreifer uninteressant machen das Pferd direkt anzugehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ricordis (10. November 2017 um 00:48)

  • Wird sie dann zu einer kurzen Waffe oder bleibt sie auf mittel?

    Da der Nachteil bereits ohnehin keinerlei Sinn macht und völlig frei erfunden scheint denke ich nicht das es Sinn machen würde ihn noch weiter ins Extrem zu ziehen. Die Saufeder bliebe dann höchstwarscheinlich eine mittellange Waffe.

    Wird sie im Reiterkampf einhändig geführt dann zur mittleren Waffe?

    Lanzen und Speere im Reiterkampf werden ohnehin immer einhändig geführt. Das ist die Art wie man sie verwendet.

    Kann ich die KSF Beschützer verwenden um die AT zu parieren zu versuchen?

    Wenn du abgestiegen und zu Fuß unterwegs bist kannst du dein Pferd verteidigen, aber nicht wenn du drauf sitzt. Das Pferd anzugreifen ist ja auch keine dumme Idee. Es nutzt nur nichts, wenn der Reiter einen derweil totschlägt.

  • Lanzen und Speere im Reiterkampf werden ohnehin immer einhändig geführt. Das ist die Art wie man sie verwendet.

    Mit der SF Zweihändiger Reiterkampf könnte man zweihändig zu führende Waffen nutzen, so theoretisch auch eine Stangenwaffe zweihändig...

    Ich habe zwar keine Ahnung, wie das aussehen soll aber die Regeln geben das her.

    Lanzen hingegen sind alle (beide) einhändige Waffen.

    Will ich eine Stangenwaffe verwenden sehe ich das aber so, dass ich sie mit der Regel zum einhändigen führen nutzen muss,

    also lang->mittel,

    TP-1,

    PA-1,

    da schlicht nirgendwo steht, dass ich die Waffe auf dem Reittier plötzlich ohne Abzüge einhändig benutzen darf.

    Oder umgekehrt: Es wird explizit verboten ohne o.g. SF zweihändige Waffen zu verwenden und ich muss auf die Regel zurückgreifen um aus der Stangenwaffe eine einhändige Waffe zu machen.

    Wenn du abgestiegen und zu Fuß unterwegs bist kannst du dein Pferd verteidigen, aber nicht wenn du drauf sitzt. Das Pferd anzugreifen ist ja auch keine dumme Idee. Es nutzt nur nichts, wenn der Reiter einen derweil totschlägt.

    Wieso muss ich dafür absteigen? Wenn mein Pferd anvisiert werden kann gilt es als eigene Entität, die doch auch geschützt werden kann. Unabhängig davon ob ich darauf sitze oder nicht. Die eigentliche Frage ist doch eher ob der Gegner in Angriffsdistanz zu mir ist damit ich die SF Beschützer überhaupt verwenden kann. Wenn er nicht gerade genau hinter dem Pferd steht oder mit einem Eichhafener auf maximaler Entfernung steht sollte das idR machbar sein.

    edit: Huch, ein Eichhafener ist nur mittel mit 220HF während ein 150HF Kampfstab lang ist? Trotz der zweiten Hand an der Fehlschärfe müsste doch netto mindestens die gleiche länge bei herauskommen...wozu sonst einen Eichhafener/Harmlyner verwenden?

  • Mit der SF Zweihändiger Reiterkampf könnte man

    Kampftechniken: Zweihandhiebwaffen, Zweihandschwerter <- Wichtig!

    Und ja, du musst natürlich alle Modifikatoren für einhändige Führung anwenden, aber im speziellen Fall der Saufeder macht es nicht viel Sinn die Reichweite doppelt zu stutzen.

    Huch, ein Eichhafener ist nur mittel mit 220HF während ein 150HF Kampfstab lang ist?

    Die Waffenregeln und -werte basieren auf Balancing-Gedanken. Teils sinnvollen, teils vollkommen unsinnigen. Ein Kampfstab hat ja auch Parade +2, ein Speer nicht. Warum? Ich könnte den Speer ja jederzeit einfach als Kampfstab führen.

    Das Problem mit Waffen wie dem Andergaster ist, dass sie eigentlich grandiose Waffen sein müssten die vielen anderen weit überlegen sind. Genauso wie Plattenrüstungen bedeutend besser sein müssten in Relation zu den anderen Rüstungsarten. Aber Aventurien ist eine Welt in der Antike Griechen neben Deutschen Landsknechten kämpfen, Englische Langbogenschützen neben Galleonen-segelnden Spaniern. Da ist eine korrekte Umsetzung basierend auf annäherungsweise physikalischen Eigenschaftswerten völlig ausgeschlossen und das gilt quer durch die Bank für alles, raus und runter.

    Dann kommt noch hinzu das die Autoren bei einigen Dingen scheinbar nicht wissen wie die Waffe die sie da beschreiben überhaupt funktioniert, bzw. was ihr Zweck ist. Das sieht man nur all zu deutlich auch am Andergaster, wenn man sich da mal anschaut was der für Vor- und Nachteile hat, oder bei der Hellebarde. Wie sehr einen das stört sei jedem selbst überlassen.

  • Zumal geht es nicht nur um die Parade mit dem Schild sondern auch z.B. mit einem Spieß. Und aus der SF Beschützer geht auch hervor, dass der Angreifer ebenfalls in meiner Angriffsreichweite sein muss.

    Also als einfaches Beispiel:

    Alrik sitzt auf seinem Pferd und kämpft auf seiner Schwerthand-Seite mit einem Banditen. Der Bandit ist aber der Meinung, dass Alrik ein doofes Ziel ist und haut lieber gegen die Beine des Pferdes. Alrik sieht das und versucht durch seine SF Beschützer die Attacke mit seinem Schwert zu parieren.

    Darf er das?

  • Zumal geht es nicht nur um die Parade mit dem Schild sondern auch z.B. mit einem Spieß. Und aus der SF Beschützer geht auch hervor, dass der Angreifer ebenfalls in meiner Angriffsreichweite sein muss.

    Also als einfaches Beispiel:

    Alrik sitzt auf seinem Pferd und kämpft auf seiner Schwerthand-Seite mit einem Banditen. Der Bandit ist aber der Meinung, dass Alrik ein doofes Ziel ist und haut lieber gegen die Beine des Pferdes. Alrik sieht das und versucht durch seine SF Beschützer die Attacke mit seinem Schwert zu parieren.

    Darf er das?

    Da ja jetzt eine neue Abkürzung "GMV" Einzug gehalten hat, nutze ich sie gleich: Nach GMV darf er dass, wenn er in Waffenreichweite ist - oder einfach - wenn er physikalisch in der Lage ist den Hieb zu parieren.

  • Also für mich ist es GMV, dass diese Parade unheimlich erschwert ist, da du UM den Kopf des Pferdes herum parrieren musst. Und das ganze warscheinlich auch noch in Bewegung.

    ~ neigt zum Editieren seiner Forenbeiträge ~

  • Also für mich ist es GMV, dass diese Parade unheimlich erschwert ist, da du UM den Kopf des Pferdes herum parrieren musst. Und das ganze warscheinlich auch noch in Bewegung.

    Nicht ganz, im Beispiel ist der Bandit ja auf der Gleichen Seite wie der Schwertarm. "Erschwert" ist es ja deshalb schon, weil man AP in die SF investieren muss.

  • in DSA5 erschwert die SF nur um 2

    und nur weil etwas von Haus aus erschwert ist, heißt es nicht, dass ich dann alles damit machen kann ohne mehr Erschwernisse zu sammeln.

    Sry aber auf dem Pferderücken das Pferd verteidigen ist schwerer. Du kannst dich nur eingeschränkt bewegen, kannst nur einen der beiden Arme benutzen, hast ein Pferd im Weg und kannst zb mit fast keiner Waffe an alle Stellen eines Pferdes rankommen.

    ~ neigt zum Editieren seiner Forenbeiträge ~

  • Sry aber auf dem Pferderücken das Pferd verteidigen ist schwerer. Du kannst dich nur eingeschränkt bewegen, kannst nur einen der beiden Arme benutzen, hast ein Pferd im Weg und kannst zb mit fast keiner Waffe an alle Stellen eines Pferdes rankommen.

    Aber es ging doch nicht um alle Stellen. Es ging doch um eine Waffenhandseitige Attacke auf das Pferd. Und die Bedingung, dass rein physikalisch/mechanisch der Held die Angriffswaffe auch erreichen kann macht die Situation nicht wesentlich anders als eine Parade für einen Kameraden.

    Okay, man kann natürlich argumentieren, dass die eingeschränkte Beweglichkeit auf dem Pferderücken solche Paraden noch erschwert. Aber dann bewegen wir uns in das aussichtslose Unterfangen DSA-Kämpfe realistisch zu machen und ignorieren den Heldenhaften Moment, wenn Novadi Tachmed mit seinem Khunchomer für sein geliebtes Shadif pariert.

  • Der Reiterkampf braucht sowieso eigentlich eine Überarbeitung.

    Und du hast Recht, Beschützer ist nur um 2 erschwert.

    Wenn man Reiterkämpfe komplett ausspielt sind sie eigentlich erschwert genug.

    Verneigt euch vor meinen grandiosen Paint-Skills!

    https://i.imgur.com/Obhe7WN.png


    Der Kampf zu Fuß ist recht einfach gestrickt, da man im Prinzip einen Nahkampfbereich um sich herum definiert mit einem Radius von 2 Schritt. Einzige Besonderheit ist der Bereich hinter einem, da Angriffe von dort um 4 erschwert sind zu parieren. Ich könnte also von links kommende Angriffe mit meiner rechten Hand parieren und umgekehrt.

    Sobald wir auf einem Reittier sind gibt uns das Regelwerk gleich 4 Bereiche, die unterschiedlich behandelt werden.

    Links und rechts können jeweils nur mit der Waffe pariert werden, die wir auf der entsprechenden Seite führen. Nur Schilde haben die Besonderheit auch Angriffe von vorne parieren zu können.

    Man hätte das eigentlich, meiner Meinung nach, dahin formulieren sollen, dass der Schild nur Fernkampfangriffe von vorne parieren kann, aber sonst auch auf links bzw. rechts beschränkt ist.

    Paraden nach hinten sind garnicht mehr möglich.

    Dazu kommt, dass aufgrund der schieren Größe des Pferdes ein Bereich entsteht in dem das Pferd in Nahkampfreichweite eines Angreifers sein kann ohne, dass der Angreifer aber in unserer Reichweite ist.

    Die im Bild roten Bereiche sind also die, von denen aus ein Angreifer das Pferd attackieren kann ohne eine Parade des Reiters fürchten zu müssen.

    Attacken aus dem grünen Bereich sind auch nur parierbar, wenn ein Schild verwendet wird.

    Die blauen Bereiche sind dahingehend "erschwert" dass nur die auf der Seite geführte Waffe zur Parade genutzt werden können.

    Meiner Meinung nach sind das genug Erschwernisse bezüglich Paraden im Reiterkampf, ohne dass irgendwo eine Regel in Kraft tritt, die eine Parade um x erschwert. Und mit der SF Beschützer reden wir davon nur die zwei Bereiche des Pferdes beschützen zu können und auch nur mit der Waffe auf der jeweiligen Seite und um 2 erschwert.

    Während in 1vs1 Situationen es vermutlich dabei bleibt, dass der Gegner stets auf der "Schwertseite" bleibt ändert sich das radikal, wenn mehr als ein Gegner vorhanden ist. Beritten und in der Unterzahl zu sein ist daher schon lebensgefährlich. Aber realistisch.

  • Eine andere Frage, gibt es irgendwo eine Regel, bei der man eine Probe auf Reiten oder Körperbeherrschung würfeln, wenn der Reiter Schaden erleitet. In den Grundregen auf Seite 240 sind Proben ja nur notwendig, wenn das Reittier Schaden erleidet.

    Wir hatten letztens halt die Situation, bei der ein Reiter ganz klassisch gegen einen Ast geritten ist. (Ein Magier sollten nicht einfach dem Ritter in den Wald hinterherreiten).

  • Nein, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man das hätte handhaben können:

    - Wenn der Ast bemerkt wurde ein rettender Sprung vom Gaul (Ausweichen).

    - Ausweichen ohne vom Pferd zu springen (erschwert um 2)

    - Bei Treffer auf Reiten (Kampfmanöver) proben und dann stürzen.

    Mein Favorit ist die Sache parallel zu den Tjost Regeln zu behandeln.

    Der Ast macht 1W6+8 TP.

    Evtl. halbieren, da man ja keine punktgerichtete Lanze reinbekommt.

    Dann folgt eine Probe auf Reiten (Kampfmanöver) erschwert um die SPx2.

    QS merken.

    Darauf folgt erstmal ein Sturz:

    3W6 TP Sturzschaden

    Dann eine Probe auf Körperbeherrschung (Springen). Sturzschaden wird wird um QSx2 verringert.

    Und dann kassierst du noch eine Stufe Betäubung. Die Dauer ist von der gemerkten QS abhängig.

    QS 1 - 3 Stunden

    QS 2 - 30 Minuten

    QS 3 - 3 Minuten

    QS 4 - 60 Sekunden

    QS 5 - 10 Sekunden

    QS 6 - 1 Kampfrunde

    Ja, in einen Ast zu reiten kann verdammt schmerzhaft sein. Dabei kann man sich ganz schnell das Genick brechen, besonders unachtsame Magier. Im worst case krachen da 32 TP rein samt Betäubungsstufe.

  • Ein geübter berittener Kämpfer sitzt ja nicht starr auf einem starr stehenden Pferd, sondern kann dieses tänzeln oder sich drehen lassen. Damit kann man zum einen Gegner auf Abstand halten, zum anderen kann man sich schneller einem Gegner „zuwenden“ als dieser um das Pferd herumlaufen könnte. Das lässt sich alles schwer Bzw. Nur sehr aufwändig in DSA Regeln darstellen, weshalb der selten vorkommende Reiterkampf halt recht pauschal abgehandelt wird, anders herum sollte man den Reiter dafür aber auch nicht aus jeder Besonderheit einen Strick drehen. Es gibt ja z.B. Auch keine Erschwernis auf Attacken gegen den Reiter in Abhängigkeit von der Position des Angreifers zum Pferd.

  • Nunja, die Nachteile, die ein unberittener Angreifer gegenüber einem berittenem haben sind:

    - Passierschläge sind nur gegen das Ross möglich.

    - Deine Attacken sind dahingehend "erschwert", dass dein berittener Gegner sie mit +2 auf seine Parade erleichtert bekommt.

    Ich habe zudem gerade in Selbsttest gemacht und mit der Stoppuhr geprüft, was ich so in 3-5 Sekunden schaffe;

    Ein tiefer Atemzug + 1 Schwerthieb z.B.

    Ich denke nicht, dass ich es schaffe in dieser Zeit mein Pferd vom Stillstand in eine Kehre, Wende oder ein anderes Manöver führen kann und zeitlgeich noch einen Hieb verteile geschweige denn einen Infanteristen mit dem Ross "austänzel".

  • Tja, jetzt ist der Gegenbeweis erbracht. Einpacken, Kinders, das Thema ist abgefrühstückt. ^^;)

    Scherz beseite. Wenn dir der Simulationsfaktor zu gering ist, dann musst du hausregeln, das Reiter_innen und Rösser sich weniger/schwerer verteidigen können. Wäre dir damit in deiner Runde geholfen?

  • O_o

    Die Frage war ursprünglich ob das Reittier mit der SF Beschützer geschützt werden kann, es sich also als "Gefährte" qualifiziert.

    Ich weiß nicht, wann es in eine Grundsatzdiskussion verfallen ist ob man Attacken zu Ross parieren kann und wie realistisch das ist.

    Ich finde im Rahmen von DSA5 ist der Reiterkampf nicht schlecht gelöst. Nicht gut und sehr merkwürdig in Regeln formuliert aber nicht schlecht.

  • RAW würde ich recht klar sagen: Beschützer funktioniert. Bedenkt man, wie oft Reiterkämpfer im typischen Abenteuer auf ihren Gaul verzichten müssen, sehe ich da kein Problem damit.

    Und Stangenwaffen brauchen eigentlich eine Sonderregelung zum Thema einhändige Führung auf Reittieren.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur