Hilfe zu "Die Attentäter"

  • (Da das Forum "Spielleitertips" heißt und der Abenteuername klar im Threadtitel steht, schenke ich mir mal das Spoilertag.)

    Das ist in der Tat eine spätere Änderung. Zu Retos und Hals Zeiten gab es noch das Gesetz, dass keine Frau Kaiser der Mittelreichs werden durfte - begründet wurde das offiziell mit der "Dämonenkaiserin" Hela Horas, faktisch hing es eher daran, dass Reichsgründer Raul ein Tulamide war und Frauen für nicht zur Herrschaft geeignet hielt.

    Rohaja kommt auf den Thron, weil ihr Vater Brin das Erbrecht änderte, um seinem eigenen Sohn Selindian, der nach Rohaja geboren war, das Erbe zu entziehen, da er ihn für ungeeignet hielt. Das ganze führte auch nur zu einem kleinen Bürgerkrieg.

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  • Ergänzend ist es vielleicht von Belang, weil nämlich nach Erscheinen des AB OT die Frage aufkam, warum Reto den Tausch gemacht hatte, da er doch gar kein Kaiser war und zu dem Zeitpunkt das auch noch keine Option war: Er hatte frühzeitig eine Prophezeiung erhalten (vom wem wohl? ;) ), die so etwas voraussagte, und deshalb hat er den Tausch gemacht, als das noch keine konkrete Idee war.

  • OK, dann halte ich für das AB einfach mal fest, eine Frau durfte nicht Kaiser werden. Beziehe das dann auf Hela-Horas.

    Das passt ganz gut. Weil ich das bei den "1000 Ogern" auch schon ein bisschen eingebaut habe. - Die Helden haben Galotta im Turm getroffen und er hat in seiner Wut über den Kaiser hergezogen, dass er sich u.a. zum Gott hat ausrufen lassen, was das letzte Mal bei Hela-Horas passiert ist und damit das ganze Reich zerstört wurde. (Auch hat er schon die ersten Andeutungen über Brins Vater gemacht). Das hat auch alles sehr gut funktioniert. Bis am Ende die Helden sich nicht mehr sicher waren wer jetzt überhaupt der "Böse" ist: Galotta oder doch Hal! Angesichts der drohenden Oger wars dann wieder klar. Aber die Helden waren schon sehr nachdenklich - Das fande ich schon sehr gut.

    Nun ... Ich überlege ob ich nicht den Grundstein für die Answinkriese legen soll bei den "Attentätern": Wenn den Helden nach ihrer Recherche in Gareth die Verwandtschaftsverhältnisse erkennen und anschließend das große Geheimnis lüften und es nicht mehr klar ist wer überhaupt der Vater Brins ist, dann erscheint die Thronfolge ja in völlig anderem Licht. Demnach müsste nach Hals verschwinden Answin auf den Thron folgen. Allerdings wird den Helden aber das "Siegel Borons" abgenommen und sie könne keinen Einfluss mehr nehmen. Sind aber ab da vielleicht Answinisten in späteren AB...

    Was haltet ihr davon?

  • Hal hat mit der Ausrufung zum Gott einen Frevel begangen, seitdem befindet sich nicht nur seine Familie, sondern das gesamte Reich in einer Dauerkrise.

    Es wäre für das MR wahrscheinlich besser gewesen, wenn Answin Kaiser geblieben wäre und nicht von der schwachen Retobrut widerrechtlich abgesetzt worden wäre...

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Nun ... Ich überlege ob ich nicht den Grundstein für die Answinkriese legen soll bei den "Attentätern": Wenn den Helden nach ihrer Recherche in Gareth die Verwandtschaftsverhältnisse erkennen und anschließend das große Geheimnis lüften und es nicht mehr klar ist wer überhaupt der Vater Brins ist, dann erscheint die Thronfolge ja in völlig anderem Licht. Demnach müsste nach Hals verschwinden Answin auf den Thron folgen. Allerdings wird den Helden aber das "Siegel Borons" abgenommen und sie könne keinen Einfluss mehr nehmen. Sind aber ab da vielleicht Answinisten in späteren AB...

    Das kann natürlich eine interessante Entwicklung sein. Es wurde auch ganz ganz furchtbar und ganz unpraiotisch gekungelt (allerdings hat Answin das auch getan, weil er von der Sache wusste und sich seinerseits auch später irgendwie eine Legitimation durch die Praios-Kirche abgeholt hat für seine Kaiserkrone). Eine Frau auf dem Thron an sich ist ja nicht schlecht, wie man beachten köpnnte (es gab nun wesentlich mehr Präzedenzfälle, warum Männer auf dem Greifenthron es nun auch nicht besser machten, angefangen beim guten Fran, und auch die Priesterkaiserzeit führte nicht zur Abschaffung oder Verbot der Praios-Kirche und hat ihr Ansehen auch nicht geschmälert oder eingeschränkt), auch wenn Hal nun gerade nicht die Krone des garethischen Kaisertums war (no pun intended ; ) ).

    Aber mit Answin bekommt man einen Vollblut-Politiker, ebenfalls Eidbrecher (des Traviabundes) ist und einen Machtmenschen.

    Die Verehrer Hals gibt es noch immer samt Schrein in Gareth, die sind keineswegs verboten, oder derartiges. In WdG müsste dazu ein Ansatz oder zwei stehen, als so (legitime) religiöse Randerscheinungen.

    Und im Kaiserhaus des Horasreiches wollen wir mal erst gar nicht anfangen zu suchen, auch wenn da die Klöpse für Deine SC auch erst in der Zukunft kommen. Aber sie kommen.

    Gerechterweise würde ich also IT ein paar Weichen stellen, dass Deine SC über Answin auch das eine oder andere herausfinden, bevor sie sich entscheiden.

    Ich z.B. finde Brin als Reichsbehüter gut. *Brin Flagge hisst*

  • Nicht zu vergessen die Tatsache und Verstrickung, das Brin Retos (und Alaras) leibliches Kind ist (was Answin wohl genau so weiß wie er um die Identität von "Hal" weiß - aber das wurde nie offiziell ganz klar gestellt wenn ich mich entsinne), und somit tatsächlich legitimer Thronfolger wäre :P

  • Nicht zu vergessen die Tatsache und Verstrickung, das Brin Retos (und Alaras) leibliches Kind ist (was Answin wohl genau so weiß wie er um die Identität von "Hal" weiß - aber das wurde nie offiziell ganz klar gestellt wenn ich mich entsinne), und somit tatsächlich legitimer Thronfolger wäre :P

    "Legitim" ist daran genau das Problem - Brin ist schlichtweg ein außerhalb des Traviabundes gezeugter Bastard und sein Anspruch auf den Thron damit recht fraglich. Wir wissen nicht unendlich viel über die Erbfolge des Mittelreichs, außer, dass es sich um Primogenitur unter Ausschluss weiblicher Kinder handelt, aber die ganze Geschichte mit einem illegitimen Kaiser, der seine Krone an seinen illegitimen Halbbruder übergeben möchte, scheint mir extrem angreifbar.
    Würde Answin es schaffen, Hals Geheimnis zu enthüllen, wäre Brin von seinem rechtlichen Thronanspruch quasi erledigt: Brin ist ganz offensichtlich nicht Hals Sohn und Reto hat ihn zu Lebzeiten nicht als seinen anerkannt. Die einzige Person, von der er unzweifelhaft abstammt, ist Alara, aber die hat von sich aus kein Anrecht auf den Greifenthron (und vermutlich hinreichend weitere Liebhaber, dass man selbst ihre Behauptung, Reto wäre der Vater, zumindest in Zweifel ziehen könnte).

    Das alles bedarf natürlich Leuten, die das thematisieren wollen und lässt sich sonst mit der Macht des Faktischen auch unter den Tisch kehren, aber die Option, die Legitimation anzugreifen, wäre auf jeden Fall da. Und wenn man später in der Answinkrise Answin eine bessere Begründung als "weil ich halt Kaiser anstelle des Kaisers sein will" geben möchte, wäre zumindest eine Halbwahrheit in Richtung von "Hal war unfruchtbar, Brin kann nicht sein Sohn sein - habt ihr euch den verschollenen Kaiser mal angeschaut? Sah der wie ein normal entwickelter Mann aus?" untermauert von einigen Semi-Experten der Tsakirche ein denkbarer Casus Belli.

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    Einmal editiert, zuletzt von Cifer (18. Dezember 2017 um 01:34)

  • Genaus das ist die Diskussion, die ich gerne provozieren will! ;) Jeder hat irgendwie recht. Ich persönlich müsste mich dann wohl als "Answinist" bezeichnen. Ich muss jetzt nur schauen, dass ich den Helden im Abenteuer genau diese Inforamtionen zukommen lasse (evtl. mit einigen Denkanstößen), aber sie nicht beeinflusse... ;)

  • Ach, naja... Doch. Schon.

    Allerdings wurde das Bild auch schon vor den Attentätern gegen das mittlerweile verwendete Bild ersetzt womit es nicht mehr Kanon ist.

  • Genaus das ist die Diskussion, die ich gerne provozieren will! ;) Jeder hat irgendwie recht. Ich persönlich müsste mich dann wohl als "Answinist" bezeichnen. Ich muss jetzt nur schauen, dass ich den Helden im Abenteuer genau diese Inforamtionen zukommen lasse (evtl. mit einigen Denkanstößen), aber sie nicht beeinflusse... ;)

    Die Frage wäre an der Stelle allerdings, wie deine Spieler allgemein ticken. Wenn sie noch relativ unerfahren sind und ihre Charaktere erstmal zu den Moralvorstellungen der Spieler tendieren, kann es sein, dass ihnen die korrekte Erbfolge ziemlich wurscht ist und da nicht zwei fragwürdige Charaktere gegeneinander stehen, sondern ein grundlegend solider Reichsbehüter gegen einen machtgierigen Usurpator.

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  • Das ist sogar sehr wahrscheinlich... Ich denke aber trotzdem, dass es vielleicht für die weitere Karriere der Helden interessant sein könnte, zu wissen, dass Brin nicht der Sohn Hals ist. Und wenn sie vielleicht jetzt noch nicht die Tragweite erkennen bzw. sich über die Thronfolge sorgen, so vielleicht irgendwann...

  • Für später und jetzt schon die richtigen Hinweise geben .... Gibt es ein schönes Abenteuer, das man als Answinist spielen könnte, oder sich zumindest mit dem Thema Answinskrise beschäftigt? Ich habe mal gesucht und nur ein inoffizielles "Rabenfeder" gefunden... Da hab ich doch sicher was übersehen, oder?

  • Es gibt zwei inoffizielle AB, die in der Answinkrise angesiedelt sind, und kein offizielles.

    Da bist Du auf Botenartikel und die Conchobair-Autobiografie angewiesen für Beschreibungen und das eine oder andere Detail. Wobei letztere das nun nicht so sehr thematisiert, eher, wie Answin dann festgenommen wurde.

  • Hi,

    ich habe jetzt gefunden:

    - Answinkrise 1+2 (Stefan Unteregger)

    - Rabenfedern (Stefan Urabl)

    Gibts da noch mehr oder verschiedene? Oder hast Du genau die gemeint? Im wiki aventurica habe ich sie nicht gefunden...

    hafgan

  • Ja, genau, Answinkrise I und II. Rabenfedern hatte ich schon wieder nicht mehr auf dem Schirm gehabt.

    Nicht gerade viel zu den AB haben wir hier noch: Answinskrise I und II aus dem Downloadbereich.

    Da sollten dann auch Fragen und Diskussionen zu jenen AB hin, bzw. zu anderen Threads dazu, falls vorhanden.


    EDIT: Ich habe die Anfrage nach dem Link der AB in den dortigen Thread verschoben.

  • Hallo in die Runde,

    ich möchte gerne noch ein paar Anfänger-Erfahrungen einbringen.

    Meine Gruppe und ich haben "Die Attentäter" als zweites Abenteuer gespielt. Wir waren begeistert! Klar, wir wussten noch nicht so unendlich viel über Aventurien. Mein Zwerg hat Berre leider versehentlich mit der Armbrust erwischt...doof. Wir waren jedenfalls ziemlich fassungslos, dass wir wirklich ein Attentat auf den Kaiser planen sollten. Das hat uns echt lange beschäftigt. Unser Meister musste sich sehr viel einfallen lassen, um uns immer wieder auf die Spur zu bringen, wir wollten ALLES machen außer genau das, was wir sollten. Wir haben ewig gespielt und hatten viele Hürden zu meistern (Meeresangst auf einem Schiff etc.). Den Ball musste unser Meister gar nicht ausschmücken - wir hatten niemanden in der Gruppe, der sich da hätte einschmuggeln können. Mein Zwerg als Zuckerbäcker konnte in der Küche einen Job annehmen und den zweiten Zwerg als Küchenhilfe einbauen - somit haben wir vom eigentlichen Event rein gar nichts mitbekommen.

    Also ich kann nur sagen: spiel das auch mit einer Anfängergruppe! Bei uns war es ein super Erlebnis!

  • Danke Bobbit,

    denke auch, dass das ganz interessant wird. Wie hier besprochen, gibt es sicherlich viel berechtigte Kritik an dem AB. Aber inzwischen glaube ich, dass es zu dieser Anfängergruppe gut passt. Könnte mir vorstellen, dass die noch unerfahrenen Spieler froh sind, wenn ein bisschen Railroad die Richtung vorgibt. Klingt ja auch sehr interessant, wie die Spieler mit dem Zwang umgehen. Allein das kann man sicher lange ausspielen, wenn man nicht gleich klar macht, dass sie eigentlich kein Wahl haben... Das Missgeschick mit Brander Berre ist bei Euch natürlich dumm gelaufen, aber so kanns gehen. ;)

    Wir werden nächsten Freitag die Ogerschlacht abschließen sie kennen also Hal dann persönlich und könnten also zum Ball zugelassen werden. Das muss ich in jedem Fall mal vorbereiten. Den Part in Gareth werde ich etwas umbauen und eher die Verwandschaftsverhältnisse und Retos Machtergreifung erklären. Damit dann die Tragweite beim "Aha-Erlebnis" klar wird. Wie genau, weiss ich noch nicht, aber da fällt mir noch was ein... Galotta hat den Helden ja auch schon die ersten Hinweise gegeben und die Helden grübeln schon über Hals Familie nach ...

    Freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf!

  • Noch eine Frage zum Haus Gareth und Thronfolge:

    Sollte Hal auf Illmenstein verschwinden und keinen legitimen Erben hinterlassen, darauf beruft sich ja Answin, dann würde doch der nächste Thronfolger Storko von Gareth sein. Er ist der Bruder von Reto wäre dann der nächste Kaiser, oder?

    http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Storko_von_Gareth

    Answins Anspruch wird dann ja "nur" über seine Mutter abgeleitet, die schon lange verstorben ist.

  • Romane gelten erst dann als Kanon wenn sie in einer Regionalbeschreibung aufgenommen sind, bzw. erwähnt wurden - so handhabe ich es jedenfalls. Damit bleibt es das Answin etwas wissen konnte, Galotta glaubte das Brin sein Sohn sei etc.

    Der Wissenstand des Abenteuers zählt im Moment - und da wußten nur sehr wenige Familienangehörige die "Wahrheit".

    Oja, Hals (schützender) Ausruf zum minderen (!) Gott. Das dürfte Phex gefallen haben - immerhin ist der Fuchs das Wappentier der Gareths. Ohnehin hat bereits Reto gegen praios' Recht verstoßen als er Hal als Thronnachfolger bestimmte. Denn erst Brin legte die erbbare Thronfolge auch für weibliche Personen fest - die seit Hera verboten war- was erstaunlicherweise die Priesterkaiser nicht störte.

    Jaja, die Bilder und NSC-Werte (!) in "Verschwörung in Gareth" sind aus heutiger Sicht grauenhaft ...

    Es wurde so viel "neues" Material (meist in Romanen) rückblickend zu Ereignissen zugedichtet, u.a. Donnersturm bei der Ogerschlacht, das die "Wahrheit" oder was damals wirklich geschah, im hesindegefälligen Auge des Historikers liegt - und so manchen Widerspruch erklären könnte ... (und auch nicht meine Aufgabe ist.) :unsure2:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)