Weisheit der Bäume

  • Auch das beste Lektorat findet kaum solche Fehler und Ungereimtheiten.... allerdings, das will ich wohl gern eingestehen, sollte man in der 5ten Edition genug Erfahrung haben. Leider sind das nicht mehr die Autoren der ersten Edition, sodass nicht von "Erfahrungsgewinn" gesprochen werden kann.


    Man hätte auch 10-20 aktive Foren Duellisten über die Regeln schauen können (vor dem veröffentlichen) und bewusst auf Fehler, Exploits und dergleichen... dann hätte man in kürzerer Zeit mehr feedback und weniger Fehler...

    Wobei dann wieder andere die nicht beteiligt waren, oder es anders sehen auch wieder unzufrieden sind. Allen macht man es halt nie Recht....

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ein wissenschaftliches/Redaktions-Lektorat kann solche Fehler finden. Aber das ist einfach nicht finanzierbar. Selbst die meisten Zeitungen haben das nicht.

    Eine guter beta/gamma Test findet das zum Teil auch, aber da muss man die Zeit haben. Interessant wären regelmässige Errate und FAQ, bzw. aktualisierte eBook-Versionen.

  • Die Redax sind das sage ich jetzt schon zum xten MAl Rollenspieler, keine Juristen (jedenfalls nicht alle), die alles Bedenken (insb. Kombinationen, wie Unsichtbarkeit und Verwandlung in Tiere) und so formuliere, dass es stichhaltig und eineindeutig ist.

    Sorry, das halte ich für Unsinn. Der obige Text liest sich eben mehr wie Hobby-Jurist, der sich nicht festlegen will, als wie Rollenspieler, der weiß, was er mit seinen eigenen Regeln erreichen will.

    Drama-Karten und Geschichten für alle Spielwelten: Jetzt mit Jannasaras Tagebüchern und Kartenmappen! Klickt rein!

  • Die Redax sind das sage ich jetzt schon zum xten MAl Rollenspieler, keine Juristen (jedenfalls nicht alle), die alles Bedenken (insb. Kombinationen, wie Unsichtbarkeit und Verwandlung in Tiere) und so formuliere, dass es stichhaltig und eineindeutig ist.

    Sehe ich anders. Viele andere Rollenspiele formulieren RAW erheblich eindeutiger. Das macht die Regeln nicht unbedingt eine eingängigere Lektüre, aber erlaubt es generell, sie zu deuten, ohne ständig die Redax zu fragen. DSA hat da leider manchmal die Devise "an dieser Stelle sind wir uns nicht sicher/einig, also formulieren wir bewusst uneindeutig". Dazu kommen dann die zahlreichen Widersprüche aus der Zerfaserung des Regelsystems und tausend optionalen Sonderregeln, die auch die Regelautoren nicht auf dem Schirm haben.

    Wir Spieler sollten aufhören das zu fordern, ich will nicht noch privat durch Gesetztestexte hangeln müssen. Stattdessen sollte die Redax (und das tut sie) die Welt verkaufen! Die ganzen Regeln sollten RAI ausgelegt werden und nicht wortwörtlich RAW... wenn etwas nicht eineindeutig ist, einigt euch in eurer Gruppe, wie ihr spielen wollt, der Meister hat das letzte Wort. Hier geht eine gute Story auch mal vor Regeltreue. Z.B. Pardonas langanhaltende Verwandlung in *hust* *spoiler*.

    Rein RAW ist das nicht Möglich, rein Story mäßig wichtig!

    Erstens : In den meisten Gruppen hat der Meister nicht mehr alleinige Regelhoheit. Das heißt, dass jede dieser 100 Unklarheiten eine neue Hausregeldiskussion aufmacht.

    Zweitens : Story vor Regeltreue ist ein Grundsatz, den viele Spieler zutiefst ablehnen. Das gilt auch für mich. Eine Story, die nur abseits der Regeln funktioniert ist unglaubwürdig und zerstört die Immersion. Dadurch wird sie sofort uninteressant.

    Alex hat jetzt eindeutig gesagt, dass die "Vorbereitung" idR in der Dauer mit drin ist. Mehr braucht man nicht. Ausnahmen sind bestimmte Beschwörungen die halt doch mal länger dauern (idR damit die Helden noch Rechtzeitig eingreifen können).


    Daher: Danke Alex!

    Und das ist der Teil des Postees, dem ich zustimme. Wir haben endlich eine klare Antwort ( = ignoriert die 4h-Setzung, wir haben an die ikonischen Langrituale gedacht, als wir das geschrieben haben). Und schnell ging es auch.

  • Hallo,

    nein, leider nicht. Zur Ritualdauer und der Vorbereitungszeit möchte ich aber ein Statement abgeben:

    Ich finde die Antwort von Alex völlig in Ordnung. Sie gibt doch die Freiheit, eigenverantwortlich eine stimmige Vorbereitungszeit herzuleiten. Auch ist es doch gut, dass zugegeben wird, dass die Vorbereitungszeit angesichts dessen, dass die meisten Rituale 5-30 Minuten dauern meistens "zu hoch gegriffen war" und mithin 4 Stunden Zeit nur Richtwert ist.

    Beachtet man die Aussagen, dass die Vorbereitungszeit "so gut wie immer in der Zauberdauer enthalten ist" und "keine Addition der Zeiten erfolgt", gibt es für folgende Rituale kein Problem:

    1) 32 Stunden: Vorbereitungszeit von 4 Stunden ist enthalten, "echte Ritualzeit": 28 Stunden (87,5 %)

    2) 16 Stunden: Vorbereitungszeit von 4 Stunden ist enthalten, "echte Ritualzeit": 12 Stunden (75)

    3) 8 Stunden: Vorbereitungszeit von 4 Stunden ist enthalten, "echte Ritualzeit": 4 Stunden (50%)

    In den übrigen Ritualen (Dauer 2 Stunden und weniger) kann die Vorbereitungszeit nicht vollumfänglich enthalten sein. Infolge des "Additionsverbotes" erfolgt eine Anrechnung auf die tatsächliche Ritualdauer und - so würde ich es mir wünschen - eine Kürzung der Richtzeit von 4 Stunden. Hierbei erscheint mir 50 % ein plausibler Wert:

    4) 2 Stunden: Vorbreitungszeit von 1 Stunde ist enthalten, "echte Ritualzeit" 1 Stunde (50%)

    5) 30 Minuten: Vorbereitungszeit 15 Minuten ist enthalten, "echte Ritualzeit 15 Minuten (50 %)

    6) 5 Minuten: Vorbereitungszeit 2,5 Minuten ist enthalten, "echte Ritualzeit 2,5 Minuten (50 %)

    Schöne Grüße


    L

  • Sehe ich anders. Viele andere Rollenspiele formulieren RAW erheblich eindeutiger. Das macht die Regeln nicht unbedingt eine eingängigere Lektüre, aber erlaubt es generell, sie zu deuten, ohne ständig die Redax zu fragen. DSA hat da leider manchmal die Devise "an dieser Stelle sind wir uns nicht sicher/einig, also formulieren wir bewusst uneindeutig". Dazu kommen dann die zahlreichen Widersprüche aus der Zerfaserung des Regelsystems und tausend optionalen Sonderregeln, die auch die Regelautoren nicht auf dem Schirm haben.

    Da haben wir andere Meinungen. Wie der TE schon feststellte, sollte man die hier nicht diskutieren, da hat er wohl Recht. Oder auch nicht. Beitrags-Piraterei!

    Zum anderen sind wir scheinbar beide der Meinung, dass die Redax nicht alle Regeln immer im Kopf hat (ob durch Zerfaserung oder warum auch immer).

    Zitat


    Erstens : In den meisten Gruppen hat der Meister nicht mehr alleinige Regelhoheit. Das heißt, dass jede dieser 100 Unklarheiten eine neue Hausregeldiskussion aufmacht.

    Zweitens : Story vor Regeltreue ist ein Grundsatz, den viele Spieler zutiefst ablehnen. Das gilt auch für mich. Eine Story, die nur abseits der Regeln funktioniert ist unglaubwürdig und zerstört die Immersion. Dadurch wird sie sofort uninteressant.


    Zu erstens:

    Ja man kann alles diskutieren, oder man spielt einfach. Da ich nur begrenzte Lebenszeit habe tendiere ich zu zweiterem. Meister und Spieler spielen ja miteinander, nicht gegeneinander.

    Zu zweitens:

    Wenn man will, das Abenteuer spannend sind, muss man nicht erst erleutern, ob und welche Artefakte auf der Sulman wirken, ob sie wirklich fliegen kann, ober ob die Menge an ASP für folgt man RAW dem Telekinese Zauber für ein mehrere Tonnen Schiff, nicht durch 250 Zauberer aufrecht erhalten werden. Man akzeptiert einfach, dass es rein RAW nicht funktionieren kann. Für die Story!

    Das heißt nicht, das spannende Abenteuer nur durch Regeltreue erhalten bleiben, aber man kann ein Abenteuer auch künstlich totreden. Ein Beispiel ist Nahema im Kettenhemd. "Das darf sie nicht" sprengt die Immersion. Nicht die Vorstellung: "Ist das eine mächte Magierin. Woraus nur ihre Rüstung besteht, dass sie sie nicht behindert, oder tut sie es doch?"

    Unwissen macht das Rätseln doch erst spannend. Wüsste der Spieler, dass Nahema ein brünniertes Arkani-Kettenhemd mit 4/2 trägt würde das mich mehr stören, als das grübeln warum zumal das spannendes Rollenspiel darstellen kann. Regeldiskussionen hingegen, da gebe ich dir recht: Nicht!

    Manchmal muss der Spieler einfach akzeptieren, dass es scheinbar nicht zusammen passt. Manchmal wird die Erklärung erst später hervorgezaubert der wahre Grund war dass Ullrich nicht wollte, das Spieler Nahema killen. Aber das Beispiel stellt relativ gut klar was ich meine: Nur weil keine Erklärung parat ist, ist die Welt nicht unbedingt unstimmig.

    Zitat

    Und das ist der Teil des Postees, dem ich zustimme. Wir haben endlich eine klare Antwort ( = ignoriert die 4h-Setzung, wir haben an die ikonischen Langrituale gedacht, als wir das geschrieben haben). Und schnell ging es auch.

    Was sieht man daran? Es war nicht mit Absicht doof geschrieben, man hatte sich etwas aus gedacht (Regeln zum Fluff) und vergessen, das Hobby Advokaten da rumdiskutieren. Ob der Barde nun 4 Stunden die Kneipe wischen muss, um den "Ritualplatz" vorzubereiten. Was passiert, wenn ein Besoffener derweil in die Ecke kotzt? Oder muss er selbst im Sinne der Vorbereitung in die Ecke kotzen? Bier vergießen?

    GRRRR! Das sind die Regeldiskussionen die das Spiel stören. Ist es nicht unerheblich, für das Rollenspiel? Klar kann der Meister festlegen: Der Geruch von Erbrochenem stört dich beim Zauberlied (z.B. Teilprobenerschwernis). Das hat nichts mit "Regelhoheit" oder "Meisterwillkür" zu tun, sonder nur mit beschreibung der Situation und intuitiver Anwendung der Regeln.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Grumbrak

    Ich halte es eher mit Satinavian: Der Spielleiter hat am Tisch eine notwendigerweise herausgehobene Stellung, aber wieviel er zu sagen hat, bestimmt die Gruppe. Und da habe ich schon alles gut wie schlecht funktionieren sehen, von wohlwollenden Alleinherrschern und zerstrittenen Gruppendiskussionen bis zu machtgeilen Autokraten und Gruppen, die allgemein sehr schnell sehr gut funktionierende Lösungen erarbeitet haben.

    Das alles ändert aber nichts daran, dass das Optimum eine sinnvoll und eindeutig formulierte Regel ist, über die man nicht zu diskutieren braucht, weil selbst beim allerdiktatorischsten Meister der Moment des "Wie soll das jetzt gelesen werden" oder "Moment, das funktioniert anders" automatisch das Spiel unterbricht.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Ja das wär schön wenn alle Regeln so klar geschrieben wären. Am besten mit der Erklärung: "Was haben wir uns dabei gedacht" "Wozu soll es dienen."

    Was man vorher nie sagen kann ist: "Was haben wir in dem Zusammenhang nicht bedacht".

    DA unsere Gruppe alle paar Jahre auch mal den Meister wechselt sind wir wohl die "Schnell und gemeinsam" funktionierende logische Lösungs suchenden.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wir halten also fest, Ritualvorbereitung ist ein schwammiger Begriff, der nicht gebraucht wird. Man soll einfach die Rituale so nutzen wie sie drinstehen. Das GRW an dieser Stelle sollte ignoriert werden.

    Das macht sicherlich viele Rituale brauchbarer, entwertet aber natürlich den Ritualcharakter massiv (die meisten Rituale sind 5 Minuten lang).

    Drama-Karten und Geschichten für alle Spielwelten: Jetzt mit Jannasaras Tagebüchern und Kartenmappen! Klickt rein!

  • Wir halten also fest, Ritualvorbereitung ist ein schwammiger Begriff, der nicht gebraucht wird. Man soll einfach die Rituale so nutzen wie sie drinstehen. Das GRW an dieser Stelle sollte ignoriert werden.

    Das macht sicherlich viele Rituale brauchbarer, entwertet aber natürlich den Ritualcharakter massiv (die meisten Rituale sind 5 Minuten lang).

    Letztlich heißt "Ritual" einfach erstmal "Zeitdauer wird nicht in KR gemessen". Im Prinzip fehlt eine Wirkungskategorie zwischen Zauber und Ritual.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur