Ein Doller Fingerschnippser ^^

  • Ich hatte gestern eine Interessante Debatte mit einem anderen Spieler über Zauber die Strukturschaden anrichten und dessen folgen.

    So war die These das ein Motoricus in der Variante Unsichtbarer Hieb* gegen ein schlichtes Hemd eingesetzt, welches am Leib sitzt doch schaden am Menschen verursachen sollte, allein wegen dem im namen erwähnten "Hieb".

    * Ein Schlag der ZfP+7 Strukurschaden gegen unbelebte verursacht.

    Das beim Desintegratus Pilverstaub, wo explizit geschrieben steht das er lebende Materie verschont und diese zudem als eine Art Schild dient, kein Schaden am Menschen geschieht, steht außer Frage...

    Aber was ist mit dem Motoricus?

  • Es heißt Hieb, es richtet aber nur Strukturpunkte Schaden an und keine TP. Es funktioniert nur gegen unbelebte Objekte. Da geht das Hemd kaputt, aber nicht der belebte Körper darunter, so ist mein Verständnis.

  • Ja an sich ja richtig ab bei Hieb Stelle ich mir eine Bewegung vor, auch wenn sie Telekinetisch ist. Und die Stoppt ja nicht nur weil die erste Schicht durchdrungen wurde.

    Wenn der Motoricus ausreichen würde um Baumwollhemd und Unterhemd zu sprengen, würde er ja auch nicht nach dem Baumwollhemd stoppen, oder?

  • Doch würde er, die Energie würde isch voll und ganz an dem Baumwollhemd austoben und den Körper unbeschädigt lassen.

    Aber so könnte man eventuell die Rüstung eines Ritters zerstören:/

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • Letztendlich ist das Zielobjekt entscheidend und die meisten Zauber wirken hier spezifisch (z.B. unbelebtes Hemd futsch, aber der lebende Kerl darin völlig unbeeindruckt). Das Gleiche gilt für die Anzahl der Ziele - viele Zauber wirken nur auf ein Einzelobjekt.

    "Zielt" man mit dem Zauber auf die Hose (= Zielobjekt), steht das Opfer in unversehrter Unterwäsche dar (so er welche trägt 8o ), es sei denn ein Zauber trifft mehrere Ziele, ist ein Flächeneffekt oder ähnliches.

    Die Diskussion was EIN Objekt ist, ist hingegen fast so alt wie DSA selbst. Gerade im Hinblick auf Verzauberungen kommt dieses Thema immer wieder auf: "Ich verzauber einfach das Axtblatt und spare mir so ASP/perm. ASP statt teuer die ganze Waffe zu verzaubern und habe praktisch den gleichen Effekt" "Ich zauber auf die Kleidung (die aus diversen Einzelobjekten besteht, aber zugleich eben das Objekt "Kleidung" ist) klingt auf den ersten Blick harmlos und wird vielleicht leichtfertig mit einem OK durchgewunken. Kurz darauf kommt der Spieler mit seiner 1000 Teile magischen Rüstung "habe die Rüstung verzaubert!" und gibt dem einen Kumpel den magischen Helm und dem anderen die magischen Beinschienen..." oder im schlimmsten Fall "Leute verzaubere jetzt meine Kleidung - hat noch jemand ein paar Klamotten und Panzerteile, die ich vorher drauf schnallen soll - Zielobjekt ist Rüstung? :love:"

    Ein wenig hat man versucht dem Ganzen mit der "Objekt/Personenaura" einen Riegel vor zu schieben, aber wirklich eindeutig ist da eben auch nichts geregelt. Vor allem aber findet man bei jedem Zauber eine andere Herangehensweise (z.B. mal ist die Kleidung ein Objekt und dann sind es wieder Einzelteile).

    Erschwerend kommt hinzu, dass man Magie in vielen Fällen eigentlich nicht genau zielen kann oder soll (nur all zu schnell wollen Spieler immer einzelne Organe treffen, nur den Holm einer Waffe oder die Ledergurte einer Rüstung verrotten lassen, z.B. weil der Zauber bei Metall [einer Rüstung oder was auch immer...] nicht funktioniert), der Ignifax richtet sich beispielsweise gegen eine Einzelperson, kann aber auch auf ein Objekt gewirkt werden, Pech wenn in dem Helm auf den man zielt ein Kopf drin steckt (das gezielte Amulett durchbohrt wird, das vor dem Herzen auf der Brust hängt...) und natürlich könnte man nun weiter gehen und argumentieren, das das Opfer nicht ausweichen kann, da es doch gar nicht das Ziel ist...

    Die Tür zu zerstören kostet zu viele ASP, aber könnte ich nicht einfach den Riegel kaputtmachen? Ist der Riegel ein Einzelobjekt oder wie Klinke, Beschläge, Angeln etc. Teil des Einzelobjektes "Tür"? und dergleichen mehr.

    Offizielle Lösungen gibt es dazu i.d.R. nicht und jede Gruppe muss für sich selbst festlegen, was geht und was nicht.

    Im vorliegenden Fall tendiere ich als SL dazu, dass der Motoricus Hieb wirklich nur ein Einzelobjekt trifft da "präziser Zauber". Man könnte damit also nicht die ganze Kleidung zerstören (das wäre eine Aufgabe für den Desintegratus), wohl aber Einblicke gewähren wenn man die Bluse (Zielobjekt) zerreißt. Im Fall des Ignifax würde ich als Gegenbeispiel entscheiden, dass "Kleidung und Rüstung" Teil der Person sind und nicht als Objekte einzeln gezielt werden können, sondern nur ihm Rahmen der RS Minderung (Feuereffekt) Schäden erleiden, wenn die Person "das Zielobjekt: Gegner" getroffen wird. Ebenso wie bei mir die Tür ein Objekt wäre und in "Gänze" beschädigt werden müsste und nicht in Teilen und zwar egal ob mit Magie oder der Handaxt...

    Andere SL würde hier sicherlich anders entscheiden.

    2 Mal editiert, zuletzt von x76 (26. September 2017 um 15:41)

  • Ich denke auch, das man hier vor allem deswegen so einschränkend geregelt hat, damit der findige Spieler gar nicht erst versucht ist, eine Lücke auszunutzen. Ich glaube auch, dass es eine menge Spezialisten gäbe, die ihren Gegnern mit dem Motoricus sehr gerne einfach die Luft oder das Blut abdrücken wollten, weil das ja kaum Kraft benötigen sollte.

    Man hat sich hier halt gespart, einen Roman zu den Regeln des Motoricus zu schreiben, was mit ihm geht und was nicht, die dann über die Maßen komplex werden würden.

    Auch an anderen Stellen finde ich es Schade, das es wegen solcher (nicht ganz unberechtigter) Ängste vor Exploits Zauber und Fähigkeiten extrem eingeschränkt worden sind.

    Mit dem Motoricus kann man eine Metallstange verbiegen, aber keinem Gegner eine Ohrfeige verpassen - stört mich!

    Daher einfach hausregeln. Macht doch analog zur Verteidigung eine Angriffsmeditation draus, jede Attacke kostet AsP, es muss auf einen Angriffswert geprobt werden, es werden nur TP (A) angerichtet, und eventuell steht dem Verteidiger eine Ausweichenprobe zu.

    Bei der Verteidigungsvariante steht in meinen Augen nicht dabei, ob man für eine Verteidigung auch eine (Re)Aktion aufgeben muss. Intuitiv wäre es natürlich, aber gibt es dazu irgendwelche Erfahrungen? Sonst kann man als Magus in einer KR plötzlich für die ganze Gruppe parieren...?

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (26. September 2017 um 15:53)

  • Wenn der Motoricus ausreichen würde um Baumwollhemd und Unterhemd zu sprengen, würde er ja auch nicht nach dem Baumwollhemd stoppen, oder?

    Wenn danach etwas kommt, gegen das es nicht wirkt, würde es und tut es meinem Verständnis nach.

    Unbelebt ist unbelebt. Wenn belebt dahinter kommt, färbt da der Schaden nicht ab, weil es durch die Magie gar nicht betroffen wird. Dazu eben das besagte eine Objekt, das nicht mehrere Schichten von Kleidung abdeckt. Gleich, ob die durch den Zauber erreichten Strukturpunkte noch für 10 Hemden reichen.

    Es ist aventurische Magie, die kann man nicht nach Maßstäben irdischer Physik betrachten.

  • Die Motoricus Frage ähnlet der Frage nach "was können Geister".

    Grundsätzlich wirkt der Motoricus auf "Objekte". Schaden entsteht damit durch den Zauber nur am Objekt. Jedoch können sekundäre Verletzungen durch das Objekt entstehen: mittels Motoricus oder durch Geister angehobene Objekte (Felsbrocken) können aus mehreren Schritt Höhe auf die Person hinabfallen, Plattenrüstungen zerquetscht (samt Inhalt) werde, ect.

    Die frage, die man sich stellen muss ist: Wieviel Kraft hat der Zauber?

    Wenn nun das Hemd "angegriffen" wird, kann man sich fragen: Wieviel Schaden nimmt ein Charakter, wenn er ruckartig am Hemd gezogen wird? Als Vergleich für den Motoricus "hieb" kann man das reißen zweier unbewaffneter am Hemd nehmen. Der Schden wird kleiner sein, als ein Faustschlag ins Gesicht (1W6) also vielleicht 1W3 oder 1 SP.

    Andererseits: Wenn man sich gegenseitig in rahjagefälliger Leidenschaft das Hemd vom Leibe reißt, nimmt man ja auch keinen Schaden (dann schon mehr durch den zerkratzen Rücken...).

    Um die Frage zu beantworten: In der so dargestellten Szene würde ich dem Gegner höchstens 1 SP geben.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Mit der entsprechenden Variante kann man einen Metallhelm zerquetschen - was passiert mit dem darin steckenden Kopf? RAW kann ich mich den Ausführungen von x76 nur anschließen.

    Auf der anderen Seite gibt es beim Hammer des Magus ja im Prinzip das selbe Problem: Der Hammer lässt sich streng genommen nicht gegen lebende Materie einsetzen, allerdings ist die Auswirkung auf die Person in der Rüstung beim einem Treffer mit dem Hammer explizit aufgedröselt.

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    In Carcosa.

  • Das ist ja grundsätzlich eine unüberlegte Formulierung der Redax. AM II? Edit: Ich sehe grad es ist ein DSA 4 Thema...

    iMeine Auslegung: Die Kraft genügt grade so, damit der Helm verformt wird. Sobald sich etwas in dem Helm befindet, kann dieser auch nicht mehr stark verformt werden (also nicht der Kopf wird zerquetscht, aber der Helm wird enger).

    Alternativ könnte der Riemen reißen und der Helm durchs zusammendrücken vom Kopf geschoben werden.... So wie im Dschungelbuch die Bananen gepellt werden.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • In unserer Gruppe kam der unsichtbare Hieb genau einmal vor und da haben wir es so geregelt, das der Motoricus selbst -klarer Weise- keine Auswirkung auf Menschen/Wesen hatte, aber die indirekte Übertragung der Kraft schon (wie beim hier schon erwähnten Hammer des Magus). Man stelle sich eine Tür vor, die mittles telekinetischen Schlages (etwas anderes bewirkt der Zauber ja nicht) einem armen Alrik auf dem weg in die Schenke an den Kopf geknallt wird. Die Variante spricht ja explizit von einer "Körperkraft", diese haben wir einfach für die Schadensberechnung analog zum umbewaffneten Kampf genommen. 1W6 TP(A) mit 11/3 TP/KK.

    Das hat bei uns super funktioniert, und obwohl wir einen Char mit Motoricus 16 haben wurde der Spruch in 2 Jahren nur einmal so verwendet.


    PS.: "an den Kopf geknallt" ist nur Semantik, kein Anzeichen für einen gezielten Schlag.

    An icon will fall. A god will awaken. A Primarch will rise. The galaxy will burn.