DSA5-Schelm

  • Moin!

    Nun, da AM2 auch als PDF erhältlich ist,

    gibt's auch den Schelm bei DSA5.

    Was haltet ihr von ihm?

    Was findet ihr gut gelungen?

    Was wäre verbesserungswürdig?

    Was wünscht ihr euch noch?

    Gruß, der

    Christian

    Ps1: Eure Anregungen wären mir auch wertvoll für die 2. Auflage von "RIDET - Schelmische Spielhilfe"

    Ps2: Bitte nich nur generelles DSA5-Bashen, bleibt konstruktiv. Wer generell nix von DSA5 hält, motzt bitte in einem anderen Thread ;)

  • Moinmoin.

    Vorausschickend merke ich an, dass ich kein großer Fan von Schelmen bin. Trotzdem finde ich den Schelm in der 5er Version am gelungensten! Ihm eigene Fertigkeiten zu geben statt ihn in das graue Wabern des allgemeinen Spruchkanons zu entlassen löst viele Probleme. Vor allem in die andere Richtung.

    Auch finde ich die Charakterisierung tatsächlich gelungen und insbesondere den Archetypen ein gutes Handwerkzeug um einem Spieler die Rolle nahe zu bringen. Denn da wird er weniger als psychopathisches Waisenkind, sondern eher als lustiger Abenteurer charakterisiert. Die Narrenkappe ist ein nützliches Traditionsartefakt, welches ingame zwar unlogisch, outgame aber das Spiel sehr gut bereichern kann, insbesondere was den Fluss an Streiche und Fluff überhaupt angeht. Früher war der Schelm nach wenigen Späßen "leer".

    PS2: Ich darf trotzdem kurz anmerken, dass die Story der Archetypen in AM2 die schlechteste geschriebene von allen 5er Regelbänden ist. Mit Abstand. Mit großem Abstand.

  • Ihm eigene Fertigkeiten zu geben statt ihn in das graue Wabern des allgemeinen Spruchkanons zu entlassen löst viele Probleme. Vor allem in die andere Richtung.

    Fertigkeiten oder Sprüche? Sprüche hatten sie ja im 4 bereits eine ganze Reihe toller Sachen, die sonst keiner so hatte...eigentlich fast alle waren ja Unikate (Zappenduster, Klickeradoms, Langer Lulatsch, Lach dich gesund, Nackedei und wie sie nicht alle heißen). Fertigkeiten dagegen fände ich richtig spannend als Ansatz zur Unterscheidung einer Kultur/Profession (Schelme sind ja streng genommen eher eine Kultur) von allen anderen :) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich muss gestehen das ich von der Narrenkappe überhaupt nicht angetan bin, da sie für mich genau das verkörpert, was Schelme absolut gar nicht abkönnen: Gleichmacherei. Ein Schelm sollte keine Schelmenuniform haben, auch keine Uniformmütze. Zumal es da ja auch keine Gilden gibt die da Standards setzen und Kobole selbst tragen solche Kappen ja auch nicht. Was ist wenn der Schelm lieber eine total abgefahrene Frisur haben will?

    Aber in ansonsten schließe ich mich meinem Vorredner an.

  • Die Narrenkappe ist ein nützliches Traditionsartefakt, welches ingame zwar unlogisch, outgame aber das Spiel sehr gut bereichern kann, insbesondere was den Fluss an Streiche und Fluff überhaupt angeht. Früher war der Schelm nach wenigen Späßen "leer".

    Ich muss gestehen das ich von der Narrenkappe überhaupt nicht angetan bin, da sie für mich genau das verkörpert, was Schelme absolut gar nicht abkönnen: Gleichmacherei. Ein Schelm sollte keine Schelmenuniform haben, auch keine Uniformmütze. Zumal es da ja auch keine Gilden gibt die da Standards setzen und Kobole selbst tragen solche Kappen ja auch nicht. Was ist wenn der Schelm lieber eine total abgefahrene Frisur haben will?

    Aber in ansonsten schließe ich mich meinem Vorredner an.

    Das meine ich mit "ingame", vielleicht etwas blöd ausgedrückt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kobold-Schelm-lebe-in-den-Tag-hinein-Fraktion die Disziplin aufbringen soll, ein Traditionsartefakt zu schaffen oder zu entwickeln. Das passt nicht, genau so wie dein Argument der Individualität. Für den Einzelschelm an sich, der ja selten "Artgenossen" begegnet ist es eine nette Art kleinen Schabernack zu treiben ohne sich gleich auszupowern.

    Arg, da fällt mir wieder auf wie sehr ich Schelme nicht mag.

  • Das Ur-Schelmen-Abenteuer "Fluch des Mantikors" hat mM sehr gut dargestellt was ein Schelm ist - ein magischer Mensch der "unbekannte" Koboldzauber beherrscht. Da jener Schelm als "Buchhalter" arbeitete ... dürfte er kaum eine Narrenkappe je als Eigentum angesehen haben ... wobei der Hofnarr bereits so etwas berufsmäßig trägt. Da hat wohl jemand zu oft die Bilder vom Eulenspiegel im Kopf gehabt.

    Das klingt so las würde jeder Krieger nur im Kettenhemd und Schwert herumlaufen ... es gibt nicht DEN Schelm - es sind Menschen, mit einen besonderen Sinn für koboldischen Humor.

    Und gehören für mich zu den Exoten ... denn was aus einem Schelm werden kann, der Kummer erlernen mußte, kann jeder im Radiri-Roman nachlesen, wo Torxes -der Schwarzschelm- "geboren" wurde ... aber Schelme sind sowieso oft weltfremd ... wie in einer Kurzgeschichte zu erfahren ist. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das meine ich mit "ingame", vielleicht etwas blöd ausgedrückt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kobold-Schelm-lebe-in-den-Tag-hinein-Fraktion die Disziplin aufbringen soll, ein Traditionsartefakt zu schaffen oder zu entwickeln.

    Wäre da ein Weg über "Schelme bekommen normalerweise zum Abschied von ihren "Eltern" etwas geschenkt" nicht als Ingame-Alternative besser (für die interne Rundenerklärnis)? Es geht ja unter Strich nur darum, dass jede Fraktion möglichst alles gleich haben soll: Alle sollen irgendwelche Sprüche haben (wie auch immer das aussieht), alle sollen irgendwelche Rituale haben und alle sollen eben auch ein Artefakt haben. Warum ihnen dann nicht ein echtes Koboldgeschenk mit auf den Weg geben? Der entsprechende Nachteil wäre dann "Aus dem Haus geworfen", wo man ihn ohne fortgeschickt hätte und natürlich, dass der Schelm es nie wieder bekommen kann, sollte er es einmal verlieren, aber da müssen Hexen mit ihren Vertrauten ja auch durch. Das Artefakt selbst hätte dann einen Text von "bla bla wissen, dass das hunderte Wirkungen haben könnte, bla bla, aufgrund der Spielbarkeit präsentiert diese Kappe die gängigste Variante bla bla Sie erscheint in verschiedenen Form bla bla Beispielsweise bla bla". Eine Entwicklung des Artefakts bekommt der Schelm auch nicht so richtig hin, aber vielleicht hilft ihm ja irgendwann ein Kobold dabei? So könnte ich mir vorstellen, dass man so etwas wie ein Artefakt auch für Schelme einbringen kann (wenn die offizielle Variante für einen zu viel Kopfaua verursacht). Allerdings stellt natürlich gerade eine Profession, wie der Schelm eine große Schwierigkeit für das formalisierte Korsett von DSA5 dar, wo die Autoren natürlich nur wenige Möglichkeiten haben wirklich verrückte Dinge zu tun, wie ein Schelm sie eigentlich bräuchte ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Wäre da ein Weg über "Schelme bekommen normalerweise zum Abschied von ihren "Eltern" etwas geschenkt" nicht als Ingame-Alternative besser (für die interne Rundenerklärnis)?

    Gute Idee!

    Allerdings stellt natürlich gerade eine Profession, wie der Schelm eine große Schwierigkeit für das formalisierte Korsett von DSA5 dar, wo die Autoren natürlich nur wenige Möglichkeiten haben wirklich verrückte Dinge zu tun, wie ein Schelm sie eigentlich bräuchte ;) .

    Ja, und ungewöhnlich für mich (weil gleichzeitig pro DSA 5 und pro Schelm) finde ich das in der 5. Edition am besten gelungen.

  • Die Frage sollte doch auch sein - warum geht ein Schelm von seiner Kobodlfamilie weg? Freiwillig? Neugier? >Herausgeworfen?

    Dann wird es schwierig mit einem Geschenk - und Koboldgeschenken sind "bissig".

    In der Kurzgeschichte "Gaukeleien" (Gassengeschichte) wird mM gut der "Auszug" eines Jungschelmes aus seiner Koboldfamilie erzählt.

    Neugier - als er erstmals Menschen erblickt - läßt ihn ausreißen.

    Es gibt nicht den Beruf oder die Ausbildung Schelm - genausowenig gibt es den berufmäßigen Abenteuer bzw. Helden. Oder sind wir alle Conan? ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Nun ist einiges an Wasser den großen Fluss runtergeflossen, seit Schelme bei DSA5 spielbar sind. Hat da jemand inzwischen im Spiel Erfahrungen gesammelt? Oder sich neue Gedanken gemacht? Was fehlt euch noch beim Schelm, was wär noch witzig?

  • Tag zusammen. Ich spiele nun eigentlich das erste Mal einen Schelm und muss sagen, mir gefällt der Charakter sehr gut. Einzig eine Frage hat sich letztens in unserer Runde gestellt.

    Möchte ein Schelm einen weiteren Schelmenstreich in sein Repertoire aufnehmen, muss er ihn dann von einem Kobold erlernen oder kann er einfach drauf los steigern nach Steigerungsfaktor. Ich hab mich jetzt durch AM I&II gegraben und das ganze nur für Magier gefunden. Kann mir einer von euch weiterhelfen?

  • Hi, eine konkrete Antwort kann ich dir leider nicht liefern, aber ich persönlich fände es schön stimmungsvoller und lustiger, wenn ein Kobold oder eine Schelmengenossin deinem Char das beibringen müsste - vielleicht sogar praktisch am eigenen Leibe, damit er weiß, wo der Spaß aufhört 😉 Außerdem spricht die Imitations-Lernerei dafür, dass sie einen Zauber oder Streich zumindest sehen müssten, um es zu erlernen.

  • Schattenkatze 31. Januar 2023 um 21:25

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • Einen Zauber ohne Lehrmeister zu aktivieren wäre ja fast schon Freizauberei, und die beherrschen auch Schelme nicht. Einen koboldischen Lehrmeister wiederum finden wohl auch Schelme nicht so ohne Weiteres. Meistens dürften Schelme neue Zauber also wohl von anderen Schelmen lernen.

  • Ich bin auch großer Freund des abschauens vom anderen Zauberern. Da Schelme ja ein grundlegend anderes Verständnis von Magie haben fände ich es interessant anzunehmen das sie sehen wie die Effekte von Zaubern herbeigeführt werden und das einfach in ihrer Art imitieren.

    Im übrigen bin ich der Meinung ,dass wir ein zweites Aventurisches Elementarium Groszes Elementharium benötigen... :)

    Nunc est bibendum!

    Jetzt hat es Rom zuweit getrieben....