Meinungen zum Ulisses-Crowdfunding

  • Früher waren die Künstler meist bitterarm.. ein Maler hat nicht gemalt, um seinen Bauch zu füllen, sondern um seine Kreativität auszuleben... das ist sicher das Gegenteil von "muss sich immer rechnen".

    Und da würdest du gern wieder hin? Sag das mal nem Künstler, der gern davon sein Frühstück auf den Tisch bekäme.


    Mit CF kann man mehr verkaufen macht mehr Gewinn.

    Das klingt bei dir als wäre es was negatives. Ist doch gut wenn der Verlag nicht pleite geht sondern es ihm gut geht, dann kann der Verlag mehr Leute einstellen, mehr Bücher produzieren etc. Aber ich hab bei den Profitvorwürfen immer das Gefühl als würde man es den Leuten nicht gönnen, dass sie von etwas leben können.

    Dann darfst du die Diskussion mit einer unbedachten Wortwahl nicht noch befeuern... wen betrifft es nicht? Ich spiele DSA5 und hätte gerne das komplette Material einer RSH für ~50€ (gebunden, nicht als PDF)... "mitdiskutieren" ist total fehl am Platz in einem Forum...

    Wo hat er sich denn bitte unbedacht geäußert? In einer Weise welche die Diskussion befeuert? Einfach mal tief durchatmen und nachdenken, ob der erhöhte Blutdruck das wirklich Wert ist, nur um (nach deiner Aussage) jemandem online die Meinung zu sagen. Davon abgesehen bekommst du das gesamte Material einer RSH für 40 Euro. In Form eines Buches. Ein CF ändert daran gar nix.

    Wird scheinbar bei mir dann ein Regal mit Zahnlücken...

    Wieso? Kaufst du dir keine Bücher (die danach ja regulär erscheinen) die aus einem CF kommen? Dann hast du also auch den Havena-Band nicht gekauft (den man sich ganz regulär für 29,95 kaufen kann)?


    Ich beteilige mich auch nicht an jedem CF. Aber sollte ein Fasar-CF kommen, muss ich wohl leider ne Niere verkaufen gehen. Muss ja nicht meine sein :P

  • Ein Problem das ich bei den CFs sehe, ist die Bindung der Kapazitäten für die stretchgoals. Ein erfolgreiches CF (so um die 200 k, sollte auch bei thorwal drin sein) zieht immense Kapazitäten ab. Denn das alles muss erstellt, lektoriert etc werden. Viele stretchgoals sind zwar nett, aber für meinen Geschmack überflüssig. Der Kunde wird überflutet mit Dingen die zwar irgendwie cool sind, die er aber niemals nutzen kann oder wird, weil er seine Zeit eigentlich gerne mit den wirklich geilen dsa Sachen verbringen möchte und. Nicht mit dem x-ten stretchgoal abenteuerskizze oder Kurzgeschichte oder whatever. So geht es mit zumindest. Den ganzen coolen Kram von Havena werde ich niemals lesen oder spielen können/wollen, weil theaterritter, sternenzräger, splitterdämmerung und und doch nochmal ein Stück cooler sind. Salopp gesagt wird im CF viel cooles aber faktisch unnützes Zeug produziert. Und in der Zeit könnte wirklich heißerer scheiß produziert werden, als stretchgoal Nr. XY.

    Thorwal bin ich sicher dabei. Aber auch da werde ich mit einer riesenkiste Material zugeschmissen werden, die ich nie und nimmer verarbeiten werden könne. Fazit: über das CF werden Dinge bezahlt, die dann produziert und verkauft werden, die man ohne das CF gar nicht vermissen würde ?

  • Ein Problem das ich bei den CFs sehe, ist die Bindung der Kapazitäten für die stretchgoals. Ein erfolgreiches CF (so um die 200 k, sollte auch bei thorwal drin sein) zieht immense Kapazitäten ab. Denn das alles muss erstellt, lektoriert etc werden. Viele stretchgoals sind zwar nett, aber für meinen Geschmack überflüssig.

    Mein Problem in a nutshell. Nahezu alles was zB beim Havena CF als Stretchgoal gekommen ist interessiert mich fast gar nicht, und da Stretchgoals ja nicht von Kunden gesteuert werden finanziere ich dann am Ende Dinge, die ich nicht nur nicht haben will, sondern die Kapazitäten von Dingen abziehen, die ich eher haben möchte. Wenn ich wie zB bei Donation Drives wie Games Done Quick gezielt sagen könnte "Mein Geld bitte benutzen um damit Stretchgoal X freizuschalten" hätte ich da gleich deutlich weniger Probleme mit.

    Bei Thorwal jetzt zB auch, wenn das CF genutzt wird um eine Spielhilfe "Der Sternenfall in Thorwal", am besten mit ABs und neuen Liturgien (womöglich sogar Ögnir-Geweihte?) zu finanzieren bin ich der erste der "Shut up and take my money!" schreit, irgendwelche Romane dagegen interessieren mich praktisch gar nicht.

  • @1: Ich weiß nicht, ob ich das hier wirklich nochmal erklären muss, aber Marktwirtschaft funktioniert so, dass man mit Produkten Gewinn machen muss, um davon a) leben und b) neue Produkte entwickeln und produzieren zu können. Das "leben" bezieht sich dabei auf die Inhaber, Angestellten, freiberuflich Tätigten und Dienstleister. Das gilt für alle Unternehmen, mit Ausnahme jener wenigen, für die ausschließlich Leute komplett unentgeltlich arbeiten. Selbst Non-profit-Organisationen müssen Überschüsse für Gehälter erwirtschaften, damit am Ende ein 0-Ergebnis stehen kann.

    Das bezweifelt doch niemand und es wurde auch niemals angeprangert. Das was du hier gerade tust ist folgendes: Du nimmst eine Aussage: CF bei nahezu risikolosen Produkten ist nicht in Ordnung und drehst diese Aussage wie folgt herum: Ulisses darf keine Gewinne machen. Das sagt aber gar niemand.

    Es sieht doch so aus:

    1. Ulisses steht als Verlag sehr solide da - nachzulesen im Bundesanzeiger (keine Kritik, sondern schön, dass der Verlag gut da steht)

    2. Ulisses bringt ein nahezu risikofreies Produkt (Die Thorwal Spielhilfe) als CF auf den Markt und lässt sich somit die Einführung durch Fans finanzieren (Hier steckt Kritik drin, denn das wäre absolut nicht nötig. Dies geht aus den Zahlen hervor die Ulisses schreibt und aus der Art des Produkts, welches selbst für Laien als CashCow erkennbar ist - für alle Zweifler: Thorwaler mag man, die Region ist toll, Neulinge finden Thorwaler super, alte Hasen finden Thorwaler toll, Bernhard Hennen schreibt grade die Thorwal/Elfen Saga schlechthin, ...)

    3. Gewinn ist das was übrig bleibt, nachdem man seine Angestellten bezahlt hat und Leistungen eingekauft hat. Das heißt vom Gewinn werden keine Gehälter oder Freiberufler bezahlt - das alles wird vom Umsatz bezahlt. Gewinn ist das was tatsächlich übrig bleibt um zu investieren, zu wachsen oder einfach um reich zu werden. (Dennoch muss natürlich der Umsatz stimmen, damit der Laden läuft, aber das tut er bei Ulisses, also auch hier keine Kritik).

    4. Uhrwerk hier anzuführen ist natürlich nicht ganz einfach und schon gar nicht als Vergleich zu nutzen. Ein Unternehmen welches beständig Verluste schreibt und seine Gläubiger nicht befriedigen kann muss Insolvenz anmelden, ansonsten begeht es eine Straftat. Das Gläubiger nicht mehr befriedigt werden können mag mit fehlenden Absatzzahlen oder zu hohen Kosten zu tun haben, jedoch kann man so einfach nicht auf Ulisses schließen, denn im Moment werden Gewinne erwirtschaftet. Solange diese also hoch genug sind (und davon ist auszugehen, sonst würden sie nicht ins Eigenkapital einfließen) besteht eigentlich keine Gefahr, dass Gläubiger nicht befriedigt werden. (keine Kritik, sondern schön, dass der Verlag gut da steht)

    Das ist jetzt sehr markttheoretisch und kein Teil meiner Kritik, aber man könnte es anführen: (5. Uhrwerks Insolvenz ist vielmehr anders in Vergleich zu setzen: Wenn sich Ulisses einen unternehmerischen Vorteil durch CF auf Kernprodukte und ihren hohen, durch DSA verursachten Kundenstamm sichert, so verschieben sich im kapitalistischen System regulierende Mechanismen des Marktes zum Vorteil von Ulisses (Geld das für Rollenspiel zur Verfügung stehen wird, wird in höherem Umfang von potentiellen Käufern abgezogen (durch CF) als der normale Markt es getan hätte, damit steht weniger Geld für Produkte von Uhrwerk zur Verfügung, blabla lange Rede ... Uhrwerk Insolvent).)

    Reicher Mann und armer Mann

    standen da und sah'n sich an.
    Und der Arme sagte bleich:
    "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
    (Bertolt Brecht)

  • Es gibt Leute die freuen sich über extra Würfel mit speziellem Logo oder Badetücher. Ich zb liebe meine Theaterritter-Würfel. :)

    Würfel, Becher und Co kann man getrost auch so im shop anbieten... sie kauft dann nur fast niemand.

    So wird unnützerweise zwangsverkauft, von Dingen, die die meisten nicht brauchen. Das ist gut fürs Geschäft - aber schlecht für die Umwelt.

    Wenn hier immer argumentiert wird: Es muss sich rechnen... Dann seh ich den Kapitalismus und Privat-Kapitalismus in seiner schaurigsten Fratze (und ich bin durchaus nicht als "links" einzuordnen).
    Früher waren die Künstler meist bitterarm.. ein Maler hat nicht gemalt, um seinen Bauch zu füllen, sondern um seine Kreativität auszuleben... das ist sicher das Gegenteil von "muss sich immer rechnen".

    Da ich moderativ darauf hingewiesen wurde, dass ein nur aus "Wow..." bestehender Beitrag nicht den Forenregeln entspricht, hier eine längere, meinen Standpunkt verdeutlichende Version:

    1. Der ahistorische Punkt: Von Rembrandt bis Michelangelo haben Künstler häufig gegen Bezahlung für Auftraggeber gearbeitet. Von daher ist der Bezug an sich schon Unfug.

    2. Wenn ich das richtig lese, man möge mich hier korrigieren, wäre es gut und richtig, wenn Autoren in Armut leben, denn das sollten Künstler nunmal tun. Mir ist schon einiges in meinem Leben gewünscht worden, aber das ist neu. Eine genauere Darlegung, was ich von so einem Wunsch halte, würde vermutlich gegen die Forenregeln verstoßen.

    3. Im Kreativbereich gibt es zwei Haltungen, die sicher viele Autoren, Musiker, Illustratoren, Designer etc. kennen:

    a) Die Arbeit macht ja Spaß, die muss man nicht bezahlen. Gern kombiniert mit "Mach mal eben was für mich, ich bezahle aber nichts. Das ist dann ja Werbung für dich, das muss reichen."

    b) Wer für seine Arbeit (und nichts anderes ist es) bezahlt werden will, ist nicht "true". Nur Selbstausbeutung führt zu Produkten "mit Herzblut". Das ist ähnlich wie das Band-Hipstertum. Sobald eine Band Erfolg hat, ist sie kommerziell, und das ist dann gleichbedeutend mit verlogen, flach und/oder gierig.

  • Ich denk, es wird umgekehrt sein -- die Qualität der Bücher in den CFs wird besser werden, denn die backer werden z.T. das Lektorat übernehmen (und mit dem Collector's Club in der Zukunft wohl auch bei anderen Veröffentlichungen). Man kann natürlich argumentieren, dass das eigentlich frech ist, weil es eigentlich Ulisses' Job sein sollte. Aber faktisch wird bei einem CF-Band, bei dem die backer kurz vorher das pdf bekommen, sowas wie bei AMIII oder Aventurische Kunst nicht passieren. Setzung und Rechtschreibung werden damit bei CF-Bänden besser sein.

    Das Problem gibt es schon jetzt bei D&D, da heißt die Regel, nie die erste deutsche Auflage kaufen, sondern warten bis die schlimmsten Fehler raus genommen worden ist. Und das heißt, das ich zumindest nur noch pdfs kaufen werden. Die Bücher kann ich physikalisch so oder so nicht mehr mitnehmen, und es gibt Updatetes.

    @GTStar Schmidt Spiele ist sicher nicht wegen DSA pleite gegangen ;)

    @Grumbrak Es ist schon so schwierig genug, gute Künstler für ein Projekt zu finden. Darauf zu hoffen, das man Leute finden, die das an der Spaß an der Sache machen, funktioniert einfach nicht. Mal abgesehen von der Debatte, ob das Ausnutzung ist.

    Zu der Debatte zu der Veröffentlichungsstrategie. Es war halt eine Strategie und gute Vorsätze. Ich fand die ursprünglichen Aussagen zu der 5. Edition auch richtig. Aber schon in der Entwicklungszeit war absehbar, das diese nicht so umgesetzt werden können. Das mag an den Autoren liegen, der Erwartungen der Fans, oder an Zeitdruck, aber letztendlich ist das kein Versprechen, auf das man Ulisses festnageln kann. Schade, aber es hat sich anders entwickelt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tharbad (16. August 2019 um 14:47)

  • Früher waren die Künstler meist bitterarm.. ein Maler hat nicht gemalt, um seinen Bauch zu füllen, sondern um seine Kreativität auszuleben... das ist sicher das Gegenteil von "muss sich immer rechnen".


    Ja ich weiß. Aber ich für meinen Teil brenne halt für DSA...

    Irgendwie passt das aber auch nur schwer zusammen. DSA war von der ersten Minute an ein kommerzielles Produkt mit dem Ziel, Profit abzuwerfen. Daran hat sich nie etwas geändert.

    Wenn man Interesse an Rollenspielen hat, die ohne jeden kommerziellen Hintergedanken gemacht wurden nur aus dem Wunsch heraus, die eigene kreative Arbeit in die Welt hinaus zu bringen, hat man doch gerade in Zeiten des Internets eine praktisch unbegrenzte Auswahl. Aber DSA vorzuwerfen, dass es etwas nicht ist, was es nie sein wollte und sollte, finde ich wirkt da ein wenig naiv.

  • Was mir hier mal wieder auffällt ist eine typisch deutsche Tugend. Der Neid! „Oh scheisse der verdient ja Geld! Das geht mir aber mächtig gegen den Strich! Verdammt nochmal, wie kann der denn Erfolgreich sein!“ In anderen Ländern heißt es: „Wow, Hut ab, der verdient gutes Geld mit dem was er macht! Dann macht er ja doch was richtig.“

    Manchmal habe ich den Eindruck das man sich in Deutschland, wenn man ein Geschäft hat, dafür rechtfertigen muss das man Geld verdient, bzw. Geld verdienen will.

    Und noch fällt mir auf, zu „The German Angst kommt mittlerweile überall auch noch The German Aufgeregtheit“ hinzu.

    Nochmal, etwas weniger Aufgeregtheit stünde uns allen, gut zu Gesicht.

    Ihr diskutiert hier über Produkte die ihr kaufen könnt oder nicht. Stimmt doch einfach mit Euerem Geld ab. Dann sieht Ulisses was ihr, ihr als Kunden wollt, oder halt nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (16. August 2019 um 15:56)

  • Sei bitte so nett und lies die Posts im konkreten Zusammenhang und zusammen mit dem Post, den ich sogar zitiert hatte. Dann siehst du, dass doch GENAU das angeprangert wurde, was ich anspreche. Grumbrak schreibt: "Wenn hier immer argumentiert wird: Es muss sich rechnen... Dann seh ich den Kapitalismus und Privat-Kapitalismus in seiner schaurigsten Fratze" und "Ich denke der einfache Grund ist: Mit CF kann man mehr verkaufen macht mehr Gewinn. Das ist in Zeiten wie diesen ja immer das Argument für alles. Mich aber stößt es ab.". Er findet also, dass sich nicht alles rechnen muss und dass man nicht "mehr Gewinne" machen sollte. Das steht da klipp und klar. Ich beziehe mich explizit darauf und verdrehe dabei auch nichts. Und das lasse ich mir auch nicht von dir unterstellen.

    Zu 3. Ich habe oben in vereinfachender Weise von projektbezogenen "Gewinnen" (also Deckungsbeiträgen) gesprochen, weil diese Begrifflichkeiten in dem Zusammenhang verwendet wurden und ich wollte nicht tiefer in die Materie gehen, als in meinen Augen an der Stelle angebracht war. Ja, es war nicht ganz sauber definiert, es ging mir hier aber ums Grundprinzip.

    Also nochmal ganz klar: Du musst mit einem Produkt (oder mehreren in der Mischkalkulation, wie bspw. bei einem CF) einen positiven Deckungsbeitrag 1 (also nach direkten Kosten, wozu i.d.R. auch die Fremdleister gehören) erwirtschaften, um davon produktbezogene Gehälter zahlen zu können (= Deckungsbeitrag 2). Insgesamt muss das Unternehmen in Summe genug positive Deckungsbeiträge erwirtschaften, um davon die weiteren Gehälter und sonstigen Gemeinkosten, Zinsen etc. zu decken. Und es muss am Ende des Jahres auch noch einen Gewinn machen und Liquidität aufbauen, um in den Folgeperioden neu investieren zu können. Außerdem werden damit Rücklagen gebildet, die bei ungeplanten Verlusten vor einer Überschuldung und/oder Zahlungsunfähigkeit schützen.

    Von daher ist "Gewinn" (in welcher Definitionstiefe auch immer er gemeint ist) zu machen zwingend notwendig. Und ich akzeptiere da auch keine Meinungen, die meinen, dass das unwichtig oder gar verwerflich sei.

    Wir reden hier, wie schon oft angeführt, nicht davon, dass jemand Geld á la Dagobert Duck scheffelt und hortet oder einem Global Player wie google, Apple und amazon, sondern immer noch von einem relativ kleinen, privatgeführten mittelständischen Unternehmen, das einige Familien versorgt (direkt und indirekt).

    Zu 4: Was du hier anführst ist zwar richtig, hat aber nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Ich habe geschrieben, dass Verluste machen (mal unabhängig davon, wodurch die entstanden sind) zwingend zur Insolvenz führt und das nicht das Ziel für Ulisses sein kann. Ergo muss man mindestens eine schwarze Null schreiben, wobei das auf Dauer auch ein unsicheres Modell ist. Bleibt also nur, Gewinne zu machen, um den Fortbestand des Unternehmens gewährleisten zu können.

    Zu 5: Das ist aber ein sehr theoretisches Gedankenspiel. Natürlich können CF ein Mittel sein, den eigenen Marktanteil zu erhöhen. Aber gerade dann sollte man sie ja auch einsetzen. Es wäre als Unternehmer ja fahrlässig, seinen Marktanteil nicht zumindest halten oder gar steigern zu wollen. Dazu ist man dem Unternehmern und allen Shareholdern (Anteilseignern, Mitarbeitern etc.) verpflichtet, da sonst Gewinne und Arbeitsplätze in Gefahr geraten.

    Aber selbst, wenn das der Fall sein sollte, ist es hanebüchen, daraus die Insolvenz eines anderen Unternehmens abzuleiten. Der Markt besteht a) nicht nur aus den beiden Akteuren, b) sind die Produkte nicht 1:1 austauschbar (außer Myranor habe ich bspw. nie etwas von Uhrwerk gekauft/genutzt) und c) muss ja jedes Unternehmen für sich auf Änderungen im Markt reagieren, wenn es den Anschein erweckt, dass man durch diese potenzielle Umsätze/Deckungsbeiträge verliert. Mal abgesehen davon, dass Uhrwerk ja selber CF eingesetzt hat. Ein Allheilmittel ist das also augenscheinlich nicht.

    (PS: Und ehe hier - warum auch immer - falsche Eindrücke entstehen: Ich mag Uhrwerk und drücke Pat und allen Beteiligten die Daumen)

    @GTStar Schmidt Spiele ist sicher nicht wegen DSA pleite gegangen ;)

    Sicher nicht ;) Das meinte ich aber damit auch nicht. Ich meinte, dass ich so etwas als Fan nicht nochmal durchmachen möchte :)

  • @GTStar Schmidt Spiele ist sicher nicht wegen DSA pleite gegangen ;)

    Sicher nicht ;) Das meinte ich aber damit auch nicht. Ich meinte, dass ich so etwas als Fan nicht nochmal durchmachen möchte :)

    Und um ganz ehrlich sein, ich finde die FanPro-Pleite für Shadowrun sehr viel dramatischer, als DSA – nach dem Clusterfuck, das CGL veranstaltet ;D

    Wir reden hier, wie schon oft angeführt, nicht davon, dass jemand Geld á la Dagobert Duck scheffelt und hortet oder einem Global Player wie google, Apple und amazon, sondern immer noch von einem relativ kleinen, privatgeführten mittelständischen Unternehmen, das einige Familien versorgt (direkt und indirekt).

    Gerade in dem Zusammenhang müsste man eigentlich jedes Crowdfunding unterstützen (nicht unbedingt auch finanziell ^^), weil dadurch Amazon nicht noch fetter wird. Crowdfundings sind nicht FLGS freundlich, aber diese werden durch Amazon und deren Knebelverträge noch mehr geschädigt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tharbad (16. August 2019 um 17:17)

  • Stimmt doch einfach mit Euerem Geld ab. Dann sieht Ulisses was ihr, ihr als Kunden wollt, oder halt nicht.

    Genau das geschieht ja, es zeigt sich doch recht deutlich, das nicht wenige bereit sind Dinge über ein CF zu finanzieren. Aber bringt ja nun genau das, eben einen anderen Teil hervor, der nunmehr allen "Blinden" das Augenlicht bringen will, indem man darüber aufklärt wie schlecht und böse das ganze Konzept CF doch ist. Auf diese "Aufklärung" reagieren dann natürlich wieder jene, die entweder selbst an CFs teilnehmen, oder eben zumindest an dem Konzept nichts schlechtes finden. Und daraus erwächst dann diese Diskussion hier und ich bezweifel das sie ein Ende findet. Das ist dann aber vor allem dem Umstand geschuldet, das nicht wenige immer davon ausgehen, das die eigene Meinung die objektivste und sachkundigste darstellt.

    Das Zitat findet, unabhängig dieser Diskussion, bereits im Hintergrund statt. Auch das neuste CF ist bereits "erfolgreich" durch und wächst fröhlich vor sich hin. Während hier vermutlich noch Seitenweise darüber diskutiert wird, ob CFs nun im Allgemeinen böse sind, oder selbige einfach nicht für Ulisses angebracht sind, oder letztere ohnehin nur Raffgierig geworden sind, wird auch das aktuelle CF erneut erfolgreich auslaufen. Wie schon mal geschrieben, wir sprechen beim CF schon lange nicht mehr von einem kürzlich aufgetretenen Hype, sondern von einem unlängst etablierten neuem Vertriebsmodell. Egal wohin diese Diskussion hier noch führen mag, es wird nichts daran ändern das auch weiterhin CFs stattfinden werden und solche eher noch fokussiert werden, als umgekehrt.

    Grundsätzlich weiß ich nicht ob hier der "typisch deutsche" Neid das Problem darstellt, als vielmehr das erheblich "typischere Deutsche" meckern. Letzteres konnte man recht einfach damit begründen, das ein CF niemanden etwas vorenthält. Im Gegenteil, aus einem CF erwachsen höchstens Dinge, die man noch zusätzlich bekommt. Ob diese nun gebraucht werden, oder als Notwendig erachtet werden, steht auf einem anderen Blatt, aber man kann durchaus objektiv feststellen, das niemand durch ein CF etwas "verliert". Man kann hier aber auch noch 30 weitere Seiten feststellen, das egal wie objektiv niemand etwas durch CFs (bei Ulisses) verliert, es auch weiterhin einen nicht geringen Teil gibt, der subjektiv den Eindruck hat, das etwas durch diese neue Vertriebsmethode verloren geht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ectheltawar (16. August 2019 um 16:23)

  • Stimmt doch einfach mit Euerem Geld ab. Dann sieht Ulisses was ihr, ihr als Kunden wollt, oder halt nicht.

    Genau das geschieht ja, es zeigt sich doch recht deutlich, das nicht wenige bereit sind Dinge über ein CF zu finanzieren. Aber bringt ja nun genau das, eben einen anderen Teil hervor, der nunmehr allen "Blinden" das Augenlicht bringen will, indem man darüber aufklärt wie schlecht und böse das ganze Konzept CF doch ist. Auf diese "Aufklärung" reagieren dann natürlich wieder jene, die entweder selbst an CFs teilnehmen, oder eben zumindest an dem Konzept nichts schlechtes finden. Und daraus erwächst dann diese Diskussion hier und ich bezweifel das sie ein Ende findet. Das ist dann aber vor allem dem Umstand geschuldet, das nicht wenige immer davon ausgehen, das die eigene Meinung die objektivste und sachkundigste darstellt.

    Das Zitat findet, unabhängig dieser Diskussion, bereits im Hintergrund statt. Auch das neuste CF ist bereits "erfolgreich" durch und wächst fröhlich vor sich hin. Während hier vermutlich noch Seitenweise darüber diskutiert wird, ob CFs nun im Allgemeinen böse sind, oder selbige einfach nicht für Ulisses angebracht sind, oder letztere ohnehin nur Raffgierig geworden sind, wird auch das aktuelle CF erneut erfolgreich auslaufen. Wie schon mal geschrieben, wir sprechen beim CF schon lange nicht mehr von einem kürzlich aufgetretenen Hype, sondern von einem unlängst etablierten neuem Vertriebsmodell. Egal wohin diese Diskussion hier noch führen mag, es wird nichts daran ändern das auch weiterhin CFs stattfinden werden und solche eher noch fokussiert werden, als umgekehrt.

    Grundsätzlich weiß ich nicht ob hier der "typisch deutsche" Neid das Problem darstellt, als vielmehr das erheblich "typischere Deutsche" meckern. Letzteres konnte man recht einfach damit begründen, das ein CF niemanden etwas vorenthält. Im Gegenteil, aus einem CF erwachsen höchstens Dinge, die man noch zusätzlich bekommt. Ob diese nun gebraucht werden, oder als Notwendig erachtet werden, steht auf einem anderen Blatt, aber man kann durchaus objektiv feststellen, das niemand durch ein CF etwas "verliert". Man kann hier aber auch noch 30 weitere Seiten feststellen, das egal wie objektiv niemand etwas durch CFs (bei Ulisses) verliert, es auch weiterhin einen nicht geringen Teil gibt, der subjektiv den Eindruck hat, das etwas durch diese neue Vertriebsmethode verloren geht.

    Sorry, So ähnlich habe ich das schon vor 5 oder 6 Seiten gesagt... ?‍♂️

  • Eskaliert ja doch schon etwas, hier.

    Man könnte postulieren, daß sich Leute einfach ein bißchen abgehängt fühlen, wenn eine ja doch recht kleine kritische Masse an Backern reicht, Sachen durchzudrücken, die für die Gesamtsituation ganz nett, aber eben nicht so richtig relevant sind (DSK ist so ein Beispiel, da es ja eher so halb-Kanon ist, selbiges gilt sow ie ich das mitbekommen habe eben auch für das Cthulhu-Ding oder je nach Standpunkt auch WdV, ohne die Dose wieder aufreißen zu wollen) und sich unter Umständen auch der Eindruck einstellen kann, diese 'Cash-Projekte' werden vor die RSHs gezogen. Hängt aber wohl auch davon ab, ob Aussagen, für solche Nebenprodukte (gemeint war damals glaube ich WdV) würden ja von den Hauptbaustellen keine Leute abgezogen / übermäßig in die Arbeit getrieben, so daß sich die 'regulären' Sachen verzögern, damals eine Meinung waren, deren Konzept sich inzwischen geändert hat, oder ob man Leute heute noch darauf festnageln darf.

    Für mich schwingt da bei solchen Diskussionen immer auch ein bißchen mit, daß möglicherweise Angst besteht, daß die optionalen (ich nenne sie mal übertrieben so) 'Spaßprojekte / Sammlerprojekte' jetzt quasi zu gleichgestellten regulären Sachen werden, weil es eben immer eine recht schnelle Möglichkeit ist, zwischendurch etwas für die Bilanz zu tun, ohne daß dabei für mindestens einen Teil der Leute, wie substantiell auch immer, ein Plus an Mehrwert rausspringt. Inwieweit sich dafür RSHen oder andere Sachen verzögern, nun, wird sich wohl zeigen. Zumindest, wenn das Lektorat so bleibt wie es ist, wird es sich für mich noch lange so anfühlen, als wenn da wer am falschen Ende spart, aber das ist persönliche Neigung.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Hängt aber wohl auch davon ab, ob Aussagen, für solche Nebenprodukte (gemeint war damals glaube ich WdV) würden ja von den Hauptbaustellen keine Leute abgezogen / übermäßig in die Arbeit getrieben, so daß sich die 'regulären' Sachen verzögern, damals eine Meinung waren, deren Konzept sich inzwischen geändert hat, oder ob man Leute heute noch darauf festnageln darf.

    Ich kann ziemlich sicher sagen, dass der Autor, der den Großteil von DSK geschrieben hat, in der Zeit sicher keine Regionalspielhilfe für DSA geschrieben hätte.

  • Wenn das die Angst ist, sollen sie Leute das so sagen (haben auch einige ja durchaus) und sich nicht hinter Generalkritik verstecken. Das bringt ja keinen weiter. Von daher: eindeutige und konstruktive Kritik immer gerne, Generalkritik und vernichtende Kritik: Danke nein ;)

    So "klein" sind die Zahlen mit 1.000/1.500 Backern übrigens nicht. Das sind Zahlen, die einige Erstauflagen von Rollenspielbüchern in den Schatten stellen. Ich glaube das ist auch einigen nicht klar. Es gibt keine 50.000 DSA-Käufer, von denen 1.000 Backer bestimmen, was kommt (um mal irgendwelche Zahlen zu nehmen). Die Erstauflage des Grundregelwerks lag bei - so meine ich - 5.000 Exemplare. Und das ist schön sehr viel in der Branche.

  • Hängt aber wohl auch davon ab, ob Aussagen, für solche Nebenprodukte (gemeint war damals glaube ich WdV) würden ja von den Hauptbaustellen keine Leute abgezogen / übermäßig in die Arbeit getrieben, so daß sich die 'regulären' Sachen verzögern, damals eine Meinung waren, deren Konzept sich inzwischen geändert hat, oder ob man Leute heute noch darauf festnageln darf.

    Ich kann ziemlich sicher sagen, dass der Autor, der den Großteil von DSK geschrieben hat, in der Zeit sicher keine Regionalspielhilfe für DSA geschrieben hätte.

    Immer diese wilden haltlosen Spekulationen hier! ;)

  • Hängt aber wohl auch davon ab, ob Aussagen, für solche Nebenprodukte (gemeint war damals glaube ich WdV) würden ja von den Hauptbaustellen keine Leute abgezogen / übermäßig in die Arbeit getrieben, so daß sich die 'regulären' Sachen verzögern, damals eine Meinung waren, deren Konzept sich inzwischen geändert hat, oder ob man Leute heute noch darauf festnageln darf.

    Ich kann ziemlich sicher sagen, dass der Autor, der den Großteil von DSK geschrieben hat, in der Zeit sicher keine Regionalspielhilfe für DSA geschrieben hätte.

    :thumbsup:

  • Hängt aber wohl auch davon ab, ob Aussagen, für solche Nebenprodukte (gemeint war damals glaube ich WdV) würden ja von den Hauptbaustellen keine Leute abgezogen / übermäßig in die Arbeit getrieben, so daß sich die 'regulären' Sachen verzögern, damals eine Meinung waren, deren Konzept sich inzwischen geändert hat, oder ob man Leute heute noch darauf festnageln darf.

    Ich kann ziemlich sicher sagen, dass der Autor, der den Großteil von DSK geschrieben hat, in der Zeit sicher keine Regionalspielhilfe für DSA geschrieben hätte.

    Die Frage, inwiefern die Energie, die in (mancher Leute Meinung nach unnützen) CF-Produkten steckt, in einem anderen Verlauf der Geschichte hätte anderweitig eingesetzt werden können, halte ich schlicht für nicht beantwortbar. Als Außenstehende haben wir nur einen bedingten Einblick in die Ressourcenverteilung des Verlags und sowohl ein vorschnelles "Hilfe, die machen so viel CF, dass sie woanders Zeit/Energie sparen müssen", als auch ein "Keine Panik, es werden schon keine Ressourcen dafür an vermeintlich wichtigeren Produkten abgezwackt" halte ich für unangebracht.

    Allerdings gilt das auch für den Verlag, der ja immer betont, dass wir keine Angst haben zu brauchen. Bei WdV war das ja ganz wichtig: Die Hauptprodukte seien in keinster Weise davon beeinträchtigt und seien auch nicht in der Gefahr verzögert zu werden! Dabei denke ich allerdings, dass auch ein Verlag das trotz seiner Innenperspektive nicht immer so objektiv beurteilen kann. Nunja, wir wissen es jedenfalls nicht und alles, was bleibt sind Vermutungen und Zusicherungen des Verlags...