Scharlatan

  • Grüßt euch,

    wir haben einen Scharlatan in der Gruppe der gerne mal den Zauber aureolus wirkt. Hat dieser eig Einfluss auf den Wert des Gegenstandes? Weil er wollte beispielsweise eine verzauberte rose für 120 S verkaufen

    Ich habe das so verstanden das es nur eine Erleichterung auf das verkaufen gibt aber nicht den Wert ins unermessliche steigert ..

    Danke schonmal

  • Der Wert des Gegenstandes an und für sich erhöht sich durch AUREOLUS nicht. Der Scharlatan kann das so verzauberte Objekt natürlich teurer als üblich verkaufen, da seine Probe auf Handel(Feilschen) um QS/2 erleichtert ist. Zudem steht dem Käufer ja eine Probe auf Willenskraft zu, um den Betrug ggf. zu durchschauen.

    Da es sich um einen Illusionszauber handel greifen zusätzlich noch folgende Magieregeln.

    Um deine Frage zusammenfassend zu beantworten: Nein, der Wert steigt nicht, das Objekt scheint nur einen größeren Wert zu besitzen.

    Als Hexe hätte er die Rose für 120S leicht verkaufen können^^ Große Gier :D

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Bestimmen nicht, doch durch feilschen kann er einen besseren Wert herausschlagen. Will meinen der tatsächliche Wert mit dem es Verkauft wird nähert sich eher der Vorstellung des Scharlatans. Trotzdem wird die Rose nur als besonders schöne, seltene Rose und nicht als mystische, magische Rose mit arkanen Kräften durchgehen. Dementsprechend kann er den Preis ein wenig erhöhen (bis zum doppelten würde ich schätzen) und die Einigung wird eher zu seinen Gunsten ausgehen, statt des normalen Listenpreises also der 1,5-fache. (Alles geschätzte Zahlen)

  • Also ich würde sagen dass man durchaus einen beliebig hohen Preis verlangen kann. Das geht doch ohne Aureolus auch. Weiß grad nicht ob das irgendwo crunchy festgelegt ist aber wenn ich sage "Hier dieses rostige Schwert für 100D weil Antik!" Kann ich das doch durchaus machen. Muss man halt nur als Meister dann sagen "Ok dann bitte handeln auch erschwert um 5" und dann wirds halt durch den aureolus wieder n bisschen leichter.

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass auch die Nachfrage nach einem antiken 100D Schwert da sein muss. Was soll die Krämerin in Hintergründelbachhausen mit einem antiken Schwert anfangen? Ein passender Käufer muss gefunden werden und poppt nicht auf, nur eine Probe gelungen ist. Weiterhin muss der Käufer liquide sein. Der Barde würde gerne diese tolle Rose kaufen, aber hat schlicht nicht so viel Geld zu Verfügung, dabei, etc. Es wird ja auch keine Gold generiert, wenn man zum Händler läuft und auf 'sell all Junk' klickt. Sondern der sagt irgendwann, was soll ich mit all den Müll, das kauft mir nie mehr einer ab und soviel ist nicht in der Kasse.

    Ganz abgesehen davon ist magisch aufhübschen und verkaufen ohne dies zu erwähnen schlicht Betrug. Das könnte nicht jedem gefallen und rechtliche Konsequenzen mit sich ziehen.

    Dabei habe ich nichts dagegen, wenn SCs reich werden, dann ändern sich halt die Motivationen warum so klassische Abenteuer macht. Aber nicht mit ich würfel so lange auf Taschendiebstahl, Falschspiel, Feilschen, etc bis ich richtig reich bin. So viel gibt der Markt halt nicht her.

    I ♡ Yakuban.

  • Auch wenn es Offtopic ist (wobei die Frage nun geklärt sein dürfte^^):

    Handeln/Feilschen ist meines Erachtens in DSA oftmals recht stressig, da

    1) viele (wenngleich natürlich nicht alle) Spieler das 'sell all Junk Prinzip aus diversen Computerspielen gewohnt sind

    2) DSA nicht primär, stellenweise nicht mal sekundär oder tertiär, auf ein funktionierendes Wirtschaftssystem ausgelegt ist (Anmerkung der Redaktion: DSA5)

    3) SL's öfters zu drastisch versuchen den Goldfluss der Helden zu regulieren

    4) Spieler öfters den monetären Aspekt des Abenteuerlebens als übergeordnetes großes Ziel "Ich werde Reich" zu drastisch verfolgen

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

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  • Da Frage ich mich, wie ihr es schafft neben all eurer "normalen" Abenteuerausrüstung auch noch Plündergut in derart großen Mengen mitzuschleppen... Entweder ihr seid alle übermäßig stark oder habt Ponys etc, für die aber auch wieder kosten anfallen :/

    Ich kenne das Problem aus keiner meiner Gruppen dass Spieler übermäßig viel "Loot" haben und ewig zum verkaufen brauchen.

    Aber genug off-topic denke ich ^^ Ansonsten werden werden die Mods böse ;)

  • Grundsätzlich muss eine Probe schaffbar sein, damit sie ein SL überhaupt zu lässt. Für den Deal "Das Kaisereich für den golden glänzenden Stiefel" würde ich als SL ganz sicher keine Probe zulassen.

    Preis, Kaufwille, finanzielle Möglichkeiten etc. müssen schon so zusammen passen, dass ein erfolgreicher Geschäftsabschluss im Bereich des Möglichen liegt. Erst dann kommt die Probe ins Spiel.

    Nun ist es an der Zeit die Situation zu beurteilen und ggf. mittels Modifikationen (die für die Parteien oft unterschiedlich ausfallen) zu realisieren. Je weiter die Ziele der beiden Parteien auseinander klaffen, desto höher fallen die Modifikationen aus. Gleiches gilt auch für die persönlichen Umstände, finanziellen Mittel, Sympathien, Persönlichkeitsschwächen und vieles mehr.

    Jetzt ist es Zeit für die vergleichende Probe. Basis der Verhandlungen ist das was man nach dem o.g. Vorgehen zu Grunde gelegt hat (also auch der geforderte Preis, welcher sich ja bereits in den Modifikationen bis hin zur verweigerten Probe widerspiegelt). Die Preisveränderung erfolgt dann nach Schema F (siehe RW S. 208) und das Teil ist auf jeden Fall verkauft.

    Gravierende Abweichungen gibt es nur im Fall von kritischen Erfolgen und Patzern (siehe ebenfalls S. 208).

    Bis auf die Auswertung der QS fürs Feilschen ist das die ganz gewöhnliche Anwendung der allgemeinen Probenregeln und funktioniert auf die gleiche Weise auch für andere Bereiche von Zwischenmenschlichkeit. Von Betörungen bis hin zu Bekehrungen.

    Die vermutlich wichtigste "Stellschraube" des SL wurde aber bisher noch nicht angesprochen: der Zeitfaktor.

    Theoretisch findet man sicherlich jemanden, der einen überhöhten Preis für die Rose zahlt, aber praktisch erfordert dies sehr viel Zeit. Das Probenintervall bzw. Probendauer wird "nach Umständen" vom SL festgelegt. Die Verhandlungen für ein Brot (sofern nicht gerade Hunger herrscht etc.) wird am prall gefüllten Brotstand wohl nur wenige Aktionen dauern. Mit dem Kaiser über den Verkauf einer Pfalz zu verhandeln, kann sich schon mal über Monate hin ziehen.

    Je bedeutender das Geschäft ist, desto eher sollte man mit Sammelproben arbeiten (dies schwächt die Willkür des Würfels und stellt auch zähe und langwierige Verhandlungen besser dar).

    Man muss also nur konsequent die ganz normalen Regeln anwenden.

    Nur um es noch einmal zu betonen:

    Wenn die Würfel für die Feilschenprobe rollen, kommt es auf jeden Fall zum Verkauf und die QS bestimmt lediglich noch die Abweichung vom Ausgangspreis. Eine gescheiterte Feilschenprobe bringt das Geschäft nicht zum Platzen (siehe misslungene Probe S. 208) und der Spieler kann sich dann auch nicht gegen einen Verkauf entscheiden. Umgekehrt muss der Käufer eben auch dann Kaufen wenn der Vergleich schlecht für ihn gelaufen ist.

    Proben im Vorfeld (z.B. Schmeicheleien des Verkäufers um die Eitelkeit an zu sprechen oder Probe auf Handel durch den Kunden um den Wert der leuchtenden Rose ein zu schätzen) sind natürlich nicht ausgeschlossen und könnten die Bedingungen und Modifikationen des Verkaufsgespräches beeinflussen (z.B. die grundlegende Möglichkeit überhaupt erst herstellen oder zu Nichte machen).

    Gerade bei wichtigen Geschäften (insbesondere bei Sammelproben) ist das sogar üblich.

    @ Illusion

    Illusionen kann man mit den entsprechenden Regeln durchschauen und eine als "falsche Rose" erkannte Rose dürfte meist keinen besonderen Wert mehr haben. Ansonsten gilt das beim Zauber gesagte, über das "zufriedene Opfer".

  • Klar. Ob der andere das glaubt steht natürlich auf nem anderen Blatt. Was für Faktoren da unter anderem reinspielen hat ja x76 schon erklärt. Und dann kanns natürlich sein dass a) der Händler soviel Geld dann gar nicht mehr hat wie die Rose angeblich wert wäre oder b) der Händler misstrauisch wird wenn dann ein zu kleiner Preis genannt wird

    Aber etwas behaupten geht in einem Rollenspiel eigentlich erstmal immer ;)

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
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  • Ist es möglich das der Scharlatan mit Überzeugungskraft den Käufer quasi belügt und sagt das es eine besondere rosé zum Beispiel von irgend nem König ist ? Um den Preis zu steigern

    Eine gute Geschichte ist sicherlich nicht verkehrt und kann sich durchaus auf Preis und Kaufbereitschaft auswirken. Man kann aber auch ohne Überzeugungsarbeit irgendeinen Mondpreis fordern.

    Ein guter Betrüger studiert sein Opfer und nutzt gezielt seine Schwachpunkte aus. In Deinem Beispiel bedeutet das: "Ist es für das Opfer überhaupt von Belang, wem die Rose gehört hat und macht eine königliche Rose das Produkt für diesen attraktiver?".

    Den Kunden richtig ein zu schätzen (Vorlieben, Finanzen, Persönlichkeitsschwächen, Stil usw.) ist der vielleicht schwierigste Teil für den Verkäufer und auch hier gilt natürlich das oben Gesagte zum "Zeitfaktor". Ein oberflächlicher Check geht schnell, bringt aber auch nur wenig Informationen. Eine gründliche Durchleuchtung fördert da schon mehr zu Tage, dauert aber natürlich auch sehr viel länger.

    Je gewichtiger das Geschäft für den Kunden ist, desto seltener wird er eine so nachhaltige Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen. Ihn trotzdem schnell zum Kauf zu verleiten, erfordert einiges an Geschick (und ist vielleicht sogar unmöglich). Bei kleineren Geschäften schlägt man schon mal spontaner zu. Wie groß ein Geschäft ist, richtet sich natürlich nach dem jeweiligen Kunden: für den Bettler ist schon eine Silbermünze ein großes Geschäft, während ein Handelsmagnat schon ein paar Dukaten aus der Portokasse zahlen kann.

    Das solltest Du als SL immer berücksichtigen, wenn Deine Spieler ein Geschäft machen möchten (auch andere Dinge als verzauberte Rosen). In Spielbegriffen ausgedrückt reden wir hier wieder von "Modifikationen nach Umständen".

    Je größer die Unterschiede zwischen Soll und Ist ausfallen, desto schweren werden die Proben üblicherweise (z.B. auch die Probe auf Überreden).

    Wirklich große Geschäfte, solltet ihr wie gesagt in Teilproben aufspalten oder besser die Sammelprobe verwenden. Hierbei kann man nicht nur verschiedene Talente integrieren, sondern auch Unterstützung (z.B. durch einen Komplizen mit passenden Talenten) berücksichtigen (siehe Regelwerk zur Sammelprobe).

    Du solltest Dich auf jeden Fall nicht einfach von dem Spieler breitschlagen lassen "Ich würfel mal fix auf Überreden Mester und wenn es gelingt, dann ist der Typ total überzeugt und zahlt 10 D. plus Feilschen". Das Opfer sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden, im Idealfall durch eine Vergleichsprobe. Je nachdem wie der Vergleich ausgeht, kann man sich dann in die eine oder andere Richtung bewegen. Individuelle Modifikationen sind dabei natürlich fast immer fällig (siehe Beitrag weiter oben).

    Wobei es wie gesagt nicht immer so kompliziert werden muss. Je alltäglicher der Kauf ist, desto einfacher und schneller kann man den Vorgang abhaken (siehe Beispiel mit dem Brotkauf). Ein reicher Händler mit Kaufinteresse, eine nette Rose und ein vernünftiger Preis dürften zu einem schnellen Abschluss führen (z.B. mit einer vergleichenden Feilschenprobe nach Regelbuch). Wer sich jedoch ein Vermögen erschleichen möchte, darf ruhig ordentlich ackern und zu abstruse Vorschläge solltest Du guten Gewissens ablehnen.

  • Du solltest Dich auf jeden Fall nicht einfach von dem Spieler breitschlagen lassen "Ich würfel mal fix auf Überreden Mester und wenn es gelingt, dann ist der Typ total überzeugt und zahlt 10 D. plus Feilschen".

    Grundsätzlich würde ich sagen, dass dies durch das Talent feilschen bereits abgedeckt wird. Marketing (also groß angelegte Feilscherei) ist immer damit verbunden, Käufer_innen zu suggerieren, dass jenes Produkt super besonders sei und deshalb unbedingt gekauft werden müsse. Gerade tulamidische Händler feilschen gerne mit blumigen Worten: "Jene Flasche ist nicht einfach nur eine Flasche, oh reizvolle Schönheit des Dattelhains. Einst wohnte in ihr ein mächtiger Dschinn, der sich vor Liebessehnsucht verzehrte und menschliche Gestalt annahm. Ich würde dir diese Flasche ja schenken, hätte ich nicht 17 hungrige Kinder, aber Wert ist sie 10 Taler. Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin."^^

    Ich würde deshalb nicht extra auf Überreden würfeln lassen um die magisch gepimpte Blume zu verkaufen, es sei denn ihr entscheidet euch wirklich für Teilproben. In diesem Fall könnte eine Feilschenprobe beispielsweise durch Überreden ersetzt werden. Wobei mir dann viele "Ergänzungstalente" je nach Verkaufssituation oder Zielgruppe einfallen würden: allen voran Menschenkenntnis, Betören oder Etikette.

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

    Im Balash gibt es auf alle Waren 19% Mherwed-Steuer

  • Käufer_innen zu suggerieren, dass jenes Produkt super besonders sei und deshalb unbedingt gekauft werden müsse.

    Rollen die Würfel für eine Feilschenprobe müsste es nicht gekauft werden, sondern es ist bereits gekauft. Es kann der letzte Dreck oder das Tollste sein, beim Feilschen (als Anwendungsgebiet) geht es nur noch darum um den Preis zu schachern. Selbst wenn die Probe scheitert (selbst im Fall eines Patzers), findet der Kauf statt und das ist etwas anderes als "interessant machen".

    Ich stimme Dir ja trotzdem zu, in vielen Fällen reicht es völlig einfach nur Feilschen zu benutzen: der Preis (Verhandlungsbasis) ist akzeptabel und der Kunde möchte auf jeden Fall kaufen. Problematisch ist es nur, wenn das nicht der Fall ist.

    Eine Option ist es Feilschen nicht nach Regelbuch zu verwenden (z.B. Scheitern einer Probe anders interpretieren).

  • Nur um der Vollständigkwit genüge zu tun, beim Feilschen hat nicht schon automatisch ein Kauf stattgefunden denn bei einem kritischen Fehlschlag steht in den Regeln dass es sein kann das der Händler sich weigert.

    Ansonsten das was x76 sagt.

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